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Rabemuer An^iger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung MUmM, Skiseesims) Stein-n. WM. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 1V Ps-, für aus wärtige Inserenten 1S Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 128. Fernsprecher: Amt Leube« 212V Donnerstag, den 29. Oktober 1914 Fernsprecher: «mt Leube« S120 27. Jahrgang. Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 27. Oktober. — Nach Stockholmer Blätter hebt die Londoner Presse Da die norwegischen Walfischstationen, zu 20 Millionen Patronen für ihre Manlichergewehre entsandt. Höch-Somsdorf, bisher vm., zurückgekehrt. — Ein L a nd w eh rma u n aus Raschau schrieb an seine Angehörigen aus dein Felde: „Ein Arzt, der mit bei uns ist, weckte mich kürzlich nachts nnd nahm mich zu einer — Entbindung mit, zu der er geholt worden war. Hier gibt's jetzt keine Hebamme, und so mußten wir das ver- vor Iwangorod 8000 Russen zu Gefangenen und erbeuteten 19 Maschinengewehre. — Der große japanische Dampfer „Kamasatu Marn" ist zwischen Kobe und Singapore von dem deutschen Kreuzer „Emden" versenkt worden. — Rvulers (Roussellaere) ist in den Händen der Deutschen. Diese legten der Stadt Roulers eine Kriegs kontribution von 200000 Franken auf und internierten den Bürgermeister, den Stadtsekretär, sowie sechs angesehene Bürger als Geiseln im Rathause. — Deutsche Luftschiffe und Flugzeuge über fliegen täglich Warschau; an einem Tage sollen durch Bombe» 44, an einem anderen Tage 62 Personen getötet worden sein. — Von der 1. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Frei nberg wurde verurteilt der Stellmacher K. Paul Neubert in ^Dittersdorf bei Roßwein wegen Betrugs zu 5 Tagen Gefängnis. — Ler Militärverein zu S el s e r s d or f hat in feiner letzten Sitzung beschlossen, allen im Felde stehenden Kriegeru aus dem Vereinsbezirke, ungefähr 70 Man», eine Liebesgabe zu senden. Die Einberufenen, welche zurzeit noch in den den einzelnen Handwerksbetrieben. — König Friedrich August besuchte am Sonntag im Felde den Gottesdienst und besichtigte am Nachmittag — Die Russen rechneten sicher mit dem Fall der Festung Przemhsl. Der russische Parlamentär, der die Festung zur Uebergabe aufforderte, erklärte beim Abschied: „In 48 Stunden sehen wir uns wieder." Ein aufgefangenes Radio-Telegramm des Zaren an den General Dimitriew lautete, daß die Festung Przemysl innerhalb dreier Tagen in Die Kä mpfe am Abschnitt des Äser - Ipern - Kanals! bei Ipern und südwestlich Lille dauern mit gleicher^ Hartnäckigkeit fort. Die deutschen Truppen haben auch gestern Fortschritte gemacht. Auf dem übrigen Teil der Kampf front im Westen haben sich wesentliche Ereignisse n i ch t — Die Thodesche Papierfabrik, A.-G. zuHainsberg erzielte für das am 30. Juni abgelanfene Betriebsjahr einen Fabrikationsertrag von I 253 226 (i. V. 1 337 818) M., zu dem noch der Vortrag mit 1326 (1804) M. und Mietser trägnisse mit 5227 (5289) M. treten. Nach Abzug aller Un kosten ergibt sich ein Betriebsverlust vou 18 831 M„ der sich um die Abschreibungen auf 46 629 M. erhöht. Für das Vorjahr, iu dem eine Dividende ebenfalls nicht verteilt wurde, war ein Gewinn von 41048 Mark ausgewiesen worden. Freitag, den 3V. Oktober 1914 nachm. 6Uhr Sitzung des Stadtgemeinderates. Tie Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus. Rabenau, am 28. Oktober 1914. Großes Hauptquartier, 28. Oktober. Die Kämpfe bei Nieuport nnd Dixmuiden dauern noch an. Die Belgier erhielten erhebliche Ver stärkung. Unsere Angriffe wurden fortgesetzt. 16 — Die Arbeitgeberverbände inLiverPool u. Man ch e st e r haben wegen Auftragsmangels die Stillegung ihrer Schlachtfelder des Feldzuges 1870—71. — Der Dresdner Augenarzt, Stabsarzt der Reserve und Regimentsarzt Dr. Enzmanun war auf dem westlichen Kriegschauplatze in Gefangenschaft geraten, darauf nach Laval und später nach Blanc in der Gironde und schließlich nach Spanien gebracht worden. Der deutschen Botschaft in Madrid ist es zu danken, daß Dr. Enzmann freies Geleit durch das Mittelmeer gewährt wurde. Der Arzt ist nun wohlbehalten in Dresden eingetroffen und stellt sich in den nächsten Tagen von neuem dem Sanitätsdienst im Felde zur Verfügung. — Nach einer Meldung der „Gazette de Lausanne", deren ausgesprochene sränzösische Beziehungen bekannt sind, verhehlen sich die öffentlichen Kreise Frankreichs nicht mehr die deutsche Ueberlegenheit im Felde infolge der Heranziehung der Reserven. Trotzdem der im September einberufene Jahr gang schon in die Front gestellt sei, bleibe Frankreich noch um i/i Million Mann hinter den deutschen Truppen zurück. Diesen Ausfall an Soldaten könne England erst frühestens in 2 Monaten ausgleichen; außerdem sei ein Rückzug der Verbündeten nicht ausgeschlossen. Schützengräben genommen worden, Gefangenen gemacht wurden. durchziehenden indischen Truppen und der englischen Garni son zu blutigen Zusammenstößen. — Die japanische Regierung teilte Juanschikai mit, daß, falls revolutionäre Wirren in Schantung aus brächen, die japanischen Truppen sic unterdrücken würden. Die Spannung zwischen den chinesischen nnd den japanischen gruppe» hat den höchsten Grad erreicht. — Beim Rückzug über die Weichsel ertrank südlich von Warschau rund der dritte Teil eines sibirischen Armee korps. — Der dänische Personendampfer „Oskar II." ist von einem englischen Kriegsschiffe angehalten und nach Stornoway gebracht worden. bei der Truppe dient, zum Opfer. Bei einem Ueberfall wollten sich die Franzosen ergeben und der Unteroffizier ver mittelte als Dolmetscher. Plötzlich streckte ihn ein Schuß nieder. Der Gefallene starb an dem Tage, an dem er be absichtigte, seine Hochzeit zu halten; er war Lehrer in Fran kenberg. — — Die neue deutsche Regierung für Belgien hat mit der Wiedereinführung der alten deutschen Ortsbezeich nungen an Stelle der französischen Namen begonnen. — Im englischen Hafen Harwich wurden vier be schädigte englische Kriegsschiffe eingeschleppt, die wahrschein lich von deutschen Geschossen getroffen worden sind. — Die Russen haben in der zweiten Schlacht bei Lemberg schreckliche Verluste gehabt; unter den Ge fangenen befinden sich auch fünf Generale. — lieber War- s ch a u sind neuerdings deutsche Luftfahrzeuge erschienen und haben durch mehrere Bomben den Hauptbahnhof fast ganz zerstört. — — Die „Times" sagen : Wie ist es möglich, daß Frankreich mit seinen 4 Millionen gut geübten Mannschaften und mit der Hilfe Englands und Belgiens nicht imstande ist, die 14/r Millionen Deutschen aus Frankreich zn vertreiben? Die Ursache ist, schreibt das Blatt, daß man nicht geglaubt habe, so große Truppenmassen an die Front senden zn müssen. Ebenso wie England Mangel an vielen Dingen hat, so ist es auch mit Frankreich. Frankreich hat noch viele Reservctruppen, aber keine Waffen für diese. — Die „Südslaw. Korr." erfährt aus Saloniki, die Stimmung in Serbien sei ziemlich gedrückt. Man frage sich, welchen Zweck die Einbrüche in österreichisches Gebiet gehabt, die bei so großen Opfern vollständig erfolglos ge blieben seien. gebrannten Scheune steht im Felde. — Oberbürgermeister Dr. Sturm iu Chemnitz hat fol gende Feldpostmitteilung vom Generalmajor Bärcnsprnng erhalten: „Im Felde, 14.10.1914. Unserer lieben Garnison stadt teile ich in dankbarstem Empfinden zu unserm Herrgott mit, daß die verstärkte Chemnitzer Infanterie - Brigade das Soldatenglück gehabt hat, durch Erstürmung der Südost tore der befestigten Stadt Lille die Uebergabe ans Gnade und Ungnade zu erzwingen. Die Verluste sind zwar schmerz lich, aber des hohen Preises wert. Allen Chemnitzern herz liche Grüße. Generalmajor Bürensprnng." — Dem Feldpostbrief eines Kölner Offiziers vom 10. Oktober entnimmt die „K. Ztg.": „Aus den tiefen Wäldern südlich Verdun muß ich Ihnen einen Gruß senden. Unser Ring um die Festung wird immer enger geschnürt, die Franzosen machen jede Nacht verzweifelte Ausfälle gegen die Schützengräben unserer Infanterie, aber ohne Erfolg." — Als deutsche Gefangene in Paris eintrafen, wur den sie gefragt, ob sie glaubten, daß Deutschland siegen werde. Sie antworteten: „Der Kaiser wird siegen, denn Gott ist mit ihm!" — Der Hinterlist eines Franzosen fiel der Sohn des Postschaffners Sachse in Geithain, der als Unteroffizier Ms Nab una fern. Rabenau, den 28. Oktober 1914. — Ein neuer F ahrPla n wird am 2. Nov. in Kraft treten. Er wird eine ansehnliche Vermehrung der Fahr gelegenheit bringen. Den Verkehr zwischen Dresden und Tharandt vermitteln künftig 28 — gegen jetzt 24 — an allen Unterwcgsstationen haltende Vorortzüge. Die regel mäßigen Personenzügc auf der Linie Pvssendorf - Dresden verkehren nach dem alten, vor dem Kriege bestandenen Fahr plane. Die Sonn- und Festtagszüge, sowie die beiden Mitt wochszüge sind weggefallen. Nach Wilsdruff bieten sich fol gende Verbindungen: Ab Hbhf. vorm. 6 Uhr, 7.27, 8.56, nachm. 1.18, abds. 6.28, 8.08 und 9.55. Nach Kipsdorf ob Dresden-Kbf. vorm. 6-00, 8.56, 11.55 bis Dippoldis walde, nachim 2.04, abends 6.28 und 8.45. — Nächsten Sonntag, zum Kirchweihfest, soll im Gast hof zu Seifersd 0 rf abends 8 Uhr ein Kriegsabend abgehalten werden, bestehend in Ansprache, Gesängen der beiden Gesangvereine nnd turnerischen Vorführungen. Ein direktes Eintrittsgeld wird nicht erhoben, jedoch werden frei willige Gaben für Kriegsunterstützungszwecke angenommen. Weißig, vm. — Müller-Höckendorf, vm. - Rabenau, vm. — Krause-Niederpesterwitz, vm. — Gefr.! , „ , — Schenker-Kreischa, fv. — Pastel-Niederpesterwitz, sv. — Kunze- hat Großbritannien die Ausfuhr norwegischen Wal- Klingenberg, sv. — Gesi. Starke-Niederhäslich,-j- — Börner-Mtranes aus seinen südafrikanischen Kolonien nach Nor- Ulberndorf, f — Utffz. Grahl-Hintergersdorf, lv. -Straß-wegen verboten. D- berger-Altenberg, vm. — Franz-Hainsberg, lv. — Pietzsch- Zwei Drittel auf englischem Gebiet liegen, muß der Erlaß Kleinnaundorf, sv. — Bernhard-Deuben, sv. — Kloß-Canners- alarmierend wirken. — Die rumänische Negierung hat dorf, ch — Max Winter-N a b e n a u, sv. — Nake-Pot-chme Kommission nach Illinois zum Ankäufe von vorläufig ... , schappel, ch — Vetters-Deuben, v. — Willy Leischke, Ober- "" "" " -w, — Große Antwerpener Handelshäuser verlangen!na un d orf, lv. — Böhme-Deuben, ch — Großer-Possen- wcgen mutwilliger Vernichtung ihrer Vorräte von der engl.^dorf, lv. — Emil Petzold-Seifersdorf, si — Otto- Regierung 230 Mill. Franken Entschädigung. — Der britische Lungkwitz b. Dippoldisw., sv. — Grau-Herzogswalde, sv. — Generalstabschef General Sir Charles Douglas ist im! Herfurth-Reinhardtsgrimma, sv. — Zucke - Dippoldiswalde, Alter von 64 Jahren gestorben. — Die englische Ad- miralität hat, da sie ein Heraustrcten Schwedens ans der Neutralität befürchtet, englische Kriegsschiffe in die schwedischen Gewässer entsandt. — In Alexandrien kam es zwischen russischem Besitz sein müsse. Daraufhin erfolgte der Angriff, der den Rossen so große Verluste brachte. Bemerkenswert ist, daß die Russen Stellungen beschossen auf Grund der Pläne des Obersten Redl. Diese Stellungen waren aber sorgen. Sv 'was kommt auch im Kriege vor, und es ist längst verändert worden, nachdem die Verrätereien Redls sehr gut abgelaufen. Unser Arzt hat sich auch darüber ge- bekannt geworden waren. So kam es, daß die Russen Stel- freut; er gab der Frau 5 Mark, und unser Hauptmann lnngen beschossen, die von den Oestcrreichern gar nicht legte noch 10 Mark zu. Denn die Leute hier haben nichts'besetzt waren. zu beißen. Dann bekam die Frau noch kräftiges Essen von Dresden. — Die Dresdner Stadtverordneten unserer Kompagnie..." Nnd das nennt der Gegner d e u t-werden sich in ihrer Sitzung mit zwei Autrügen auf Fest- s ch e B a r b a r e n! ! sttzung von Höchstpreisen beschäftigen. — Die H a n d w e r k s- Kleine Notizen. — In Brockwitz brannte die ka Minern treffen gegenwärtig Feststellungen über die mit Erntevvrxütcn gefüllte Scheune des Gutsbesitzers Göhre Wörtlichen Arbeitsbedürfnisse und den Grad der Notlage in bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der Besitzer der ab zugctragen. Westlich Augu stow ist der Angriff der Deutschen im langsamen Fortschreiten. Westlich Warschau sind alle Angriffe starker russischer Kräfte zurück gewiesen worden, Nördlich Iwangorod haben neue russ. Armee korps die Weichsel überschritten. — Die Oesterreicher machten in den Kämpfen — Nus den Sächs. Verlustlisten: Gren. d. Res. Fischer- ch ester haben wegen Auftragsmangels die Stillegung ihrer Rabenau, l. v. — 2>Gren.-Reg. Nr. 101: Jäpelt-Possen-! Betriebe zu 33 Prozent beschlossen. dorf, l. v. — Berndt-Ruppendorf, l. v. — 3. Jnf.-Reg. Nr.! — Nach Stockholmer Blätter hebt die Londoner Presse 102: Wolf-Wilsdruff, lv. — Hirrich-Tharand, lv. — Wolf-'einmütig hervor, daß England nicht an einen Frieden Potschappel (134), verm. — 13. Jnf.-Reg. Nr. 178: Rane-Muken könne, wenn nicht wenigstens Helgoland zurückgegeben Lauenstein, si — Gefr. Hill-Deuben, sv. — Müller-Unter-werde, dieser Platz, dessen Abgabe „ein Verbrechen gegen die - — Otto Köhler-Nation und das Reich war." — Nach „Norges Handels- und Sjoefahrts-Tidende" englische Kriegsschiffe beteiligten sich am Kampfe gegen unseren rechten Flügel. Ihr Feuer war e r f 0 l g l 0 s. - deren Resakunn -1, scinge nach dem Kriegsschauplatz. Gleichzeitig beschloß die 1 v g o llP^ammlung die Erhebung von Kriegsbeitrügen, welche eben- ! falls zu obengenanntem Zwecke verwendet werden sollen. P 0 len mußten die deutsch-österreichischen Truppen. — Eine Diebesbande macht Klein 0 pitz seit Wochen vor neuen russischen Kräften, die von Iwangorod, von War- unsicher. Dreimal wnrde auf dein Rittergute' cingebrvchen. schau und von Kowogeorgiewsk vorgingen, ausweichen, nach-Die ersten zweimal fielen den Dieben größere Beträge in dem sie bis dahin einen mehrtägigen Kampf gegen! die Hände. Auf dem Gemeindeamt sind sie zweimal einge- alle russischen Angriffe erfolgreich abgewiesen hatten, stiegen, wo ihnen einige kleine Betrüge in die Hände kamen. Die Russen folgten zunächst nicht. Die Loslösung vom Auch im Meherschen Kaufladen sind sie gewesen. Auf zwei Feinde geschah ohne Schwierigkeiten. Unsere Truppen wer- anderen Flecken blieb es beim Versuch, den sich der Lage entsprechend neu gruppieren. ! ' - -