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Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Der Feind versuchte fett gestern früh neuerlich unsere betz. arabische Front bei Toporoutz und östlich von Ra- raneze zu durchbrechen. Er unternahm fünf große Angriffe, deren letzter in die heutigen Morgenstunden fiel. Er mutzte aber jedesmal unter den schwersten Verlosten zurückgehen. Hervorragenden Anteil an der Abwehr der Rusten hatte abermals das vorzüglich geleitete, überwältigende Feuer unserer Artillerie. Seit Beginn der Schlacht in Ostgallzlen und an der betzarabischen Front wurde bei der Armee des Generals Freiherrn von Pflanzer-Baltin und bei den österrei chisch-ungarischen Truppen det Generals Grafen Bokhmer über 8100 Gefangene, darunter 30 Offiziere nnd Fähn- rlche, elngebracht. Del Karpilowka in Wolhynien zer sprengten unsere StreifkorpskommandoS einige russische Feld wachen. Italienischer Kriegsschauplatz An der SSdwestfrouk ereignete sich «ich» von Bedentnng. Einzelne Punkte beiMalborgethundRolbl standen nnter feindlichem Geschühfeuer. Die Tätigkeit der italienischen Flie ger erstreckte sich auch auf den Raum von Triest. Line auf Pir ans abgeworfene Bombe verursachte keinen Schaden. Südöstlicher Kriegsschauplatz Die Montenegriner haben unter Preisgabe ihrerHauptstadtan allen Punkten ihrer Süd- und West front denRückzog angelreten. Unsere Truppen sind in der Verfolgung über die Linie Budoa — Eettinse —Grab — Grahovo hinauSgerückt und dringe« auch östlich von Bileca nnd bei Avtovac ins montenegrinisch« Gebiet ein. Bel Grahovo sielen drei Geschütze samt Bedienung, 500 Gewehre, ein Maschinengewehr, viel Munition und anderes Kriegsgerät in unsere Hand. Bei Berane und westlich von Ipek nichts Neuer. Der Stellvertreter des Lhefs des Generalstabes, von Hoefer, Feldmarschalleulnant. Auffische Riesenverluste in der Bukowina Telegraphischer Bericht dr. Berlin, 14. Immar. Der Kriegsberichterstatter Lennhof meldet der .B. Z.': An der ostgal! zischen Front sind seit Weihnachten die Durch- bruchsversuche gänzlich abgeschlagen worden. Me russischen Verluste bei diesen Kämpfen an der betzara bischen Grenze und an der Skrypa waren infolge des geradezu sinnlosen VortrelbenS immer neuer AnqriffSscharea womöglich noch grötzer als bei de« vorhergega«ge«e« Kämpfe«. Die Gesamkverlust« der Rusten a« ihrer Offeasto- sront feit den WeihnachkStaqen find wieder ganz kolossal ge stiegen und dabei haben fie trotz aller gegenteilige» Behauptungen der Petersburger Berichte keinerlei Terrain gewinne zu verzeichnen. Die Front verläuft gena« l« der gleichen Linie wie Milte Dezember. Reue Fliegerangriffe auf die feindliche« Stellungen dei Saloniki Telegraphischer Bericht ar. Von der russischen Grenze, 14. Januar. Zn den letzten Tagen erschienen drei FllegerüberSalo- nikl und überflogen die englisch-französischen Be festigungen in der näheren Umgebung Salonikis. Trotzdem sie sehr stark von den Abwehrgeschützen und Kampfflugzeugen beschossen wurden, warfen sie 20 bis Ä Bomben in die Be festigungsstellungen. Von den Flugzeugen der Alliierten wurden die Flieger sofort verfolgt, wobei sich unweit der bulgarischen Grenze ein neues Luftgefecht abfpielte. In Saloniki hat be sonders die Bevölkerung eine gerade kindische Furcht .vorZeppelinen. Sobald feindliche Flieger gesichtet werden, werden Alarmzeichen abgegeben. Zahlreiche neue Abwehrgeschütze sind an den verschiedensten Stellungen aufgestellt worden. irtb. Mailand, 14. Januar. Der Korrespondent des «Seeolo", Magrlni, drahtet aus Saloniki, die Lage sei unverändert. Die Zerstörung der Brücken erscheine vor allem als Vor sichtsmaßregel, da nichts auf einen nahebevorstehenden feindlichen Angriff schließen lasse. Der «Giuseppe Verdi- bleibt bewaffnet Reuter-Meldung vtb. Washington, 14. Januar. DaS Staatsdepartement ertaubt« dem italienischen Dampfer «Gnlseppe Verdi' die Abreise mit zwei Kanonen an Bord, da versichert wurde, daß die Geschütze nur zur Verteidi gung verwendet werden sollen. (Daß die Bewafsung der HandelS- dampser uns seindlicher Rationen «nur zur Verteidigung' dienen, ist ost genug behauptet worden, ohne daß die Kapitäne der betreffenden Dampfer sich versagt hätten, deutsche U-Boote anzugreifeu. Di« Tat sache, daß der «Gnlseppe Verdi' zwei Geschütze an Bord hat, be deutet eine Bedrohung unserer militärischen Interessen, die uns die Vernichtung der feindlichen Handelsmarine gebieten. Für di« Konse quenzen, die sich daraus eventuell ergeben, würde« die die Verant wortung zu tragen haben, die die Bewaffnung des Dampfer« gestattet haben. D. S.) Die französische« Truppe« auf Korfu Drahtberlcht tu. Lo»öo», 14. Januar. Zur Landung der französischen Truppen auf Korfu melden die «Central News* noch, daßinSgefamt 1200 Mann französischer Marineinfanterie auSgefchiffk worden seien. Die Genieoffiziere begannen sofort mit der Errichtung von Ba racken und Zeltlagern. Wie eS heißt, beläuft sich die Zahl der aus Albanien nach Korfu gebrachten serbischen Soldaten auf 26 000 M a n n. Verhaftung eines Veamten der türkischen Votfchast in Paris Telegraphischer Bericht vtd. Paris, 14. Januar. Der türkische Beamte SalibBei, dessen Obhut das Archiv der türkischen Botschaft in Paris anvertraut ist, wurde gestern samt Gattin und Tochter verhaftet. Die Verhaf tung wir- als.VergeltungSmaßregel bezeichnet. Türkischer Tagesbericht Telegraphischer Bericht Konstantinopel, 13. Januar abends. Das Hauptquartier teilt mit: An -er KaukasuS- front griff der Feind südlich -eS AraSflusset zwischen T a - ylrundWaltBan und nördlich AraS zwischen Keutek and Harman - Engpaß in der Nacht vom 11. zum 12. Januar mit einer bedeutenden Streitmacht heftig unsere vorgeschobenen Stel lungen im Zentrum an, erlitt aber infolge unseres Gegen- anartffeS einen vollständigen Mißerfolg. Der Frlnd ließ zahlreiche Tote und Gefangene, eine Menge Waffen und zwei Maschinengewehre zurück und wurde in seine alten Stellungen zu- rückgeworfen. Westlich Olty in -er Zone Arak-Geu-lyt wurden zwei Angriffe des Feindes in derselben Nacht leicht zu- rückgewiesen. Dardanellenfront: Am 12. Januar eröffneten ein Kreuzer, neun Torvedobooke und ein Monitor vor -en Meerengen ein zeitweilig auSfetzendeS Feuer gegen Tekke-Burun nnd Seddtl-Babr. Ein Monitor feuerte ebenfalls erfolglos ln -er Achtung aus Aelid el Bahr, alt einer unserer Flieger Bomben auf ihn warf und ihn nötigte, sich, in Flammen gehüllt, zurückzuziehen. Am Nachmittag -eS 12. Januar griff das von LeutnantBödicke geführte Flugzeug das fünfte felnd- llcheFlugzeua vom Farmantyp an und brachte « S in der Umgebung von Seodtl-Bahr zum Absturz. Wir fanden den Fuhr.c tot und de,. Beobachter verwürfet. DaS Fßigzeuz wird nach kleinen Verbesserungen von uns benutzt werden können Lin anderer Flieger von uns griff einen englischen Flieger, -er SaroS überflog, an, verfolgte und nötigte ihn ans ZmbroS niederzugehen. Die Engländer veröffentlichen noch immer amtliche Berichte, ln denen st« glauben machen wollen, daß der Rückzug bet A n a - sarta und Ari - Bur « n freiwillig und in voller Ruhe erfolgt fei. Unsere bisher festgestellte Beute, die die wirklich vorhandene noch nicht vollständig angibt, beweist klar, daß der Rückzug außerordentlich überstürzt war. Di« bisher festgestelli« Beut« mnsatzt zehn Kanonen. 2000 Gewehr« und Bajonett«, 8750 Granaten, 4500 Kist « n M « «Itio «, IS Bom- benwerser, 45000 Bomben, ISO MnnttionSwagea» 01 leicht« Wagen mit Znbehär, S7 Leichter »ab Ponton«, 2850 Zette, 1850 Tragbahre«, ein« Meng« Benzin »ab Petroleum, Decke« nnd Kleidungsstücke, 21 000 Konservenbüchse«, 5000 Sack Vetreib«, 12500 Schippen «nb Hacke». 5« dieser Zahl find di« MasterdehSller »ad Slerttifier- maschine« nicht «nthatten. Sonst ist nicht« z» melden. Montenegro ?. k. Die Erstürmung des Lovccn, die den Einzug der Oester reicher in Cetiinje zur Folge halte, stellt eine der gröszten Ruhmes taten dieses Krieges dar und Hal die Wasscnehrc unserer Bundes genossen, die im vorigen Jahre aus den Schlachtfeldern in Galizien und an der Kolubara fast zu verbleichen drohte, aufs glänzendste wlederhergestellt. Aber nicht hierin allein liegt die große Be deutung der Offensive gegen Montenegro, die vermutlich in wenigen Wochen auch dieses Land gänzlich in unseren Besitz bringen wird; weit wichtiger ist, daß dadurch wieder eins der Houptkriegsziele, derentwegen die gegen uns verbündeten Staaten den Kampf begannen, endgültig zunichte gemacht wurde: So wie durch das klägliche Ende der Dardancllcnexpedition die Russen ihre Sehnsucht nach dem Besitz Konstantinopels und der Ocffnung der Meerengen für immer aufgeben mußten, scheint nun durch die Besitznahme des Lovcen der Traum der Italiener von der Be herrschung der Adria ein für allemal auSgeträumt. Wir wissen noch nicht, inwiefern diese Wendung eine un mittelbare Folge auf die italienische Politik haben wird; aber das läßt sich schon heute sagen, daß die Stellung der verbündeten Mächte auf dem Balkan durch die Niederwerfung Montenegros eine neue Stärkung erfahren wird, die in ihren Rückwirkungen auf Griechenland und Rumänien nicht unterschätzt werden darf. Rein zahlenmäßig betrachtet hat zwar die Ausschaltung des Königreichs der schwarzen Berge aus der Reihe unserer Gegner keine große Bedeutung: umfaßt es doch auch nach der Gebiets erweiterung infolge des letzten Balkankrieges nur etwa 15 000 Quadratkilometer mit knapp einer halben Million Bewohner. Aber infolge seiner günstigen Lage, die es ihm ermöglichte, zu nächst überall offensiv gegen Oesterreich vorzugehen, und infolge der ungewöhnlich hohen militärischen Durchbildung der gesamten männlichen Bevölkerung, die sich zudem mit außerordentlicher Tapferkeit und Ausdauer paart, band das kleine Land doch immer hin eine beträchtliche Truppenmenge unserer Verbündeten, die nun hoffentlich bald zu anderweitiger Verwendung frei wird. Daß die politische Rolle, die Montenegro im letzten Jahrzehnt spielte, weit größer war, als es die Bedeutung des kleinen König reichs hätte erwarten lassen, verdankt es in erster Linie seinem König. Nikolaus Petrowitsch Njegosch, der seit über 55 Jahren die Krone des Landes trägt, ist eine selbst für die südeuropäischcn Verhältnisse ungewöhnlich seltsame Erscheinung. Bei seiner Be urteilung darf man nicht vergessen, daß seine Jugend noch in eine Zeit fällt, da in den schwarzen Bergen noch Zustände herrschten, die an exotische Länder gemahnen: Hat doch erst der Vorgänger des jetzigen Königs durch einen Erlaß dem ungeschriebenen Gesetz ein Ende gemacht, das den Wert des montenegrinischen Helden nach der Anzahl der abgeschnittenen Köpfe und Glieder seiner Feinde bemaß. In solchen Ideen wuchs der Knabe noch auf, ward dann, als er als Jüngling zur Regierung kam, im mittel alterlichen Sinne zum Fürsten, Priester und Sänger seines Volkes und erwarb sich im Kampf gegen die Türken ebenso den Ruhm eines unerschrockenen Helden wie durch sein berühmtes Drama: «Die Kaiserin des Balkans', das die nationale Sehnsucht des serbischen Stammes zum Thema hat, den Ruf des Propheten und Dichter-. Und nach -em Türkenkrieg kam die Zeit, wo die europäischen Ideen und der Abglanz westlicher Kultur allmählich auch in Monte negro ihren Einzug hielten: Aus Lettinje, das beim Regierungs antritt des Fürsten kaum ein Dorf gewesen war, wurde eine kleine Residenz, und der Herr der schwarzen Berge ward der Schwieger vater von zwei Königen und zwei russischen Großfürsten. Er be nutzte die neu gewonnenen Familienbeziehungen geschickt zu zweierlei: Zur Hebung des Einflusses seines Landes und zur Meh rung seines persönlichen Reichtums. So ward aus dem Helden der Türkenkriege allmählich ein verschlagener Politiker und schlauer Spekulant, der ohne Skrupel jede Gelegenheit zu be nutzen wußte, und von dem ein angeblich recht gut verbürgtes Gerücht behauptet, daß er, ehe die montenegrinischen Kanonen schüsse den zweiten Balkankrieg eröfsneten, an der Lon doner und Pariser Börse durch Spekulationen ä la baisse verschie dene Millionen für sich unter Dach und Fach gebracht hatte. Wir wissen nicht, ob die Geschichte wahr ist, so viel steht jedenfalls fest, daß sich in feinem Bilde in bizarrer Weise die Züge des Fürsten, Helden, Dichters und Gauners vereinen. Und auch als Fürst zeigt sein Bild die größten Kontraste. Wer ihn gesehen hat, wie er unter freiem Himmel, aus einem Stuhle vor seinem recht be scheidenen PalaiS sitzend, in patriarchalischer Weise Recht sprach, wird von ihm den Eindruck eines ehrlichen Biedermanns gehabt Haden; wer mit verbannten Montenegrinern in der Schweiz sprach, die von den unerhörten Grausamkeiten desselben Fürsten erzählten, wird ihn für einen orientalischen Tyrannen schlimmster Sorte halten. Nun ist als dritter der gegen uns im Felde stehenden Mon archen König Nikita vor unseren Truppen landflüchtig geworden. Wir wissen nicht, ob er das Mitleid verdient, das an sich in der Tragik der Flucht elnes greisen Königs liegt, der nach einem Leben voller Stege und Erfolge seine Hauptstadt verlassen muß; auch er ward jedenfalls ein Opfer der Unterschätzung unserer Kraft und des Vertrauens auf die Hilfe der Italiener und ihrer Ver bündeten. Unsere Zeit ist zu groß und grausam zugleick, als daß das Schicksal eines Menschen, und sei es auch elnes Königs, irgend-