Volltext Seite (XML)
MMusserTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, »0, ,WU»dnM« r«zcSlslt- SN aSkv Wert»«««» nachM-Ua-L »nist. B«stiss^rei,: Dei in »« !»» drn A»r«adrftk««i s «Ai. iw «»«ml, de- ZvtzeUim, »Sech die Bol« r^v «M.» dn PoftbelleL-i-g r«M. sujkz-ich Ad»»«- —, «cdüist. «i»,el»i»,i»er» « Wvchevbiatt für Wilsdruff «. UmgeqenL P»tzd°i«»»d»<-««»«. ' netzwe» ,» jede» Aei! K«. »«>««««. 3» »au> dSistr« «rwoll, Krieg »der sdnftl,« «e«r«d,slllr»n,« de*r», Klio «»s^Nch «,I Lieieru«, d« »der «Srsti», »«« Sch«islftL«lx am, w«»« Verl» »rt»r,t. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. 2li,,«tgei,Prri«: die 8 M die 4-,->akrra< Zeile »er e»»»chra L-Konxnnixim«»«» « U«l>4»- pitxni,, die 2zei»«!ke»e Siidla-aeicile im rexrNeden Le»' , Aeie»,w„d. N«2la-ei 2» s«- SklÄrietr-kErs«»«»»-,». „ __ _ !,«- u»- Pi«tzv,>-!Sst»ft« werden na» Mr.Nchdest Fernsprecher: Am« Wilsdruff Nr. 8 derS^chst,!. «n^l»!», annadmc di« eoiw.tdUtr. > —— — -— gz, die der dnrU' fernen, 8 der« i NeUen Lnee»,en »dernetiMe» wie deiae '-«i-NN«. .ieder Äadaüaaiplr e'.. a;enn ree Aeere« d»rch Klage U»,e,««rn werden rnntz »deed«eA»strag,kderin Koadae» «rrSi. «nsti^nriehmen aLeBermir»stw»»kstS«i»»««»««>. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur VeröffentlichunK der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gericht» und de» Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrenlamts Tharandt und des Finanzamts Noffen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 7. — 88. Iohenasg Lelegr.-Adr.: »Amtsblatt* Wttsdruff-Drevde» Postscheck: Dresden 264c Bntlwoch, den S. Jannar 1S2K Wohin geht -er Weg? Ob wirklich das Wort: .Was lange währt, wird gut* Vtch auf den neuen Reichshaushalt zutrifft, dessen Beratung und Fertigstellung nun endlich beendet ist? Ran Weitz bisher nur das eine: der Haushalt bringt kteuererhöhungen, und darüber freut sich höchstens Ser Reichsfinanzminister. Weniger aber die Steuerzahler. Und wenn der Haushalt fertig ist, so ist er es nur theo- «Usch; denn man Weitz aus vielfältiger Erfahrung, datz Ser Reichstag bei der Etatsberatung immer außerordent- Ach.gebefreudig* ist, dort die Ausgaben in der Regel er höht werden und der Reichsfinanzminister sich dann den Kopf darüber zerbrechen darf, wie er für Deckung der denen Ausgaben sorgen soll. Bestimmte Anträge der Deutschen Volkspartei schon «ts der letzten Vorweihnachtszeil sollen ja dieser Aus gabefreudigkeit des Reichstages feste Grenzen setzen, — aber gegen diese Anträge hat sich schon sehr erheblicher Widerstand geltend gemacht, weil sie das Etatsrecht des Reichstages einschränken. Das ist gewitz richtig, wird aber deswegen nicht ganz verwerflich. Im übrigen wären der artige Vorschläge nicht notwendig, wenn die Einschrän kung von außen durch eine innere Mäßigung ersetzt würde mit dem Ziel, den immer noch nicht balancierenden Reichshaushalt nun durch neue Ausgabenbewilligungen «der -anträge nicht völlig aus dem Gleichgewicht zu brin gen. Natürlich ist dazu eine Regierungsmehrheit mit fest geschlossener Zusammenfassung und genau bestimmter Marschroute notwendig, eine Maßnahme, die durchzu- pihren politische Aufgabe der nächsten Zeit sein wird, nm spätestens bis zum 22. Januar, dem Tage des Zusammen- lritts des Reichstages und des Preußischen Landtages, zu klaren Mehrheitsverhältnissen zu gelangen. Fragt sich nur, ob das möglich sein wird. Der neue Parteivorsitzende des Zentrums, Dr. Kaas, hat sich über die derzeitige innenpolitische Lage in Ausdrücken geäußert, Sie zum mindesten zu verstehen geben sollen, daß die Aufstel- ßung einer ganz genau bestimmten Marschrichtung unbe dingte Voraussetzung für die an und für sich zu erstre- Hende Große Koalition sein soll. Das Zentrum Müsse wissen, wohin die Reise geht. Der Vorstoß, den gleich nach Neujahr die Deutsche Voltspartei — wenigstens ki Teilen ihrer Presse und offenbar aus außenpolitischen Gesichtspunkten Herans — gemacht hat, ist wieder znm Stehen gekommen, nicht zuletzt, weil der Reichskanzler, »lso der Träger der zwischenparteilichen Verhandlungen, «krankt ist und wohl erst Mitte des Monats nach Berlin »urSSkehrt. Die Frage der Deckung des Defizits im Haushalt durch Steuererhöhungen ist ja innerhalb der Parteien noch längst nicht geregelt, weil die Baverische Solkspartei von einer Heraufschraubung der Bier- Jeu er ebensowenig wissen will wie das Zentrum und die Deutsche Volkspartei die Erweiterung und die Er höhung der Erbschaftssteuer zu schlucken bereit Und. Andere Differenzen kommen hinzu und so mehren Ich die Stimmen, die lieber den augenblicklichen Zustand iiner sehr losen parlamentarischen Bindung erhalten wissen wollen, als die Gefahr einer offenen Krise — und das noch Airz vor Zusammentritt der Sachverständigen- < » »ferenz für die Revision des Dawes-Planes! — her- sufzubeschwören. Ist doch z. B. einer der wichtigsten Steine des Anstoßes, nämlich die Beteiligung der Deut- Phen Volkspartei an der Preußenregierung, auch sicht einen Zentimeter aus dem Wege gerückt. Natürlich wird auch die Opposition der Rechten dem jetzigen nur locker zusammengefügten Ncichskabinett und seiner Mehrheit parlamentarische Schwierigkeiten genug machen. Angekündigt ist dies auch schon, und gerade bei den kommenden außen- bzw. reparationspolitischen De batten ist eine solche Opposition eben vom Standpunkt der Regierung aus zu benutzen. Sind doch selbst im Zentrum gewisse Bedenken gegen die Methoden unserer Außenpolitik laut geworden, sprechen von einer stärkeren Betonung des deutschen Jnteressenstandpunktes und lehnen jede Verschleierung der für Deutschland leider bestehenden Ungunst der Lage durchaus ab. Wir sind in Deutschland knmer viel Zn sehr geneigt, Vorgänge außerhalb unserer Grenzen gleichfalls durch eine Art parteipolitischer Brill« «der nach dem Schema einheimischer Partetgrundsätze zu betrachten und zu beurteilen. Was natürlich immer zu «iner verzerrenden Betrachtung und in die Irre gehenden Beurteilung führt. Noch sind wir in Deutschland leider auch längst nicht so weit, die eigenen außen- und repara- Oonspolitischen Fragen ohne jene Brille zu betrachten, «bwohl es sich dabei nicht um das Wohl und Wehe ein zelner Parteien, um die Richtigkeit oder Falschheit ihrer politischen Anschauungen und Grundsätze, ihrer Worte und Taten handelt, sondern um das Schicksal des ganzen deutschen Volkes. Ziele -er Deulschnationalen. Graf Westarp zum Gilbert-Bericht. In Charlottenburg sprach Graf Westarp übe» die -Aufgaben der demschuationalen Reichstagsfraktion im kom- «'.endeu Jahre*. Er stellte die Neparationsverhandlungen in den Vordergrund. Der Pessimismus über ihren Ausgang ist gerade zum Jahreswechsel durch den Bericht des Nepara- vonsagenten wesentlich bestärkt worden Der Bericht sähe ^rhr einem Anlriheprospekt als einer objektiven Betrachtung i «°er wirtschaftlichen und finanriellen Möalichkeiten ähnlich Sotlehatter v. Hoelch in üerlin. Vorbereitung m Aeparationskonferenz. Der deutsche Botschafter in Paris, v. Hoesch, trifft am 9. Januar in Berlin ein und wird sich einige Tage in der Reichshauptstadt aufhalten. Botschafter v. Hoesch wird dem Rcichsautzenministcr bei dieser Gelegenheit Bericht erstatten über die Stellungnahme der französischen Re gierung tn der Frage der Sachverständigenkommission und mit verschiedenen Stellen Rücksprache über die Ein berufung und Zusammensetzung der Sachverständigen kommission nehmen. Por seiner Abreise aus Paris hatte Botschafter v. Hoesch eine längere Unterredung mit dem französischen Außenminister Briand. Es soll dabei nicht nur über die politischen Fragen gesprochen worden sein, die sich auf die Reparationen und die Sachverständigenkonferenz be ziehen, sondern auch über die Organisation des »Aus schusses für Schlichtung und Feststellung", der nach der Räumung des Rheinlandes in der militärischen Zone ein gerichtet werden soll. Bevorstehende Ernennung. In Paris wurde amtlich mitgeteilt, daß die Ernen nung der alliierten Sachverständigen durch die Repara- tionskommisflon vorgcnommen wird, die zu diesem Zweck am lO. Januar Zusammentritt. Die Sachverständigen sind bereits durch die Negierungen bezeichnet. Ernannt werden: für Frankreich der Gouverneur der Bank von Frank reich. Moreau, und der frühere Direktor der Schulden abteilung, ParmcStier; für England Sir Josiah Stamp und Lord Revelsloke, beide Direktoren der Bank von England; für Italien Tirelli und Professor Suvitsch; für Japan Mori, früher Finanzattachö an der Londoner Botschaft, und der Untergouverneur der Kaiser lichen Bank. Aoki. Belgienhat noch keine Auswahl ge troffen. In Betracht kommen die beiden Finanzsachver ständigen Francqui und Terlinden. * Deutschlands Sachverständige. Gegenüber bereits laut gewordenen bestimmten Mel dungen wird tn Berlin betont, daß eine Entscheidung über die Ernennung der deutschen Sachverständigen s«r vor ReparationSauSschust bisher noch nicht gefallen ist. Auch ist zu diesem Zwecke noch keine Sitzung des ReichskabineM anberaumt worden. Es ist jedoch der ganzen Sachlage nach nicht daran zu zweifeln, daß die formelle Ernennung in den nächsten Tagen zu erwarten sein dürfte. Es dürften außer dem Reichsbankpräsidenten Schacht unter Um ständen die bereits genannten Herren Melchior, Bögler und Bergmann in Frage kommen. * »r Sie ClichvklWdW emmit. Berlin, 9. Januar, Die Reichsregierung hat znm. Aos schuh der Finanzsachverständigen ernannt: Reichsdarckpräside« Dr. Hjalmar Schacht imd Dr. Boegler, zu Ersatzmännern Mel chior und Kastl. Deutsch -polnische- Sisenüberemkommen. Vorläufige Festsetzungen. Nach verschiedenen Meldungen liegt ähnlich wie für den deutsch-polnischen Holzvertrag jetzt auch für drnjcnige« Teil des allgemeinen Handelsvertrages, der die Eise»- wirtschaft betrifft, ein gemeinsamer Kompromiß Vorschlag der Interessenten beider Länder vor. Zu dieser Nachricht erfährt man von unterrichteter Seite, datz tat sächlich Verhandlungen zwischen den beteiligten Industrie organisationen gepflogen worden sind, datz die Regierun gen sich das Ergebnis dieser Verhandlungen aber noch nicht zu eigen gemacht haben. Immerhin wird es als wünschenswert bezeichnet, datz durch solche private Füh lungnahme der Hauptbetciligtcn eine Grundlage geschafsc» wird, die die amtlichen Verhandlungen über diesen Teil des Handelsvertrages erleichtert. Wie weiter verlautet, sollen nach den vorläufige« Vereinbarungen die deutschen Eiscnsvndirate in Zukunft nach Polen nur noch Walzprodukte liefern können, die von den polnischen Hütten nicht heraestellt werden Ent sprechend der Höhe dieser deutschen Lieferungen soll auch die den polnischen Hütten zu gewährende Einfuhrmenge erhöht werden, die grundsätzlich mit 500V0 Tonnen jährlich festzusetzen wäre. Ter Repärattonsagent wünsche einen baldigen Abschluß der Revision Mit seinem Bericht habe er dieses Ziel nicht ge fördert. In Deutschland feien Gilbens Ausführungen ans schroffen Widerspruch aus allen Lagern gestoßen, der ebenso unverhüllt von allen Seiten zum Ausdruck komme wie di« vom Reichspräsidenten den fremden Diplomaten beim Neu- jahrsempfang ausgesprochene Enttäuschung und Bitterkeit über die noch nicht vollzogene Rheinlandräumung. In dieser Lage sei von deutscher Seite kurzentschloffenes ein heitliches Handeln das Gebot der Stunde. Alle Stände. Handel, Banken und Industrie wie Landwirtschaft und Mittel stand, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer seien gleichmäßig be troffen und müßten einheitlich vertreten weiden Bei den geringen Aussichten für eine feste Negierungskoalitton habe die Deutschnationale Volkspariei die Aufgabe, vie aus ihrer Qpposilionsstcllung sich ergebenden Möglichkeiten der Einflußnahme aus den Gang der Reparaltonsverhand- lungen voll auszunutzen, ferner müsse sie alles tun, um tm Sande die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer ge- chlossenen Rechten zu verbreiten. Krollte» in her MM- regierung. Dr. Matschek gegen ihre Beteiligung Ägram, 8. Januar. Nach Lage der Dinge hat es den An- schein, als ob der kroatische Professor Schurmin zum Handels- Minister ernannt werden soll. Auhrrdem sind noch die Ministerien für Bodenreform und für Postwegen zu besetzen und insbesondere der Stellvertreter des Außenminister;;, Marinkowitfch, der wegen feines schwachen Gesundheitszustandes noch nicht voll im Amte tätig sein kann, zu ernennen. Eine der noch zu besetzenden Stellen dürfte wahrscheinlich den bosnischen Mohammedanern Vorbehalten bleiben, nnd zwar voraussichtlich dem diesjährigen Handelsmini- ster Spccho. Matschek gab eine Erklärung ab, in der es heißt, daß seiner Ansicht nach die Regierung nicht geeignet fei, die kroatische Frage einer Lösung entgegenzuführen. Er hätte den kroatischen Mitglie dern des Kabinetts nicht den Rat erteilt, ihre Portefeuille anzu- nehmen. Die Blätter, die diese Aeuherung veröffentlicht haben, wurden beschlagnahmt. Wie weiter aus Agram gemeldet wird, hat eine Reihe von kroatischen Persönlichkeiten dem Obergespa-n m Agram ihre Dien ste für den König und den Staat zur Verfügung gestellt. Die Er eignisse in Belgrad finden in Dalmatien, Slowenien, Südserbien freundliche Aufnahme. Aus diesen Gegenden werden Kundgebun gen für den König gemeldet. Zahlreiche Begrützmrgskiegraunne sind der Regierung zugegangen. In Belgrad hält die Erregung über die letzten Vorgänge unvermindert an. Da die Belgrader Zeitungen woge» -er ortho doxen Weihnachtsfeiertage noch immer nicht erfcheinen, finden bei den Zeitungskiosken wahre Kämpfe um die Agvamer Zeitungen statt. Man reißt sich die Blätter gegenseitig aus den Händen, streitet mit den Verkäufern und läuft -en Glücklichen, die noch das eine oder andere Blatt erhallen heben, auf der Straße nqch und versucht, sich das kostbare Gut wenigstens auf einige Minuten auszuleihen. Aus Grund des Gesetzes über die Aushebung -es Staats rechnungshofes und des Staatsrales wurden am Dienstag sämt liche Mitglieder dieser Aemter ihrer Stellung enthoben. Zugle'ch wurden alle Minister außer Dienst sämtlicher Vergünstigungen sür verlustig erklärt. Außerdem wurden zehn Obergefpane ihrer Aem ter enthoben. Wettere Ackerungen sind auf Men Gebieten des Staatswesens geplant und werden in kürzester Zeit durchgesührt werden. Die Auflösung der Gemeindsausschüsse, die Aufhebung der Gemeinde- und Distriktsautonomien find Anzeichen dHiir, daß jede Volksvertretung im- Staatslebrn ausgeschaltet wird. Ävlsioß der Gegner Aman Mahs. Ein Fort bei Kabul erobert. Aus Kalkutta erfährt man, datz die afghanische« Aus ständischen ein Fort vier Meilen von Kabul erobert Haden und die Hauptstadt mit eroberten Geschützen der Regicrungs- truppen bombardieren. Ein nächtlicher Angriff auf die Stadt werde binnen kurzem erwartet. Im ganz entgegengesetzten Sinne sagt eine amtliche Mel dung aus Kabul, die allmähliche Wiederherstellung der Ver bindungen auf den Landstraßen in Afghanistan werde durch die Tatsache erwiesen, daß Lastwagen und Kamclkarawanen von Ali Ahmed nach DscbellalabaS gekommen seien. Wie ver lautet, habe sich König Aman Ullah zur Aushebung der all gemeinen Dienstpflicht sowie des Verbots sür die ausländische» Mullahs, das afghanische Gebiet zu betreten, bereit erklärt. In Kandahar und Güazri sei alles ruhig, jedoch ist die tele graphische Verbindung Kabul—Kandahar—Quetta unter brochen. Sie Eröffmg der delllslk-ruWen ttlWWn Woche io MosW. Kowno, 6. Januar. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde am Montag abend die deutsch-russische technische Woche ir der Moskauer Universität eröffnet. Die Vertreter der Svw,et- reaierung mit Kuilyschew und Lunartscharski an Ser Spitze, der deutsche Botschafter von Dirksen mit den Herren -er deutsche