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Rr. 346 12. Decembcr 1845 Freitag »en. ttg-k unserer , nicht ntheil, »ender, . Musik aufort Elisabeth Cham ri S n e r tinger Hafe- !Sbcfltzer HLHeo- wstearzt lufmann Mathilde . Kauf- mKauf- nnneberg gerichts- . Clara saac in r- Kauf- mit Frl. a Kyritz k ol aus ilmann >ais in nitz in Stadtge- !oha. — Tochter. Gleiwitz . Saat Schaf- Advocat — Hrn. Tochter- Sohn-— erfolgten tter und e Frie >ren wir vandten, ng aller zeigen. t, Hal- mndorf, mithin er Be- DeuLfchla«-. * Aus Odersuchsen, 9. Dec. Die Verthcidigcr der Schutz zölle bewegen sich in einem eignen Dilemma, wenn sie in Abrede stel len wollen, daß die sogenannten Schutzzölle eigentlich eine Zwangsbesteue rung der Consumenten zu Gunsten der Fabrikanten sind. Der sogenannte Schutzzoll kann doch gar keinen andern Zweck haben, als baß er auslän dische Waaren verthcucrn soll, damit inländische mit ihnen concurriren können. Entweder wird dieser Zweck erreicht, dann müsse» die Abnehmer mehr zahlen als früher; oder er wird nicht erreicht, weil entweder die auswärtigen Fabrikanten ihre Preise hcrabsetzcn, oder im Jnlande schnell eine solche Concurrenz im geschützten FabrikationSzweig entsteht, oder auch die Nachfrage nach der vertheucrten Waare so abnimmt, baß die Fabri kanten mit den Preisen herunter müssen, dann hilft der sogenannte Schutz zoll den Fabrikanten nichts. Man will einen Ausweg aus diesem Di lemma bieten, indem Man versichert, der Schutzzoll werde so schnell eine innere Concurrenz erzeugen, daß die Preise nicht erheblich und nicht lange steigen könnten; er habe bloS den Zweck, die Industrie, d. h. die einzelne Judustriebranche, um die cs sich gerade handelt und die die Schutzzöllner sehr grundlos mit der gesummten Industrie zu identificiren lieben, zu der Stufe zu erziehen, wo sie auf eignen Füßen stehen könne. Da kommt aber wieder ein neues Dilemma. Entweder gehört dazu sehr viel, dann mird die Last auch für die Consumenten groß und dauernd sein; oder es gehört nicht viel dazu,-dann sollte man meinen, die Herren könnten sich lieber selbst etwas anstrengcn und sich auf freiem Weg und durch eignen Eifer zu erwerben suchen, was ihncn fehlt. Jedenfalls aber federte die Gerechtigkeit, daß eine solche Unterstützung zur Fabrikcrziehuna auf dem Wege gleicher Besteuerung, nicht auf Hosten Einzelner im Volke, zumeist Solcher, die von den erzogenen Spinnereien gar keinen besonder» Nutzen haben, erfolgte. Ucbrigcns versteht cs sich, daß alle künstliche Erziehung der Industrie zugleich das Unglück groß zieht und daß eine Trcibhausindustrie nur ein momentanes Palliativmiltel gegen den Pauperismus, für die Folge aber seine schlimmste Erzeugerin ist, wie er denn überhaupt mit der gan zen Organisation des Fabrikwescns in ursächlichem Zusammenhänge steht und dessen natürlichstes Kind ist. Nur frei entstandene Fabriken erzeugen ihn nicht, oder spärlich. England, Frankreich, Belgien beweisen Das, Schlesien mit seiner durch Friedrich II. heraufgekünsteltcn Industrie hat cS bewiesen, das sächsische Erzgebirge leidet noch an den weitern Folgen des ContinentalsystcmS, das eine Menge Unternehmungen ohne natürlichen Boden hervorrief. Was übrigens das Schutzzollsystem zu Gunsten der wahrhaft schätzbaren Industrie und der wahrhaften Industriellen — unter die man doch wahrlich die Fabrikarbeiter nicht rechnen kann — leistet, darüber beherzige man folgende Zahlen des vr Stricker. Nach ihm hatte Böhmen 1780 nicht weniger als 93,587 Gewerbsleute und Künstler, und deren Zahl hat sich seitdem auf 41,065 vermindert, obwdl die Bevölke rung von 2'/, Mill, auf 4,145,000 gestiegen ist. Dagegen hat sich die Zahl der Proletarier verdoppelt! Nein, verwechsele man doch ja nicht die Industrie und den schuhzolldurstigen Fabrikzwcig, dessen tüchtigste Un ternehmer überdem in der Regel solche Hülfe verschmähen. — Zn dem hannoverschen Flecken Weener hatten die Katholiken au- gefangen, allsonntäglich, gerade wenn in der reformirten Kirche die Pre digt begann, in ihrer nahe daran stehenden Kirche die Glocken zu läuten. Nachdem daS Consistorium in Aurich nichts in der Sache thun zu kön nen glaubte, wendeten sich die Reformirten von Weener an das Ministe rium, das den Katholiken sofort ernstlich verbot, durch unzeitiges Läuten den andern Gottesdienst zu stören. Kassel, 9. Dec. Heute wurde in höchstem Auftrage von dem Fi nanzminister v. Motz die Ständcversammlung eröffnet. "Offenbach, 8. Dcc. Es ist auch in diese Zeitung ein Artikel aus dem Frankfurter Journal übcrgegangcn, in dem der Unterzeichn^« wegen eines in Sachen des Deutsch-Katholicismus geschriebenen SchriftchenS einen heftigen Angriff erleidet. Ob er durch Daß, was er gethan, ein solches Verfahren provocirt, überläßt er dem Urtheil des Pu-, blicums, daS selbst von der Sache die nöthige Einsicht nehmen will. DaS Frankfurter Journal hat auch nicht die mildeste Berichtigung seinerseits ausgenommen. Er erlaubt sich daher hier nur Folgendes zu bemerken. Jeder Verständige sicht ein, daß es in Angelegenheiten wie die vorlie gende nicht sowol darauf ankommt, wer etwas gesagt hat, sondern wie, mit wie viel Grund oder Ungrund etwas gesagt worden ist. Gegen die vorgcworfenc Unbcrühmthcit rc. also kein Wort. Eben so wenig werde ich mich gegen den Vorwurf des Pietismus rechtfertigen. Von Leuten, die von der „schweren Sündenlast als einer eingebildeten", die von „ei nem freien Erringen der Tugend " reden, die Luther die „alten Glaubens sätze umstoßen" lassen, die cS als ein „Wort derSchrift" drucken: „die Liebe wird euch frei machen" rc. (Dinge, die ich von meinem Gegner Nachweisen kann), darum so genannt zu werden, weil ich dies AllcS an ders weiß als sie und ihre Schützlinge, ist wol keine Schande. Äber ein Anderes muß ich in meinem Interesse direct in Abrede stellen. Ick habe nie mals und nirgend gelehrt, die Deutsch-Katholiken würden nicht selig, mein Schriftchen sagt auch nicht von weitem Dergleichen, es faßt seinen Ge genstand von einer ganz andern Seite, die man aber für gut befunden, Kat, zu verdecken. Ebenso ist nicht ganz genau, was mir hinsichtlich der Juden vorgeworfen wird. Der erwähnte Vorfall rcducirt sich im Wcscnt- lichen darauf, daß ich (vor sechs Jahren) auf die ausdrückliche Frage ei nes der Schüler, die ein meine Stunde vicarirender Elementarlehrer da» Gegentheil gelehrt, sehr entschieden die ganze Wahrheit der bekannten Sprüche Joh. 14, 6; Äpostclgcsch. 4, 12 aufrecht erhallen habe. Uebri- ^ens hat dem Unterzeichneten sein Schriftchen nicht blos diesen und noch einen andern Angriff in dem Bciblatte des Frankfurter Journals, der Didaskalia, zugezogen, der Achnliches und nach Weiteres enthält, da» leicht zu berichtigen wäre, auf den dem Unterzeichneten gleichfalls abev auch nicht das leiseste Wort der Gegenrede gestattet worden ist, während er auch solchen persönlichen Verfolgungen aller Art ausgesetzt gewesen und zum Theil noch ausgesetzt ist, daß er wiederholt die Hülfe der Ppli« zci und des Kreisamts hat in Anspruch nehmen muffen. Was für eine Art der Widerlegung dies ist für ein Thatsächliches rcferircndes und mit Gründen beurthcilcndes Schriftchen, nun, daö kann ich ja wol der Ent scheidung des Publicum« getrost überlassen. Georg Reich, Lehrer an der großen Realschule zu Offenbach und ordinirter Predigtamtscandidat. — In Darmstadt haben 418 evangelische Bürger und Einwoh ner am 3. Dcc. dem Stadtvorstand eine Vorstellung um eine zeitgemäßere Repräsentation der evangelischen Kirche cingereicht. Sie stellen darin die Bitte an den Sladtrath, „auf die ihm gccignetst scheinende Weise sich dafür zu verwenden, daß eine der Bestimmung und dem Begriffe der evangelischen Kirche sowie dem jetzigen Bedürfniß entsprechende kirch liche Repräsentation, und zwar namentlich aus dem Laienstand, cingclci- tct werde". * Dietmar. IO. Dcc. Der Consistorialrath Snethlagc. welcher be kanntlich eine Rundreise in Deutschland gemacht hat, um zu einer protestan tischen Kirchcnvcrsammlung zu Berlin einzuladen, ist auch hier gewesen, um sich seines Auftrags zu entledigen. Obwol nun im Großhcrzoqthum noch zur Zeit keine Nothwendigkeit vorhanden zu sein scheint, die Angelegenheiten der protestantischen Kirche einer Revision zu unterwerfen, so soll man doch nicht abgeneigt gewesen sein, die beabsichtigte Synode zu beschicken, allein man wollte vorher wissen, auf welcher Grundlage die Vorschläge zu einer Vereinigung über die in neuerer Zeit entstandenen Verlegenheiten in reli giösen Glaubenssachcn beruhen würden; als aber die Antwort hierauf gar zu allgemein und nicht klar genug erschienen, so hat man für gut be funden, sich auf gar nichts einzulasscn, und Hr. Snethlagc ist mit der Versicherung, daß man für jetzt keinen Grund sehe, an einer solchen Ver sammlung Theil zu nehmen, abgcreist. * Frankfurt a. /kl., 7. Dec. Eine zwischen dem Kaiser von Oesterreich und demHoch- und Deutschmeister Erzherzog Maximilian vynOesterrcich-Effe tKk «n kran ker, ein e Virtk i »er<ten entdnter- ollspinne- ;er Mann >d Corre- Leipzig ernehmen iberhaupt rte» sind a adressi- >4849) Ueberblick. Deutschland. *Aus Obersachsen. Die Schutzztllner. — Glockenstreit in weenrr. Äassel. Die Stände "Offenbach. Hr. Reiche- — Die evangelische Kirche in Darmstadt. * Weimar. Hr. Snethlagc. "Frank furt a- M. Das Deutsche HauS. Preußen. (->) Berlin. Excommunication. Der Jesuitismus. Die Wech selordnung. Die Armcnschulen. Die Nationalcocarde. ** Berlin- Der Nothstand in Rußland. Uwaroff- Sonntagspolizei. Correspondenzwesen. 0Berlin- Hr. LiSco. "Königsberg. I)r. Rupp. Die deutsch-katholische Gemeinde. eoßdkitannien. Der Hof. Das Parlament. Die Getrcidegesetze. Iri sche Gcwaltthatcn. »r. Henry. Das Uebungsgeschwader- Feuer in Glasgow. Nachrichten vom Cap. Frankreich, Hr. Quinet und Hr. de Salvandy. Der Bischof von Chartres Graf Ostrowski. Die italienischen Flüchtlinge. Ibrahim-Pa scha. Algerien. Marokko- R-Paris. Pater Lacordairc- Belgien. "Brüssel- Die Akademie der Wissenschaften- Der Gesandte von Nicaragua. Ein gentcr Canonicus. Schweiz. Daffncr Hottinger. Italien. * ssom. Kaiser Nikolaus- Die Nuntiatur in Madrid. Fanny Els ter. Kälte. Fürst Putbus; ,Deutsches Casino. Rußland und Molen. Die Juden Wissenschaft und Hunss. "Breslau. Eine Zeitschrift für das Postwesen. Handel und Andussrie. "Zwickau. Der erzgebirgische Steinkohlen- verein. * Leipzig. Börsenbericht. — Berlin. Ankündigungen. WM Deutfchc Allgemeine Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»