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ohne «ei>rLa»ld). fbr Äester- ». Bet a. al Poltaiillallen l. 8ettun«»prrt»ttst« Nr. «858. er 1V Pf. — «edaMonS-Sprechstunde: 11—IS Uhr. «rfchMt tSaltch ««h». mit «»»nähme der Sonn V«-«aS»r»i»r «trrtelf. 1 »0 ^ (c" " reich?»»»». " Atozehmmmer 1j »>» ««— » ^ » » »» ^.». »»»«!!! Inserate werden die S grfp<lI«.PetilzeNe od. deren Daum mit 1» U, ! UMHMMS Tagtblatt str Mahkhtch Recht «.Freiheit j Fortbildungskurse für sklbhävd ge Kaufleute. In Detaillistenkreisen zeigt sich die erfreuliche Er scheinung, daß man allmählich beginnt, den neuzeitlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen. Freilich sind es nur erst recht bescheidene Anfänge. Immer noch zu wenig Stimmen werden laut, die verraten, daß man endlich den richtigen Gesichtswinkel und damit eine klarere Perspektive über das moderne Arbeitsfeld des Detailhandels gewonnen hat. Ein großer Teil unserer kleineren Detailisten läßt dagegen noch immer nicht erkennen, daß es ihm ein Bedürfnis ist, neue Erkenntnisse zu gewinnen und in seinem praktischen Ver halten der Neuzeit gerecht zu werden. Es ist kein neues Geschäftsevangeliuin, sondern eine selbstverständliche alte kaufmännische Regel, daß man sowohl hinreichendes Betriebskapital wie genügende kaufmännische Kenntnisse besitzen muß, wenn man ein Geschäft nicht nur gründen, sondern auch erhalten und dabei etwas verdienen will. ..Gründen" ist ja manchmal kein so großes Kunst stück, erheblich schwieriger aber ist es, die Gründung lebens- fähig zu erhalten. Wenn der „Glücksscgen" nicht zufällig in dicken Tropfen aus den Wolken regnet, was „mcrschden- deels" auszubleiben pflegt, so müssen eben unter normalen Verhältnissen jene beiden Voraussetzungen erfüllt werden. 'Es gibt nun aber eine nicht geringe Zahl von Kauflenten, die diesen beiden kaufmännischen Grundregeln nicht oder doch nicht vollauf genügen. Wir wollen uns heute mit denjenigen beschäftigen, die nicht über eine genügende kauf männische Vorbildung verfügen. Ihre Zahl ist wohl großer, als alle jene annehmen mögen, die mit den Verhältnissen nicht näher vertraut sind. Wo bisher Gelegenheit gegeben tvar, zahlenmäßige Fest- ftcllungcn nach dieser Richtung zu machen, war das Resultat zumeist schr unerfreulich. Nach Ermittelungen der Braun schweiger Handelskammer sank beispielsweise in der Stadt Bvaimschweig von 1887 bis 1901 die Zahl der kauf männisch vorgebildeten Geschäftsinhaber im Kolonialwaren handel von 67 Prozent auf 34 Prozent. Es wäre nun zu weit gegangen, wollte nian ohne weiteres und schlechthin den Geschäftsinhabern allgemein die Schuld an diesen Verhältnissen zuschicben. Gewiß, es mag und wird sicherlich'Geschäftsleute geben, die es aus Nach lässigkeit vcrsäunrt haben, sich die nötige kaufmännische Vor bildung zu versck>affen, oder die aus Unkenntnis über den Wert einer regelrechten kaufmännischen Durchbildung oder aus Leichtsinn sich ungerüstet in den Strom gestürzt haben in der Erwartung: Wir werden sckwn durchkommen. So weit diese Leute, trotzdem ihr Gescliäft weniger gut geht, auch heute noch hartnäckig bei der Einsicht verharren, daß -auch ohne kaufmännische Schulung Geschäfte zu machen sind, mag nran sie ruhig ihrem Schicksal überlassen. Sicher lich wird es aber unter ihnen nicht an Geschäftsinhabern fehlen, die den Mangel einer kaufmännischen Vorbildung schmerzlich empfinden und deshalb bereit sein werden, ihr: Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen, falls ihnen dazu eine 'Gelegenheit in passender Weise geboten wird. Es gibt aber auch — und das möchten wir ganz be sonders betonen — zahlreick-c kleinere Detailisten ohne aus reichende kaufmännische Vorbildung, die noch weit mehr -als die letztgenannten mildernde Umstände für sich geltend -machen können. Das sind zunächst jene Ladeninlwber, di: aus anderen Berufen verdrängt worden sind und nun im -Geschäftsleben ihren Erwerb suchen. So gibt cs gewiß zahlreiche Kleingewerbetreibende, die als Handwerker durch die Konkurrenz der kapitalkräftigeren Betriebe gezwungen wurden, die Produktion aufzugcbcn und sich dein Handel zu- zuwenden. Tahin gehören auch jene Witwen und Ehe frauen, die durch Betrieb eines kleinen Ladens ihr Brot verdienen oder einen Zuschuß zu dem kargen Lohn ihres Mannes erwerben wollen. Wenn sich alle diese auch zu meist Branchen znwenden, die nicht wie andere ein hohes Maß kaufmännischer Vorbildung und ein größeres Be triebskapital erfordern. so werden sie dock) in den meisten Fällen es vermissen, daß sie nicht wenigstens über ein Mini mum kaufmännischer Kenntnisse verfügen. Es gibt weiter eine größere Zahl von Kaufleuten, die infolge der heute vielfach mangelliasten Lehrlingsausbildung sowie auch später infolge der Arbeitsteilung in größeren Betrieben nicht Gelegenheit fanden, ihre Ausbildung allseitig genug zu gestalten. Angesichts dieser Verhältnisse drängt sich naturgemäß der Gedanke ans: Sollte es sich nicht empfehlen, zur Hebung der kaufmännischen Berufsbildung Unterrichts- oder Fort bildungskurse für selbständige Kanslente zu veranstalten? Im Handwerk hat man diesen Weg längst beschritten. In der Erkenntnis, daß heute nicht nur der Handwerker- Nachwuchs, sondern auch der selbständige Handwerker eine den neuzeitlichen crl)öhten Anforderungen entsprechende er höhte sachtcchnische und kaufmännisckx' Bildung braucht, ist man seit einigen Jahren daran gegangen, auch für selb ständige Handwerker größere und kleinere Kurse (Meister kurse. Lehrlingskurse, Kurse in Buchführung. Wechscllchre Gcseheskunde usw.) zu veranstalten. Wie wir in der „KolonialNarenzeitung" lesen, gedenkt erfreulicherweise die Detailistenkammer in Hamburg wohl als die ersten Kurse dieser Art solche Fortbildungskurse für selbständige Kanfleute einzurichten. Zunächst ist ein Kur- fuS für Kolonialwaren- und Dclikatessenhändler in Aussicht genonnnen. Die hierzu ergangenen Anmeldungen waren so zahlreich, daß sofort ein Haupt- und zwei Parallelkurse von je 30 Teilnehmern eingerichtet werden mußten. In den Kursen sollen folgende Unterrichtsfächer behandelt werden: Buchführung nebst Bilanzkunde und Kalknlationslehre, Wechselkunde, kaufmännische Prozeßkunde mit besonderer Be rücksichtigung des Mahnverfahrens, öffentliches Verficht- rungswesen und Grundzüge der Handelslehre. Was die Hamburger Detailistenkammer mit aner kennenswerter Initiative in Angriff genommen hat, sollte anderswo auch versucht werden. Not tut es wahrscheinlich so ziemlich überall. Ta es anderswo Tetailistenkammern nicht gibt, so könnten hier die Handelskammern in Ver bindung mit den übrigen kaufmännischen Korporationen die Sache in die Hand nehmen. Die Handelskammern fänden hierin eine um so dankbarere Aufgabe, als sie auf diese Weise gute Gelegenheit hätten, dem häufig laut wer denden Vorwurf tatkräftig zu begegnen, sie kümmerten sich zu wenig um die kleineren Detailisten. Die kaufmännischen Lkorporationen aber mögen sich dieser Ausgabe um so weniger entziehen, als sic auf diesem Wege ihren Mitgliedern wahr haft gute Dienste leisten können. Politische Rundschau Dresden, den 29. Oktober 19va — Der König von Sachsen hat dein preußischen Kriegs minister Generalleutnant v. Einem den Goldenen Stern zum Großkreuz des Albrechtsordens verliehen. — Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Aus der konser vativen Korrespondenz drucken die Zeitungen einen Artikel ab, welcher die Frage erörtert, tver den Aufsehen erregen den Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." über die Verhältnisse der Bergarbeiter veranlaßt hat. In vorsichtiger Weise wird dabei auf den Staatssekretär des Innern hingedentet, der angeblich einen Enttvurf zur reichsgesetzlichen Regelung des Bergrechtes im Sinne der radikalen Sozialreformer bereits im Tischkasten habe. Demgegenüber stellen wir nochmals fest, daß jener Artikel keinen amtlickxm Ursprung hatte. Demgemäß konnte er auch nicht vom Staatssekretär des Innern oder der von ihm geleiteten Behörde beeinflußt sein. Im übrigen gehört das Bergrecht nicht zur verfassungs mäßigen Zugehörigkeit der Reichsgcsebgebung. Im Reichs- amt des Innern wird ein bezüglicher Gesetzentwurf weder ausgearbeitet noch vorgcarbeitet. — Bei der Ncichstagsersatzwahl im 18. hannoverschen Wahlkreise am 23. d. M. wurden insgesamt 21284 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf den Senator Adolf Reese-Stadt (nat.-lib.) 6612, auf den Arbeiter sekretär Fritz Ebert-Berlin (Soz.) 6183, auf den Guts besitzer Klaevemann-Ant'elolw (Bund der Landwirte) 3490, auf den Gntspächter von Meding-Wulssrode (Welfe) 1641 und auf den Lehrer Otto-El>arlottenb»rg (freis. Volksp.) 3191 Stimmen. — Nach dem amtlichen Walllergebnisse wurden bei der am 23. d. M. stattgehabten Rcick>s1agsersatzwahl iin Wahl kreise Haderslebkn-Sonderburg insgesamt 16 200 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf Redakteur Hansen-Apen- rade (Däne) 10 3-15, für Amtsrichter Dr. Hahn-Sonderburg (freitons.) 5115. Hansen ist somit gewählt. — Auf die Meldung, es sei seitens der zuständigen preu ßischen Behörden beabsichtigt, gegen diejenigen Polnischen Agitatoren vorzngehen, die zum Widerstand gegen den deutschsprachlichen Religionsunterricht auffordern, antwortet die „Gazeta Grudziadzka" mit folgender Erklärung: „Was übrigens die Prozesse anlangt, so kann die preußische Re- girenng sehr unangenehme (Sachen erleben. Tie polnischen Redakteure und Versammlnngteilnebmer werden nämlich höchstwahrscheinlich den hochtvürdigsten Herrn Erzbischof Dr. v. Stablewski als Zeugen dafür anrnfen. daß er den deutschen Religionsunterricht für die polnischen Kinder ver urteilt und verbietet, daß das Preußentum ihn gegen seinen Willen mit Getvalt den polnischen Kindern aufdrängt. Und diese Aussage des hocknvürdigste» Herrn Erzbisckioss wird wohl schließlich den Schulgeivalttaten des Preußentums ein Ende bereiten." - - Das preußische Staatsministerium besänftigte sich am Sonnabend unter dem Vorsitz des Fürsten von Bülow nnt der Frage der Fleischtenerung und beriet über Maß regeln zur Milderung des herrschenden Notstandes. - Ter konservative Delegiertentag findet am 30. No vember statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Politische Lage. Referent: Freih. v. Mantenffel-Erossen: 2. Wirtschafts politik, Referent: Graf v. Kanitz-Podangcn: 3. Sozial politik. Referent: Freih. v. Rickthofen-Mertschütz. -- Denlsche Kolonialgesellschast für Tcutsch-Siidwrst- afrika. In der ordentlick-e» Generalversammlung wurde die Bilanz sowie die Gewinn- und Vcrlustreckmung für das Jahr 1905/06 genehmigt und der VerNxiltiing Entlastring erteilt. Von dem Vorsitzenden des Venvaltnngsiates. Herrn Generalkonsul Rudolph Kock) wurde bervorgehoben. daß die Gesellschaft nach einer 20 jährigen Tätigkeit znm ersten Male in der Lage sei. eine Dividende, und zrvar in Höbe von 20 Prozent zu verteilen, sowie auf Rechnung zirka 300 000 Mark vorzutragen. Weslxilb nun auf einmal eine solche hohe Dividende? Diese ist doch nicht auf eine Ausbeutung der Schätze der Kolonien znrück-nsi'jhren. denn im Jahre 1905 herrschte dort Krieg! Aber dieses Geld ist während deS Aufstandes verdient worden! Seit 20 Jahren konnte keine Dividende verteilt werden, weil die Gesellschaft auch so gut wie nichts tat! Jetzt aber auf eimnal verteilt sie 20 Prozent! Diese Gelder sind allein am Ausstand ver dient worden, das heißt der deutsche Steuerzahler nmßte sie aufbringen. Daneben aber hat diese Gesellsck)ast auch noch Entschädigungsansprüche angemeldet und will auch ihren Happen an der Äitschädigung erhalten! Man sieht also, wem der lange Krieg nützt I Deshalb nochmals: rasch Frieden und Zurückziehung der TruppenI — Gegenüber den Gerüchten, die aus Anlaß der Rück kehr zur katholischen Kirche über Frriherrn v. Zucco ausgc- streut wurden, schreibt das „Mainzer Journal": Bei Ueber- tritten zur katholischen Kirche werden von den Gegnern ge- wöhnlich eine ganze Reihe alberner Märck>cn in die Welt ge setzt. So auch bei dem vor einigen Tagen erfolgten Ueber- tritt des sozialdemokratischen freireligiösen Predigers in Mainz. Wir sind ermächtigt, gegenüber den sensationell m Nachrichten über die Rückkehr des Freiherren v. Zucco zur katholischen Kirche folgendes zu erklären: Herr v. Zucco und Cuccagi'.a war niemals österreichischer Kavallerie- Offizier, besaß nie ein großes Vermögen und hielt nie kost- spielige Nennställe. Herr v. Zucco trat niemals zum pro testantischen Glauben über. Seine Familie besitzt auch kein großes Majorat, noch ist der angebliche Majoratsherr vor turzem gestorben. Herr v. Zucco und Cuccagna hat nie mals eine Erbschaft gemacht, auch steht eine solche Erbschaft nicht in Aussicht. Ans Vorstehendem geht zur Genüge her vor. daß alle über den Widerruf des bisherigen frei religiösen Predigers verbreiteten romanhaften Schilde rungen vollständig aus der Luft gegriffen sind und jeglicher Grundlage entbehren. — Zum neuestkn Kampfruf Professor Böhtlingks in der „Antinltramontanen Vereinigung" in Karlsruhe nehmen die „M. N. N." in Nr. 497 Stellung. Sie nreincn ztvar, offenbar in der Absicht, Böhtlingk und seine Ge sinnungsgenossen zu entschuldigen, die Resolution, die »den Priestern der katholischen Kirche jede polnische Betätigung gesetzt,a, uiteftagl' willen will, weil .dies g eicker Weise doS Jnieresse des Slawe« und der Kirche, die Würde des priesierlichen Amte« und der für dieses beanspruchte StaaiSsckutz der bürgerliche und konfessionelle Friede erwidere", weil »der Priester krasl seines Priesterrides im römischen Priesterslaaie vorbehaltlos und unwider ruflich aufgebe', und weil .für ihn nickt uns.r weltlrckeS Staat» recht maßgebend sei. sondern da« römische kanonische Ksrchenrecht» welches die Unterwerfung des Staates unter die kirchliche Gewalt de» Papstes zur Boraursetzong und zum Endziel bat' usw. sei „lediglich das Echo auf das Verhalten der katholischen Geistlicl>cn. wie es neuerdings wieder in den Protestkund gebungen gegen die bekannten Erhebungen der badischen Re gierung über die politische Tätigkeit der Geistlichen zum Ausdruck gelangte", fahren aber dann fort: .(Hlkichwrhl find derartige Resolutionen enüchieden abzulehnen, weil sie lediglich die Verbitterung de» KampfiS verscbärten und nicht im gerlngst-n zur Fördern- g des Liberalismus beitragen. Die liberale Vart-i hat die cxircm-rcdikale Richtung P ofefior Bötblingks ton über mit all r Entsldndenkiit obgelehnt; mit Rüüsicht darauf, daß das Zentrum derartige Re olutionen immer wieder im Kampfe gegen die liberale Partei mS.,utzt. e>schcint eS notwendig, immer wieder hervorzubeben, daß die libeiale Partei dem Vorgehen Böthliigks in keiner Welle nach'olot.' Tie „Neuesten" sind wenigstens so ehrlich, einzugc- slehen, daß nur Opportunitätsgründe, die Furcht nämlich, daß das Zentrum aus dem Böhtliirgkschen Fanatismus Vorteil ziehen könne, zu ihrer Abschüttelung Veranlassung gegeben habe. - Im Grunde genommen, läßt sich Herr Böthlingk von den Liberalen nicht leicht verleugnen. Denn znm Teil bläst er in dasselbe Horn wie Graf Mop mit seinem Antrag, der von der liberalen Presse begeistert be jubelt wurde, und es ist auch erst ein paar Jahre her, daß die ,.M. N. N." mit den, .Herrn Bötblingk ein Herz und eine Seele waren und mit ihm durch dick und dünn gingen, so ztvar, daß badische liberale Blätter mit encrgisck>ein Ruck von ihnen abrückten. Es iw recht niedlich, wenn die „Neuesten" heute auf eiiunal so ein kurzes Gedächtnis haben, daß sie ihren Bm'ensrennd Böhtlingk kaltblütig ver leugnen und glauben machen »vollen, das sei „von jeher" ihr Standpunkt gewesen. Ich ja. cs ii'l doch manchmal recht unbegucm nir liberale Gazetten, an die sckMien Zeiten tollster Katbolikenbctzc erinnert zu lverden! — Graf Pücklcr hielt am 24. d. M. in Berlin eine Ver sammlung im „Artnsbof". Pückler polterte dort in folgen der Weise: Drei Monate Gefängnis, die sie mir am Sonn abend wieder aufgebruinmt haben, sind der Tank für meine aufopfernde und bingebcnde Tätigkeit. Ist das nicht groß artig? Tie deutschen Bebördcn sind auf dem besten Wege, die letzten Vorkämpfer des Deutschtums zu ruinieren. Drei Monate — das iw eine Robeil. Niedertracht. Nichtswürdig keit. Gemeinlnwt. eine ganz verfluchte Unversckänwboit. In Weichselmünde bosste iw auf meine Begnadigung, zu mal gerade in jener Zeit der Kaiser bei meinem Bruder in Glogau auf Besuch weilte. Was wollte er denn eigentlich dort? Wenn der Kaiser Stellung nebmen will zu unserer Familie, dann muß auch ich unter allen Umwänden bei diesem Besuche zugegen sein. Ich bin derjenige Ritter, der jetzt im polifncben Leben am meisten bcrvortritt. Zu mir muß der Kaiser Stellung nebmen. wenn er etwas erreichen will. Er bätte seinen Adjutanten zu mir ans die Festung schicken und mich bitten lassen müssen, zu ibnr zu kommen. Ich würde ihm zeigen, wie das Staats'will' am besten ge- leitet »verdcn könne. Dir Pückler erstickten daber den Kaiser, seine Besuche mit der Zeit zu unterlassen. Besuche kosten Geld. Dieser letzte Spaß bat ineinem Bruder mindestens 20 000 Mark gekostet. Die Politik des Kaisers ist mir über haupt vollkommen rätselhaft. — Man siebt. Gras Pückler