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-77 Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 106 Sonntag, den 9. Mai an sowie 10 erei. Neu IusexttonSgebilhnn die gespalten» Zell« 10 Pfennig», die zweispaltige Leila M amtlicher Inserate M W Pfennige. »er und belobend, stopf- und ollste und des Ma- »lsorgane Ztärkungs- f Strapa- k in den 10 musst «mel. . Offerte» 2 weiche Stöcke, - Schneidelreißig und der S2. Mat 1886 Vormittags 10 Uhr als VersteigerungStermin, 23 Haufen 15 iden, stärk! ndert all n. ' tee zu Ber vurchlauchi i befunden t« RamS, Amtsbiatt für die königlichen und städtischen Behörden in Ane, Grünhai», Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. die Kinnlade zerschmettert, war durch den Hals gegangen und dann in der Stubenwand sitzen geblieben. Mit dem Bemerken, einen Arzt (der nächste ist in dem eine Stunde von Elleben entfernten Dorfe Elxleben -ansässig> herbÄholen zu wollen, sprang der unglückliche Schütze zum Hause hinaus, kehrte aber nicht wieder zurück. Er ist flüchtig geworden und hat noch nichts von sich hören lassen. Die Verletzte hofft man am Leben zu erhalten. ÄusMünchen wird dem officiösen „Wiener Fremden- blatt" vom 3. d. M. geschrieben: „Uebsr das Deficit der königlichen Cabinetskaffs coursiren die verschiedensten, nicht selten übertriebenen Gerüchte. Wie wir zuverlässig erfahren, beträgt dasselbe gegen 14 Millionen Mark. Hiervon treffen auf das im Jahre 1884 aufge:wmmene Aulehen 7*/, Millionen Mark, so daß seitdem weitere 6 bis 7 Millionen Mark hinzugetreten sind. Cabinetssccretär Mintsterialrath v. Schneider ist noch immer nicht von München an das königliche Hoflager in Hohenschwangau zurückgekehrt. Dieser Umstand fällt um so mehr auf, als weitere Berhanolungen des Ministeriums mit dem Landtage über die Verhältnisse der königlichen Cabinetskaffe nicht geschehen. Es fehlt daher auch uicht an Stimmen, welche aus der fortdauernden An wesenheit v. Schneiders in München schließen, daß derselbe Holz-Auktion auf Schneeberger Revier. Im Gasthofe zum Brünlasberg sollen Montag, den 10. Mai 1886, von Vormittags 9 Uhr an die im Hoyer aufbersiteten Brennhölzer, als: 12 Raummeter buchene Scheite, 1886. — iädtel. n 9. Ma mmluug. »ünscht. rftauv. Läuterungsreißig gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen öffenllich versteigert werden. Schneeberg, am 6. Mai 1886. den vereinigten Staaten loohl zu unterscheiden: die auf den > Umsturz der gesellschaftlichen Ordnung abztelende anarchistische Bewegung und die vom gerechten Unwillen über die ge wissenlose Ausbeutung der Arbeitgeber getragenen Bestre bungen jener Arbeiter, welche auf gesetzlichem Wege eine Besserung ihrer Verhältnisse anbahnen wollen. Die letz- tern stehen den Anarchisten schroff gegenüber und betrachten sie mit Recht als einen gefährliche» Hemmschuh für ihre eigene Sache, ja, sogar die amerikanischen Sozialisten, welche oie gesellschaftliche Neuordnung durch friedliche Mittel er streben, habe» den Leuten von» Schlage einer Most einen nicht mißzuverstehenden Absagebrief geschrieben. Die Aus schreitungen in Chicago aber zeigen, daß trotzdem der Ein fluß, welchen dieser AuSwurf aus aller Herren Länoern — Deutschland scheint dabei leider den stärksten Prozentsatz zu stellen — auf die amerikanischen Arbeiter auSübt, immer noch bedeutend genug ist, um die Ruhe ernstlich zu gefähr den. Wie in Frankreich sind es auch hier gewissenlose Hetzredakteure, welche die Leidenschaften der Meng« bi» zum Wahnsinn anfachen und Mord und Plünderung predigen. So war der Angriff auf die M'Lormtcksche Maschinenfabrik am 3. Mat die unmittelbare Folge einer Ansprache, welche der Redakteur der „Arbeiter-Zeitung" gehalten hatte. „Die Anarchie", so sagte er in deutscher Sprache, „ist für den Arbeiter der einzige Weg, um die Sklavenketten, die ihm die Capitaltste» angelegt haben, zu brechen. Ls ist das der einzige Weg zur Freiheit, zur Freiheit, sage ich; mit dem Revolver in der einen Hand, de« Dolch in der andern und Bomben in der Tasche schreitet voran durch die Revolution zur Freiheit!" DaS thalkräftige Einschreiten dee Polizei gab na türlich willkommene Veranlassung zu neuen Hetzereien und so wurde denn am andern Tage massenhaft ein Flugblatt in deutscher und englischer Sprache verbreitet, von dessen Inhalt folgende Probe genügen mag: „Rache l Zu den Waf fen, Arbeiter! Sure Herren lassen ihr« Bluthunde auf euch los? sie tödteten gestern Nachmittag sechs eurer Brüder vor der M'Sormtckfchen Fabrik! Wenn ihr Männer, wenn ihr sche. n, Mam in alle» ls. Diese P-Wäsche lbst reim« :r tragest, oickau. nicht mehr in der Gnade seines Königs stehe." Von anderer Seite wird aus München, 5. Mat, geschrieben: Man hofft, daß die Schwierigkeiten doch noch auf dem Privatweg zu heben seien, da die Schulden nur 13*/, Million betragen, wovon die 7*/, Million Bankschuld planmäßig verzinst uno getilgt werden, 6 Millionen wären noch abzuzahls», was der Cabinetskaffe ohne Anleihe durch rathenweise Zahlung der Gläubiger möglich ist. Die Kronrente beträgt 4*/, Million. Der „Fr. C.", der gut unterrichtet ist, führt drei Quellen an, auf welche das nun anscheinend unaufhaltsam herstnbrecheude Unheil über die königliche Cabinetskaffe in München großenthetls zurückzuführen ist: „Richard Wagner und alles, was mit diesem Künstler zusammenhing, hat außerordentliche Summen verschlungen. Bou den Hof- secretären, welche die Geldgeschäfte de« Königs zu besorgen, Zahlungen zu mache» und persönliche Wünsche finanzieller Natur zu erfüllen haben, besaßen mehrere, mindesten» zwei, weder die erforderlichen theoretischen Kenntnisse, »och jenes Maß von Vorsicht, Umsicht und Geschäftsgewandtheit, ohne welches die ersprießliche Verwaltung eine» so schwierigen Amtes nicht denkbar.ist. Ueberspannte, maßlose Forderungen wurden unbedenklich ohne Abstrich honorirt. Zu Bor- stellungen in Bezug auf Beschränkung der Ausgaben scheint es an Muth gefehlt zu haben. Biele, den verschie denste« Stände« angehörig, haben sich bereichert, während sich die Ctvtlliste langsam verblutete. Die Rechnungen für einzelne Arbeiten und Leistungen übersteigen, wa« Maßlosigkeit , im Aufordern anbetrtfft, fast alles Dagewesene. Die nicht verantwortliche, den unmittelbaren Verkehr zwische« de« Monarchen und seine» Ministern ganz u»d gar zerstörende - Cabtnettregtermig hat endlich und drittens dazu geholfen, den Träger der Kro«e «ehr und mehr ,»isolire« und jeden unmittelbaren Einfluß der Mt«ister auf E«tschlteßungen zu ' verbannen." — Der Wunsch nach einer rasche» und glück lichen Wendung wird immer lauter und allgemeiner aus gedrückt. — Trotz des strengen Winters scheine« die.de« BL«- «en so gefährlichen Maikäfer in großer Menge erscheinen wolle«, wenn nämlich bei «ns ähnlich« Verhältnisse wie in Oesterreich eintrete«. Lie „Salzburger Zeitung" meldet; Zwangsversteigerung. Da» tu» Smndbuche auf den , Ramen Aug«fte Hesselbach, geb. 8r««er — '»as-Sruudflück mit Garten Nr. 266 desMrandkatasterS, Nr. 273 des Flur- 246» d«S Flurbuchs L Folium 272 des Grundbuchs für Schneeberg, im SchLtzmigSwerthe von 8817.M. — Pf. soll von hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist LGrWb.H-olkssrmnd der 5. Juni 1886 vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des VertheilungSplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangvsr- hältnisses kann in in der Gerichtsschretberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Schneeberg, am 3l. Marz 1886. Königliches Amtsgericht. Müller. H. Hausgrundstücksversteigerung. Das dem bevormundeten geisteskranken Schuhmacher Carl Friedrich Hermann Unger in Grüustädtel gehörige massive, in der Mitte des Dorfes gelegene, ortsgerichtlich auf 4200 Mk. — - taxirte Wohnhaus, Cat. Nr. 35L soll LÄgesgefchLchLe. DsmiSchkaBH. Berlin. Aus einer Unterredung, welche der Reichs kanzler Fürst Bismarck mit eixe« bekannten nationallibe ralen Abgeordneten hatte, erfährt das „Fremdenbl." Fol gendes: Fürst Bismarck sprach sich nicht ohne Besorguiß über de« Gesuudheitszustaud seines Sohnes, der Grafen Herbert, aus, bei welche» zwar das Fieber aufgehört, trotz dem aber das Delirium noch drei Tage anzehalte» habe. Er selbst sei in Ermangelung von geeigneten Ersatzkräfte» gezwungen, für seinen Soh« einzutreten, der eine ungewöhn liche Arbeitskraft besitze. — Sehr eingehend äußerte sich Fürst Bismarck über die kirchenpolitische Frage. Seit acht Jahren sei er bestrebt gewesen, zu dem Ziele zu gelangen, dem er sich jetzt genähert habe, und zwar sei dsS wesent lich geschehen unter Berücksichtigung der dringenden Wünsche maßgebender Personen. Or. Falk habe als CultuSmtnister die Dings mit großer juristischer Feinheit und Geschicklichkeit behandelt, aber eben nur mit juristischer, während ihm der politische Blick zuweilen gemangelt habe. Immerhin sei es vr. Falk gewesen, der ihm, dem Reichskanzler, de« Stuhl vor die Thüre gesetzt, denn er selbst habe bis zum letzten Augenblick nicht aufgehört, dem Collegen behilflich zur Sette zu stehen, wenn es sich darum handelte, bei dem Kaiser die Genehmigung zu einer Vorlage zu erlangen, was nicht im mer leicht war. — Diese Be«erkung war vorzugsweise da durch provocirt, daß chon anderer Seite entgegengehalten war, Or. Falk habe seiner Zeit über eine Abnahme der eollegialische» Hilfsbereitschaft des Kanzlers geklagt. — Im preußischen Abgeordnetenhause soll, wie der „N.-Z." berichtet wird, nach den Wünschen der Regierung die kircheuvolttische Vorlage so schnell wie möglich erledigt werden. Die zweite Berathung soll bereit» am Freitag statt finden und dürft« zwei Tage währen; am Montag soll die dritte folgen. Es sind mehrere BerbefferungSanträge in Vorbereitung. Die polnische Fraction wird die Streichung der Ausnahmebestimmungen für das BiSthum Posen-Gnesen, die deutsch-freisinnige Partei Bestimmungen dahin beantra gen, daß et« Ersatz für die Aufhebung des kirchliche« Ge richtshöfe» eiutrete. ES wird ferner u. A. Aufklärung da rüber verlangt werden, wie weit die Staatsaufsicht über die Seminare rc. ausgedehnt werde« soll; ferner, ob die Regie rung in der Lage ist, Seminare zu schließen, sobald diese den festgesetzten Bedingungen nicht entsprechen, sodann über die Einrichtung der Knabeuseminare u. dergl. m. A«S Nixdorf bei Berlin wurde eine Maffeuverhaf- t«ng streikender Stellmachergeselle«, welche alle verlt«er Genossen zur Arbeitseinstellung aufforderten, vorgenommen. Bingen, 4. Mai. Die stark gesunkene Temperatur, insbesondere aber die kalte» Nächte (in der verflossenen Nacht ist der Thermometer fast auf 0 zurück-egangen) ha ben bereits ganz verderbliche« Erfolg gehabt, inde« »ach »ns von verschiedenen zuverlässigen Setten zugegangenen i Mttthetln«ge«, besonders in der hesstschen Pfalz, eine große > Luz<chl Wetustöcke total erfroren find Es bedurfte wieder > nur weniger Minuten, um die Hoffnungen auf et« geseg- »etes Wetnjahr thetlweise zu vernichten. Z — Am Sonntag Abexd zeigte der LandwirtbSsohn D. in Elleben bet Erfurt den L'sche» Eheleuten eine« gela- deuen Revolver. Plötzlich entlud sich die Waffe und Frau L. stürzte mit lautem Aufschrei nt««. Die Kugel hatte Haft. i Eheiubi- ! Dank zu sm gedach- merwarte e zu Theil gedrungen Dank aus- Sank dem rektor F. en lieben eine« so rrraschten. wärmsten daß der echt lange 86. Krau. ntc Inhalt Aözuholen manu in i. v. Geitner. Obfstr. Arnold. Seit Jahren hatte man nicht «ehr Gelegenheit, dis Mai käfer in solchen Massen austreten zu sehen, wie dies Heuer der Fall ist. Am vorigen Sonntag Abend schwärmten die Maikäfer in solchen Massen, daß die Passanten, weiche in diese Maikäfer-Wolken gerathen waren, die Flucht ergriffen, da die summenden Käfer sich in Kopf- und Barthaar fest setzten und gegen das Gesicht stieße». — Stärker als sonst scheinen in diesem Jahre auch — zur Freude der Schwalben und der übrigen Jnsecten fressenden Vögel — die Mücken schwärme aufzutreten. Die „Mindener Zeitung" schreibt: „Gestern (Mittwoch) Nachmittag, zwischen 5 und 6 Uhr, war es nahe dara», daß unsere Feuerwehr alarmirt worden wäre, denn augenscheinlich befand sich der Martini-Kirch- thurm in großer Gefahr, und die nach Hunverten zählen den Neugierigen, welche sich binnen kurzer Zeit in der Nähe angesammelt hatten, stimmten alle darin überein, daß et« Braud im Entstehe« begriffen sein müsse. Neben dem Blitz ableiter aus der Spitze des Thurmes entströmten nämlich scheinbar dichte Rauchwolke«. Bevor indeß Alarm geschla gen wurde, hielt es ein Polizetbeamter für rathsam, nach der Ursache dieser Erscheinung zu forschen. Und stehe da, es war ein nach Millionen zählender — Mückenschwarm, der im Scheine der Abendsonne seinen Tanz aufführte uno beinahe die ganze Stadt in Aufregung versetzt hätte." Amerika. Zwei Strömungen find bei der Arbeiterbewegung in Freitag, den 14. Mai 1886 10 Uhr Vormittags durch die yrtsgerichte in Grünsiädtel unter den vorher bekannt zu machende» Versteige« rungsbedingungen und vorbehältlich der Ertheiluug des Zuschlags durch die uutengenannte Vormundschaftsbehvrde i« gedachten Hause freiwillig versteigert werden. ErstehungSlustige werden zu diesem Versteigeruugstermiue hiermit geladen. Schwarzenberg, am 29. April 1886. , . Königliches Amtsgericht daselbst. Hattaß. Es. lt Zorn. Hach st einlader er. itz- auzmnfik, eidel. Menz, oou Nach-