Volltext Seite (XML)
ior. Blatt Amts i Mr. und des StadLraLhes des Königs. Amtsgerichts 2d. Januar 189S Sonnabend balt- rber Zungen mirte sucht etwas Pri- ehun- straße l5. lator, er in l. ter I«a«- tillv, M8t« stür- alten »vr'.- 8«U' KefcHäftsstellerr: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureausvon Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Als Beiblätter: Jllustrirtes Sonntagsblatt (Wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis: Dierteljährl. 1 M. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. vollständig. Der Schnee überragte ihn etwa noch einen Meter hoch. Mit dem Stocke vermochte sich H. über dem Kopse ein Luftloch zu bohren. Am Montag Morgen ward er kurz nach 7 Uhr ausgesunden und halb erstarrt nach seiner Wohnung gebracht. Er hatte über 13 Stun den im Schnee gesteckt. Glücklicherweise hat er sich schnell wieder erholt» sodaß er am Dienstag bereits wieder seinen Geschäften nachgehen konnte. — Aus dem in der Gläubigei Versammlung der Pirnaer Vereinsbank seitens des Concursverwalters erstatteten Bericht ist noch zu entnehmen, daß die Außen stände der verflossenen Vereinsbank bei der Centralstelle Pirna 1,033,386 Mk. betragen, wovon 454,927 Mk. uneinbringlich sind; bei der Filiale Schandau betragen die Außenstände 334,584 Mk., davon sind 226,140 Mk. uneinbringlich. Unter den etwa 1,795,879 Mk. betragen den Passiven sind 151,000 Mk. bevorrechtigte Forderungen, und nach der Zusammenstellung des Konkursverwalters läßt die vorhandene Masse eine Vertheilung von ca. 60 Procent an die Einleger erhoffen: nach Abhaltung des für den 30. März anberaumten Prüfungstermines werden jedenfalls, und zwar noch im April, 25 bis 30 Procent davon zur Vertheilung gebracht. — Wegen eines in die Luftröhre gerathenen Fremd körpers fand am Sonnabend em Oekonom im städtischen Krankenhause in Leipzig Aufnahme. Derselbe hatte sein falsches Gebiß verschluck!. Der Bedauernswerthe, welcher Anfangs schwere Schmerzen auszustehen hatte, ist insofern von diesen erlöst worden, als das Gebiß seinen Weg nach dem Magen gefunden hat. Man hofft, daß es auf natürlichem Wege aus Lem Körper wieder aus scheiden wird. — Am Dienstag Vormittag stürzte in Leipzig ein Markthelfer, der von seinem Arbeitgeber beauftragt war, in einer in der Jnsefftraße gelegenen Goldleistenfabrik Papierabfälle abzuholen, von einem Treppengeländer, auf das er sich zum Aufhängen eines Leinwandsackes gestellt hatte, herunter und brach beide Unterarme. Meerane, 17. Januar. Auf hiesigem Bahnhofe ereignete sich heute ein bedauernswerther Unglücksfall. Beim Verladen einer Partie Alteisen hatte der hier statio- nirte Hilfsweichensteller Bauch eine noch theilweise mit Sprengstoff gefüllte Granate gefunden, mit der er, die Gefahr nicht ahnend, sich beschäftigte und sie zur Explosion brachte. Der Unglückliche büßte die Unvorsichtigkeit mit dem Leben. Ein anderer nicht in Eisenbahndiensteu stehender Arbeiter erhielt durch die umherfliegenden Spreng stücke Verletzungen im Gesicht und am Kopfe, die jedoch nicht lebensgefährlich sein sollen. Immerhin Hai sich dessen Unterbringung im Kiankenhause nothwendig gemacht. Auch dieser Fall zeigte wieder, wie nöthig Voi sicht beim Auffinden derartiger Geschosse ist. Wie die Granate in das Alteisen gekommen, wird hoffentlich dw eingeleitete Untersuchung ergeben. — Schieferdecksrmeister H. in Oelsnitz j. V. ist, nachdem 'hm vor kurzem seine Frau Drillinge schenkte, glücklicher Vater von 19 Kindern, wovon das älteste 16 Jahre alt ist und die fünf jüngsten noch nicht laufen können. Die Verhältnisse des braven Meisters sind durch aus nicht glänzende. — Ein noch nicht 15 jähriges, aus Volkmarsdorf gebürtiges Mädchen Namens Anna Petzold setzte inPauns - dorf in den letzten Tagen ihrem Leben durch Erhängen ein Ziel. Es ist nicht genau festgestellt, Mlche Gründe das Kind zu dem verzweifelten Schritte getrieben haben; doch nimmt man an, daß Familicnverhältnisse dabei mit bestimmend gewesen sind. IHM»«! Illic» M!!I !! II MM! !! daß jeder Kaufmann selbst wisse, was er zu thun hat. Das ist ja eben der wunde Punkt. Ihrer Pflichten sind sich wohl Alle bewußt, nur wird es mit deren Einhaltung nicht immer so genau genommen. Vielfach wird ange nommen, daß nur Derj nige zur Buchführung verpflichtet sei, dessen Firma handelsgerichllich eingetragen ist. Diese Annahme ist eine irrige. Die Führung von Handels büchern wird von allen Denen verlangt, di: ein kauf männisches Geschäft betreiben. Sind nun die Zwecke der kaufmännischen Buchführung: übersichtliche Darstellung einer Vermögensmasse beziehentlich aller Geschäftsvorfälle, wonach zu jeder Zeit der Stand des Geschäftes sich er sehen läßt, so folgt hieraus, daß die Einträge in di : Bücher ohne L erzug geschrhen müssen. Die Bücher sind lhun- lichst schnell nachzutragen. Sicherlich giebt es sehr viele Geschäfte, in denen die Buchführung nicht nur eine muster hafte ist, sondern auch immer, wle man zu sagen pflegt, die Bücher ä jour sind. Aber wie viele Geschäfte mag es neben, bei Venen weder das Eine noch das andere zu- triff:. Eine weitere sich bemerklich machende Erscheinung isi die Verzögerung in der Fertigstellung der Jnven ur. Letztere ist alle ein oder zwei Jahre vorzunehmen, und zwar vor dem Schluffe des Geschäfts-, nicht Kalender jahres. Nun kommt es vor, daß die Aufnahme des In ventars rechtzeitig erfolgt, deren Ausrechnung, sowie Ziehung der Bilanz jedoch erst später vorgenommen w rd. Das ist em großer Fehler. Nach § 210 der Konkursordnung ist Unterlassung der Aufstellung der Bilanz in der erfor derlichen Zeit im Konkursfalle mit Strafe bedrohe Mit Rücksicht darauf, wie schnell heut zu Tage der Inhaber eines kaufmännischen Betriebes durch Wechselfälle des Lebens in Bedrängniß gerathen kann, wie ferner selbst bestsituirte Firmen oft nicht vor Zahlungsunfähigkeit geschützt sind, macht es sich für jeden Geschäftsmann zur ernsten Pflicht, seine Bucher zu jeder Zeit in Ordnung zu hallen, damit nach Befinden auch andere sich schnell die Über zeugung eines geregelten Geschäftsbetriebes daraus Ver schaffen können. Jeder Einsichtsvolle wird die obige Mahnung gewiß gut heißen. — 86L Vom 1. Juli bis 30. September 1895 wird in Lübeck unter dem Protektorate des Senates eine Deutsch-Nordische Handels- und Industrie-Ausstellung veranstaltet. Drese Ausstellung soll ein Bild des Aus- und Einfuhrhandels zwischen Deutschland und den nor dischen Reichen, Rußland, Finland, Schweden, Norwegen und Dänemark, entrollen. Alle durch Deutschlands Ver mittelung zum Austausch gelangenden Naturprodukte und Industrie-Erzeugnisse fallen in den Rahmm der Deutsch- Nordischen Handels- und Industrie-Ausstellung, gleichviel welchen Ursprungs sie sein mögen. Zur Sicherstellung aller Ansprüche der Aussteller und Lieferanten haften die gesammien Einnahmen aus der Ausstellung, sowie ein Garantiefonds von über 400000 Mark. — die Grnppen- Eintheilung und Anmeldebestimmungen sind auf der Kanz lei der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau emzusehen oder von dort zu beziehen. — Bei der jetzigen Kälte sollten alle Pferdebesitzer bei der Behandlung des Pferdes menschlich verfahren und beim Aufzäumen der Pferde nicht das eiskalte Gebiß, das die ganze Nacht an der Wand des Stalles oder in der Geschirrkammer gehangen hat, in's Maul zwängen. Eiskaltes Eisen hat dieselbe Wirkung, wie glühendes Eisen — cs blecht ein Stück Haut der Zunge am Eisen hängen und jeder Ruck mit dem Zügel verursacht dem armen Thiere die empfindlichsten Schmerzen. Die Zäume soll man am Abend ins Zimmer nehmen oder das Gebiß kurze Zeit in warmes Wasser legen. Stolpen. Am Sonntag Abend gerieth der Buch händler H. ovu h-er auf dein Rückwege vom benachbarten Lauterbach nach Stolpen kurz vor der Stadt in eine mächtige Wehe und versank binnen wenigen Minuten leib's rrrh- kurzer eitigt. rie. Die Thronrede, mit welcher der Kaiser Dienstag den preußischen Landtag eröffnete, hat einen ausschließlich geschäftlichen Charakter; sie stellt ein festes Arbeitsprogramm auf, erörtert Zug um Zug in aller Deutlichkeit und mit allen Einzelheiten, was zu geschehen hat. Die wiederholte und starke Betonung des Fehlbetrages von 31 Millionen Mark, der im laufen den Jahre freilich „nicht unerheblich hinter dem Anschläge und demjenigen des Vorjahres zuruckbleiben wird", weist auf die Entschlossenheit der Regierung hin, die Reichs- Finanzen so oder so zu ordnen; eine größere finanzielle Selbständigkeit des Reiches würde in der That die Einzel staaten, namentlich Preußen, ungemein entlasten und sehr dazu helfen, das Gleichgewicht im Budget wieder hcrzu- stellen. Jndeß bedarf diese Frage sehr eingehender Erör terung und ausgedehnter Diskussion, die ihr denn auch seitens der zahlreichen Gegner der Miquelschen Pläne reich lich ZU Theil werden wird. Was die Thronrede an sonst igen einzelnen Gesetzvorlagen erwähnt, sind mehr „Arbeiten des Alltages" ohne besondere politische Bedeutung. Sehr zu beachten ist dagegen die am Schluß energisch ausge sprochene Absicht des Kaisers, der Landwirthschaft, deren Lage fortdauernd ungünstig ist, helfend beizuspringen. Stellt man neben dieser Äeußerung der Thronrede die Reise des Fürsten Hohenlohe nach Friedrcchslnh, die er auf Wunsch des Kaisers unternahm, in Rechnung, so weiß man ungefähr Weg und Ziel der jetzigen Politik Wü- helm II. Die Bismarckischen Ideen gewinnen wieder die Oberhand, und von dem alten Riesen im Sachsenwalde holen sich Deutschlands Lenker wieder Rath und Weisheit Hervorgehoben seien durch wörtlich: Wiedergabe fol gende Stellen der Rede: Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern des Landtages! In gewohnter Weise habe Ich Sie zur verfassungs mäßigen Mitarbeit berufen und entbiete Ihnen bei Wie deraufnahme Ihrer Thätigkeit Meinen Königlichen Gruß — Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Verpfän dung der Privateisenbahnen und der Kleinbahnen, wird Wiederholt den Gegenstand Ihrer Berathung bilden. Die schweren Smrmfluthen der letzlen Wochen haben auch an den preußischen Inseln und Küsten der Nordsee bedauerliche Verheerungen anger'chtet. Wegen Feststellung des Umfangs dieser Schäden und Einleitung der zu ihrer wrailla^ ^eigneten Maßnahmen ist das Erforderliche Zur weiteren Förderung des gewerblichen Fortbil- dungs- und Fachschulenwesens ist eine Verstärkung der etatmäßigen Mittel vorgesehen. Zu Meinem lebhaften Bedauern ist die Lage der Landwirthschaft fortdauernd ungünstig. Den hieraus er wachsenen schweren Uebelstanden nach Möglichkeit zu be gegnen, ist meine una.Ichstge landesväteriiche Sorge und die dringendste Aufgabe Meiner Regierung. — Geehrte Herren! Es gilt heute »lehr als je in ein trächtiger Arbeit die Wohlfahrt des Ganzen zu fördern, und es ist die ernste Pflicht aller Wohlgesinnten gegenüber den wachsenden Angriffen auf die Staatsordnungj sich xch- müthig zur Abwehr zusammenzuschließen. Ich vertraue auf die bereitwillige Unterstützung und die Patriotische Hingebung der Preußischen Landesvertre- tung und bitte Gott, daß er die bevorstehende Tagung dem Lande zu reichem Segen gedeihen lasse. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. — H ütet die Bücher in Ordnung! Diese Mahnung dürste Manchem überflüssig erscheinen, in der Meinung, Z» Pulsnitz schenk/»,« ^sür Pulsnitz, Löuigsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Bekanntmachung. 3000 Mark zum Stammvermögen der Stadtgemcinde gehörig, sollen am 1. April dieses Jahres andeiweit gegen mündelmäßige Hypothek zu 4 °/g jährlich ausgeliehen werden. Gesuche sind bei dem unterzeichneten Stadtrath einzureichen. Pulsnitz, den 15. Januar 1895. Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. D"»""" WrbermndvlWzigAev Jahrgang