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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051008019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905100801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905100801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-08
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1905
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vrrugzgeblldr: Li«, «ck «cmtoaen imr einmal, »«l. «»»>.. durch a»4wäri«,e»oni- «.«Konti. » »«-»«» Mi »0 «». Be« einmaliaer SutieNuna durch dt. Vot«»vt« lK>nev«ü«klaeld>. >m«ud- land «t« «Üvrechendem Sulchla«». «a»drut aller «Nitei «. Onainat- Ntlteil,»,««» «ur mit deutlicher Luellenauiadel.Dretd Na»r1 iulütti, «achtriloUche Honorar- o»l»r-ch« dleiben u,ilicrn»i<i>li»t: unverlquate Manulkivik werden nicht auldewakn. »»«»«ramm.Adrette: Mchchrlcht»« »retd«». Gksröu»kt 1856. KIM II Mt brrtt tivll.br »!n<t t»-7». kjsr» mollize Lctilnkröcli«. Lob. Lxsr L 8okn, l>'r«a«n8tr»88e 8 unä 5. NokN»I»»»ni«> 8r. «»>««»» t«, NSiu». »» S»«r»«o. E7>ItavSF»ck»L», I Hauptgeschästsstelle: Linrvlvsrlraat Xlvurrict 2. I Maricnstr. 38,40. Anreizen-tanf. Amiabme von LnkUndt»un«en btt nachmiltoat s Udr Sonn- und Helertaas nur Raricnslrave 3« vo» N bi» '/,l Udr. Di« > ivaltlue wruuv- relle <ca. « Tilden! so Vi,.. Aii- kandiounoen aul der Pr.valieile Zene LS Ps, : die rivaltiae Zeile ouITett lcile bi, Li,., als Einseia.idt Zcil- bv Pia In »In««ern »ach »UN«, und »eier.aoen l lvallia« lilrundteile so Pia. aui Pnvatleite «o Pie. Lipaliiae Zeile anl Terlleite und al» iimariandi Sv Pia. ÄuSwarlige An, > iwae nur aeacn Vorausdczaiilun,. Beleablatter werden »ui W berechnet. Nernivrechanichlub: Amt l «r. U und Sir. Li»»«. HVt«t»ttx Ni» Jitxnr! »Ile »In keliliulini»«! »»«-»-! wett Jul 4«ll,l-^ru«ltpn Ntvtt « »v> ! ttrv»8ter k» 5v!,: kcim 1k-i»c-r,l^a >V!n6« kUi, «1. 11r»n«1; L. unrol'reldt.^. Ütokf xoll-rU^k. Vo!l»Mn6. u. It?lcl»4 Luriumnwtt'siirt»., i. 1- utw»r»I l'üodt. Urn'8r«ul tnl» t-iU-;' voito 150 ,:m. k'n »«, 5L. 3,50, mil 300 51<?tei Kcluiul- 51. 4,Ä. V«r»8nu6 j,. Xmun v. ftlüller, krsevr 8tr. 3234. I.»«i» Ie«nt»-chu»»telt„uni. — «rL«»te ^«,^nl>> In «»eite«». Earl Tiedetiiatin, Kgl. Hoflieferant. Gegr 1833. ^ ÄeUauilleUunge» Pari« i!M u. rouir isor. vloidene Medaille». if> Dc- bFnfzbo-enanstvich Ticde „, anna Bernstein - Oellnck mit Farbe; icliircll trokkiicno, nicht nachklebcnd. Marieuliralie I». ".inaiiensirasie IS. H-mrichsNaßk , Stadl GSrNtz) iawc« i» last alle» anderen Drogen- nnd Aarbcichandtmigen. WM 3»xck-6«ppv» -e .Iiifii«I-4nrüM ^ .Juxck-Nüntel ^ 3«8«I-.1ii8rn8lii»88ai'likeI 'HW Zoviv Lllk empkielilt «L«». Uvelitl au» Hiol, 8vI»Iv888ti28. Rr.S7S. Siikikl v< rcltUaliitr iüustrtLi U-t Kltilid uu6 trank«». - Lage in Frankreich. Felix Traeseke. Eiiiweibimg des Leipziger RalhauieS. Sickerung der Bausorderungen. Kv1oniallr»igreß, Taliaksteuersrage. „Waidmeifier". Bürfenwoaieiibencht. Mulniabliche Witterung: kühl, veränderlich. Lo intiilr, 8. Oktober LWL. Zur innere» Lage in Frankreich. M Herr Rouvier im Januar dieses Jahres die Regierung auS den Händen des ehemaligen Jesuitenzöglings und späteren scharfen Kulturkämpfers Combes übernahm, stand der sogenannte Bloc noch auf so starken Füßen, daß der neue Regierungschef trptz seiner gemäßigten Richtung es nicht wagen durfte, seinem Kabinett einen anderen als radikalen Charakter aufzudrückeu. Inzwischen ober haben sich die Verhältnisse nach einer Richtung entwickelt, die als Ziel die Herstellung einer bürgerlich gemäßig ten Pegierung unter Ausschluß des Sozialismus in vorerst aller dings noch undeutlichen Umrissen erkennen läßt. Die oberste praktische Voraussetzung hierfür, die Sprengung des bisherigen BlocS. ist zwar einstweilen noch nicht zur vollendeten Tatsache geworden, immerhin aber soweit in die Wege geleitet, daß man von einer ernsthaften Erschütterung der früheren radikalen Mehr heit sprechen kann. Der seitherige Stand der parteipolitischen Verhältnisse in Frankreich war der. daß die Sozialisten in Verbindung mit den bürgerlich-republikanischen Radikalen, die sich auch Sozialradikale oder selbst direkt radikale Sozialisten zu nennen pflegen, um dadurch schon äußerlich ihre Wcsensgemein- lchaft mit der eigentlichen Partei des Umsturzes zu bekunden, den republikanischen Bloc bildeten, der der gesamten inneren Politik Frankreichs unter der Führung Combes' ein so aus- gesprochen autoritätsloses Gepräge verliehen hat, daß ein an- qesehenes republikanisches Organ, die „Röpubligue Francaise", sich sängst in der bezeichnenden Klage erging, es mache sich al- Erbschaft der Aera Combes' in allen Verwaltuugszweigen eine allgemeine Lockerung der Disziplin, ein geradezu anarchischer Zustand geltend. Der Sozialismus gebärdete sich als Herr der Nation, di« von ihm geleiteten Syndikate der Arbeiterschaft terrorisierten die Unternehmer unter staatlicher Beihilfe in einer für monarchische Begriffe einfach unfaßbaren Art und setzten ihre weitgehendsten Wünsche in der Gesetzgebung spielend durch, die gemäßigten Republikaner aber mußten diesem verderblichen Treiben mangels einer ausschlaggebenden eigenen Macht im Parlament ohnmächtig Zusehen. Jn eine so beschaffene innerpolitisch« Lage platzte wie eine Bombe der deutsch-französische Marokkokonslikt hinein, der über haupt nur möglich geworden war, weil der auf dem Gebiete der auswärtigen Politik gänzlich unfähige republikanische Radika lismus dem englandfreundlichen, auf die hinterhältige Isolierung Deutschlands, wenn nicht auf Schlimmeres gerichteten TelcassS- schen Strebertum ohne jede Kontrolle einfach freie Hand ließ und «eil auch der gemäßigte Republikanismus seine Kraft in unfruchtbarem, innerem Parteihader verzettelte, anstatt die Dinge von einer höheren Warte aus zu überschauen und in fortgesetzter wachsamer Kritik dem ebenso ehrgeizigen wie ge wissenlosen Drahtzieher am Quai d'Orsay auf di« Finger zu passen. Die äußere Gefahr hatte aus die drei großen republikanischen Gruppen, die Gemäßigten, die Radikalen und die Sozialisten, eine ganz verschiedene Wirkung. In der sozialistischen Partei gewann die internationale Richtung, deren Vertreter nach ihrem Führer Guesde als Gucsdisten bezeichnet werden, die Oberhand und die Folge war, daß von seiten der sozialistischen Landcspartei eine offene Kriegserklärung gegen die bürgerlichen Radikalen erlassen wurde Herr Guesde erklärte sogar höhnisch, daß ihm die ganze bürgerliche Republik keinen Pfifferling wert sei, weil sie dem Proletarier nicht viel mehr biete als eine Monarchie. Die vraktische Konsequenz dieses Standpunktes ist bereits bei den Generalratswablen von den Sozialisten ohne viel Federlesens gezogen worden, indem sie die Kandidaten des bürgerlichen Radikalismus wütend bekämpften. Auf der anderen Seite glaubten die Radikale» chauvinistische Morgenluft zu wittern und hielten es deshalb »ür angebracht, zur Rettung ihrer „Volkstümlichkeit" eine vatriolische Fanfare zu blasen. Unter der Führung Clcmcnccaus griffe» sie auf den Schatz ihrer Boulanger-Erinncrungen zurück, und wie damals zu den Zeiten des drnvo pFnoruI, so begannen sie jetzt wieder in einer Weise gegen Deutschland zu Hetzen, die man hier zu Lande kaum noch für möglich gehalten hätte. Zwischen diesen beiden Extremen scheinen nun die gemäßigten Republikaner die goldene Mttelstraße innehalten zu wollen, indem sie sich in richtiger Würdigung der allgemeinen Weltlage und sicher auch nicht unbe einflußt von der,i»frichtig loyalen Haltung Deutschlands in der Marokko-Frage allmählich von ihren früheren, im Banne 'Del- eässäS begangenen Jrrtümern abwenden und sich zu einer An näherung an den Standpunkt Rouviers bequemen, der die aus- «artige Politik der Republik gegenüber Deptjchland wieder auf «in« vernünftige Grundlage stellen und zu dem Zwecke insbeson- der« dem englisch-französischen Verhältnis den ihm von Del- casss gegebenen deutschssindlichcn Stachel nehmen will. In dun angedeuteten Sinne werden die nächstjährigen parlamentarischen Neuwahlen von der Rücksicht auf die auS- wärtige Politik beherrscht werden, und eS erhellt daraus, wieviel iowohl für die innere Entwicklung Frankreichs, als auch für sein« künftige Stellung unter den Mächten davon abhängt, ob Herr Rouvier bis dahin im Amte bleibt oder ob er den von radikaler und sozialistischer Seite aegen ihn angezettelten Wüh lereien. deren Hauptträger im Kabinett der mit Boulangcr- Allüren ausgcstattete Kriegsminisler Bertcaux ist, vorher unter- liegt. Die Aussichten für Herrn Rouvier, sich aus seinem Platze zu behaupten, steigen in eben dem Maße, wie die Uneinigkeit im Bloc zunimmt, und im gleichen Grade vermehrt sich auch die Wahrscheinlichkeit, daß es dem Ministerpräsidenten gelingen werde, seine Absicht, in der inneren Politik in ein gemäßigtes Fahrwasser einzulcnken, zu verwirklichen. Wenn nämlich der Bloc endgültig in die Brüche geht und die Sozialisten im Wählkampfe den Radikalen aus der ganzen Linie Fehde ansagen, jo bliebe den letzteren, um ihre Eigenexistenz im Parlament zu retten, nichts weiter übrig, als wohl oder übel mit den gemäßigten Republikanern, den „Liberalen", gemeinsame Sache zu machen und sich mit ihnen aus dem Boden einer Politik zusammenzusinden. die zwar, nach dem Maßstabe monarchischer Staaten gemessen, immer noch einen stark radikalen Charakter tragen, aber doch für die heutigen sranzössichcn Verhältnisse einem gewissen „Nucke nach rechts" gleichkommen würde. Herrn Rouviers energischer Natur würde cs wohl am meisten sympathisch sein, den gordischen Knoten zu durchhauen und ohne weiteres Zögern durch eine Rcgicrungskrisis eine Klärung der Lage in dem einen oder anderen Sinne herbei zuführen. Da aber so gewichtige patriotische Gründe für sein Verbleiben im Amte bis zu den Neuwahlen des Jahres 1906 sprechen, so dürste er sich zunächst wohl noch weiter auf das Lavieren verlegen und sich unter tunlichster Vermeidung aller scharfen Zusammenstöße mit dem Bloc aut die einfache Er ledigung der schwebenden gesetzgeberischen Fragen beschränken. Hierzu gehört, nachdem die zweijährige Dienstzeit gesichert ist und der Entwurf über die Kirchentrennung nur noch den Senat zu passieren hat, wo er aller Voraussicht nach glatt durchgehen wird, in erster Linie das Budget und sodann die politisch un gefährliche Altersoersicherung der Arbeiter. Da Herr Rouvier eine unbestrittene Finanzautorität Frankreichs ist und aus dem etatsrechtlichcn Gebiete eine hervorragende Meisterschaft be sitzt, so kann er auch den Etatsberatuugen mit Ruhe entgcgen- sehen. Das französische Budget, das mit seinen 3800 Millionen Francs bald die vierte Milliarde erreicht haben wird, ist eine schwere Sorge für alle Negierungen. Es konnte bisher immer nur mit allerlei Kniffen und Praktiken mühsam balanciert werden, da die Steuergesetzgebung in Frankreich völlig im argen liegt und es namentlich an einem organischen Ausbau der direkten Steuern mangelt. Hier Abhilfe zu schassen, ist von jeher Herrn Rouviers nachdrückliches Bestreben gewesen, doch hat er bisher dem in dieser Hinsicht anscheinend «inbeiig- samen Egoismus der herrschenden Klassen so wenig bcizukommen vermocht, daß sein längst ausgearbeiteter Entwurf zur Reform der direkten Steuern wohl noch auf lange hinaus im Pulte verwahrt bleiben wird, wenn er überhaupt den Tag seiner par lamentarischen Behandlung erlebt. Die finanzpolitischen Schwierigkeiten aller Art, au denen das französische Budget in seiner gegenwärtigen Ausgestaltung überreich ist, werden es Herrn Rouvier als überlegenem Fachmann verhältnismäßig leicht machen, ihm unbequeme weitschweifige Erörterungen all- gemeinpolitischer Natur unter Hinweis auf die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit - das Buoget muß verfassungs mäßig bis zum 1. Januar jedes Jahres fertiggcstcllt sein — abzuwehren. Neueste Drnhtmeldnnnen vom 7. Oktober. Koloniales. Berlin. lPriv.-Tel.s Heute vormittag tagten die sieben Sektionen des 2. Deutschen Ko l o n i o l k o n gr e i s e s, in denen im ganze» 21 Vorträge gehalten wurden. Von besonderem Interesse war ein Referat des Dr. Georg Harimann-Hamburg über den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deut ich- Südwestafrikas. Redner führte aus, daß man die Ein geborenen nicht ausrotten dürfe, da man sic als Arbeiter ge brauche, aber eine energische Bestrafung sei angebracht. Tie beiden Hauptausgaben der wirtschaftlichen Entwicklung seien die landwirtschaftliche und bergmännische Erschließung der Kolonie. Man dürfe aber nicht noch mehr Mmenrcchte in ausländischen Kapitalbesitz übergehen lassen. Durch eine inter nationale Bevölkerung drohe der Kolonie eine Gefahr. Auch eine planmäßige deutsche Besiedelung von Deutsch-Südwestafrika i»i großen Stile sei dringend geboten. Die private Sicdelungs- tätigkeit reiche nicht aus, das Reich müsse eingreifen. Eine Ehrenpflicht des Reiches sei es auch, den geschädigten Ansiedlern vollen Schadenersatz zu leisten, um dieienigen Elemente dem Lande zu erhalten, die den nationalen Grundstock für dasselbe bilden. Die Grundlage der landwirtschaftlichen Entwicklung sei die Wasserbeschaffung und OueNenerschlleßung. Ebenso drin gend nötig für die Entwicklung der Kolonie sei der Ausbau der Verkehrsmittel, wie Eisenbahnen und Hafenanlagcn. Berlin, lieber das von den „Windhuker Nachr." ge meldete Buren-Komplott, mit dem sich auch die heimische Presse beschäftigt hatte, teilt das Gouvernement mit, daß die vpn den „Windhuker Nachr." gegebenen Mitteilungen stark übertrieben seien. Ein junge, Bure habe der Polizei die Mit- teilung gemacht, daß einipe beim Militärfuhrwesen anaestellte Ausländer aus der Kapkoloi' e sich verabredet hätten, Fracht- tvagen und Proviantkolonnen zu überfallen. Vieh zu stehlen und dann mit dem Ertrage ihrer Räubereien in der Nähe von Gobabis über die englische Grenze zu gehen. Vier Rädels führer seien in gerichtliche Untersuchungshaft genommen worden. Jur die Annabme. daß «ine Aufwiegelung der Eingeborenen oder gar ein Handstreich aus Windhuk geplant war, seien in Gouvernement bisher Anhaltspunkte nicht bekannt geworden. Köln. tPriv.-Tel.I Der Ncichstagvaogeorduete Erz- b e r g e r b e k e n n t sich nunmehr in der„Köln.Volksz!g." als der Versasscrder bekannten K o I o u ia l a r l i l e l und erklär:. daß er in materieller Hinsicht auch heule noch daran ,c>tt-al! daß aber die Fortsetzung der Presse-Erörterungen unmöglich zu weiterenKläruug der Sache führen könne Bei Vorlage aller bezüg lichen Schriftstücke im Reichstag werde vielmehr erst entschiede werden können, ob seine Angaben richtig leien oder nicht. Erz- berger erklärt ferner, daß er aus eigenem Antrieb zu seinem Bor- gehen in der Presse geschritten sei, um dem Vorwurs zu de gegneu, daß die beteiligten Beamten nicht mehr im Dicuu der Kolonialabteilung ständen, und wenn er die Sache im Winter im Reichstag behandle, sich dann also nicht mehr verteidigen könnten. London. lPrio.-Tel.i Aus Kapstadt wird gemeldet, daß die deutschen Behörden in Deulich-Südivestairika einen Buren ergriffen, der au; Seile der aufständischen Eingeborenen kämpfte. Er wurde vor ei» Kriegsgericht gestellt und innerhalb zwei' Stunden c r s ch oiie n. Die cuglilchc Presse billigt das Urteil und dessen rasche Ausführung. London. sPriv.-Tel.i Bei der vor etwa einer Woche erfolgten Wegnahme eines deutschen Transport- zuges in Südwestafrika durch Morenga wurden, wie die „Times" aus Kapstadt melden, II Deutsche getötet. Zur Csioleragckalir. Berlin. sPrw.-Tel.j Vom 6. bis 7. Oktober mittags sind in Preußen 3cholewoverdächtige Erkrank»»- gen und 1 Todesfall an Cholera amtlich neu gemeldet worden. Von den Erkrankungen betreffen 1 den Kreis Marienbura, 2 das Tors Stolp lKreis Nicderbarnftns. Im letzteren Falle handelt es sich um ungarische Fcldarbeiter, die seit 11 Tagen dort tätig sind. Von den bisher gemeldeicu Erkrankungen hat sich I tödliche im Kreise Mogilno nicht als Cholera herausgestellt. Bromberg. Die Meldung vom 3. Oktober, wonach ein Kind eines Arbeiters in Georgenbnrg lKreis Mogiliwi unter ch o l e ra v c r d ä ch t i g e n Ertchcimiugen gestorben sei. er- weist sich als falsch. Das Kind ist nicht gestorben: der Cdolera- verdacht hat sich nicht bestätigt. Somit ist alm der ganze Re gierungsbezirk Bromberg jetzt cholerasrei. Zur Luge in Rustlund. Moskau. lPriv.-Tel.s Gestern begannen ungefähr 1000 Setzer die Druckerei der Moskauer „Wjcdomosti" zu demolieren. Auch zwei andere, von Kosaken nicht bewachte Druckereien wurden angegriffen. Aus verschiedenen Haupt straßen kam cs dann zu groben Ausschreitungen. An Privat- wohnungeu sowohl, wie in Gerichlsräumen wurden zahlreiche Scheiben durch Slcinwürse cingeschlagen. Kosakenabteilungcu versuchten die Ordnung herzustellcn, als plötzlich durch einen Revolverichuß ans dem Publikum ein Gendarmerieoffizier ge tötet wurde. Ungeicchr zu gleicher Zeit wurde ein Schutzmann durch einen Stcinwurs getötet. Bei dem nun sich entwickelnden Zusammenstöße wurden viele Personen ernstlich vec wundet. Erst am Abend gelang es. wieder Ruhe zu schassen. Moskau. Seit 11 Uhr vormittags sammelt sich abermals eine große Volksmenge aus dem Sirastni-Platze a n. Unter diesen befanden sich auch viele Strahenbahnschlossc,. die zahlreiche Straßenbahnwagen unbrauchbar gemacht haben. In einigen Fabriken st e l l t c u die Arbeiter d i c A r b e i t c i o. ^>-1 Pilla u. Ter Kaiser und Prinz August Wilhelm ira'en egen 41h Uhr von,Königsberg mittelst Antomobiis hier ein. me Viertelstunde später traf die Kaiserin mit dem Hcnzng ein. Das Kafferpaar begab sich darauf an Bord der „Hohen zollern". Königsberg. Die Kaiserin besuchte nachmittag-. das Kronaut Lust'eittvabl, wo seinerzeit die Königin Lüfte wä > - rend des Aufenthalts des Herrscherhauses in Ostpreußen wieder holt geweilt hatte, und reiste dann nach Pilla» ab. Berlin. sPriv.-Tel.i In der „Zuknnsi" wurde mil- geteilt, der Kotier habe gesprächsweise bemerkt, die Kompott. Ichüssel für die Arbeiter sei letzt voll: die wziolpolitstche Geien gebung müsse endlich Halt mache». Wie der „Tägl. Rundicv." efne bekannte, kürzlich aus Rammten zuruckgekchrte Persönlich- keil aus direkter Quelle versichern kann, ist diese Meldung vv» Anfang bis zu Ende erfunden. Der Kaiser hat Derartiges niemals, auch nur dem Sinne nach, geäußert. Berlin. iPriv.-Tel.I Eine gemischte Kommmion bc- schloß beute unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschnei, den flämischen Behörden vorznschlagcn. zur Beteiligung de, Stadt Berlin an der Silberhochzeit des Kaiserpaares für die Kaiser Wilhelm- und Kaiserin A u g u st a - S t i s - tung 50t) OM Mark neu zu bewilligen. Die aus Aula'; der goldenen Hochzeit Kaiser Wilhelms I. im Jahre 1870 ins Leben gerufene Stiftung ist eine AlterSverjorguiigs-Äustalt. Berlin. sPrio.-Dcl.s Aus Anlaß des Hinscheidens des Prof. v. Richthose » bat Herzog Johann Albrcä, t zu Mecklenburg folgendes Schreiben an den Staatssekretär Freihcrrn p. Richthosen gerichtet: „Eurer Exzellenz spreche ist. tief ergriffen durch die mir soeben übermittelte Trauerkund", sowohl meine herzlichste Teilnahme, wie dieienige der Dculjchco Kolonialaeselljchasl an dem Hinscheiden des großen Forschers und unferes hochgeachteten Mitgliedes aus und bitte Sie, diese Teil nahme auch den nächsten Leidtragenden gütigst übermitteln zu wollen." Berlin. lPriv.-Tel.) Aus Hongkong wird der „Nat.-Ztg." geschrieben: Eine deutsche Firma hatte »,äi„ens des Krieges einen Vertrag mit den Russen über Kobleulieie. rungen nach der Kamrah-Bai abgeschlossen und sah sich ge- nötigt, die Kohlen zum Teil von hier aus zu verladen, nn» zwar zuerst nach Batavia, von wo aus sie dann weitcrgiuge». Da die englifchen Behörden davon Wind bekamen, wnrde so fort ein Kohlen-Aussuhr- und Durchfuhr-Verbot erlassen, und der Vertreter der dentschen Firma wurde nachdrücklich ans die Folgen einer etwaigen Nebertretnng dieses Verbots oiftmerk- sam gemacht, ja, «8 war nahe daran, daß er ins Geffingius gebracht wurde. Dieje strenge Auffassung der Nculralftät mag gerechtfertigt lein: wie verträat es sich aber damit, daß dieselbe
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