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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.06.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160603012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916060301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916060301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-03
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
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1»1« 110. Jahrgang Morgen-Ausgabe -er Stecht Leipzig ISIS Nr. 279 Sonnabend, den 3. Juni Einheiten wr den dentWn Eeesiez ein - imeiklec »t5 6er Iaverk- liördi, Mot 1916 Ni bar. 51 > I 6 ort. rrteilun^ mvut- ' gestellt eilt, Nie lleibte Die 6er 6ir neo nir 218 540, delSuki ii 19 4k-! 283) .4t )iI> nr den bei ,4) UM. mmev 6er ttm- 282 338 282 447 12 ?ror. lim Vor- 0 ol- 1725 885, Neu aus. 1 006 951 dstrggen n Grun^- ! wohnen- wohnen- n. Eine )a in da?, den war, im Opfer Dittenlv im We>' resteht r > hier ta iliche Ar sich ei - eit vieler allen und in den 'uhe gc- vegnahme ;ht wurdc Publikum", ücke stei, stratze insammen- stark de- Sonntag. ckmal eine o r b e n e n (gest. am Concordii gel. Di^ au Dor r haben in Veranst' ir Leipzi. Mm, Ne am Ton läork- :m Se- ktsjsdres 6ie 6e ecdt gut rlr, vor kne un6 ung 6e» uL noch ungen r st'reäi ene un6 sdestsnci ;ickllche «er6en Postschec!:- kredildrief lkarle oder «stimmt ist, DaS Post en Person önnen b e! an einem ist der Ab durch eine eines Post der Heber r die Aus- mehr für Sr-c«ip ,g öt« »««spaN. rvPf,». »»tw.ss Pf.; Anj«I,«a »Vetzsi»«» b» ««rl.r«a dl« P«lilz«ü« 7V Pf, ». a««w. 7S Pf.; dl«l« A»>«Ig«» >1» P«UH«ll« rs Pf,; Stfchafklanjklgen ml« Platzoorichrlf«,» Im Preis« «rhöbi. Pellas«»: V*sa»t«»flaz« M. 7.— da« Tausend autschl. P-figebLhk. M«1«lir»»n«r 10 Pf^ — S»«»- und ffesttag« IS Pf» g«r»spr«ch-4l»Ichl»b Nr. NSst?, 14«>sr und N«9« esse 6er em über erIusi en 6Isn l brinx-i n6gericht iner sps so mehr, !eigt kst, rrverden. sIver - s seitens ungen beksncien von kie- rooo.it; ;n. Vie ; Kriegs- sutenäen 6er ent- ssrtilieln nung erwartet. Denn man ist hier in manchen Kreisen abgeneigt dem deutschen Bericht über den Verlauf der Kämpfe vollen Glauben zu schenken. Die gestern in Blissingen erwartete Post ist, wie dem ..Hamb. Fremdenbiatt' aus dem Haag gemeldet wird, auSgeblieben. England scheint unter dem niederschmetternden Eindruck der Seeschlacht in der Nordsee alle Schiffe zurückzuhalten. Auf die Haager Bevölke- . rung macht der deutsche Bericht einen gewaltigen Eindruck. Das eng lische Schweigen wird als Bestätigung angesehen. ' »er Orts- s« ganzen t Döbeln , 1820^// ie Städte iclbeträgc Lrlpzl, und P°r°rl« ,»«l»al «l,Nch Ha,« ,«bracht «anaillch M. ILV, »I«rt«liabrltch M. <50; flr Abhol«r maaailtch M. 1LS; durch ,«s«r« -o«würtig«n FIllal«n In« -aal ««bracht monaMch M. 1^ »l«rl«l- sührltch M. ; darch dl« Post tnn«rhakb D«,tschla»b« «anal. Ilch M. 1.7; »l«rl«lldhrll» M. SLS <a-«schll«bll» Pap»*st«ll,«ldX Schrlftl«tlung and SrschSfkrst«!«: 2»haa»I1«a>« Nr. I Die größte Seeschlacht der Weltgeschichte" 2. Juni. (Drahtbericht.) .Politiken' ver- Einzelheiten über den deutschen Das Blatt erklärt, dies sei kein See- Sachsen und seine auswöräige Bextretnng Von Emil Nitzschke-Leutzsch Mitglied der Zweiten Kammer Das Königreich Sachsen ist durch eigene Gesandte an den Höfen in Berlin, Wien und München vertreten. Wenigstens geht das aus dem Kapitel 103 des ordentlichen Etaatshaushaltsetats hervor. Vor der Bewilligung dieses Kapitels ist cs vor dem Kriege in der Finanzdcputation stets zu längeren Auseinander setzungen über die Zweckmässigkeit dieser Gesandtschaften ge kommen. Bei der letzten Friedensabstimmung über die zu diesem Zweck geforderten Mittel bewilligten die bürgerlichen Fraktionen geschlossen die Gesandtschaft in Berlin als dec Reichshauptstadt, jedoch nicht, ohne vorher auf manches Unzulängliche hingewiesen zu haben. Die Gesandtschaften in Wien und München wurden aber auch von einer Anzahl bürgerlicher Abgeordneter abgelehnt, so daß ihre Bewilligung, sofern sich an der bisherigen Beurteilung nichts ändert, auch für die Zukunft an einem seidenen Faden hängt. Das ist ein für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Regierung, un erfreulicher Zustand. Der ablehnende Standpunkt der starken Minderheit erfährt eine mannigfache Begründung. Am meisten wird angeführt, daß der Umstand, das; das Königreich Sachsen in Wien eine eigene Gesandtschaft unterhalte, dem Rcichsgcdanken abträglich sei. Die Vertretung des Deutschen Reiches und aller seiner Staatsbürger liege dem deutschen Botschafter ob. Die Gesandtschaft in Mün chen findet die wenigsten Freunde, und das wohl in der Haupt- ache deshalb, weil man einen greifbaren Nutzen dieser Gesandt- chaft nicht sieht, ein Mangel, der übrigens dis zu einem gewissen Srade auch den beiden anderen Gesandtschaften eigen ist. Die Regierung ist bisher mit großer Wärme für die Erhaltung ihrer auswärtigen Vertretungen eingetreten. Wenn auch die vor gebrachten Gründe nicht überzeugend waren, so hat sie doch, wie bereits gesagt, noch immer eine Knappe Mehrheit zustande ge bracht, und das lediglich deshalb, weil die verlangten Mittel an sich herzlich gering sind, und weil die ganze Frage für manchen Abgeordneten nicht bedeutend genug erschien, um es auf einen Konflikt mit der Regierung ankommen zu lassen. In Wirklichkeit ist es doch wohl so, daß die Gesandtschaften, so wie sie bis jetzt waren, mehr eine dekorative Bedeutung haben. Sie sind wie so manches ein Ueberbleibsel aus einer frühe ren Zeit, von dem sich die Regierung nicht trennen will. Es mag verständlich erscheinen, daß man aus Gründen der Repräsentation in Dresden nicht auf eine diplomatische Vertretung bei anderen Staaten verzichten will. Diese würde aber höchstwahrscheinlich fortfallen in dem Augenblick, in dem die Vertretungen Sachsens bei diesen Staaten eingezogen würden. Eins mutz zugegeben wer den, nämlich, datz die Beziehungen Sachsens zu den Staaten Preuhen, Bayern und Oesterreich-Ungarn bedeutender sind als zu allen anderen Staaten. Das ergibt sich ohne weiteres, wenn man berücksichtigt, datz das Königreich Sachsen fast ganz von die- sen drei Ländern eingeschlossen ist. Um nur eins zu erwähnen, sei darauf hingewiesen, datz die sächsische Staatsbahn ihren Betrieb auf einer größeren Anzahl Linien in die fremden Gebiete erstreckt. Nun treten in diesen Tagen zwei neue Männer auf die Posten in Berlin und Wien. Der langjährige Gesandte in Wien ist gestorben, und der Berliner Posten ist verwaist, da sein Inhaber aus Gesundheitsrücksichten, nachdem, vielleicht rein zufällig, seine Tätigkeit in der Zweiten Kammer von konservativer Seite eine auffallend scharfe Kritik erfahren hatte, zurückgetreten ist. Die Wahl, die in bezug auf die Personen getroffen worden ist, läßt vermuten, daß die sächsische Regierung den Aufgaben, die den beiden neuen Gesandten gestellt sind, einen weiteren Rahmen geben will. Sollte das der Fall sein und sollte es gelingen, die Ge sandtschaften in Berlin und Wien wirklich zu einer Vertretung unserer volkswirtschaftlichen Interessen, vor allen Dingen wie sic sich nach dem Kriege geben, auszubauen, dann würde manche alte und nicht unbegründete Gegnerschaft verschwinden. Die Aufgaben in Berlin und Wien sind verschiedener Art. In Berlin handelt es sich darum, Sachsen als Bundesstaat zur Geltung zu bringen. In dieser Beziehung hat Bayern einen weiten Vorsprung vor allen Bundesstaaten. Den Bismarckschen Grundsatz von der Rücksichtnahme des führenden auf die anderen Bundesstaaten hat man bezüglich Bayerns voll oufrechterhalten, sonst aber bedauerlicherweise oft außer Geltung gesetzt. Bayern ist allerdings in Berlin immer ausgezeichnet vertreten gewesen, ein Beweis dafür, in welchem Matze es auf die richtige Vertre tung ankommt. Auffällig ist es geradezu, wie die Interessen Sachsens in der letzten Zeit behandelt worden sind und nicht nur keine genügende Berücksichtigung, sondern eine unfreundliche Außerachtlassung erfahren. Nur ein Beispiel von vielen für diese Behauptung: Von den zahlreichen Zentralstellen, die während des Krieges gegründet worden sind, ist nicht eine einzige nach Sachsen gekommen. Wenn auch manches dafür spricht, datz diese Stellen sich dort befinden, wo die Reichsbchörden sind, so ist doch so viel klar, daß besondere Verhältnisse entschiedene Berücksichtigung er fahren müssen. So hat die neugegründete Deutsch-Orientalische Handelsgesellschaft ihren Sitz in Bremen gefunden, eben mit Rück sicht auf den bedeutenden Handel Bremens. Der berechtigten Forderung Sachsens aber, die Zigarettentabak-Ein- Kaufsgesellschaft nach Dresden zu bekommen, wurde nicht Rechnung getragen, obgleich wohl noch nie eine Forderung tref fender begründet worden ist als diese. Das sind unerfreuliche Erscheinungen, vor allen Dingen, wenn sic in dieser Zeit zutage treten, und der scharfe Protest der sächsischen Regierung gegen Der Sieg der Hochseeflotte cvtk. Berlin, 2. Juni. (Drahtbericht.) In Ergänzung der heutigen Meldung des Chefs des Admirolstabes wird onS von zuständiger Stelle mikgeieilt: An der Schlacht vor dem Skagerrak waren auf unserer Seite unter dem Befehl des Flottenchefs Vizeadmirals Scheer beteiligt: unsere Hochseeflotte mit ihren Grotzkampfschiffen und älteren Linienschiffen, Schlachtkreuzer, ferner unsere sämtlichen in der Nordsee befindlichen leichten Streitkräfte, Torpedoboote und Untersee- dootflottillen. Auf der feindlichen Seite stand unS der größte Teil der englischen modernen Schlachtschiffe gegenüber. Be fehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte war Vizeadmiral Hipper. Die letzteren sind mit den feindlichen Schlachtkreuzern und leichten Kreuzern als erste gegen 5 Uhr nachmittags ins Gefecht gekommen» ln das dann nacheinander auch die beiderseitigen GroS eingriffen. Die Tag- schtacht, in deren Verlauf unsere Torpedoboote mehrfach, eine unserer Flottillen allein dreimal Gelegenheit hatten, erfolgreich einzugreifen, währte bis etwa 9 Uhr abends. In ihr verlor der Feind das Srotzkampfschisf «Warspite", den Schlachtkreuzer «Queen Mary" und einen Panzerkreuzer, anscheinend der «Achilles'-Klafle, sowie mehrere Zerstörer. Während der Nacht er folgten von beiden Seiten erbitterte Torpedobootsangriffe und Kreuzergefechte, denen die übrigen gemeldeten feindlichen Schisse zum Opfer fielen. Unter anderem hat allein das deutsche Spitzen schiss 6 englische moderne Zerstörer vernichtet. Alle bisher cingegangenen Berichte der beteiligten deutschen Streitkräfte stimmen überein in der Feststellung der vom Feinde ln fast ununter brochenem zwölfstündigen Kampfe bewiesenen Tapferkeit. Mit dem Verluste S. M. S. «Frau en lob' muß endgültig gerechnet werden. Das Schiss ist anscheinend in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni während eines der Teilgesechte gesunken. Don den Torpedohochsee streitkräften sind fünf Boote nicht zurückgekehrt. Ein großer Teil ihrer Besatzung ist aber geborgen worden. Trotz der für die Loft- . aufklärung ungünstigen WllterungSverhällnisse während der beiden Kampftage haben die Marineluftschiffe und -slieger durch ihr« Aufklärung und Meldetätigkcit zum Erfolge unserer Hochseestreltkräfte wesentlich bcigetragen. Mitteilungen über den Seesleg im Reichstag In der gestrigen Sitzung des Reichstags teilte Konteradmiral Hebbinghaus über den Sieg der Hochseeflotte eine Reihe von Einzelheiten mit. Seine Ausführungen wurden mit brausendem Beifall ausgenommen. Zu Beginn der Sitzung hielt Präsident Dr. Kaempf eine patriotische Ansprache, in der er der gesamten Marine den Dank des Vaterlandes aussprach. Wir verweisen unsere Leser auf den aus führlichen Reichstagsbericht. Der Kommandant unserer Hochseeflotte D Berlin, 2. Juni. (Drahtbericht.) Die Hochseeflotte steht unter dem Kommando des Vizeadmirals Scheer, der erst seit kurzer Zeit als Nachfolger des verstorbenen Admirals v. Pohl diesen verantwortungsvollen Posten innehctt. («B. Z. a. M.') * * * Der Sieger in der Seeschlacht am Skagerrak, Vizeadmiral Scheer, ist im Jahre 1879 als Kadett in die Marine eingetreken. Während seiner siebenunddreitziojährigen Dienstzeit hat er sich wiederholt ausgezeichnet. Rühmlichen Anteil hatte er an den Kämpfen gegen die Eingeborenen in Kamerun und darauf an der Niederwerfung des Araberausstandes in Ostafrika. Vom Aus landsdienste zurückgekehrt, arbeitete er zunächst im Reichs marineamt und war besonders um die Ausgestaltung unseres Torpedowesens bemüht. Darauf erhielt er dos Kommando auf dem Linienschiff «Elsaß', kehrte wiederum in das Reichsmarineamt zurück und war seit 1913 mit der Führung des zweiten Geschwaders der Hochseeflotte betraut. Während der Erkrankung des Admirals v. Pohl vertrat er diesen zunächst und erhielt dann endgültig die Führung unserer See st reit st rüste, mit deren ruhmreichem Seesieg er nun für immer seinen Namen verflochten hat. Rettung deutscher Kampfteilnehmer >vtb. Haag, 2. Juni. (Drahtbericht.) Das Korrespondenzbüro erfährt, daß heute nachmittag der Fischdampfer «Tmuiden 122' mit 15 deutschen Schiffbrüchigen, die in der Nordsee aufgefischt wurden, in Wruiidcn ankommen wird. Unter ihnen b?sinden sich ein Kapitän und zwei Leutnants zur See. Auch ein englischer Verwundeter ist an Bord. wtb. Rotterdam, 2. Juni. (Drahtbericht.) Der Schlepp dampfer «Scheid c" mit Toten und Verwundeten aus der Sre cht a ch t ist nach Nicuwen Waterweg unterwegs. An Bord be enden sich ausschließlich deutsche Seeleute, im ganzen acht Mann: ein Toter, zwei Schwerverwundete und fünf Leichtver wundete. Der Eindruck bei den Neutralen vtb. Amsterdam, 2. Juni. (Drahtbericht.) «Allgemeen Handels- blad' schreibt über die Seeschlacht zwischen Skagerrak und H o r n S R l f f: Die Deutschen errangen da unstreitig einen bedeutenden Erfolg, der großen Eindruck machen wird, besonders jetzt, so unmittelbar nach dem Eifolg der Oesterreicher an der italienischen Front. ivtb. Bern, 2. Juni. (Drahtbericht.) .Berner Tagblatt' meldet: Englands Ansehen Kat einen gewaltigen Stotz erlitten. Der englische Admiral, der den Kampf annahm, scheint seine Kräfte unterschätzt zu haben. Das Ergebnis mutz in der ganzen Welt einen Widerhall wecken, der den Engländern und ihren Verbündeten übel in den Ohren klingen muß. rvtk. Stockholm, 2. Juni. (Drahtbericht) .Stockholms Dagblad' schreibt: Dieser Secsieg der Deutschen ist der größte, den eine der krieg führenden Mächte dic>ker erfochten hat. (r.) Hamburg, 2. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Das Hamb. Fremden blatt' meldet aus Kopenhagen: Zehn Stunden nach dem eingelaufenen deutschen Bericht über dle Seeschlacht in der Nordsee ist der eng- lisch« Bericht noch nicht eingegangen. Er wird mit größter Span- rvtb. Kopenhagen, öffentlicht eine Reihe von See sieg vom Mittwoch, treffen gewesen, sondern die größte Seeschlacht der Welt geschichte. Die Besatzung deS dänischen Dampfers «Fjord', der am Donnerstag in FrederikShaven einkraf, berichtet «Politiken' zufolge, daß sie in der Nordsee Zeuge des Seekampfes zwischen den deutschen und englischen Kriegsschiffen war. Der Dampfer «Fjord' wurde am Mittwoch nachmittag um 4 Uhr etwa 30 bis 35 Meilen von Eianstholm (?) von zwei englischen Torpedobooten angehalten. Der Steuermann des Dampfers begab sich mit den Schiffspapieren an Bord deS englischen Schiffes. 2n demselben Augenblick tauchte am Hori zont eine mächtige deutsche Kriegsflotte auf, und die eng lischen Torpedoboote machten klar zum Kampf, während der Steuer mann zum Dampfer zurückkehrte. Die deutsche Flotte, die die Eng länder jetzt entdeckten, näherte sich mit Volldampf. Sie bestand auS fünf Linienschiffen, mehreren Kreuzern und 20 Torpedobooten. ES war ein imponierender Anblick. Die deutschen Schiffe eröffneten ein heftiges Feuer gegen die Engländer, die sich in voller Fahrt nach Norden zurückzogeu, verfolgt und beschossen von der ihnen folgenden deutschen Flotte. Die Kanonade verstummte eine Zeitlang, begann /»der nach fünf wieder mit erneuter Heftigkeit und war dann bis neun Uhr hörbar. In der Nähe von Skagen begegnete die «Fjord' Zeppelinen, die in voller Fahrt zum Kampfplatz eilten. Nach Meldungen der «Politiken' aus Christian!« erzählen der Kapitän und der Steuermann des gestern in Stavanger eingetroffenen norwegischen Dampfers «Ulrikka", daß, als sich der Dampfer am Mitt woch nachmittag zwischen fünf und sechs bei 56,50 Grad nördlicher Breite und 3,10 östlicher Länge befand, plötzlich Geschützdonner ge hört wurde, der bis sieben Uhr an Stärke zunahm. Nach 8 Uhr war an Bord nichts mehr zu hören. Dagegen wurde an der norwegischen Käste, nahe Stavanger, das Feuern bis 10 Uhr abends vernommen. Der Dampfer muhte nördlichen Kurs nehmen, um nicht ins Kampf gebiet zu geraten. Am Morgen sah der Dampfer zwei englisch« Kreuzer, dle in südöstlicher Richtung fuhren und kämpfend auS ihren schweren und leichten Geschützen feuerten. Rach den vorliegenden Berichten berechnet man, daß die Seeschlacht 20 Seemeilen südwestlich von Sta vanger staltgesunden hat. vtb. Frederikshaven, 2. Juni. (Drahtbericht.) Der dänische Dampfer «Nifjord" (?) sNr. 1 Fjord (?)j ist gestern vormittag hier angekommen. Er wurde am Mittwoch nachmittag um 4 Uhr in Richtung Hirtshals von einem deutschen Torpedoboot unter sucht. Kurz danach erschienen vier britische Torpedo- booksjäger, die das Feuer gegen das deutsche Tor pedoboot eröffneten. Der Dampfer .Fjord' verließ den Schauplatz und passierte kurz darauf 4 größere und 30 kleine deutsche Schiffe, die in voller Fahrt den englischen Schiffen nach setzten. Noch um 8 Uhr abends wurde auf dem Dampfer «Fjord' Geschühfeuer gehört. Asquith fürchtet eine deutsche Invasion wtk. Rotterdam, 2. Juni. (Drahtbericht.) Churchill hat gestern seinen Angriff auf das Kriegsamt wiederholt. Er warf ihm vor, daß es die verfügbaren Mannschaften nicht ent sprechend ausnühe. Von je sechs Mann, dle der Nation enl- zogen würden, gelange höchstens einer als brauchbarer Infanterist in den Schützengraben. Der Premierminister erklärte dagegen: Die Er fahrung in diesem Kriege habe bewiesen, daß die Armee einen größeren Prozentsatz an Reserven hinter der Front haben mäste als in früheren Kriegen. Was die Truppen ln England selbst beträfe, so be finde sich das Land in einer besonderen Lage. Obwohl er nicht glaube, daß eine Invasion unternommen würde, so müsse man doch gegen eine solche Möglichkeit auf der Hut sein. Die Regierung könne nicht eigenmächtig ihre Effektivstärke für den Dienst im Inland«, die von militärischen Stellen als ein absolutesMinimum bezeichnet werde, herabsetzen. ASquith teilte noch mit, daß in letzter Zeit die Stäbe in England sehr vermindert worden seien. Der österr.-ung. Tagesbericht wtb. Wien, 2. Juni. (Drahtbericht.) Amtlich wird ge meldet: Russischer Kriegsschauplatz Die Geschützkämpfe an der betzarabifchen und an der wolhynischen Front haben stellenweise den Charakter einer Arttlleriefchlacht angenommen. Auch an der Ikwa entwickelte der Feind gestern erhebliche Tätigkeit. Italienischer Kriegsschauplatz Oestlich des Gehöfts Mandrielle drangen unsere Trup pen kämpfend bis zum Grenzeck vor. Im Raume von Arfiero eroberten sie den Monte Barco (östlich des M onte Len st i o) und faßten nun auch südlich der Orte Fusine und Pofina auf dem Südufer des Pofina-Baches f e st e n F u h. Südöstlicher Kriegsschauplatz Auf dem linsten ftfer der mittleren Dojusa östlich von Vlora (Dakona) hasten wir eine italienische Abteilung durch Feuerübersalt zersprengt. An der unteren Vojusa Patromllcnkämvle.
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