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Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 30. Mürz igio. lieber die Mittel, auch den Bran denburgern den richtigen Ge- brauch des Dativ 6 und Accusa- tivS einleuchtend zu machen. ^/er Verfasser der grammatlkalischen Bem er klingen für Jlliteraten (für JUircraten sollte man eigentlich deutsche Aus drücke wählen; sonst schreibt man nicht für sie, sondern für Gelehrt-') sagt in Nr. 28 dies. Bl. S. 219, er wisse den Brandenbur gern und Consorten für den richtigen Ge brauch des Dckivs und Accusativo, oder der Endung m und n deS männlichen Artikels d^r eins chen Zahl, keinen Rath, auch kernen grammatikalischen, zu geben. Nun ist eS aber immer mein Grundsatz gewesen: Ein wirklicher Unterschied, der nicht bloß einge bildet ist, muß sich Jedem, dem es nicht an hinlänglicher Deunhetlungckrast fedlt, be- greifttch machen lassen. Wer wird es laug- neu, daß der Dativuö und Accusativus reell und nicht bloß in der Einbildung von einan der unterschieden sind! Warum sollte er sich also N'.cht jedem Deutschen, der ein deutsches Ohr har, begreiflich machen lassen? Etwa deswegen, weil Lattvus und Accusativus la teinische Wörter sind, von denen der Unge lehrte nichts weiß? Laßt uns diese barbari schen Wörter einer todten Sprache, vor de nen der Ungelehrte erschrickt, wenn er sie nur hört, bei Seite sitzen, wenn wir mit Leuten zu thun haben, die nur deutsch, und auch dieses bloß nach Gefühl und nicht nach Re geln sprechen, denn der Nähme thut wenig zur Sache. Wir wollen uns die Miene ge ben, sie nicht große Dinge mit fürchterli chen lateinischen Nahmen, sondern nur die Kleinigkeit lehren zu wollen, wann sie dem und den setzen sollen. Abe?, höre ich sagen, wie eben das bei dem Brandenburger anfan gen, dessen Ohr ja nicht ernmal zu unterschei den vermag, wo mir und wo mich hinge hört? Als wenn mir und mich der we sentliche Unterschied des Dativs und Accusa- tivs wäre. Sehr zweideutig würde es seyn, ob ein reell.l U 'terschl d zwischen beiden Statt findet, wenn er m weiter Nichts bestünde, als m 2 kleinen WöNern, die man nickt ein mal in allen Gegenden Deutschlands unter-, scheidet. N in, laßt uns tiefer eindringen, laßt uns diesen Unterschied genauer zerglie dern, und wir werden auf Falle stoßen, wo selbst das Ohr des Brandcnvurgerö den Dativ N n