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Dresdner Nachrichten : 08.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189409086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-09
- Tag 1894-09-08
-
Monat
1894-09
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1894
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M M 39. Jahrgang. empliklilt in grünster Xrwvalil: Uvssbo unä ? KiiM 8itWcI>«I«I, UoritrztraW« 14. r»r«K^«r^V«»r«r«rAr^ ^ 4»iiu8 8<'iiä<IIict> 18 -4 m Zee 18. Xtzr26n-Xi onltzueliter, I'vtrnleum-1-»n»p6o. Dresden, 1894. »rrr^L«n«««»r^»»»rrr»« ÜIIK« KSIAkK UoNi«i»r»ot LUmii'kt.SrvrIr»»»«!. bllütlo: W»ri»a,tr»»a» IS lt->»zk»u«' ^oluoipl»!». IIüdue<ta«r«ir .litpä-Uomcken, 4itz-ä-8trüiups>'. ck.lirck-kiitliunzehett in l-ecker, diec.'elvV'll uoä 1V..No. ckaffä ->Vent«>n Pr«llie8i8, --s»kv-«^<r«rrr^ IcUnktl. -Vrmo, üoino. l'Unkv. Uümlo. I'ingor, Ktelrtünks, -Xriioit-z- tclnuon u. 8. v. torti-st n»eh hongiirtan t.c»nztnllztioneir i» Iciinst- lerineln-r ^U8iul,n>»^ unter Ovo.'ilirunx belie»,lerer Verxünstizz- »II^'-N :,» Ite r n l »>r.'e 1108.-zz.-N8e I IN Ite II. NNIN>z0II>-!I88e,> 8. IV. 8?,» ^.»»»aes - Licbknccht über den Mord Easerio's. Hosnachrichlcn. Stadtverordnctcnsitzung. Sonntagsvercin. Internationale Ausstellung. «V»T» e»vL» «.'pslsUI. GcrichtSvcrhaiidliingcn. Tagrsgeichichte. „Maria Stuart". „Ein Modell". in blau, «edvurr u braun. 8>.«je »v-» VO-^Inr»»-I»«lel«l» nuck A»a88, xuter 8itr zssrnntirt, emptj« Kit Loak HotLv, vilu^n«^!-. 18. Il'«mpettzl'8tl'S88tz 8. Lonnabend, 8. Teptbr. iruniiaxist una Köniz-I. ll"Nic>I.. PolitischtS. „Mitbürger, ich verlange dieselbe Freiheit, wie sic in Deutsch land ezisiirt!" ries jüngst c>» Pariser Anarchist, »in seinem Protest gegen die „sreiheitSseindlichc" Anarchistengesel',gebnng der lrauzö- sischen Üievublik Ausdruck zu verleihen. Unsere Demokraten. frei sinnige» und Sozial Revolutionäre haben natürlich über dies Koni- i'liinenl sür die deutsche „Freiheit" bloS ein überlegenes Lächeln gehabt Nach ihrer ein sür alle Mal scslslchcndcn Ansicht ist ja Tcutschland das Dorado der schwärzesten Reaktion und bleibt cs unter alle» Umständen, solange nicht das Szepter der Regierung ans das Trifolium Richtcr-Svnnemnnn-Singrr übergegangen ist. In allen national gesinnten Kreisen unseres deutsche» Patcrlandes ober ist der vergleich, den der srnnzosischc ttzeiellschaltsieind zwischen der deutschen und der srauzösischen „Freiheit" angcstellt hat, als eine bittere Anklage wider das unselige Prinzip des Gcichchcn- laksrns anf dem Gebiet der sozialrcvolntivnären Propaganda em- psunden worden. Zum Uebcrilns; bat nun auch noch eins der Häupter der deutschen Umsturzpartci, Herr Liebknecht, sich die Mühe genommen, gründlich dafür zn sorge», das; die Berechtigung jenes französisch anarchistischen „Rothschrcics" nach „dcntschcr frei- heit" vor dem Angesicht beider Rationen drastisch beleuchtet wor den ist. DaS ist dadurch geschehen, das; Herr Liebknecht am 2k. August in einer öffentlichen Volksversammlung in Stuttgart indirekt zur Eriiivrdnng des neuen Präsidenten der sranzösischcn Republik Easimir-Pcricc ansgefordcrt hat. Rach dem Pariser Re gierungsblatt, dem „Temps". soll der Wortlaut der fraglichen Aenßrrimg folgender gewesen sein: „Eascrio, statt Earnot zu tödlcn, der eine peinlich neutrale Politik verfolgte, hätte sich an Easniiir-Pcricr machen sollen, der daS Bürgcrthnm mit der sestcn Faust vertritt." Herr Liebknecht bestreitet zwar, daß der „Temps" den Inhalt seiner Auslassung richtig wiedergegeben habe, und er klärt in dem ihm eigenen Jargon, der ungcsähr den Eindruck macht, als wenn eine Serie krustiger Schimpfwörter in einer Blechbüchse hin und her geschüttelt würde, er habe lediglich gesagt: „Eascrio ist verrückt gewesen, sich an Earnot z» machen, um dadurch Plus; sür Perier. den Vertreter des gewallthäligen Bürgerthnnis, zu schassen." An der Sache selbst ändert aber ein henchlrrnchrs dialektisches Knnslstück nicht daS Mindeste. Es kommt lediglich ans den Eindruck an. den die Worte Liebknecht's ans den ihm be kannten Ideengang des versammelten Publikums machen »»löten Dieser Eindruck aber konnte nur der sein, das; die Zuhörer Lieb- kuecht's iolgriten: Wen» Eascrio „verrückt" war, den neutralen Earnot zu lödtcn. so wäre er „nicht verrückt" gewesen, hätte er den gewaltlhätigr» Perier getödtct. Das ist des Pudels Kern, und der schallende Beifall, den die Liebknecht.schc Brandidee bei «einen Getreuen fand, bewies nur zn deutlich, das; der Mann mit der eisernen Stirn richtig verstanden worden war. Wenn Herr Lieb knecht nun Angesichts der von allen Seilen hcranbrausenden Entrüstung seine Hände in Unschuld zn waschen sucht, so ist das vom Standpunkt der sozialdemokratischen Wahrheitstlieoric nicht anders zu erwarten, aber es wird ihn nicht davor schuhen, das; die öffentliche Meinung unerbittlich mit ihm in s Gericht gebt. Es iit schwer, die ganze fülle der Empörung, die der natürliche, »och nicht zum Anarchisten „veredelte" Mensch über die Liebkuecht schc Ausschreitung »otbwciidig cmpsindrn »ins;, in bezeichnende Worte zn fassen. Mit der Entrüstung aber »riichl sich ein tiefer Schmer; über die Angesichts iolcher brutalen Erzesic der soziasdcnivkratische» Denkweise ganz nnbcgreislichc Erscheinung, das; die Partei des ge waltsamen Umsturzes »och immer so zahlreiche gedankenlose Mit läufer. die im Herzen nichts weniger als revolutionär gesinnt sind, sondern mir einer allgemeinen Unzufriedenheit in wirthichastlicher Beziehung Ausdruck gebe» wolle», niu ihre fahne zn schämen vermag, Ohne Zwcffct trägt hieran rin Mangel in der AgitatronS- mclhode der OrdinninSpartrien einen wesentlichen Dliril der Mit schuld. Tic Lcule. in denen ein verhängniswollrr Irrthnm über dir eigentlichen Ziele der Ilmstnrzvartei von den zielbewussten An hängern derselben mit Hil'e einer im höchste» Grade grwisseiilvicn Vcrschlcicrnngstaktik künstlich erregt und genährt wird, müssen von den Vorkämpfern für die hoben Güter der bestehenden Ordnung unermüdlich in Wort und Schrift über die Täuschung, in der sie befangen sind, belehrt werden. Dazu aber ist unbedingt erforder lich. daö jede thatiächlichc Bloßstellung der wahren Absichten der Partei durch diese selbst znr Entschleierung ihres wirklichen Eharak- tcrS ausgiebig bcnuht und den Irrgläubigen zu Gemnthc geführt wird. Vor Allem »inst Gewicht darauf gelegt werde», die inncr- lichc WcscnScinhcit von Sozialdemokratie und Anarchismus, die mit Hilfe einer formalen Begriff-Verschiedenheit z» leugne» ver sucht wird, an geeigneten Beispielen den Kreisen, die noch daran zweifeln, klar zu machen. Diese Nothwcndigkcit leuchtet offenbar auch der französischen LrdnungSpresse ei». Eins der angeseheneren Blätter dieser Richtung ichricb in seiner Besprechung des Falles Liebknecht u. A.: »Wir habe» jetzt den Beweis, das; der Sozialis mus der Vater dcS Anarchismus ist und das:, wenn der crstcre dcrr letzteren im Angesicht der Guillotine verleugnet, er es nicht ver schmäht. ihn. sobald die Gendarmen nicht in der Nähe sind, mit gute» Rathschlägen zu versehen." Tie Worte des sranzösischcn Blattes: „sobald die Gendarmen nicht in der Nähe sind" enthalten eine bittere, aber durchaus be rechtigte Kritik unserer augenblicklichen Zustände aus dem Gebiet des Vereins- und Veffammlungsrechts. Warum waren den» in Stuttgart die Gendarmen nicht am Platze, um Herrn Liebknecht nach seinen zum Morde d» Präsidenten Perier aufreizenden Worte» am Wcitersprechen zn verhindern und die Versammlung anfzulösen? Solange das bestehende Vercinsrecht derartige Aus schreitungen mit einer gesetzlichen Schntzwchr umgicbt. bleibt weiter nichts übrig, als eine so un zulängliche, den Interessen der Ordnung direkt widerstrebende Gesetzgebung durch die Praris nach Kräften zn kvrrigiren. Dazu girbt es ein wirksames Mittel. Tie Auf lösung einer Versammlung ist ein Berwaltungsakt. kein Richter- jpnich. Bei den Masmahmen der Verwaltung sollen aber nicht blos die strenge» Rrchtsgrundsätze entscheidend sei», sondern cs kommen dabei zugleich und eventuell vorwiegend die Gesichtspunkte des öffentlichen Wohls und der Zweckmässtgkeit in Betracht. Von dicscin Standpunkt ans wird der überwachende Beamte allemal in der Lage sein, eine Versammlung, in der so unerträgliche Aus schreitungen begangen werde», wie es die öffentliche Aufreizung zum Morde ist, auszulvse». Sollte dabei wirklich jczuwcilen eine Auslösung mit unterlaufen, welche die Vorgesetzte Behörde nicht glaubt billigen zu könne», so ist cS jedenfalls besser, der über wachende Beamte erhält eine entsprechende Korrektur, als das; die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch die ungehinderte Ab- haipclung niederträchtiger Brandreden ernstlich gefährdet wird. Das; die Arnßernng Liebknecht s i» Frankreich auch im chau vinistischen Sinne anSgcbcntct werden würde, war voranSzuschen. Der,,I'ru88ie»' Liebknecht spielte in diesen Tagen i» einem gc- 7! wissen Theilc der französischen Presse eine Rolle, die uns natürlich nur ein Lächeln ablocken kan». Im klebrigen dürfen wir aber auch nicht verkennen, das; wir »nS Frankreich gegenüber in einer cigenthümlilhen Lage befinden, weil Herr Liebknecht wegen seiner Aufreizung nach »nscrcn Gesetzen nicht bestraft werden kann. Dc^ 4. Abschnitt des RcichSstrafgesetzbuchS, der den feindlichen Hand lungen gegen befreundete Staaten gewidmet ist <8- 102—104). er möglicht allerdings unter bestimmten Voraussetzungen — wenn der fremde Staat dem Deutschen Reich die Gegenseitigkeit verbürgt nud die auswärtige Regierung Strafantrag stellt — die Bestrafung hvchvcrräthcrischer Handlungen, welche Deutsche im Inland oder Ausland oder Ausländer im Inland gegen auherdentlck-e Staaten oder deren Landesherren begehen. In dem vorliegenden falle würde nach den 102 und Zeslnngshait von 1 Monat bis zu 3 Jahren in Betracht kommen. Da cs aber ganz ausgeschlossen ist. dgß die französische Regierung den erforderlichen Strafantrag stellt, so wird Herr Liebknecht mit heiler Haut davonkommcn. Diese Oliatsache ist unter alle» Umständen eine erhebliche Verletzung des öfscnllichen Rechtsgeinhls. Es erscheint daher nngezcigt, aus den vor Kurzem von der „Rordd. AUg. Ztg." besprochenen Vorschlag znrückzukommen, die in Rede stehenden Slrasthatcn aus der Reihe der reinen Antragsdclikte hernuszuheben. TaS kann entweder so geschehen, das; man sie »chlechtwcg zu Offizialdelikten macht, bei denen die Slantsauwallichast in icdcm falle die Anklage zn er heben verpflichtet ist. oder, da dieser Weg Bedenke» unter liegt, das; man das Erfordernis; des Antrags zwar besiehe» lässt, daneben aber der Anklagcbcbörde die fakultative Bcsngnik gicbt, nach Befinden auch ohne Antrag ox ottieio vorzngehcn. Feritschrrib- und Fcnliprech-Vcrichle vom 7. September. Berlin. Zu der Königsbcrgcr Rede des Kaisers bemerkt die „Post": „Ter Kaiser hat gestern r» dem Trinkipruch anf die Pro vinz Ostpreußen den Ruf zum Kamps gegen die Sorinldemokratic ausgegcbrn. Dieser Ansrus zum Kamps „für die Religio», sür Sitte und Ordnung gegen die Parteien des Umsturzes" wird mächtige» Wiederhall erregen. fasst er doch das Gefühl zusammen, das wahrend der letzte» Monate in der Ration initiier mehr znni Durchbruch gekommen ist: wo noch Unwissenheit und Unsicherheit geherrscht habe» mögen, ihnen macht er ein Ende." — Tic „Rationalztg." sagt. „Die Rede des Kaisers erhält ihre besondere Bedeutung dadurch, das; sic au einen politisch-sozialen Kreis ge richtet, der seinerseits eine tlratsächlich, wenn auch nicht rechtlich bevorzugte Stellung in Anlprnch nimmt, insbesondere auch im Verhältnis; zur Krone. Von diesem Gesichtspunkt aus habe» die Vorhaltungen, welche der Kaiser den Führern der Aarar-Temagvnic gemacht, ihre volle Berechtigung. Sie dürsten allerdings nur dann wirke», wen» die Herren durch Thalsachen darüber belehrt werden, das; anf die Wühlnng derVolkSmasscn „durch Lärm" und „mittels der gewerbSmässtgen Oppositionsparteien" der sicherste Weg ist. die herkömmlich bevorzugte Stellung, beispielsweise in der Staatsver waltung, riuznbr'chcn. Durch de» Hinweis aus dir Nothwcndigkcil des „ernsten Kampfes wider die Bestrebungen, welche sich gegen die Grundlage »nicrcS staatlichen und gesellschaftlichen Lebens richten", hat der Kaiser den agrarischen Führern die Brücke znr Rückkehr gewiesen". B crli n. Zn der Meldung, wonach der Kaiser in Königsberg die Grasen KamN. Mirbach »nd Genossen von der Liste der Ge ladcnen gestrichen habe, äußert sich die „Krrnzztg." wie folgt: „ES ist wahr, das; Le. Majestät wiederholt knndgegcbe» hat. die seit drei Jahren eingcschlagcnc WirthjchastSpolitik entspreche seinen eigensten Intentionen und er betrachte die Opposition dagegen als eine gegen seine persönlichen Abstchtcn gerichtete. Ist daher die Meldung zutreffend, was wir nicht wissen, so können wir es nur als eine logische Konieguen; dieser Anichannngen Sr. Maicstät ansrhcn, wenn er die freunde lciner Wirtbschaftspolitik besonders ehrt, ihren Gegnern aber sein Mißfallen besonders zu erkennen gicbt. Da die Opposition, die seitens der Konservativen den Handelsverträgen gemacht wurde, in der festen Ueberzeugnng von der Schädlichkeit derselben entsprang, muß eine so deutliche Knnd- gcbnng Sr. Majestät sic bei ihrer treuen Ergebenheit gegen die Person ihres König!. Herren schmerzlich berühren. Die Ueberzeng- nng jedoch, »ach bestem Wissen und Gewissen für das von ihnen als richtig Erkannte eingctrrten zn sein, darf und wird in ihnen niemals das Gefühl der Verbitterung anskomme» lassen. Berlin. Die Fürstin Bismarck ist. wie aus Varzin gemeldet wird, gestern Racbnnttng wieder Plötzlich unwohl geworden, so das; sic das Bett hüten mnß Prinz Leopold von Bauern kommt Mitte dieses Monats nach Berlin, um den Manövern des 3. Armeekorps beiziiwohnen. — Das Befinden des GcheimratheS Helmholtz hat sich dermaßen verschlimmert, daß die Aerzte seinen Zustand als hoffnungslos ansahcn. — Ter frühere Rendant des Ren-Kölnischen Kreditvereins in Berlin, Kaufmann 'Ren, ist wegen Urkunden sälschung. Unterschlagung. Untreue und einfachen Bankerotts zn 4 Jahren Zuchthaus und lhährigem Ehrverlust vcrurthcilt worden — In Charlottenburg ist bei einem am 4. d. M. verstorbenen Bootsmann asiatische Cholera scstgestcUt worden. Derselbe war mit einem Ctcinschiss gekommen. Berlin. Im amtlichen Rcichsnnzeigrr werde» die deul chcn Geschäftsleute vor zwei englischen Lchwindeliirmcn Cb. Ern und Patin in London gewarnt. Bei dieser Gelegenheit weist der „Rcichsanzeigcr" wiederholt daraus hin. daß es sich nicht empfiehlt, mit unbekannten englischen Finnen ohne vorherige Erkundigung bei einem deutsche» Konsul in Geschäftsverbindung zn treten — Das Auswärtige Amt hat den deutschen Gesandten in Ecntral- Amerika Pevcr ausgcsordcrt. über die neuerdings gegen ihn erhobenen Beschwerden Bericht zn erstatte». Elbing. Nachdem die Maiestäten auf der provisorischen Haltestelle bei Eichswald eingetroffen waren, begaben sich dieselben zur Parade deS 17. Armeekorps, bei welcher nach dem frout-Äbritt der Truppen die Uebcrgabc der Standarten an das Hnsarcn- rrgimcnt Rr. 1 erfolgte. Ter König von Württemberg führte dem Kaiser sein Kürassicrregimcnt „Friedrich Enge» von Württemberg" (5. wcstprcllßischcS) Vor. Um 1 * - Uhr begaben sich die Majestäten nach Marienbnrg. Marien bürg. Der Kauer und die .Kaiserin sind heute Abend abgereist. Ter Kaiser hat sich nach dem Schloß des Grasen Tolma die Kaiserin nach Königsbera begeben. vemvcrg. Ter Kauer ist hier eingetroffen und von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt worden. R o ni. Ter HandclSminister stellte den Entwurf eines Börsen- gesctzcs fertig, durch welches die Termingeschäfte einer besonderen Kontrole »nterwonen werden. — Wahrend eines Festes der Kirchensängcr in Viterbo stürzte die Decke des Saales ein. wobei sieben Personen schwer verwundet wurden. Unter denselben bom bet sich auch der preisgekrönte Sänger Brezi. — In Modena er schossen sich gestern die zwanzigjährige Tochter eines UniversitätS- proscffors und der Sohn eines Großgrundbesitzers. Die jungen Leute gingen gemeinsam in den Tod, weil ihnen die Eltern der GlanbcnSvenchicdcnhcit wegen die Einwilligung zur Eheschließung vcrsagie». London. Nach einer Meldung aus Shanghai hätte eine bedeutende japaniichc Strcitkraft eine Insel 40Meilen nordwestlich von Port Arthur besetzt, um hier eine Opcrationsbasis zu ge winnen. Die Landung wäre ungehindert von Statten gegangen. Die Japaner wollen Vorbereitungen treffen, um einer längere» Belagerung zn widerstehen. Ein Theil der japanischen flotte fährt nach Japan zurück, um neue Truppen hcranzuschastcn. Auch Ehina schafft unausgesetzt große Trnppcnmassen nach Korea. — Rach einer Meldung aus Yokohama ist Marschall Bamagata nach Korea abgcrcist. um den Obcrbciclit über die iapannchc Armee zu übernehmen. Letztere dürste jetzt nngei'ähr 100.000 Mann stark sei». Man glaubt, cs seien Vorbereitungen zum Angriff auf Peking I getroffen. London. Die Trnppcnbeweguiig au» Korea wird durch anhaltendeRegenizüsse sehr erjchwert. Die erwartete Schlacht wird deshalb wahrscheinlich verschoben werden. Tie chinesische flotte niitcr Admiral Ting langte ani Dienstag in Weihaiwei an. die japanische flotte kreuzt ans der Höhe der Eüdküstc von Korea. Die Berliner Börse war Anfangs auf Realisationen schwächer, namentlich fanden in Kohlen größere Abgaben statt. Hütlcnwcrthc gaben gleichfalls nach. Italiener schwächer auf matte Panier Rvtirniigcii und ungünstige Gerüchte über das Staarlcidcn Erispi's. Ungarn fest. Russen etwas schwächer, Menkancr be festigt. Von Bauten, nur Kommanditanthcile schwächer, während Kreditnktie» sich behaupteten, für schweizerische Bahnen bestand Ansangs größere Knnslust, die später erlahmte. Von dcutichcu Bahnen Dortmund - Gronauer und Man'rnbnrger höher. Oestcr- rcichffchc Bahnen etwas fester. Schiffiahrtsaktien niedriger. Serben schlossen befestigt. Im Kassaverkehr und 3pro.zentigc deutsche Anleihen bester. Portugiesen und Serben schwächer. Von Indnstricpapicren erstellten sich EletlrizitätSaktien und Mnschinensabriken größere» Interesses. Privatdiskont Prozent. Rachvörsc schwantend. Wetter: Bcrändcrlich, Süd-Westwind. ». M. LO-Iuii.' ikrern 29S'/.. bcmuo IS4.K0. Di-Sdii-r Bant r«s oc>. Lombard«» s>',. Laura rrs.ro. ilna. <Lo!» —Donuaieien —. Sialicner —. RriLsaiilcibe sr.rz. TiirlcMoo'k —. Lchwoili. «arl». «s Nbr S>'aclim.> Rnuc i«.es. NnUikNkr kl 70. Svauicr es 4. Dorinaikikii 2L.ZI. riirlen ee.ca. Türfkniooi« 12o.ro. Lüomandaii! crs.oo. «-laai -dad» rss.is. Lombard«» A-Lo. Ron. Varl». Produtik» iL»Iiita. L!«!,«» ver Lcvlcindcc rsro. ver Januar Arril I7.sr man. LvirunS orr Tcrlcmbcr:r.L>. rer -a»uar-?lvrll ss.ro. ichwcilli. Rüdol v«r Lerirmber «s.rr. r«r Jaiinar Avr:! «s.rs. n,l»a. >«»«»»»»,. Prodiiile». lLckilnie. Weizen v«r November —. Roaaen ver Oclvbcr so. rer Marz 101. «Prvbiiilcn Bericht.! Enali'cher Weizen aeichältöioo. iremder rilkia. aber iielia. Maid ie» Preiie inwerändcrl. Mci>! »nd Haler ritt»», odci ileiia vieriie »iler. '-lnaciomniclic Weizeni.idimae» rubia. aber ilcu». Bo» schwimmendem Oiclreide Menen rnkia. ober stell«. Gerne icn. Prene uiweründcrl. Mais icil. aber rubia. - Weiter: Bewoilt. Hambnri. Ter Dampicr „Columbia' ist liculc in New Dort a». aclommc». ^ § »3- kertlicheS nnd Sächsisches. — Se. Majestät der König traf gestern Vormittag 1l Uhr 1 Minute mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug über Berlin aus Königsberg hier wieder ein und wurde von Ihrer Majestät der Königin auf dem Leipziger Bahnhose cmvsangen. Nach erfolgter Begrüßung begaben sich beide Königl. Majestäten ins Sommer- hoslagcr zn Pillnitz. — se. Majestät der K önig empfing gestern in Königsberg »ach dcr Rückkehr von dem Manöver eine Deputation, welche die Grüße der Sachien darvrachte und ein Bild überreichte, das das aus l'lOO Briefmarken hcrgrstelltc Rcichswavpcn enthält. Sc. Majestät äußerte seine Freude, die Herren begrüßen zu können, erkundigte sich eingehend nach den vmönlichc» Verhältnissen der selben und sprach sür daS Geschrnk seine» Dank aus. Sc. Majestät cnvälmtc. rr sei angenehm berührt gewesen, in dem Sprecher der vorgestrige» fcstvvrstellnng, Ehekredattcur Anton, einen Sachsen gehört zn haben. ^ ' ' " ' Regiments zn E Diner brachte dcr! aus. Sr. Majestät dankte mit einem Hach ans das 'Regiment Das OffizierkowS brachte Sr. Majestät ein Bffd dar. das das Regimrnt in Paradeaufftcllung darstellt. Abends 8 Uhr 20 Min. reiste He. Maicstät von Königsberg ab.
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