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^»4 ,n»4dmutt! a,tt»l.!k Ndck „»chjs ^ 1 7< . 0--klaO5 »-sv «E ßch^M»? ta^'A» Mt> 1» u»r- 7 tchiis >ss --s ., I,",'-. / '7Lr-„! ,iiui, '"> ?'M 1 -l'' ss Tonntag, 14. Mai 1868. l'l-> fisi ijA^I «Nn.ljShrüch ra«gr. bei u»rnt-rldlich«Aoq sernng tu'» Ha». Durch dir «Onigl. Pest »i.rteljShrlich SS «Me Siuirlvt Numm«» 1 Rgr. daaichWM,^W!v n »kHMfeiuM'K,,,,. I fi-NHeWckrsMM-i.i, IW. ii. ^ 7)hsii>>i,.^ ^/,ji '/---l.iii run .'-ni„7i. /ich 2 ,i^ --ii Mn »:M' ^ -li Tageblatt skr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredactem: Theodor Drobisch. Inseratenpreise: Für dcn Raum rin« gespaltenen Zeile: I Rgr. Untrr „Einge sandt" dir Zeile L Ngr. »ruck uud M,e»chmn drr Heran,geber: Liepsch 4t Nrlchar-1. - «rrantworttichrr «rdactrur: SuliNS NricharLt. ank d«r^ «ine« Festa de» »i« eq Leos ble kann, ^Nil sein» acht ,"Len.14 Mai^^'" - Lein "Laar, an welchem vor DO h Professor Ot. Reichert- Ml an der UniverfilLt zu Leipzig nächdem dir JkbÄar bereit« au« zahlreich? Brief« und Telegrarmtre viele'Freunde und Verehr« geschrttücktttt botanische» Hörsaale zu Geheime Rath v? Carus begrüßte .gen tmv Schriften, durch die Ord- trllung unserer öffentlichen Sammlungen welchem da.« Glück zu Theil wmde, Friedrich August auf dessen natur- n^N -U begleiten und ihm mit dem ,,,—„— zu dienen, al« Präsident der kais. röl. Deutschm Ncademie; Herr Medicinalrath vr. >r der r. Thi«arzneischule; Herr vr. Heymann dev Gesellschaft für Natur- und Heilkunde; vr. Geinitz im Namen der Jsi«; Herr Commission«» t. Runde im Namen drr ökonomischen Gesellschaft, . Überreichung eine« Ährenkränze« und einer Festschrift; Conrertor Vr. Helmert im Namen der Flora, welche den ihrem Ehrenmitglied« ernannte. Der Be- « gab, durch so viele Beweise drr innigsten Ver- Würdigung seiner Verdienste tief gerührt, seinen gölte de« Dünke« «nd warf dabei einen'Blick auf ckarlegte Laufbahn, indem et sein« Vater« ehrend ist ihm dir Liebe zur Natm geweckt und ge ll« Abestd Halle sich ein großer Kreis von .... ÄubffM in Meinhold's Saal zu einem Fefi- -maWckk.' LÜerp bracht? Herr Oheime Rath Vi( M NM Könige: 'Sddavn schildert , ^.. ,on Langen« rMsrr Sachsen al« ein her Schule Mid Kirch?-die zarteste Sorg« M«e Verwaltung herrscht, die Justiz frei MfchafM Rühm, da« einem lieb- a fehlte auch der Gärtner nicht, »idmet trn Reichrnbach die dg" sagen: winden wir und in einen zu zeugen, als kämen 50 der schötrflrn Blumen, Auch «n« hast Du erkannt, und zum Dank «ranz und bekränzen Dich heute zu DelntM Ehrentage. — Herr vr. Erdmann sprach al« Sreretär der Gesellschaft füt Natur- und Heilkunde, welcher der Jubilar seit 40 Jahren angehört, den Dank für alle« Gute und Dreffliche atr«, da« derselbe al« Vorstand, Beamter und Mit glied in ihr gewirkt. — Herr vr.-Drechsler bezeichnete die RaMrn Nttchrnbach und Naturwissenschaft al« auf'« Innigste verbunden und überreichte im Aufträge der auswärtigen Mit glieder de? Ist« ein Album mit den Bildnissen derselben, in dem er bemerkte, daß drr Name Reichrnbach von allen For- schstrn drr Naturwissenschaft in allen Grdtheilm rühmend ge nannt werde, und man sich daher averwärt« breifrre, dem Jubilar Anerkennung zu zollen und-sich in der Erinnerung deffelbtst rittest Platz zu sichern. — Herr Prof. Vr. Sußdorf hob in seiner Ansprache im Namen der hiesigen JsiSmitglieder die Verdienste de« Gefrierten um diese Gesellschaft und dessen gemeinnützige Bestrebungen hervor und überreichte «in schön gearbeitete« silberne« Schreibzeug. — Herr Prof. vr. Geinitz sprach deN Wtmfch aü», daß unfern Reichenbach noch lange LÄ^ himmlische Feuer erleuchten möge, welche» im Augenblicke unter Lew Schall« de» Donner« den Saal erhellte. Nachdem Herr Kt »ne feine GrfOhl« in einem Gedicht «»«gesprochen, gedachte Herr Hofrath Grenser der Verdienste, welche sich der Jubilar, al«' Letzter der Naturwissenschaften um die frühere chikirgifch »Mtdieinischh - Akademie erworben, welche ihm zum ^ tz Thril ihren Ruhm, ihren «km», verdankte. — Herr reetor vr. Helmert verglich den Jubelgreis mit einem Mtdicinalralhl vr. Merbach erzählt, al« Geschichte, wie die Fvst» vor SO Jahre« rin virrblättrrige« Klerbktt gefunden, «üf Welchem sie die Namen Sinne, D. Candolle, Jussteu und -^ Mst ttM' Mal« Reichenbach sah Sie machte sich mit iHn brkMMt uttd schloß «inen FreundschaftSbund. — Herr Medietnalrath vt. Haubner brachte der Gattin und Tochter Li« Jubilar«, den we»eN, sorgsamen Pfl.aermnen, ein Hoch. Noch geiachte Her» Pros.' Vr. Sußdorf mit dankbarrr- Rnrrketmüsta feine« L«hrer«- Examinator« Md jetzige« College«. -2'Diese W,ft>rach««jMchttder?», jede» laute Hoch« erschallten, «MdittW Ler'Judtwr Mmch Worte da» Danke»"für di« ihm f^uMMt-dew-tMig«oLH»tInahMk und gidachte seine» Be- MtM» drischWdMM «esBfchaftruy- -dmwst,, Dank schulde für freundliche« Entgegenkommen und mannigfache An regung. — Hierauf sprach Herr Prof. vr. Wigard al» Ver- treter drr Bürgerschaft, in deren Mitte der gefeierte Mann so lang« lebe, und welche stolz daraus sei, ihn den Ihren zu nennen- in Urbereinflimmung mit seinen eignen Gefühlen, Worte der Anerkennung, welche derselbe al« Gelehrter wie al« Mensch in so hohem Grade verdient. — Herr Maler Wegen« »ahm Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß Kunst und Naturwissenschaft Hand in Hand mit einander gehen müssen, und gedachte der Unterstützung, welche drr Jubilar den Künst lern zu Theil werden ließ, wo « immer konnte — Noch sei erwähnt, daß Herr Obrist v. Göphardt im Namen Derer dankte, welche d« Isis gleichsam al« Dilettanten angehörten'; daß Herr Geheime Rath vr. v. Langmn ein Hoch auf dm durch Krankheit am Erscheinen ««hinderten General Törmer aütbrachte, uud daß der Jubilar schließlich seine Liebe zum Vaterland? aussprach, welche untrr solchen Spitzen d« Gesetz gebung und Verwaltung blühe. — Die unrrmüdliche Tätig keit unsere« Reichenbach ersteht man daraus, daß derselbe neben seiner Beschäftigung als Director des k. naturhistorischen Mu seum« und al« Lehrer der Naturwissenschaften so Bände über Botanik, 36 Bände über Zoologie herauSgegebm, mit 8985 Kupfertaseln zu den erstereir und 1393 zu den letzteren, außer vielen Schriften vermischten Inhalt« und zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften. — Möge der Allgütige dm Mann der Wissenschaft noch lange rüstig erhalten! — Bei der Dante-Feier im literarischen Verein (am 16. Mai) wird Herr Prof. vr. Wollen um. dem allgemeinen Wunsche zu genügen, die Fest- und Gedächtnißrede halten. — Bezüglich de« in unserem gestrigen Blatte bereit« mitgetheiltm AmazonmrittrS auf der Schönfrlder Straße haben wir noch folgende Detail« in Erfahrung gebracht: Cm fremder Herr kommt in die Hausflur de» Hauses^ in welchem jene Dame wohnt, gerittm, rkud giebt deren Bitten, st« doch rin Mal auf sein Pferd setzen zu lckssm, nach. In Ermangelung eine« Damensattel« entschließt sich die kühne Amazone sich nach Herrmart auf da« Roß zu setzen. Kaum hat sie dm die süße Last fühlenden Andalusier bestiegen, al« der fremde Herr demselben unversehen« einm Schlag giebt, daß er mit der kühnen Reiterin zur Hausflur hinaus und auf dir Gasse sprengt. Die Situation der Dame» die ohne da« erforder- liche Reitcostüm, namentlich ohne die nöthigm Trieot«, den an eine Reiterin zu stellenden ästhetischen Forderungen ziemlich Hohn sprach, war eine fatale; allein mit kundiger Hand wußte sie da- Roß nach wenig Minuten von der Straße weg sofort Wied« in die engeren Grenzen der Hausflur zu lenken. — 8. Von den vielen Musikchören, die in dm Concrrt- gärtm ihre harmonischen Weisen ertönen lassen, verdient jeden falls das der Brigade „Prinz Georg" unter d« Leitung seine« strebsamen Dirigenten de« Herrn Musikdirektor« Berndt, die beste Anerkennung Wir besuchten vor Kurzem eines dies« Concerte und fanden, daß die einzelnen Piöcen mit Präcifion und Reinheit executirt wurden und das trefflichste Zeugniß von d« direktorialen Befähigung des Herrn Musikdirektors Berndt ablrgten. Möge dieses hiermit genügen und bei dem musikliebenden Publikum das gewünschte Echo finden. — f Am Freitag Abend conccrnrten die Norddeutschen Coupletsänger im Garten des Herrn Renner, der dicht gefüllt war. Der Beifall war ein stürmischer und fast jede Piece de- Programms mußte äs cspo gesungen werden, ja selbst am Schluß mußten die Sänger noch Mehrere- »ä üdituw Vor trägen. Man wollte sich gar nicht trem.rn. Ernst und Hu mor wechselten fortwährend und drr Kunstkenner mußte die klangreichen Stimmmittel bewundern, mit denen vorzüglich die Herren Brückner und Caß auSgestattet find. Ihr Auftreten ist ein höchst elegantes und taktvolles. Gewiß findet Jeder etwas, was ihm gefällt, was ihm besonders anspricht, wmn eben ihm nicht Alles anspricht. Wir haben dar Vergnüge», die Herren Stahlheuer, Brückner, Music und Caß noch länger in Dresden zu haben, es ist daher dieser Genuß nicht außer Acht zu lassen. — Der Rabenaurr Grund wird auch Heuer Wied« von Naturfreunden ganz außerordentlich besucht, obwohl e« noch viel« Fremde und selbst geborene Dresdener giebt, die ihm noch keinen Besuch gewidmet haben. Wir lebte» zeith« in dem biblischen Jrrthume, al- habe das Paradies, wo der selige Adam und Eva sich divertirten, wo der berühmte Apfel biß vorfiel, an dem wir unschuldige Nachkomme» heutige« Tages noch zu kauen haben, in Klein-Asien zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris' gelegen. Sechstausend Jahre lebte die Menschheit in diesem Jrrthume, bis eS gelang, dem wechrm Paradies auf die Spur zu kommen. Lin in Dresden lebend« Engländer, welcher die halbe Erde bereis t und gesehen, theilte un« mit, daß da« Paradi«» nicht in Mesopotamien, sondern i« Rabenau« Grunde, drei Stunden von Dresden, gelegen Hab». M« Wochen etliche Male pilgert er mit seinen ick 01 Landsleuten hinaus und geht un« an, auf diesen Punkt größt« Naturschönhrit aufmerksam zu machen. Wir kommen dem Verlangen diese» zweiten Christopho Colon sehr gern nach Md empfehlen Allen Ließ Paradies, welche« vor dem adamitischm noch Da« voraus hat, daß sich daselbst keine verführerischen Schlangen vorfindrn, sondern höchstens nur verführerische Fo rellen und Krebse. Zweiten« ist auch im Rabenaurr Paradies kein Engel mit de« feuerigen Schwerte zu befürchten, sintemal und alldieweil in unfern aufgellärten Tagen unsere wachsame Polizei einen solchen feuerigen Lollegen gleich beim Schopfe fassen würde. — Drr Bau d« Sängerhalle schreitet in erfreuliche« Weise vorwärts, so daß nächste Woche bereit« die Auszirhung d« Draht-Säulen «folgen kanns — Vorgestern Abend nach 8 Uhr zeigte sich auf der Schreibrrgasse Md deren benachbarten Gassen ein Reiter, der ab« allem Anschein nach nicht dem Circu» Renz angehörte. Sein Sitz zu Pferde glich mehr dem flatterhaften Fluge eine« im Sterben sich befindenden Schmetterlinge«. Sein dicker Brauergaul schien nicht recht zu wissen, wie ihm diesen Abend noch geschah. Natürlich fehlte es nicht an Kindern und Zu schauern beiderlei Geschlecht«, die dem Pferdebändiger von Gasse zu Gasse folgten. Daß rin Unglück bei diesem kühnm Ritt nicht passirte, ist nur der Vorsehung zu verdanken. — Während des am Abend des 10. Mai hier stattge fundenen Gewittns hat der Älitz auch in dm zur Restaura tion zum Elbsalon in Pieschen gehörigm Garten eingeschlagen. Der Blitz fuhr ungefähr 6 Ellen von dem Gartensalon ent fernt in den Grasboden, wühlte nicht nur einm großm Theil d« Erde aus, sondern «schüttelte den Erdboden io heftig, daß die in den Salon führende steinerne Treppe sich von der Mau« lostrmnte. Von mehreren Biertonnm, die in d« Näh« lagen, löstm sich die eisernen Reifm ab. — — In einem hiesigen Hotel warm seit länger« Zeit kleine Diebereien vorgekommen. Insbesondere hatte da« dortige Dienstpersonal darunt« zu leiden. Der Verdacht lenkt« sich auf einm Dimer, der mit seinem Herrn in dem fraglichen Hotel wohnte. ES wurde darüb« dn Behörde Anzeige erstattet, und hat sich diese der Person des Ver dächtigten versichert, nachdem sie vorh« festgestrllt, daß der selbe sogar seinen eignen Herrn um Orden und Kleid« be stohlen «nd dieselben verpfändet hatte. — In einem hiesigen Juwelierladm ließ sich vorgestern ein den besseren Ständen angehörender, unbekannter Mann, der den österreichischen Dialekt sprach, mehrere Ringe vor legen. Er sprach von seiner Frau, die einm solchen kaufm wolle, und mit ihm hier zugleich anwesend sein sollte. Plötz lich entfernte er sich aus dem Laden unter dem Vorgebm, daß er eben zwei ihm bekannte Herren auf der Straße vor- übergehm sehe, mit denen er sprechen müsse. Er versprach später in dm Laden zurückzukehren. Dies Letztere hat « aber zu seinem Glücke bleiben lassen, dmn sonst würde man ihn sofort festgmommen haben, weil er, wie man erst spät« entdeckte, vorher in dem Laden cinen Ring gestohlen und mit genommen hatte. Wir wollen nicht unterlassen auf diesen Schwindler, der^ möglicher Weise diese Industrie hier zu wiederholen versuchen könnte, aufmerksam zu machen. — — Am 11. Mai früh in der 8 Stunde brannte in Lauterbach dem Gutsbesitzer Kolbe das Scheunenaebäude sammt dm darin aufbewahrten bedeutenden Heu- und Strohvorräthen total nieder. Nachdem das Feuer ziemlich gelöscht war und man mit Wegräumung drS Brandschutte« beschäftigt w«r, wurde der Leichnam eine- unbekannten Mannes hervorgezogm, der bis zur Unkenntlichkeit verkohlt war. In den aufgefun denen Stücken Taschen zeigten sich Spuren von Werg Md Streichholz«, weshalb dir Vrrmuthung nahe liegt, daß d« Verbrannt« das Feuer selbst angeziindet und dann dm Tod gefunden hat. — AuS Tharand schreibt man: Während des Gewitter« am vergangenen Mittwoch schlug der Blitz in die Scheune de« Gutsbesitzers Schumann in Pohrsdorf, zündete und legte die selbe in Asche. Durch dm heftigm Regen wurden die andern" Gebäude erhalten. — Unserm vorgestrigen Berichte über das starke Gewit ter, welches Dresden heimsuchte, können wir folgende, zur Statistik über Blitzbeschädigungm gewiß nicht uninteressanten, Norizen beifügen. Nicht allein das HauS Nr. 3 auf der Morrtzstraße, wo der Essenkopf beschädigt wurde und d« Blitz am Hause herunter in den Hofraum fuhr, sondern auch rn dem Hause Nr. 4, aus früherer Zeit unter dem Namen „de, Steinklumpm" bekannt, welches Georg Bähr, der Erbauer der Frauenkirche hergestellt und das extremilätsweise von unsrer, modernm Speculationsbauten bis in» 5. Stock mit stark ge-, wötbtm und Steinquadern belegten Küchen und Vorhausräre mm versehen ist und im Jahre 1780. als der alte Fritze di- Altstadt durch ein Bombardement einäscherte, nächst der Frauen