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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger siir DiW-wiswalde, Schmiedeberg u. A. Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauplmannschaft, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimetei breit« Millimeterzeile 6 Rpfg.; Im Tertte» bi» S3 Millimeter breite MIlllmekerzelle 1t Rpfg Anzeigenschluß IllUhr v. D.-A. III. 34 1335 Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: » ——-— - Felix Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 87 Sonnabend, am 14. April 1934 100. Jahrgang -ertliches und SWsches Dippoldiswalde. Ein Festtag wird für unsere Stadl ber morgige Sonntag werden, an dem die KyMäuscrflaggen aller 27 Vereine des Bczirksverbandcs Dippoldiswalde in unserer Sladtkirche geweiht lverden. Nach der Weihefeicr findet auf dem Marktplatz« ein Vorbeimarsch vor den neuen Fahnen und den Ehrengästen statt, dem sich ein Umzug und ein Festkommers im Schühenhaussaalc anschließt. Besonders sei noch °uf Las P atz- Konzert um 6 Uhr auf dem Markle aufmerksam gemacht. Unsere Bewohnerschaft kann den Tag festlich ausgcfialten helfen durch Schmücken und Beflaggen der Häuser. Es steht zu erwarten, daß sie/ wie schon immer, auch hier ihre nationale Gesinnung zeigt. Durch die Verleihung der einheitlichen Bundcsslagge mit dem Hakenkrcuzwimpel an sämtliche Kricgcrvereinc soll nicht nur die Geschlossenheit der 32 000 Einzclocreine unter sich, sondern vor al lem ihre Eingliederung in die gesamte nat.-soz. Front und ihre Volksverbundenheit sichtbar zum Ausdruck kommen. Dippoldiswalde. An der Deutschen Müllerschule ist vor einiger Zeit eine Faschu-Gruppc des NS. D. S t ud eute n- bund es gegründet worden, die am Donnerstag abend im Echükenhause einen Kameradschaftsabend abhielt, zu dem nahezu die gesamte Schülerschaft anwesend war, dann Ver treter der Kreisleitung, der Ortsgruppenleitung der NSBO., der Lehrerschaft und, da einige Differenzen und Mißverständnisse zu klären waren, auch der Vorsitzende des AH.-Verbandes des Ver eins „Glück zu!", Dr .Conrad, PolSnitz bei Frerburg. Von Drcs- den war B«z.-3nfpekleur Sturmführcr Sengcbusch erschienen. Die ser erläuterte in längeren Ausführungen die Pflichten und Aus gaben des NSDStB. Nach einem Rückblick auf Lie Gründungs- zeit, unter Hervorhebcn der Notwendigkeit der Gründung des Bun des, nahm er Stellung zu den Verbindungen und betonte, daß man ihnen eine gewisse Daseinsberechtigung nicht abspreche, aber vieles sei an ihren Gebräuchen und Formen, das heute nicht mehr zu ver antworten sei. Einiges könne in die neuen Erziehungsgemernschaf- ten übernommen werden. Bund und SA. arbeiteten zusammen, Zweck sei, den Sinn für Sozialismus und Pflichterfüllung zu he ben, Kameradschaft zu pflegen. Das Kameradschaflshaus schwebe ihm hier vor, in dem soldatische Disziplin und Unterordnung herr schen mühten. Der Bund suche weiter den Ausgleich zwischen Hochschule und Fachschule, deren Besucher sich oft feindlich gegen überslanden: eine Wandlung sei schon wahrzunebmen. Weiter wolle der Bund das nat.-soz. Gedankengut in guten Schulungs kursen seinen Angehörigen vermitteln. Als Lehrer würden Men schen gefordert, zu denen man mit Ehrfurcht aufblicken könne, Leh- rer im besten Sinne des Wortes. Korporationen, Verbindungen mühten sieh umstellen; die es rasch «rfahlen, hätten den Vorteil, wer auf Tradition poche, über den schreite die Zeit hinweg. Solche werde man schliessen. Ein gesunder Bund finde seinen Weg allein. Da sich Unstimmigkeiten zwischen NSDStB.-Ortsgruppe und „Glück zu!" eingestellt hatten, nahm zunächst der 1. Präfidc dieses Vereins das Wort. Er betonte die stets streng nationale Einstel lung des Vereins, feine Aufgabe, die Ausländer in seinen Reihen für Deutschland cinzuslellen, die einzigartige Gestaitungder hie- sigen Fachschule. Nur aus letzterer erkläre er sich die Mihhcllig- keiten. Ein« Einigung müsse möglich fein, dah beide Teile ihr Recht hätten. Ein Kameradfchaflsheim zu schaffen, Halle er nicht für unmöglich. Kamerad Sengebusch meinte hierzu, -ah devFach- schulgruppenführer sich lediglich nach den ihm gegebenen Richtlinien zu handeln habe. Wie der Stahlhelm eingebaut worden sei, müh ten sich auch die Verbindungen den Richtlinien des NSDStB. an passen. Sehr klar waren die Ausführungen Dr. Conrads. Wir sind Deutsche und haben Glieder des Nationalsozialismus zu sein: wir' müssen erkennen, dah alles von slaatspolilischen Notwendig keiten regiert wird. Dabei dürfen wir aber die einzig-artig« St«l- luna der DMD. nicht übersehen und mästen die Wichtigkeit der Müllerei erkennen, wie sie sich aus ihrer Eingliederung in den Reichsnährstand ergibt. Entsprechend der Eingliederung der Land wirtschaftlichen Schulen als berufsständische Vereinigung in den Reichsnährstand ist auch für den „Glück zu!" ein solcher Antrag gestellt worden. Der V«rcin ist «ine berufsständifch« Vereinigung, die politisch« Einstellung ist eindeutig streng national. Die politisch« Schulung ist notwendig, gleichnotwendig ist die eigenartige beruf liche Stellung des Vereins. Es mäste möglich sein, im kleinen Kreise die Grenzen für beide Teile genau festzulegen. 3m weiteren Verlaufe des Abends wurde dann nochmals ausgcsührt, dah di« Aufgabe des NSDStB. Erziehungsarbeit sei, die dem Reichsnähr stände nicht zu komme, dah alle Mitglieder der SA. anzugchören haben, dah di« finanzielle Belastung unbedeutend fei und dah auch die notwendige Zeil aufgebracht werden könne. Bestehende e-chwicrigkciken mühten sich in einem so kleinen Kreise, wie hier, leicht beseitigen lassen. Zn Dresden arbeiteten NSDStB. und Vunde gut zusammen und letztere könnten existieren. Orlsgrup- pcnfuyrer Zimmer von -er NSBO. betonte die Zusammengehörig keit von St. B. und NSBO., di« beide eingesetzt seien als wich- iigstc .mstkumenlc zur Volkwcrdung. Von Arbeitsüberlastung dürfe keine Rede sein, was sei von den alten Kämpfern vor und in der ! Revolution geleistet worden. Letzter« bringe eine völlige Umsor- mung des deutschen Volkes. Dabei falle beiden die schwerste Auf- j ä"kc Zu. Die Arbeiter der Stirn und der Faust mühten den Staal Atem voran die Volksgemeinschaft. Nach weiterer Kur- j zer Diskussion wurde von, Fa-Schu-Ortsgruppenführer noch bc- Lannt gegeben, dah der Frühsport zunächst noch nicht aufg-nom- § men wird, -ah dafür L«r Pansenspork weiter durchgeführk und mit j der Schulung in kommender Woche begonnen wird Dippoldiswalde. In den „Ar-Ni".Lichtspielen läuft! in dieser Spielfolge der wunderschöne Großtonsilm der Ufa"- „Heideschulmeister Uwe Rarsten" nach dem vielgel'esenen gleichnamigen Roman von Rose. Es ist ein wahrhafter Heimat- Das deutsche Wunder Lr. WMers Wer Re pMWe LiM Reichsminister Dr. Goebbels hielt über alle deut schen Sender eine Rundfunkansprache an das deutsche Volk, in der er ausführte: Man muh sich hin und wieder im Geiste um zwei Jahre zurückversetzen, um die Größe der Ereignisse und Vorgänge, die sich in Deutschland in den vergangenen 14 Monaten ab gespielt haben und heute noch abspielen, voll abmessen zu können. Sonst wird man leicht ungerecht gegen die Zeit und ihre nicht mehr abstreitbaren gewaltigen Erfolge auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Und trotzdem dürfen wir dabei niemals vergessen, dah dem deutschen Volk auch in der Zeit des nationalen Wieder aufbaues nichts geschenkt worden ist, daß es sich im Gegen teil alles durch Arbeit, Fleiß, Disziplin und hartnäckige Zähigkeit erwerben und erkämpfen mußte. Es wirkt deshalb geradezu kleinlich, um nicht zu sagen lächerlich, wenn ein Tei! der Auslandspresse angesichts dieser Tatsachen auch jetzt noch ! versucht, die Erfolge der neuen deutschen Politik zu baga tellisieren. Denn sie sprechen in ihrer Größe für sich selbst und bedürfen keiner Lobredner, weder im eigenen Lande noch jenseits unserer Grenzen. Die ganze Nation ist von einer unbändigen Schöpferkraft erfüllt; in dem wunderbar harmonischen Zusammenwirken zwischen Volk und Regie rung wurde das Wunder der deutschen Wiedergesundung erst möglich. Wenn wir nicht gearbeitet hätten, sondern un tätig geblieben wären, dann stünden wir heute noch da, wo mir vor zwei Jahren standen oder wären vielleicht noch tiefer ins Unglück hineingeraten. Die Regierung hat Hand angelegt, und das Volk hat ihr dabei geholfen. Dadurch nur wurde es möglich, in etwas über Jahresfrist die Hälfte des Weges zurückzulegen, für den der Führer sich in seiner Rede am 1. Mai auf dem Tempel hofer Feld vier Jahre ausbedungen hatte: die Wirtschaft ist wieder aufgelebt und die deutsche Arbeitslosigkeit um die Hälfte gesunken. Riemand weiß besser als wir, daß dafür vom ganzen Volk große und schwere Opfer gebracht worden sind. Der deutsche Arbeiter hat sich in diesen Monaten der Mederin- gangsehung unserer Produktion zum großen Teil mit Löhnen begnügen müssen, die nicht dazu ausreichten, ein dem hohen Kulturstand unseres Volkes entsprechendes Lebensniveau zu halten. Er hat sich dieser Aufgabe, die im Rahmen des deutschen Gesamtausbaues eine nationale Verpflichtung^ sich schloß, mit einem Heroismus ohnegleichen unlexMwn. Denn er hat in den Zeiten unserer deutschen MedchWin- nung gelernt, daß die Probleme, die uns gestellt worMt sind. Zug um Zug und Stück für Stück gelöst werden müssen, daß es oft notwendig ist, bei der Lösung des einen Problems schwere Opfer zu bringen, um die Lösung des andern erst möglich zu machen. Er hat in der Erkenntnis dieser Zu sammenhänge manchmal mehr Vernunft und Klarheit des Denkens bewiesen als jene Kreise der Wirtschaft, die da film, ein Volkssilm für alle Menschen, die ihre Heimat lieben. Der Film ist wie manches Lied Hermann Löns: Schwermütig und fröhlich, voll Nachdenklichkeit und Lebens freude. Schlichtheit und Einfachheit, das ist gerade das, was auf den Beschauer eine starke Wirkung ausübt. Der Film zeigt so recht die enge Verbundenheit der Menschen der Lüne burger Heide mit ihrer Scholle, um deretwillen sie auch die verlockendsten Angebote der Großstadt ablehnen; sie bleiben ihrer Heimat treu! Wundervolle Bilder der Heidelandschaft; frohes, ungebundenes Kinderspiel und -gesang geben den rechten Rahmen, und dann: Die schönen Volkslieder.... — Führt dieser Film die Menschen, die fest mit der Heimat ver wurzelt sind, den Beschauer vor Augen, so zeigt ein schöner Film des Beiprogramms das harte Leben derer, die der Heimat den Rücken kehrten, über den Ozean fuhren und im fremden Land (Brasilien) durch harte Arbeit und mit deutschen Fleiß und deutsche Zähigkeit eine neue Heimat gründeten und ihrem Vaterlande treu bleiben. — Ein Lust spiel „Alles für Annetta" setzt die Lachmuskeln kräftig in Be wegung. — Daß die For-Wochenschau wieder sehr viel inter essantes bringt, braucht eigentlich nicht erwähnt werden; be sonders hervorzuheben sei: Die Grundsteinlegung des Wagner- Denkmals in Leipzig durch Adolf Hitler, Papens Rede zur Saarabstimmung 1935, die Ausbesserungsarbeiten am deutschen Wahrzeichen am Rhein, dem Kölner Dom. Dort, in schwin delnder Höhe mitzuarbeiten, dürste wohl nicht jedermanns Sache sein . . . — Der Wettkampftag der Berufsgruppe Deutsche Ange stelltenschaft ist der 15. April. Treffpunkt der weiblichen Wett kämpfer ist der Markt, Treffpunkt der männlichen der Han- delsschulhof.f Dippoldiswalde. Amtshauptmann Freiherr von Miltitz ist vom 16.—28. April 1934 beurlaubt und wird während dieser Zeit von Negierungsrat Emisch vertreten. Dtppewlsrvald«. Aufgeboten: Der Handlungsgehilfe Konrad Ernst Klemm mit der Schneiderin Marianne Elfriede Möbius, beide aus Dippoldiswalde. Der Gastwirt und Fleischer- nieistcr Hugo Ernst Hickmann aus Dippoldiswalde mit der Köchin Maria Anna Schramm aus Dresden. Der kaufmännische Angestellte Kurt Friedrich Ferdinand Eichentopf mit der Kon toristin Selma Dora Schiffel, beide aus Dippoldiswalde. Dippoldiswalde. Deutsche Volkshochschule. Pg. Riecke-Ulberndorf spricht am Montag, dem 16. April, abends 8 Uhr, in der Volksschule über „Deutsche Sprache und Neu bau der Nation, deutsche Sprache und Mundart, Volksart, Sprachpflege, Schönheit unserer Sprache", f Schmiedeberg. Am Dienstag, dem 10. April, versammelten sich die Mitglieder des Verbandes der weiblichen Angestellten im Hotel zur Post zur Monatsversammlung. Fräulein Wit- mann von der Geschäftsstelle Dresden behandelte verschiedene geschäftliche Fragen und hielt dann den Anwesenden einen gut verständlichen und vortrefflich ausgearbeiteten Vortrag über „Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit". Fräu lein Witmann gelang es dabei gut, die Zuhörer über alle Fragen und Bestimmungen des Gesetzes zu orientieren. Die Vortragende behandelte das Thema in sieben verschiedenen Abschnitten, in denen klar alle wichtigen Punkte erläutert wurden. Nach einem anschließenden gemütlichen Austausch der Versammelten wurde die Zusammenkunft gegen '/211 Uhr be endet. Dresden. Am 15. April 1934 werden am Kommuni- kaüonswegübergang Oelsnitz—Neuwiese in km 7,02 der Reichs bahnlinie Stollberg—St. Egidien (an der Schäferei in Oelsnitz) die Schranken beseitigt. Zum Schutze des Wegeoerkehrs ist der Uebergang durch Läute- und Pfeiftafeln sowie durch Warn kreuze und Warnungstafeln für unbeschrankte Wegübergänge zweckentsprechend gesichert. Dresden. Am Donnerstag und Freitag weilte der Ober bürgermeister von Kalkutta, Mr. Sabhas Chandra Bsse, in Dresden. Er besichtigte die Sehenswürdigkeiten' der sächsischen Landeshauptstadt und stattete auch der Sächsischen Schweiz einen Besuch ab. Am Freitagmittag wurde Mr. Bose von Oberbürgermeister Zörner empfangen. Er hat bereits mehrere deutsche Städte, darunter auch die Reichshauptstadt, besucht. Am Freitagnachmittag verließ er Dresden, um nach Prag, weiterzureisen. Me wird das Wetter? Am 7. März setzte eine Kaltluftstaffel die nächste Eis meerzyklone über das Nordmeer (Temperatursturz von 0 ruf minus 14 Grad) in Bewegung allmählich bis hinunter zu den Azoren (nur plus 11 Grad), wobei im schottischen öergland große Schneemengen niedergingen. Vom Azoren tief wurde dadurch ein Teil abgespaltet, dessen Kern am Montag bereits Deutschland erreichte. Der Einbruch der kalten Rückseitenlust war von Gewittern mit z. T. ergiebi gem Regen begleitet. Der Temperatursturz war enorm, am Dienstagmittag 5—7 Grad gegen 20 Grad am Vor tag. Die unterbrochene Schönwctterlage stellt sich zunächst wieder her, die Temperaturen steigen bei südlicher Luft zufuhr wesentlich an. Schon gegen Ende der Woche erfolgt eine neue Verschlechterung mit wesentlicher Abkühlung. In der Luftdruckverteilung im Großen dürfte sich noch nichts ändern. Die polaren südostwärts fortschreitenden Druck wellen sorgen für Källcvorstöhe und damit für Stärkung des Jsland-Grönlanü-Hochs, während das von den Azoren ostwärts vordringende Wellensystem Warmluft heranführt. Daraus dürfte für die nächste Woche ein Wechsel zwischen Schön- und Schlechtwetter folgern. Dr. A. K. Wetter für morgen: Vorwiegend Heller, trocken un- am Tage ziemlich warm bef südöstlichen Winden.