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ELFTES ABONNEMENT- KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG MITTWOCH, DEN i. JANUAR 1908. Dirigent: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Ouvertüre zur Oper »Die Zauberflöte« von W. A. Mozart. Arie des Sextus aus »Titus« von W. A. Mozart, gesungen von Fräulein Edyth Walker, k. und k. Kammersängerin aus Hamburg. (Die obligate Klarinette vorgetragen von Herrn Edmund Heyneckl t Parto, ma tu, ben mio, Meco ritorna in pace, Sarö quäl piü ti piace, Quel ehe vorrai färb. Guardami e tutto obblio, E a vendicarti io volo. Di quello sguardo solo Io mi ricorderö. Ah, quäl poter, oh Dei! Donaste alla beltä! Teure, ich will ja gehen, Doch mußt du erst vergeben, Dir werde ich nur leben, Nur tun, was dir gefällt. Lächle mir, und ich verspreche, Daß ich noch heut’ dich räche Ein einz’ger Blick voll Liebe Gibt Mut und Kühnheit mir. O mächtigster der Triebe, Wer kann dir widerstehn! Till Eulenspiegels lustige Streiche. Nach alter Schelmenweise — in Rondoform — für großes Orchester gesetzt von Richard Strauss. (Op. 28.) Szene und Arie aus »Oberon Fräulein Walker. Ozean! du Ungeheuer! Schlangengleich Hältst du umschlungen rund die ganze Welt! Dem Auge bist ein Anblick von Größe du, Wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst; Doch wenn in Wut du dich erhebst, o Meer, Und schlingst die Knoten um dein Opfer her, Zermalmend das mächtige Schiff, als wär’s ein Rohr: Dann, Ozean, stellst du ein Schreckbild vor. von C. M. von Weber, gesungen von Noch seh’ ich die Wellen toben Durch die Nacht ihr" Schäumen schleudern, An der Brandung, wild gehoben, Jede Lebenshoffnung scheitern. — Doch still! seh’ ich nicht Licht dort schimmern, Ruhend auf der fernen Nacht, Wie des Morgens blasses Flimmern, Wenn vom Schlaf er erwacht? Heller nun empor es glühet Rezitativ.