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Nummer 18 — 31. Jahrgang M Kreilao, -en 22. Januar 1832 krtacml vnmi wechii. mit tllolir.k»rnn«N>evvvett.Seimai ,n,t> Verla,»ort, DreSde« »>u-vut> dkl vint-kiteiia,-, ,,it-r unuciikii-ci-ecivk' vv>^ci>ku 4In,et,«,>t>reit«: Die ,„.-tc>.iiiene pcilijctie au . ganiMkli. Ieuieiiace» .?,. 't'euv.'>'IUMi' .Nlilkldoil^k nd.'n.n" UL8 AW «D IM ^W MD IW AW M» IKI W» li",»iu'u u -ikllen„etuche-eu z. Die peMretiau>ezkiie. »iti mm »Die vra'U-Ue va>,«Unn- ,?'ei u»i er'-'>>ike»e,' .Dn? ,-ule AW SM 888 JA WI pM k«8 »8 8D >->'» t »< Zür Nurerae» a»I,e>!>^N> de« «, idrciiun^ogebiele» it'vrtr' sro>r.i,i>n,er VecvaenreiS .X .7" ennuv.-VeNeiikkid. MI WI »W 8» «N 888 WA 8W -IU Z.die peUirctlame^eUc l .Ni»^. -Nrtelged !»n z Irrrgall, »irizriimnimer IU Z Loiivaberid- «. Sav"!«,»« »'m«'!tU DA MA «> AW IM Mt «I AA W«»^ höherer Uieivrilt »lltlchl ,»de r!e,PNta>t»n,i aut vreleiurig lowt« HavpNchriMeUer r». v>. Te»rzNk. TlcZderi. IW KW W1 -MllLV^WP !ÄM Zrrsallrrvg v. ruijeigev. ituNehgen u. Lkihurr, v. Schadentclatz, lilelchällllcher Leill ffrau« Buugar«, Dr,»d<>li. Vslrssvttun cae>a,a«i»N,U«, Dr„v ». verr.iq -'crrrii.. i..-c lir eiertaa >«>» vrrrkerer. kurve vresieri. SreS-e >-kl.l «olierilraqe N. Z-mrv-'!>NI2. »^t-hekrdir^ Lre«»ev ?7->i ",^r<,,ro S,ad«b,-i> Dee-de- ir >»' F!ir christliche Politik und Kuttur Neoailr«,» »„ sna>Nw'«ir lvolk-lrlluna v»e»den.«ttftadr l Voirertnanr ll. .z-rnr» «Nki »,,d -WIL Lausanne verschoben „Beginn am 2S. Januar unmöglich" Eine englische Erklärung London, 21. Januar. Das Forcigu Vssice verüssentlichi ein» Mitteilung, in der es heisst: Die Verhand'ungen zwischen den an der Lausan ner Konferenz hanptsächiich interessierien Regierungen sind noch nicht beendet, Es liegt aus der Hand, das; die Konse- renz nicht schon an, 2!». Januar, dem pro» sorisch sest- gescsjten Datum, erössnet werden bann, 'weitere Verstand un< gen finden gegenwärtig statt. Die britische Regierung hasst, das; binnen wenigen Tagen eine besriedigende Vereinbarung iiber das einzuschlagende Bersahren zustande kommt. Unter .Hinweis aus die Mitteilung des Foreign Ossice er lilärt ,.T i m e s". die e»ropüisck>en Staaten mühten ihr Aeni;.-»- stes tun. nm sich selbst zu bellen, lnwor sie irgend eine Hilfe van Amerika beanspruchen. Selbstverständlich stamme eine end gültige Lösung im Augenbiich bei den vallkammen auseinan- dergchenden Ansichten der Regierungen nicht in Frage. Aber man sollte Dcutschland eine Gelegenheit geben, zu erklä ren, was es zu sagen ha», und In gemeinsamer Beratung er- wägein was sofort geschehen kann. Die Tatsache, das; in Frankreich und in Preusten bald Wahlen fällig sind. Hal zweifellos eine ganz bestimmte Rückwirkung auf die Abrüstungskonferenz, ist aber stein ausreichender Grund, eine Reparationsstanserenz auszuschieben. Das Bialt wiederholt seine Erklärung das; steine Rede von einer ge meinsamcn Front gegenüber Deutschland oder gegenüber den Vereinigten Staaten lein staunte, und bezeichnet die Behaup tung, das; ein bisher Aufschub eine Besserung bringe, als mehr ,ls töricht. Paris. 2t. Januar. Die Tatsache, das; die Konferenz von Lausanne am kom menden Montag nicht l^'ginnen kann, wird in der französ,scheu Pl-esse verzeichnet.alx>r noch nicht allgemein kommentiert. . Echo de Paris" schreibt, Reichskanzler Dr. Brüning R'reite sich dar aus vor. einen vor zwei Fahren unterzeichneten 'sterling zu zerreiben f!>. England müsse sich entscheiden Wenn es an sei ner Ideologie festhalte, sei alles zu befürchten. Frankreich dürfe cs nicht dazu kommen lassen, das; die Zeil gegen es arbeite, lind das; der 1. Juli Igtrankomme, ohne das; eine Ent- schndung gclrossen sei. Frankreich müsse Deutschland zu spü ren geben, das; es in vielen Dingen die Hilfe Frankreichs nicht entbehren könne. Nach Ansicht des ,.M a t i n" sei es falsch, zu behaupten, das; die Baseler Sachverständigen festgeslellt hüllen. Deutsch ¬ land könnte nicht mehr bezahlen: sie hätten nur gesagt. Deutsch land. könne gegenwärtig nicht zahlen. Auch hätten die Sach verständigen nie die Annullierung des Panngplane> ins Auge gefasst, sondern nur eine Gesanstbcrichligung der Regierungs schulden, also Reparation»- und Kriegsschulden zusammen Jetzt drohe Deutschland mit Initiativen, die ernste Rückwir kungen ans das Ausland halren würden, aber Frankreich lasse sich keine Erpressungen (!) gefallen. Es ist also den französischen Quertreibereien gelungen, den Beginn der Konferenz iiber die Reparationen zn verschie ben. Ans ivie lange, stehl noch nicht sest. Man hasst in London, die Verschiebung werde nur drei Tage betragen und die Kon serenz am 2N. Iannar in Lausanne zusammentrelen. Uns er scheint das noch fraglich, da Frankreichs Bestreben offenbar darauf gerichtet ist, vor den Wahlen zur französischen Kammer überhaupt nichts zu unternehmen. Inzwischen versucht die französische Presse nach bewahrten Niethoden alle Schuld auf Deutschland zu schieben und aus England einen starken morali schen Druck auszuüben, nm eine Einheitssront gegen Deutsch land in dieser Frage zu erreichen. Das durste freilich nicht ge lingen, da sehr reale Interessen Englands gegen eine Lösung der ganzen Frage im Sinne Frankreichs sprechen. Appell der englischen Kirchenführer London, 21. Januar. Dir Bischöfe der Kirche von England nnd die Führer der Freien Kirche haben durch den Rat christlicher Geistlicher für soziale Fragen einen dringenden Appell erlassen, in dem sie die Ehristen in England und anderen Ländern ansiordern, all ihren Einflns; für die Aushebung der Neparationsmstlnugeu und inter nationalen Kriegsschulden geltend zu machen. Tie erinnern daran, das; die englischen Ber Ireter auf dem W jener Kongr e st nach den uavoleaaiichen Kriegen sich für leichte Bedingungen für Frantreich einietsten, das seine alten Grenzen behalte» durne, Elsast Lothringen nicht ausgeben musste, van England seine Bengnnaen in Asrila und Indien zurüäerhielt nnd nur eine mastige Summe zu zahlen hatte. Anders war es in 'BcrsaiUes, wo der Geist der Rache vorherrschte. Die Reparationen, die Deutschland trat; seines dringenden Protestes auferlegt wurden, hätten ück als undurch führbar und ttngerechl erwiesen nnd katastrophale Folgen für Besiegte und Sieger gehabt. Gegen Belastung -er Reichsbahn Eine Denkschrift ter westdeutschen Wirtschaswverbänte Die Überhöhen Tarife Düsseldorf, 21 Januar. .13 mastgeliende rl>ei>>isch >vestsälische Wirlschaftskörper schäften haben unter Führnng des Langnamvereins an Reichs kanzler und Reichsverstehrsminister eine Eingabe gerichlet, die sich gegen Andeutungen des Baseler Sonderausschusses wen det, die die Befürchtung ansstommen liehen, das; innerhalb des Sonderausschusses die Ansicht vertreten worden ist die Reichs bahn könne künftig unter günstigeren 'Verhältnissen wieder an der Ausbringung der Tcibutlasten Mitwirken und bedürfe nur vorübergehender Erleichterungen. Demgegenüber must. Heist! es in der Eingalx, mit aller Eindringlichkeit festgestellt wer den, das; 1. der l in Baseler Bericht gewählte Ver st le i ch s zc i t r a u m für eine Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Reichsbahn nicht mast gebend sein kann, weil die Jahre 1st2t> bis tüAt aner kanntermassen im Zeichen einer Kreditinslation und wirtschaft lichen Sclu'inbliite standen, die mich aus den Verkehrsumfang günstig« Rückwirkungen haben musste: 2 der durchschnittliche BetriebsuR'rschus; mir ans Grund stark iibersehter, unerträglicher Tarife erzielt wurde, denen sich die Wirtschaft nicht entziel>en konnte, west öie Eisen kalme» das bei weitem wichtigste 'Beförderungsmittel sind Halte die Reichsbahn tinlieschivert von politischen Auslagen bei ihrer Tarifgestaltung den wirtschaftlichen Rotwendigkeiten Rechnung tragen können, so hätten sich ohne iveitereo bedeu tend ungünstigere Betriebszahlcn ergeben. Die Eingabe schliesst: „Sie. sehr geehrter Herr Reichs kanzler, haben sich noch vor kurzem erneut zu dem Gedanken bekannt, das; Deutschland nicht in der Lag« sei, in Zukunft Tribute zu zahlen. Das muh selbstverständlich auch für die Trl- kutlasttn der Reichsbahn gelten. Auch hierfür darf in den Re- parationsverhandlunczen keine Kompromisstösung zugelassen werden, wenn nicht die vor allem notwendige Wiedergesundung der deutsclten Wirtschaft überhaupt in Frage gestellt werden soll" (Sin neuer Artikel Laytonö London, 21. Januar. Dailh Mail hatte sich tu ihrem gestrige» Leitartikel, in dem sie sür Beibehaltung oer Repara tionen eintrat, auf die Londoner Rede Sir Walter Lamons vom 13. Januar berufen. Layton sandte daraushin dem Blatt eine länaere Erklärung, worin es heisst, das Herausreisten eines Teiles seiner Rede gel>e «inen falschen Eindruck von sei ner Haltung gegenüber dem Reparatlonsproblem. Er habe in seiner Rede ausgesiihrt, das, es viel besser für aste Beteiligten ciufchliefstich Eng lands wäre, wenn di« politischen Zahlungen votltoinmcn annulliert würden. Layioil bespricht dau» die überaus schädlichen Wirkungen der Reparationen und zieht aus dieser Darlegung folgende Schluß folgeruugen: 1. Es ist viel besser, die Kriegsschulden zu annullieren, als das Risiko einer neue» Störung nach dem 'Vorbild der Störung der beiden leisten Jahre einzugchen. 2. Es ist von grösster Wichtigkeit, eine endgüliige Regelung so schnell wie möglich zu erreichen, denn der Prozest des Wiederaufbaues kann nicht beginnen, solange diese Zahlungsverpflichtungen über der 'Welt hängen. 3. Wenn es sür die Bereitung eines Üveges zu einer all- oemeinen Vereinbarung notwendig ist. dast einige Zahlungen geleistet lverden, um bestimmte besondere Ausgaben zu decken, dann sollten die von Deutschland bezahlten Summen so be scheiden sein, das; sie die Zahlungsbilanz de» normalen Hlklt- handrls nicht ernstlich stören können OemGedSchtnisBenedMXV. des Papstes des Weltfriedens und der weltumspannenden Liebe Zur IN. Wiederkehr seines Todestages am 22. Januar. Bald nach Ausbruch des Weltkrieges, am 1. September ibti aus den ersten Plast der km hob scheu Kirche berufen, hat Benedikt XV. in dieser schweren Zeit von seinem hohepriesler- lichen Amte den universalsten Gebrauch zu machen und das Pnpsttum inmitten der brandenden Wvgcn des Krieges zu einem Leuchtturme des Friedens nnd zu einem Hort der Liebe zu gestalte» gewusst. Als ein Friedenssurst mit weltumspannen dem Herzen und unparteilichem Gewissen ragt er in der Ge schichte des Menschengeschiechts, dessen gewaltige Persönlichkeit erst in den Jahren nach seinem Tode immer mehr offenbar ge worden der stets zu den grössten Gestallcu der Papstgeschlchte gerechnet werden wirs. Wie öie leisten Worte Sec- sterbenden Pius X dem Frieden der Welt gegolten haben, so ist das erste Won aus dem Munde des neuen Pontisex eine ernste Mahnung zum Frieden, die sich au sämtliche Katholiken des Erdkreises richtet <,.libi primum" oom 8 !>. INI tt. Als höchste moralische Autorität der Welt hat Benedikt XV. immer wieder iu feierlichen Kundgebungen, dle oon wahrer Menschlichkeit und echt christlichem Geiste durch drungeu sind, die sich im Kriege zerileischcnden Völker zur Versöhnung und zum FricSeu gemalmi. Er i>eschivört „die Len Ker und Leiter der Völker, das; sie, im Hinblick aus die bereits gestossenen Ströme von Blut und Tränen, die Segnungen des Friedens möglichst bald ihren Völkern wieder bei ehe reu Möch ten doch d>e Herrscher, in deren Händen die Geschicke der Völ ker liegen uns Gehör schenken Es stehen ja andere Mittel und Wege zur Verfügung, um gescln'henes Unrecht zu sühnen. Möch ten sie doch diese ehrlich und redlich zur Anwendung bringen nach Riederlegung der WaHen" l.,Ad bealissimi Aposloloruin Principis" vom l II INtls. Aber je weniger es dein Papste gelang, dein Kampfe der 'Waffen Einhalt zu gebieten, desto mehr suchte er die kämpfende und leidende Menschheit aus das geistige Baud der wahren christliche» Liebe hinzuweisen. 'Richt die materielle Gewalt der Massen rette die Menschheit, nicht das irdische Glück nationaler. Gröste sei das Glück der Völker, sondern die christliche Liebe, die den einzelnen und die Völker über das Zeitliche erheben soll. Rur eines könne die Menschheit teilen, wenn sie sich wieder besinne auf die Macht, die die tiessle im Menschenherzen sei und die Krone der christlichen Tugenden darstelle: die wähle Liebe! Als höchste Ausgabe seines Sacerdoliums Hal cs Bene dikt XV. betrachtet, durch das Band der chrisilicknni Liebe die sich in Kriegshas; zerfleischende Menschheit wieder zusammen- znsühren. Durch eine reicl-e carilalive Tätigkeit suchte er die Leiden des Krieges zu lindern: „Wir umfassen, frei von reg licher Parteinahme, beide kämpfenden Teile mit gleicher Liebe und verfolgen mit um so gröstererm Bangen und Sorgen alle Entwicklungen des blutigen Krieges, als zu befürchten ist. er werde an Heftigkeit jedes Alas; überschreiten' lAilocnlio „Eon- vocare vos" vom 22. t. l»I!>>. Trost seiner beschränkten Mittel wusste der Papst nach Kräften das drängendste Elend zu mil dern. Wir missen, wie unendlich viel der Papst für Deutschland getan und gleich zn Beginn des Krieges den leidenden Ostpreu ßen zu Helsen gesucht hat. Was er alles in ungezählten Fällen für Einzelpersonen und Familien getan hat, das weis; Gott allein. Nie wird es dem edlen Papste vergessen, was er für Kriegs- und Zivilgesangene, sür gefangene Kranke, durch den Gefangenenausiai.sch getan Kat. Baid nach Kriegsbeginn war im Vatikan ein Insormalwnsbureau eingerichtet ivvrden. um das Schicksal von Vermissten und Gefangenen-auszuklaren. Mil lebhafter Freude begrüsste daher der Heilige Vater die erfolg reiche Mitarbeit der in Deutschland errichteten und unter Lei tu»g des Bischofs Dr. Schulte von Paderborn stehenden Aus kunsisslelle für Vermisste und Gefangene. Dahm Kot der Papst Seiner Eminenz Kardinal Schulte, Erzbischof von Köln, für seine unermüdliche Mitarbeit eine goldene Medaille mit seinem Bildnisse zum Gesckg.'nk gemacht, die er durch Kardinal Gasparri mit einem dankbaren Anerkennungsschreiben übersenden liest, — Aber die Mildtätigkeit des Papstes erschöpfte sich nicht in der Zeil des Krieges, sondern sie stichle auch in den schweren Nach kriegsjahren Not und Elend zu lindern. Wir wissen, das; gleich nach Friedeusschiu'; der Heilige Vater eine halbe Million Lire für die notleidenden Kinder an Ze. Eminenz Kardinal Bertram ül>eriviesen hat. Papst Benedikt XV. Hal sich aber von den ersten Ansän gen seines Pontifikats an nicht nur um die Beendigung de» Schrecken des Krieges und nm die Milderung der fürchterlichen Kriegsleiden unablässig bemüht, sondern er ist auch sür die Ver Hinderung einer etwaigen Wiederkehr eines Krieges durch den Wiederaufbau des so gut wie zerstörten Völkerrechts eingetre ten. In seinen Kundgebungen, die e:n formelles Programm