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- leiheritz-Jeilung Tageszeitung un» Mzeiger siir Mppolüiswalöe, SüsmieSeberg u. U Anzeigenpreis: Millimeterzelle Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 4^fg.; im Tertteil die 83 : Millimeter Grelle Milllmeterzeile 18 Rpfg. 103. Jahrgang Montag, am 11. Januar 1937 Nr. 8 Hl Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig. Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschafl. des Sladlratt und des Finanzamts Dippoldiswalde - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - z mit Zulragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. I ? :: Gemeinoe-Berdan-S-Girvkonto Rr. 3 :: z ; Fernsprecher: Amt Dy>pÄdISwalde Nr. 403 l - :: Postscheckkonto > Dresden 12S48 :: Aus! Ker u«K dem Sachten»««- Dippoldiswalde. Nun mar doch endlich das langersehnte Sportwetter gekommen. Am Donnerstag sah es noch so trostlos aus, aber am Freitag nachmittag konnte doch von den Höhen des Gebirges verkündet werden: Der Winker ist da, und Altenberg meldete, daß bestimmt am Sonntag die umgebaule Sachsenschanze geweiht werde. Hat das Wetter uns auch schon manchmal genasführk, daß es noch bis Sonn abend schön war und in der Nacht zum Sonntag der Um schlag kam, diesmal blieb es schön. Ueber der Großstadt lag zwar dichter Dunst und Nebel, umso herrlicher wars für de ren Bewohner, auf die Höhe zu ziehen. Schon am Sonn abend nachmittag setzte der Verkehr ein. Die Kurse der KVG fuhren wesentlich verstärkt, die Reichsbahn muhte 2 Sonderzüge ablassen. Viel, viel schlimmer war es aber am Sonntag. Da hatte die Reichsbahn in den Frühstunden aufwärts und am Spätnachmittag abwärts beinahe 10 Mi nutenverkehr. Je 10 Sonderzüge wurden neben den fahr- planmähigen Zügen aufwärts bez. abwärts gefahren. Und erst auf der Reichsstrahe. Da fuhren 3 oder 4 Busse hinter einander und in langer Kelte die Personenkraftwagen. Un endliche Menschenmengen wurden nach Kipsdorf, Bären burg, Schellerhau und Altenberg oder nach Rehefeld und Hermsdorf gebracht. Dabei lieh die Schneedecke noch man ches zu wünschen übrig. Es könnten gut und gern noch 20 Zentimeter mehr sein. Mitunter schaute noch der Sturz acker Durch die Schneedecke durch. Ein besonderer An ziehungspunkt war die Sachsenschanze, wo sich an die 2000 Personen eingefunden hatten. Vielfach langten vor den Gaststätten die Parkplätze nicht mehr zu. Am Raupennest, wo doch wahrlich ausgedehnte Parkplätze zur Verfügung stehen, muhte auch die Strahe zum Parken benutzt werden. So war es anderwärts auch. Trotz des starken Verkehrs sind nur wenige Unfälle vorgekommen. Dah einmal ein Kraftwagen in einen verwehten Graben gerät, ist ja nicht weiter schlimm. Mit Hilfe schiebender Hände ist er ja meist bald wieder auf der Strahe. In Oberhäslich geriet ge stern gegen 16 Uhr ein die Ortschaft In Richtung Dresden -urchfahrendet Personenkraftwagen vor der Kurve bei Schlade ins Schleudern und wurde mit ziemlicher Kraft an einen links stehenden starken Baum geschleudert. Das Fahr zeug wurde so beschädigt, daß es abgeschleppt werden muhte. Die Mutter des Kraftwagenbesthers wurde mit dem Kopfe durch die Windschutzscheibe gedrückt und erlitt stark blutende Schnittwunden: Ein Kraftwagenbesitzer brachte «-sie nach Dippoldiswalde und in ärztliche Behandlung. Ein weiterer Unfall trug sich In der Nähe des Rundteils in der Nacht zu. Da geriet ein Kraftwagen auf den Acker. Er muh hohe Ge schwindigkeit gehabt haben; denn er fuhr auf diesem weiter und durchbrach den Schneezaun. Dabei scheint die Wind schutzscheibe in Snicke gegangen zu sein, der Wagen blieb jedoch fahrbar. Man hat ihn wieder nach der Strahe ge lenkt und ... ist davongefahren. Mit frischem Muk zu neuer Arbeit, mit den Lungen voll frischer Höhenluft sind alle die vielen zur Großstadt heimgekehrt. Im Gebirge aber wird welker gerüstet für die hoffentlich alles übertreffenden Tage der deutschen Skt- und Heeres-Meisterschaften. Dippoldiswalde. Gemeine Tat. Am vergangenen Freitag wurde zwischen 17,15 und 17,30 Uhr aus einem auf der Adolf-Hitler-Strahe in der Rahe des Stadtkaffees parkenden Dresdner Personenkraftwagen eine braune Aktentasche mit wertvollem Kartenmaterial gestohlen. Die leere Tasche wurde am Sonnabend auf einem Acker am Hange der Birkenleite (oberhalb der Ratsmühle) von einem Spaziergänger vergraben aulgefunden. Das Karicnmatenak konnte später von der Gen darmerie an verschiedenen Stellen der Birkenleite (Albertpark) gesickert werden. Es mar ebenfalls gut unter das Laub ver graben und durch Zerreißen stark beschädigt worden. Ein Teil d >s Materials ist zweifellos Freitag zwischen l 8 und 10 Uhr aus dem Fnhweg in der Nähe der Berreuther Höhe verbrannt morden. — Des Diebstahls dringend verdächtig ist eine Frauens person, die wie folgt beschrieben wird: Alter 23—28 Jahre, 1.65—1,68 cm groß, schlank, schmales, blasses Gesicht, dunklen Mantel und Kopfbedeckung. Wer hierzu sachdienliche Angaben machen kann, auch wenn sie noch so geringfügig sind, wird gebeten, dem hiesigen Gendarmerieposten Mitteilung zu machen. Dippoldiswalde. Die Krieger-Kameradschaft „Grenzland" lud zum Jahresbeginn zu einem Bunten Abend nach dem Schützenhause ein, und in alter Soldaten- Kuckkich M ZDiW - MM ncki«! ! BerbrMW AMOMW -er sraiOWn PW gegen DMM i Die Angst der französischen Volksfront vor einer mdgültigen Niederlage der spanischen roten Regierung »at mehr als seltsame Blüten gezeitigt. Um ein Eingrei- en Frankreichs gegen die nationale spanische Regierung ,u ermögliche» und Frankreich bei diesem Schritt vor der Velt zu rechtfertigen, ist die gesamte Prcssemeute der ranzösischen Hauptstadt gegen Deutschland losgelaffen md ergeht sich i» unverantwortlichen, ja, geradezu ver- irccherischen Anschuldigungen über vermeintliche Absich- en Deutschlands in Marokko; dies trotz der eindeutigen und mehrfach schärfsten Gegenerklärungen der Reichsregierung. Gleichzeitig künden in großen Uebcrschriften die Blät ter einen Schritt des französischen Gencralresidenten von i Marokko beim spanischen Oberkommissar in Melilla an. Dieser Schritt bezieht sich auf die Artikel der spanisch französischen Verträge von 1901 und 1912. Der Schritt sei entweder am Sonuabcndnachmittag unternommen worden oder werde am Sonntag erfolgen. Der Ton der Presse ist in den letzten vierundzwanzig Stunden wesent lich heftiger geworden. Während man zunächst noch von einem Protest sprach, unterstreicht man Hettle, daß es sich um eine Warnung handele, und daß die französische Regierung in voller Uebereinstimmung mit Lon don handele. Der „Petit Parisien", der sich in frechen Angriffen gegen die deutsche Negierung gefällt, schreibt u. a.: Deutschland werde sich auf eine energische Antwort ge- iaßt machen müssen, wenn cs ihm cinfallen sollte, sein gefährliches Spiel fortzusetzen. Die sranzösischc und eng lische Negierung hätten ihre Informationen ausgetauscht, senn die Nachrichten, die aus der spanischen Marokko- Zone einträfen, forderten eine genaue Kontrolle, bevov inan Entschlüsse fasse. Die leitenden Persönlichkeiten in^ England und auch in Frankreich seien sich darüber einig, saß ein Festsetzen Deutschlands in Spanisch-Marokko eine unhaltbare Lage schaffen würde. Pertinqx behauptet im „Echo de Paris", wenn die Deutschen in Spanisch-Marokko festen Fuß faßten, so be reutet dies eine Bedrohung der französischen Besitzungen in Afrika. Frankreich werde aber, so erklärte er in an maßendem Ton, seinen Rechten Achtung zu verschaffen, missen und England werde d-.r Haltung Frankreichs zu- üimmen. Die außenpolitische Mitarbeiterin des „Ouvre" chictzt, wie gewöhnlich, mit ihren hysterischen und jeder Vernunft hohnsprechenden Behauptungen den Vogel ab;, sie phantasiert von deutschen Organisatoren in Rio del! Oro und aus den Kapverdischen Inseln. In Funchak und Madeira stelle man eine lebhafte Tätigkeit deutscher Ingenieure fest. Auf den Kanarischen Inseln erwarte man in den nächsten Tagen das Eintreffen deutscher Techniker. Der „Figaro" bezeichnet jeden Versuch einer deutschen Einmischung in der spanischen Marokkozone als unnan- uehmbar. Die diesbezüglichen Verträge seien formell und man werde ihnen Achtung verschaffen. , Der „Populaire" versteift sich sogar zu der lächer lichen Hoffnung, die Warnung der französischen Regie rung werde einen Programmwcchsel der spanischen Na tionalisten anslösen. Ein bescheidenes Matz von Vernunft zeigt nur das »Journal", ans das die Aufregung der französischen Re- kreue war dem Rufe des Kameradschaftsführers auch zahl reich Folge gelejstxt worden; denn Kameradschaft pflegen gilt für die Kameraden iw besonderem Mahr. ,W herrschte- dönn auch gär bald eine recht gute Laune und eifrig drehten sich die Paare in frohem Tänze zu den Weisen der Kapelle Börner. Später bewillkommnete Kameradschaftsführer Winkler die Kameraden, deren Angehörige und Gäste, Ehrenmitglied Kam. Heil und die Vertreter von NSKOV. Menn im vergangenen Jahre wenig Veranstaltungen abge halten wurden, sei das bedingt gewesen durch die Umorgani sierung des Reichskriegerbundes und die damit zusammen hängenden vielfachen Aenderungen. Nun sei diese vollendet und monatlich würden Kameradschafts-Appelle statlfinden, der erste am 18. Februar mit Filmvorführungen: „Im glei chen Schrill und Tritt" und „Husaren zur See". Zu diesen Filmen gab Kameradschaftsführer Winkler noch Kritiken bekannt und gedachte dann des Führers, der im vergange nen Jahre die Befreiung von fremder Bevormundung zu Ende geführt hat. Daß alle im neuen Jahre in treuer Ka- mcradschaft zusammen und in Treue zum Führer stehen, be kräftigten sie mit einem dreifachen „Sieg Heil". Die Aus gestaltung des bunten Teiles des Abends lag in den be währten Händen der Kameraden Hoch und Heerklotz. Ne- ' den einem Nundgang, bei dem Mützen verteilt wurden, war" es besonders ein „Naritäten-Kablnett", das die Stimmung seiner Besucher ganz wesentlich hob. Im ganzen: es war ei»; Abend in rechter Kameradschaft und Fröhlichkeit. ' Lauenstein. Fernsprechjtörung. Am Donnerstag früh wurde dem hiesigen Fernsprechamt gemeldet, daß bei zahl reichen Alienberger und Geisinger Fernsprechteilnehmern das T-leson gestört war. Daraus wurde sosort der Meßtruvp der Rerchspolt aus Dresden angefordert, der umgehend -eintraf und festste!!!,, dH in ein vieladriges Telesonerdkabel oberhalb von Mendes Strinbruch am Bahnhos Lauenstein Wasser ein gedrungen war und die Störung verursach! hatte. Da» Kabel führt als Luftkabel von Altenberg herunter und wird hinter dem Gaswerk wegen des Steinbruchs in die Erde geführt. Vermutlich ist das Kabel schon vorigen Herbst bei Bauar- k eiten beschädigt worden. Infolge des Frostes, der dieschad- häste Stelle mit Ei« "verschloß, ist es aber vorerst' zu keitzeir Störungen gekvntmen; die erst dann apsträlen, als durch das Tauwetter das Wasser ungehindert eindringen konnte. Die Beamten der Reichspost haben bis nachts 1 Uhr an der Be seitigung der Störung gearbeitet, und gestern das schadhafte Stück des Kabels ausgewechselt, so daß die Störung wieder behoben ist. Dresden. Die Gaupropagandalritung Sachsen der NSDAP veranstaltet in der Zeit vom l l. bis 23. Januar in der Kreis schule Seifersdorf einen Kursus für Propagandaleiter. Referate von namhaften Persönlichkeiten aus dem Reiche werden alle Gebiete der politischen Propaganda und kulturelle Fragen be rühren. Döbeln. Beim Umlegen eines alten Birnbaumes fand ein Bauernsohn In Arras unter dem Wurzelweik vergraben einen Münzenschatz aus dem 30jährigen Kriege. Es sind eine Anzahl Taler mit den Jahreszahlen 1588 bis 1630 mit Bildnissen sächsischer Knrsürsten. Marienberg. 2n Geringswalde können der Gutsauszügker August Löser und seine Ehesrau Ida geb. Rüdiger am 1!. I. das seltene Fest der eisernen Hochzeit begehen. Beide sind 87 Jahre alt. Es sind noch drei Kinder, neun Enkel und neun Utenkel des greisen Jubelpaares am Leben. Der Jubilar ist der letzte Veteran von 1870/71 in Geringswalde. Wettervorheriage -es Neichswetteröienftes für Dienstag: - ' Frühnebel. Wolkig bis heiter. Mäßiger Nachtfrost. Tagsüber Erwärmung bis um den Gefrierpunkt. Schwachs Winde. Im Kammgebiet des Erzgebirges leichter Tempe rakur-Anstieg.