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W Mittwoch, den 14. März 1900 50. Jahrgang. - » 0 :4 j heit sitzt zu tief. Das Herz ist krank. Das Herz muß geheilt werden, jedes einzelne zunächst und dann das große Volksherz, dessen Pulsichlag das Volksleben erhält. Noch keine Wissenschaft hat gesagt, wie das zu machen sei. Einer weiß es und kann es, der große Wunder arzt JesuS Christus, der einst aus einem zerrütteten Volk ein neues Kraftgeschlecht ins Leben gerufen und die halbe Welt mit ihm erobert hat. Was er kann und was er wirkt, das soll zum Bußtage unserm Volk aufs neue gezeigt werden, damit die Kranken Muth gewinnen, um ihre Wunden zu zeigen und von ihm Heilung zu erbitten. Er macht das Herz gesund, und von diesem gesunden Herzen gehen Lebenskräfte aus, die allem Siechthum trotzen, und kein Bußtag vergeht, wo nicht einzelne Glieder des Volks diese Lebens kräfte spüren. Aber er weiß auch allein, ob dieser Tag mit seinem Ernst dem ganzen Volke den Anfang der Heilung büngcn wird oder ob er neue Bußtage ausschreiben muß, die eine noch gewaltigere Sprache reden. regierung in der Meinung einig, daß man gerechten Wünschen nach Bahnverbindung auch in Zukunft soviel als thunlich Rechnung tiagen solle. Wenn hierbei der finanzielle Standpunkt betreffs einer guten Verzinsung naturgemäß mehr zurücklritt, so sind volkswirthschaft- liche Rücksichten um so beachtlicher und die Hebung der Volkswohlfahrt, wie sie sich besonders in den bahn angeschlossenen Gegenden in stets steigenden Einkommen steuer-Erträgnissen offenbart, giebt Beweis dafür, daß Sachsen mit dem erstrebten Weiterausbau seines Bahn- Netzes auf dem richtigen Wege ist. Die Deputation hat deshalb beschlossen, 105 Kilometer neue Bahn linien zur Erwägung und 243 Kilometer zur Kcnnt- nißnahme zu empfehlen; die übrigen 737 Kilometer aber sollen nach ihrem Antrag auf sich beruhen bleiben. Hieraus geht ohne Weiteres hervor, daß sich die De putation bei ihren Empfehlungen die äußerste Reserve aufcrlegt und daß sie deshalb verm int, um so mehr auf ungeschmälerte Zustimmung der maßgebenden Fak toren rechnen zu dürfen. Schließlich sei noch bem.n kt, Saß die Deputation betreffs geäußerter Wünsche auf Umbau bestehender Schmalspur- in Normalspur ahnen nach wie vor der Meinung ist, daß mit Rücksicht auf viele Gegenden des Landes, die noch gar keine Bahn verbindung besitzen, derartigem Verlange» nicht ent sprochen werden kann. Die beste Censur durch Ueber- weisung an die Regierung zur Erwägung erhellen folgende 9 Bahnlinien: Theuma Plauen, Königswalde- Annaberg, Klingenberg-Dittmannsdorf, Riesa-Königs» — Die Finanzdeputation U der Zweiten Kammer veröffentlicht nunmehr ihren Bericht über die auf Er bauung von Eisenbahnen und Errichtung von Halte stellen re. eingegangeaen Petitionen. Wir entnehmen demselben folgende Ausführungen von allgemeinem Interesse: Dre Masse der auch in diesem Landtag eingegangenen Petitionen um Erbauung neuer Linien und Errichtung von Haltestellen übersteigt nicht nur nach ihrer Anzahl, sondern auch in Betreff der Kilo meterlänge bei Weitem das früher Dagewesene. Bis zum 15. Januar, als dem hierfür gesetzten Schluß termin, gingen in Summa 260 Petitionen ein, welche ich auf 66 Bahnlinien sowie 24 Haltestellen beziehen; sie erbetene Ktlometerzahl beträgt 1085 gegen 952 bezw. 782 der beiden vorigen Landtage. Dieser rapiden Zunahme der Wünsche gegenüber sah sich die Deputation vor eine doppelt schwierige Aufgabe gestellt. Einerseits erforderte die zur Zurückhaltung mahnende allgemeine Finanzlage deL Staates und der Mangel an technischen Klüften, der soweit ging, daß von den im vorigen Landtage bereits bewilligten Linien der Bau von vier (Thum-Ehrenfriedersdorf Gcyer, Froh burg-Kohren, Pegau-Kieritzsch uud Lottengrün-Thenma) noch garnicht in Angriff genommen werden konnte, insbesondere aber die stetig in fallender Richtung sich bewegende Rente der Staalsbahnen eine äußerst vor sichtige Auswahl in den zu machenden Vorschlägen. Andererseits wußte sich aber die Deputation mit der größten Mehrheit dec Kammer, sowie mit der Staats- Lotterie bedanken, die nichts einbringe. Abg. Schieck (natl.) bemerkt, daß er keineswegs eine völlige Aenderung bezweckt habe, alleines mache doch einen schlechten Eindruck: wenn in den Prospekten 700000 und 500000 Mark als Gewinn angepriesen würden, die man in Wahrheit niemals machen könne. (Sehr richtig.) Damit schließt die Debatte zu Kapitel 17 und die Debatte überhaupt. Die Kapitel 17 und 18 werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Kapitel 19 dagegen einstimmig antrags gemäß bewilligt. Als nunmehr die Seminarbauten zur Berathung gelangen, erscheinen eine Menge R ^ve a dem Plane, welche wünschten, daß bei Neuerns, ang v,n Seminaren Städte ihres Kreises Berücksichtigung finden. Nachdem die Abg. Gräfe, Rentsch, Uhlemann-Stolber«, Kluge, Kochel, Huste und Schöne ihre Reden gehalten, erklärte der Herr Staatsminister von Seydewitz: Gegen über den von vielen Seiten geltend gemachten Wünschen auf Zuwendung von Seminaren gebe sich die Regierung der Hoffnung hin, daß sie in nächster Zeit nicht in die Nothwendigkeit versitzt werde, neue Seminare zu errichten. (Bravo!) Wenn das Kultusministerium genöthigt sei, daraus zurückzukommen, so werde er sich der heutigen Debatte gern erinnern. Bestimmte Zusicherungen gebe er nicht, wie er das auch früher nicht gethan habe. Er freue sich aber über die allgemein zu Tage getretene Wertschätzung der S minare. Nachdem Abg. Teichmann (natl.) noch Wervau als berücksichligungswerth empfohlen hatte, schließt die Debatte und werden die Deputations anträge einstimmig angenommen. Inserat* nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Aunoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. stimmt im Wesentlichen dem Vorredner bei. Die Golddeckung reiche schon jetzt nicht mehr; die Gold währung habe sich überhaupt noch nicht bewährt. Ob sie sich weiter bewähre, könne sich nur in kritischen Zeiten Herausstellen. Seine Freunde würden für den Antrag Arendt stimmen. Abg. Herold (Centr.) führt aus, das Centrum sei in der Währungsfrage getheilter Ansicht. Diese Vorlage habe aber damit nichts zu thun, sondern behandle nur Müuzfragen, und da sei es Thatsache, daß die Thaler in den Rahmen unseres Dezimalmünzsystems nicht hincinpassen. Schatzsecretär v. Thielmann bittet um Ablehnung des Antrags Arendt, der lediglich die Einziehung der Thaler ver hindern wolle. Arendt behaupte, die Thaler seien beliebt, das sei durchaus unzutreffend, wie auch von den Handelskammern anerkannt werde. Abg. Büsing (nat.-lib.) vertheidigt die Goldwährung, die stets tadel los funktionirt habe und empfiehlt, mit den Thalern so zu verfahren, wie die Regierung es Vorschläge. Bankpräsident Koch tritt der Angabe Arendt? entgegen, daß die 2- und 5-Markstücke unbeliebt seien. Aus dem hohen Diskontsatz zu folgern, daß der Zeitpunkt für die Aktion schlecht gewählt fei, fei durchaus falfch; der hohe Diskont sei auf den wirthschasilichcn Auf schwung zurückzuführcn, nicht aber auf eine un genügende Metalldeckung, diese sei durchaus zureichend. Abgg. Fischbeck und Brömel (Freis.) treten namens der beiden freisinnigen Parteien für das Gesetz in der vorliegenden Fassung ein. Abg. v. Kardorff (Reichsp.) wendet sich lebhaft gegen die Einschmelzung der Thaler zu Umprägungszwecken. Abg. Dr. Diedrich Hahn hält ebenfalls den jetzigen Zeitpunkt für nicht geeignet, unsere Währung in solcher Weise zu schwächen. Es handle sich hi r lediglich um eine im Interesse der Hochfinanz liegende „Hochzinspolitik". Redner übte dann weiter eine abfällige Kritik an der Diskont- Politik der Reichsbank, welche den Mittelstand schädige. Der Diskontsatz müsse noch mehr steigen, wenn jetzt die Thaler ihres Charakters als gesetzliches Zahlungs mittel entkleidet würden. Die Annahme des Antrages Arendt sei daher unerläßlich. — Die Abstimmung über Artikel 1 und 4 wird einstweilen ausgesetz'. Die Artikel 2 und 3, betreffend Einziehung der 20-Pfennig- 'tücke in Silber und Nickel veranlassen keine Debatte. In Artikel 4 a beantragt Abg. Arendt zu bestimmen, daß silberne Fünfmarkstücke bis zu 1000 Mk., Zwei markstücke bis zu 50 Mk. in Zahlung genommen werden müssen. Auch hier bleibt die Abstimmung ausgesetzt. Artikel 6, von der Kommission neu in die Vorlage einvefügt, ermächtigt den Bundesrath, 5- und 2-Markstücke als Denkmünzen prägen zu lassen. Abg. Fischbeck (sreis. V.) beantragt Streichung dieses Artikels. Die Abgg. Kirsch (Ctr.) und Gamp (R.-P.) treten für Aufrechterhaltung des Artikels ein. — Die Beschlu fassung wird ebenfalls ausgesetzt und Ver- tagnng wird beschlossen. Erscheint leden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quarta! Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für -en Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Grgern aller Gerneinöe-Verwcrltrrngeir der urrrliegerröerr Ortschaften. Bom Landtage. Dresden, 9. März. Auf der Tagesordnung in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stand die Schlußberathung über Landes- lotteric, Lotteriedarlehnskasse und Einnahmen der allge meinen Kassenverwaltung, sowie über Seminarbauten. Abg. Schieck (natlib.) erinnert daran, datz er bei der Vor- berathung der Einkommensteuernovelle den Antrag gestellt habe, daß die in der Maiziehung der Sächs. Landes lotterie nach Sachsen gefallenen größeren Gewinne einer Nachschätznng unterworfen werden möchten. Er habe da bei die Absicht gehabt, im Sinne ausgleichender Gerechtig leit eine Aenderung herbeizuführen. Der Abz. Hähnel habe ihm damals zu große Fiekalität vorgeworfcn, was er als unzutreffend zurückweise. Weiter wolle er darauf Hinweisen, daß man jetzt leider mit Loosen konzessionirter Privat, und fremder Staatslotterien so überschüttet werde, daß es lästig würde. In einer Offerte der hessischen Staatslotterie habe er gefunden, daß die Gewinne ohne jeden Abzug auögezahlt würden. Er möchte anheimgeben, ob die Regierung nicht angesichts dieser Thatsache ihrer seits die sächsische Lotteriedirektion veranlassen möchte dieser Frage näher zu treten, und daß, ohne der Staats kaffe einen Abbruch zu thun, der Abzug der 15 Pro; verschwinde. Ministerialdirektor Geh. Finanzrath Dr. Diller: Für die Spieler wäre es ja sehr erwünscht, wenn von den Gewinnen keine Abzüge gemacht würden, allein dann bliebe ja für den Staat nichts übrig. Es sei nicht richtig, daß der hessischen Etaatslotterie keine Abzüge gc macht würden, denn auch Hessen würde sich für eine MSSWW Rr. 60 M«WWMWW«W ' '1 Vom Reichstage. Berlin, 12. März. Bei sehr schwach besetztem Hause wird die zweite Lesung der Münzgesetznovelle begonnen. Die Berathung erstreckt sich zunächst auf Artikel 1 betrefsind Ein ziehung der 5-Mark-Goldmünzen, sowie auf die von der Kommis on beantragte Resolution betieffend ver- mehrte Ausprägung von 10 - Mark - Goldmünzen (Kronen). Ein Vorschlag des Präsidenten, auch gleich über Artikel 4 betreffend erhöhte Ausprägung von R'ichSsilbe:münzen unter Einziehung von Landes- si bei münzen (Thaler: ) m t uberathen, wird wieder fallen gelassen, nachdem der Abg. v. Kardorff (Reichs.) angekündigl hat, er werde bei Artikel 4 die Beschluß, fähigkeit des Hauses anzweifeln, da er nicht wolle, daß ein solches Gesetz von einem beschlußunfähigen Hause angenommen wode. Abg. Arendt (Reichsp.) bedauert, daß man eine allseitig bel'ebtc Münze, wie die Thaler seien, beseitigen und durch die gar nicht beliebten Si berfünfmarkst-icke ersetzen wolle. Was Artikel 1 und die Resolution anlanze, so gebe er zu, daß die Krone eine beliebte Münze sei; aber je mehr davon ausgeprägt und in Umlauf gebracht würden, desto mehr müßte sich der Goldvorrath der Reichs- vank verringern, und das würde, so lange wir noch Goldwährung Huben, und uns die Einführung der Doppelwährung noch nicht gelungen sei, ein Unglück siin. Er müsse sich daher auch gegen die Resolution erklären. Der Höhepunkt der Goldproduktion sei überschritten. Bei der ersten Lesung ver Vorlage habe Dr. v. Siemens geäußert, daß die Beseitigung der Thaler unserem Wechselverkchr mit dem Auslande zum Vortheil gereichen werde. Das sei aber doch nur insoweit richtig, als das Interesse unserer Groß banken dabei in Betracht komme, und dieses bedürft angesichts der hohen Dividenden unserer Banken keiner besonderen Berücksichtigung. Abg. Röttich (conf.) Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Argon, Hermsdorf, Kernsdorf, Km Bufftage. Wieder kommt ein Bußtag daher mit seinen ernsten Klängen, mit seinem Rufen und Laden an das ganze Volk: Steht still! Besinnt euch über euch selber. Ein heilsamer Tag kann es sein. Es ist der Bußtag in der Passionszeit des Kirchenjahrs. Die hehre Gestalt des Heilands aller Welt, der wohl hätte mögen Freude haben in dieser Welt und doch das Kreuz erduldete und der Schande nicht achtele, der ob er wohl reich ist, doch arm ward um der Menschen willen, auf daß sie durch seine Armuth reich würden, will selber der große Bußprediger sein. Ist das ein gern geschautes Bild in diesir unsrer Zeit? Will denn unser Volk etwas wissen von Leiden? Es lehnt sich in ohnmächtigem Trotz auf gegen das Naturgesetz, daß es Mensckenlcben ohne Leiden nicht giebt. Wie es Mittel giebt, die schmerzhaften Ein griffe in den Leib schmerzlos zu gestalten, so soll und muß es Mittel geben gegen jedes Le iden mit seim n Schm ei z- empfindungen.' Wozu ist die vielgerühmte Wissen schaft da, als um Schmerzen zu stillen und K ank- heiten zu heilen? Welche Unsumme von Thorheit und Unrecht aber, von Hoffnung und Betrug wird dabei wirksam, ehe der Tod allen Schmerz wirklich stillt. Nicht leiden! Unser Volk will fortwährend ge nießen ooer den Genuß zur Hand haben. Welch eine schändliche Krankheit! Vor Zeiten folgte auf harte, schwere Arbeit der festliche Genuß am Feiertage. Darin lag die Lebensfreude, daß man das Tagewerk in erwünschter Weise gelingen sah. Diesen Schwer punkt haben große Mengen des Volks fast völlig ver loren. Die Arbeit ist nur dazu, uni Msttel zur Lust und Vergnügen zu gewinnen; der Tag mit seiner Arbeit erscheint vielen wie ein dunkles Thal, durch das man hindurch muß und das sein stündlich näher rückendes Licht von der Lust des Abends oder der Nacht empfängt. Wie Kinder den Höhepunkt des Tages in dem Augenblick erkennen, wo ! e die ver dienten oder erbettelten Pfennige znm Zuckerbäckerladen tragen, so durchleben Erwachsene ihren Arbeitstag uur in der Hoffnung vuf seinen Abschluß im Vereins- zimmer, im Ballsaal oder sonst wo. Welch ein Schade an Volkskraft, diese verkehrte Lebensanschauung und Lebensweise! Wie viel Zusammenstoß darum mit dem Siaats- nnd Sittengesetze und mit der Stimme des Gewissens! Sie schweigt nrch nicht ganz; es g'ebt noch treue Eltern und Lehrer und Volksfteur.de. Aber weil de> Reiz der Lust so mächtig ist, wird diese Stimme üb r- täubt durch Trunk und Lärm und krankhaftes Haschen nach starken Eindrücken von außen. Das macht wah - lich nicht zum geringen Theile unser Geschlecht so nervös, daß man diese Gewissensstimme übmäubt. Wer will zählen, wie ost dieses Suchen nach Lust und Genießen zur Uebei tretung der Gesitze führt; wer will vollends zählen die Verbrechen und Vergehen, die nie ihre Sühne finden! Krankheit genug am Leibe des Volks. Balsam dafür haben Kunst und Wissenschaft nicht. Die Krank- An der Wohnung des Tischlers Franz Gustav Behrendt in Hermsdorf kommen den 23. März, Nachm. 3 Uhr, verschiedene gepfändete Gegenstände gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Ein Verzeichniß der Pfandstücke hängt am Amtsbrett aus. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal. Sekr. Kurth. (Z. 80/00. Bekanntmachung. Die zur Rekrutirungsstammrolle gemeldeten Militärpflichtigen von Hermsdorf werden hier durch veranlaßt, Dienstag, den 2V. Mär; d. I. früh ' --8 Uhr im Logenhause zu Oberlungwitz bei Hohenstein-Er. bei Vermeidung der in Z 26 der deutschen Wehrord nung angedrohten Strafen und sonstigen Nachiheile vor der Königl. Ersatz-Commission zur Musterung pünktlich, nüchtern und in reinlichem Zustande zu erscheinen. Militärpflichtige, welche wegen Krankheit behindert sind, ini Mnsterungstermine zu erscheinen, haben ein ärztliches bcz. von der Ortsbehörde beglaubigtes Zeugniß bei der Königl. Ersatz-Commission einzureichen. Etwaige Zurückstellungsanträge wegen bürgerlicher Verhältnisse können gemäß H 63,7 der Wehr- ordnnng nur dann berücksichtigt werden, wenn die Betheiligten solche vor dem Musterungsgeschäft oder spätestens bei Gelegenheit desselben anbringen. Hermsdorf, den 7. März 1900. Müller, Gemeindevorstand.