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Dresdner Journal : 16.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-16
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 16.06.1863
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Vrrtdn», 15. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg find gestern Mittag Ri Uhr nach Prag gereist. VrrSbe«, 13. Juni. S«. Königliche Majestät haben dem Direktor d«S CrntralimpfinstitutS ve. m«ck. Moritz Pienitz Hierselbst in Anerkennung seiner Verdienste um Sie Entwickelung diese- Institut- während seine- nun mehr 25jährigen Bestehen- und dadurch mittelbar da- Impfwesen de- Lande- im allgemeinen, dal Ritterkreuz vom Verdienstorden zu verleihen geruht. DttSbe», 22. Mat. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Polizeirath Pik art allhier da- von Er. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Ritterkreuz de- Franz-Joseph-Orden- annrhme und trage. Bekanntmachung, die Anleide der Stadt Dresden betreffend, vom 3. Juni 1863. Da- Ministerium de- Innern hat im Einverständnisse mit dem Justiz - Ministerium zu der von dem Stadt rath« zu Dresden, unter Zustimmung der Gemeindrver treter, beschlossenen Anleihe von 1,500,060 Thaler gegen Ausgabe von auf den Inhaber lautenden, Seiten der letzteren unaufkündbaren, übrigens in jährlichen Ra ten au-zuloosenden Schuldscheinen, nachdem Sr. Ma jestät der König die in den nachstehend abgedruckten 4 und 9 de» AnleiheplaneS enthaltenen Rechtsvergünstigun gen Allergnädigst zu bewilligen geruht haben, die Geneh migung ertheilt. Es wird Solche- zur Nachachtung für die Behörden und alle Diejenigen, die eS angrht, hiermit zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 3. Juni 1863. Ministerium des Innern. Krhr. v. Beust. Schmiedel, 8. Plan zu einer Anleihe für die Stadtgemeinde Dresden in Betrage von Einer Million Fünf -«adert Tausend Thaler. rc. rc. re. , § 4. rc. rc. Die ZinScoupon- verjähren nach Ablauf von 4 Jahren vom Verfalltage. rc. rc. rc. ' § S. Wegen vernichteter oder sonst abhanden gekommener Schuldscheine, ZinS-Leisten und ZinS-Coupons findet zum Behuf« ihrer Mortification da- Ediktalverfahren unter analoger Anwendung der in den Reskripten vom 25. Juli und 29. November 1777 sowie vom 28. Juni 1791 und in der Verordnung vom 6. Oktober 1824 wegen verloren gegangener StaatSpapirre getroffenen Bestimmungen vor dem Gerichtsamte im Bezirksgericht Dresden oder der etwa künftig an dessen Stelle tretenden Gerichts-Behörde statt. rc. rc. rc. Nichtamtlicher Theil. < lleberstcht. relesravbiscbc Nachrichten. Tagrtgeschichte. Wien: Zusammenkunft des Kaiser- mit dem Könige von Preußen erwartet. Abgang der Rückantwort an die Westmächte. — Agram: Ercesse. — Berlin: Ministerberathungen. Abweisung ter Breslauer Deputation. Wider Etadtverordnetenpeti- tionen. Vermischte-. — Köln, Tilsit: Stadtver- ordnetrnberathungrn. — Kassel: Aus der Stände versammlung. — Karl-ruhe: Eröffnung der Kon- stanz-Wald-hutrr Bahn. — Frankfurt: Bundes- tag-sitzung. — Paris: Klage der „France". Of- ficielle Glückwünsche. Keine TurcoS mehr.—Turin: Grenzbewachung des Kirchenstaates. Interpellation wegen der römischen Frage. Vermischtes.— Lissabon: Kam mer geschloffen. — London: Aus dem griechischen Blaubuche. Trauung des Herzogs von Chartres. — Christi ania: Die Revision der Unionsacten. — St. Petersburg: Militärisches aus Finnland. Der neu« Zolltarif. Helsingfors: Seerüstungen. — Bu karest: Steuerverweigerung. — New-Bork: Von Vicksburg. Pueblas Einnahme bestätigt. Aus Carracas. Der polnische Aufstand. (Die Beraubung der Ge- neralstaatskassr. Bischofsernennungrn. Polizeistunde. Hinrichtungen. Rozyzki's Bewegungen.) Ururnauaaeu und Versetzuagea. «e retduer Rchrtchtea. Provlnztalauchrtchteu. (Leipzig. Chemnitz. Aus dem niedern Erzgebirge. Hainichen. Geithain. Lunzenau. Dippoldiswalde. Königstein. Wachau. Löbau. Zittau.) Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tagetkaleuber. Börsen- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Pari-, Montag, IS. Juni. Der „Mouiteur" veröffentlicht dea nunmehr angrkommeurn Bericht deS Generals Korey über die Einnahme von Puebla. Die Niederlage Comonfort't halte dre Lerprovian- tiruug deS schon lange hungerleideudeu Puebla verhindert. Das Kort Lrctimrhuacan war durch dir frauzöfischr Artillerie deSarmirt worden. La verlangte Ortega zu capituliren. Rach der Wei gerung deS Generals Korey löste Ortega seine Armer aus, ließ sie die Waffen zerbrechen, die Pulvervorräthe vernichten und erklärte dem Gene ral Korey, die Garnison habe die Lertheidigung eingestellt und ergebe sich seinerDltcretion.—Dir Armee werde in Kurzem auf Mexico marschireu. Gleichzeitig vlröffeutlicht der „Mouiteur" ein Schreiben deS Kaisers Napoleon an Geurral Korey, worin er diesem sriue hohe Zufriedenheit wegen der Einnahme von Puebla ausspricht, veu Muth der Armee »« Kampfe gegen «neu Keiud lobt, der um so hartuäckiger stritt, als er über die Absich- teu des Kaisers getäuscht war. Bitter beklagt der Kaiser die Verluste, welche der Sieg gekostet, es tröstet thu aber der Gedanke, daß fi, weder sÜT die die Slzre Frankreichs, ni*ch für die LlviUsation uutzloS gewesen seien. „Unser Ziel," sagt der Kaiser, „ist nicht, dea Mexicanerv wider ihreu Willen eine Regierung aufzuzwiugen ober unsera Sieg znm Triumphe irgend welcher Partei zu machen. Ich wünsche, datz Mexico zu einem neuen Leben wledirgelloreu werde, daß «S, regeuerirt durch eine auf den Natioualwillen, dir Priacipieu der Ordnung, d«S Kortschritts vud die Achtung d«S Völkerrechts gegründete Regierung, durch freundschaftliche Beziehungen anerkenue, daß eS Frankreich seine Ruhe und seid Glück schulde." Tagesgeschichle. Wien, 13. Juni. Die„Generalcorrespondenz" schreibt: „Nach einem heute eingetroffenen Telegramme wird der „Epen. Ztg." von hier schon als positiv gemeldet, Se. Majestät der Kaiser werde Se. Majestät den König von Preußen Ende Juni in Karlsbad besuchen. — ES würde jedenfalls nur ganz natürlich erscheinen, wenn der Besuch stattfände. Eine solche Courloisie entspricht vollkommen den Gewohnheiten des kaiserlichen Hofes, einen auswärtigen Monarchen, der in Oesterreich einen Aufent halt nimmt, persönlich zu begrüßen." — Dieselbe mel det: „Die Erklärungen des österreichischen Ca li ine ts auf die Rückäußerungen der Cabinete von Pa ris und London in Bezug auf die bekannten österrei chischen Proposttionengsind, wie wir vernehmen, gestern abgeschickt worden."^ Agram, 10. Juni. (D.-A.) Gestern Abend kam es hier zu einigen kleinen Ercessen. Mehrere Freunde des eben verurtheiltcn vr. Starcevich und ein Theil der studirenden Jugend beabsichtigten einen Fackelzug zu Ehren des Verurthrilten, welcher, sowie eine später projectirte Serenade von der Stadthauptmannschaft als eine gegen die Gerichtsbehörde gerichteteDemonstration verboten wurde. Nichtsdestoweniger versammelte sich eine ziemlich große Wtengc junger Leute vor der Wohnung des l)r. Starce vich und stimmte einige Gesänge an. Von Seiten des Senators Uritza wiederholt ausgefordert, auseinander zu gehen, ließ sie alle Aufforderungen unbeachtet, dergestalt, daß energische Maßregeln ergriffen und drei der Ruhe störer verhaftet werden mußten. Die Uebrigen zerstreu ten sich hierauf, ohne daß eine weitere Ruhestörung stattfand. » Berlin, 14. Juni. Die Abreise Sr. Majestät des Königs soll nun definitiv am 20. d. M. erfolgen. Vorher präsidirt der König einem Ministerconseil zur Feststellung aller Anordnungen, welche Se. Majestät für die Zeit seiner Reise getroffen hat. In erster Reihe stehen die auf die Budgetverhältnisse bezüglichen Weisungen. Hier nach wird die bisher verzögerte Militärreorganisation in vollstem Umfange ausgeführt. Ferner werden die vom Cultus- und Justizministerium beantragten Mehrforderun gen zur Aufbesserung von Beamtengehaltcn und Erwei terung einzelner Beamtenklasscn berücksichtigt werden. Es heißt, daß das Disciplinargesetz und das Dereinsgesetz noch vor der Abreise des Königs würden publicirt wer den. — Die Absicht Sr. Majestät, nach dem Gebrauche der Karlsbader Quellen nach Ragaz in der Schweiz zu gehen, ist aufgegeben, der König wird statt dessen wahr scheinlich nach Ischl gehen. Man hält es für sicher, daß Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich mit dem Könige schon in Karlsbad Zusammentreffen wird. Der Ministerpräsident hatte bereits mit dem österreichi schen Gesandten, Herrn Karolyi, eine auf diese Begeg nung bezügliche Besprechung. — Alle Angaben über Ein setzung einer Stellvertretung während der Abwesenheit des Königs sind ungegründet, gleichviel, auf wen sie bezogen worden sind. — Die Deputation der B res lauer Stadt verordneten, welche dem Könige eine Adresse zu über reichen hierher gekommen war, ist in Babelsberg nicht vorgelassen worden. Die Mitglieder hatten dem dicnst- thuenden Adjutanten ein Schreiben an Se. Majestät über geben, dasselbe ist ihnen am folgenden Tage zurückgesandt worden. Auch der Ministerpräsident und der Minister des Innern haben die Deputation nicht vorgelassen. Berlin, 13. Juni. Das osficiöse Blatt, die „Ndd. Rllg. Ztg.", enthält heute felgende Milthrilnngr „Dir Adressen und Petitionen, welche einzelne Stadt verordnetenversammlungen in letzter Zeit beschlos sen haben, sind, abgesehen von der dabei zu Grunde lie genden Ueberschreitung der gesetzlichen Befugnisse der be züglichen Corporationen, zum Theil nach Inhalt und Fassung geeignet, die berechtigtsten Bedenken vom Stand punkte des Strafgesetzes, sowie der Preßverordnung vom 1. Juni d. I. in Bezug auf die Zulässigkeit ihrer Ver öffentlichung zu begründen. Es scheint nicht überflüssig, hierauf im Interesse der Presse selbst aufmerksam zu machen." — Es wird berichtet, daß der Regierungspräsident v. Blumenthal den ihn von der Stadt Danzig an gebotenen Ehrenbürgerbrief mit Rücksicht auf die Motivirung der Verleihung nicht angenommen habe. — Aus Ratibor vom 10. d. wird gemeldet: Vice präsident v. Kirchmann ist heute, von Breslau kom mend, ohne jeden Empfang, wie er es gewünscht hat, hier eingetroffen, v. Kirchmann tritt, wie bekannt, demnächst wieder in sein Amt bei dem Appellationsgericht ein. — Der in Dortmund erscheinenden „Westphälischen Zeitung", ferner dem in Lirbenwerda erscheinenden „Volksboten" sowie der Stettiner „Ostsee Ztg." sind Verwarnungen zugegangen. Köln, 12. Juni. (K. K.) In der gestrigen Stadt verordnetenversammlung erbat sich ein Mitglied das Wort zu einem als dringlich bezeichneten Anträge. Es sei nämlich dem Oberbürgermeister ein schriftlicher An trag überreicht worden, dahin gehend, die Versammlung der Stadtverordneten möge eine Commission wählen, um eine die gegenwärtige Lage des Landes schildernde Adresse an den König zu berathen. Dieser Antrag sei nicht auf die Tagesordnung der Sitzung gekommen; derselbe sei aber, da Se. Majestät bereits am 14. Juni nach Karlsbad gehen werde, als dringlich zu erachten, und es werde sonach von ihm, dem Redner, der Antrag gestellt, die Wahl einer Commission zu besagtem Zwecke sofort statt finden zu lassen. Der Oberbürgermeister erwiderte hier auf, der erwähnte Antrag sei ihm zugegangen, er habe denselben aber nicht auf die Tagesordnung gebracht, weil cs nach K. 34 der rheinischen Städteordnung unzulässig sei, daß die Stadtverordneten über allgemeine Landes angelegenheiten in Berathung treten. Tilsit, 8. Juni. Das „Tilsiter Wochenblatt" enthält ein Protokoll über die Sitzung der hiesigen Stadtver ordneten von heute, dem wir Folgendes entnehmen: Nachdem die Versammlung einstimmig jede Bethciligung an dem Empfange Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen abgelehnt, kam ein Antrag mehrer Stadtverordneten, eine Petition an Se. Majestät den König in Anbetracht der Aeitumstände zu richten, zur Verhandlung. Die Petition schließt mit der Bitte um einen Wechsel des Ministeriums und baldige Einberufung des Landtages. Bei nament licher Abstimmung wurde diese Petition einstimmig an genommen, sofort in der Reinschrift vorgelegt und unter schrieben, und beschlossen, sie sofort abzuscnden und dem Magistrat davon Nachricht zu geben. Der Magistrats commissar suchte die sofortige Ausführung des Beschlusses zwar zu hindern, man hielt ihm aber die biherige Praris und §. 47 der Städteordnung entgegen, wonach nicht unbedingt alle Beschlüsse dem Magistrat zur Ausführung überwiesen werden müßten. Kassel, 12. Juni. (Fr. I.) Die Verhandlung über die Oberappellationsgerichtsfrage, beziehungsweise über den Bericht des Verfassungsausschusses, die Bildung des Staatsgerichtshofes und die Besetzung des Ober- appellationsgerichts betreffend, ist heute in der Stände versammlung von statten gegangen. Gegen den An trag des Ausschusses: „Den vorgelegten Gesetzentwurf, soweit er die Bildung eines Slaatsgerichtshofes betrifft, also 8. 1—12 einschließlich, zu ver werfen; ebenso die Beibehaltung des »provisorischen Gesetzes vom 29. Juni 1851", die Mitglieder des Oberappellationsaerichts be treffend, also den 8. 13, abzulehnen und demgemäß die hohe Staatsregierung zu ersuchen, unter alsbaldiger sormcller Besciti aung des erwähnten »provisorischen Gesetzes* das dadurch in ver fassungswidriger Weise außer Anwendung gebrachte Gesetz vom 17. Juni 1848, di« Mitglieder des Oderappellationsgerichls be treffend, ungesäumt wieder in Wirksamkeit zu setzen", sprach wiederholt der Landtagscommissar Schüler (der während der ganzen Sitzung anwesende Vorstand des Ju stizministeriums, Hr. Pfeiffer, verhielt sich schweigend); für den Antrag aber erklärten sich in ausführlichen Re den der Abg. Oetker II., der als Berichterstatter fungirte, und die Abgg. Wippermann, v. Bischoffshausen, v. Schenck, Hupfeld, Weigel, Nebelthau, Harnier, Weinzierl, Trabert und Wiegand. Die Abgg. Beinhauer und Oetker l. schlos sen sich an und mit kurzen Bemerkungen auch noch die Abgg. Knobel und Reifert. Nach dem Schlußwort des Berichterstatters Oetker II. erfolgte stimmencinhellige An nahme des Ausschußantrags. Der Landtagscommissar machte dann die Eröffnung, daß die Wahlgesetznovelle die allerhöchste Sanction erhalten habe, daß aber die Re gierung die Frage der Derfafsungsrevision damit nicht für abgeschlossen halte, wie denn auch der Erbmarschall von Riedesel und das Stift Wetter für ihr von den Ständen unberücksichtigt gebliebenes Landstandschaftsrecht Verwah rung eingelegt hätten. Der Landtagscommissar überreichte zum Schluß noch einen Gesetzentwurf, das Vereinswesen, und einen solchen, die Leitung der Landtagswahlen be treffend. Letzterer und die eben erwähnte Eröffnung wur den dem Verfassungsausschusse, der Gesetzentwurf bezüglich des Vereinswesens dem Rechtspflegeausschusse überwiesen. — In der heute Nachmittag stattfindenden Sitzung der Ständeversammlung begann die Berathung des Budgets. Die Anträge des Ausschusses, insbesondere die gegen die behauptete Verfassungsmäßigkeit der in der Zwischenzeit gehandhabten Zustände beantragte Rechtsverwahrung, wurde angenommen. Der anwesende Finanzminister antwortet« Feuilleton. K. -oftheatrr. Sonnabend den 13. Juni ward Frau Charlotte Birch-Pfeiffer's Original-Schauspiel „RubenS in Madrid" gegeben. In der bekannten meisterhaften Leistung al- Rubens beendete feinen dies maligen RollencykluS Herr Emil Devrient, dk durch seine hohe Künstlerschaft und seine ideale DarstellungS- wrise stet- aufs Neue wieder den Vorstellungen unsrer Bühne einen hebenden Aufschwung und die willkommene Wirkung edler Kunstrrscheinung verleiht. DaS zu den gelungensten Stücken der Frau Birch-Pfeiffer zählend« Schauspiel war zugleich sehr paffend gewählt, um das auf jenen Tag fallende fünfzigjährige Jubiläum der Verfasserin al« Schauspielerin zu feiern. Frau Charlotte Birch-Pfeiffer, 1800 zu Stutt gart al» Tochter de- DomänenrathS Pfeiffer geboren, be trat in einem Alter von kaum 13 Jahren nach hart näckigem Kampfe mit den widerstrebenden Arltrrn zum ersten Male in München die k. Hofbühne und blieb dort bi- gegen 1830 für erste jugendliche Partien im En gagement, da» nur durch rrfolg^iche Gastspielreisen an alle größern Bühnen Deutschland» unterbrochen wurde. Später führte sie die Direktion de» Züricher Stadt theater» in sehr tüchtiger Weise und wurde 1844 am Berliner Hoftheater für da- ältere Rollenfach lebens länglich engagtrt. Ihr« achtung-wrrthe Thätigkrit al« Schauspielern wurde aber weit übertroffen durch ihre Letstungen al» dramatische Schriftstellerin und durch den bedeutenden Einfluß, den sie al» solch« ans di« deutsche Bühne ou-übte. Bereit» 1828 begann sie in Wien mit de« Spectakelstücke „Genua" ihre, dem materiellen Wehle unsrer Bühnen äußerst »uträglich« schriftstellerisch« Pro duction. Seit dieser Zen verfaßt« die talentvolle, rast ich» und spekulativ thätige Frau 76 Stücke, theil» Ori ¬ ginale, theils Bearbeitungen sehr geschickt gewählter vor handener novellistischer Stoffe, welchem letzter« Verfahren sie ihre vorzüglichsten Leistungen zu danken hat. Sic hatte stets das praktische Bedürfniß des Theaters und den in der großen Menge des Publikums regsamen und wechselnden Zeitgeschmack im Auge, nicht minder aber bemühte sie sich auch redlich, in ihrer Richtung die ihr möglichste Vervollkommnung ihrer Arbeiten zu erreichen. Die großen Schwächen derselben in künstlerischer und ästhetischer Hinsicht sowie im Gedankengrhalte sind von der Kritik überall und ohne Schonung genugsam darge legt und bekämpft worden. Unbestritten blieb aber ihrem hervorragenden Talente eine außerordentliche dramatische Technik, eine beneidenSwerthe Kenntniß der Bühne und aller ihrer Effectmittel, und um diesen Besitz im vollsten Maße und öfter auch in bester, ja höherer Richtung und origineller Weise zu verwerthen, fehlten ihr weder ein resoluter, realistischer Sin», noch geistige Gewandtheit, einsichtsvolle Auffassung und Erfindung. Die so rüstige und fruchtbare dramatische Produktivität der repertoir- bcherrschenden Autorin erwie» sich wirksam und beliebt beim Publicum, höchst dankbar für die Schauspieler und ergiebig für die Theaterkaffen: ein folgerriche» Resultat für dir zeitliche Bühnenprari», das ehrendster Anerken nung würdig ist. Mit Rücksicht auf die Bedeutung dieser Aufführung erfreute Frau Bayer nochmal» mit ihrer vorzüglichen Darstellung der Donna Ellena. Nur noch die Herren Kramer und Porth seien mit Befriedigung unter den übrigen Mitwirkrnden erwähnt, die zur guten Wieder gabe de» Stücke» keineswegs beitrugen. Eine wesentlich bessere Besetzung und Gestaltung drflelben mag da» Per sonal unsrer Bühne zur Zeit nicht erlauben — obwohl sich für einen Grand von Spanien wenigsten» «in ge nügend geschulter u-ll,.- —, aber jeden ¬ falls bliebe doch ein eractcs, rasch inrinandergreifendes Ensemble und ein schnelleres Redetempv zu verlangen. Daß dadurch zugleich die schwachen und unhaltbaren Motive des Schauspiels geschickt verdeckt werden, ist sehr nöthig, aber die Bemühungen der Darsteller gingen größtentheils und mit gutem Erfolg auf das Gegen- theil au». C. Banck. Dt. Elmsfeuer in DreSdeu und Königstein am 11. und 13 Juni Die nächtlichen Gewitter vom 11. und 13. Juni sind sowohl auf der Festung Königstein, wie auch hier in Dresden und vielleicht noch an vielen andern Orten von der interessanten Erscheinung des St. Elmsfeuers be gleitet gewesen. Zwei geübte und ganz zuverlässige Be obachter berichten aus Königstein, daß in der Nacht des 11. Juni von ^11 bis '»12 Uhr an der Spitze des Glockenthurmes das elektrische Licht in ganz ähnlicher Weise zu beobachten war, wie es schon vom 29. März dieses JahreS beschrieben worden ist. Die einzelnen Zacken und Spitzen zeigten kleine gelblich weiße Licht büschrl; am Fernrohrgestell war das Lichtbüschcl 1 Zoll hoch, oben 1 Zoll breit und ließ während des AuS- strömenS deutlich ein feine», knisterndes Geräusch wahr nehmen; auf dem nördlichen Blitzableiter des Casernrn- fiügels L, welcher dem Wallgangr am nächsten ist, war ununterbrochen die Lichtausströmung zu erkennen, die übrigen, entfernter« Blitzableiter zeigten sie nicht; an zwei Blumenstengeln an der äußern Brustwehr, an den Schnurrbärten und Kopfhaaren der auf dem Wallgangc befindlichen Mannschaften zeigten sich Lichtbüschcl ähn lich dem phosphorischen Leuchten. In der Nacht des 13. Juni von H1 bis gegen 2 Uhr war die elektrische Ausströmung noch stärker und auf den meisten Blitz ableitern — aber nicht auf allen — wahrnehmbar trotz des heftig strömenden Regens; die Spitze des Glocken thurmes zeigte sich zeitweise von reinweißcm Lichte um fioffen. Hier in Dresden habe ich in der Nacht des 11. Juni sehr deutlich aus meinen, nach Nordnordost gelegenen Fenstern auf dem Raume zwischen dem Mosczinski'schen Palais und den hohen Baumgruppen (?opulus monili- ler») am Dohnaischen Schlage eine Lichtzonc in der ganzen Breite des 50 Schritt von mir entfernten Palais beobachtet. Das Licht verbreitete einen so Hellen Schein, als wären die dazwischen liegenden Gärten der Linden gaffe durch Weißfeuer illuminirt, und es blieb in gleicher Stärke von 11 bis nach '-^12 Uhr während des stärksten Regens; nur das noch intensivere Leuchten der Blitze ließ eS momentan verschwinden. Es steigen in der be zeichneten Richtung, von meiner Wohnung in einer Quer reihe gesehen, von den Häusern der Lindengaffe 9 Blitz ableiterstangen auf, darunter 2 mit fünftheiliger Aus strahlung; wohl möglich, daß von diesen in gleicher Höh« liegenden 17 Metallspitzen das continuirlich aus strömende elektrische Licht bei solcher Entfernung den Eindruck einer zusammenfließendrn Lichtmasse hervor brachte. An allen höher und näher stehenden Blitz ableiterstangen der Struve- und Lüttickaustraße habe ich kein Leuchten wahrgrnommen. ES wäre von großem Jntcreffc, zu erfahren, ob mit den Gewittern beider Tage auch an andern Orten so ungeheure Wasirrmengen niedergegangen sind, als im Dresdner Elbthale. DaS neulich von mir berichtete Quantum wird noch bedeutend übertroffen von der Regen menge, die in der Nacht des 13. Juni von 1 Uhr bi- Mor gen- 8 Uhr geflossen ist, denn letztere beträgt 27,e« P L.; mit Hinzurechnung der 5 Linien während der folgenden 12 Tagesstunden ist also die Regenmenge vom 13. Juni 32,« Par, Lin. --- 2,71 Zoll; für Dresden ein« bi- jetzt
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