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Mopauer« Tageblatt «nd Anzeiger Da» , Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erschein« werktäglich, Sonali Bezugspreis l.7 RM. Zuffeö^eb. Li> Pig. Bestellungen werden in uni. Geiwä!tSs>.,von den Boten, sowievonallenPostansialten angenommen dlnzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimelerzeile 7 Pig.; die 83 mm breite Millimeterzeile im Textteil 2-, P>g.; Nachlaßuaffel Z Ziffer- und Älachweisgebühr 26 Pig zuzügl. Porto Das „Zschodauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschait Flöha und des Stadtrals zu Zschopau behördlicherseits bestimmte BlaU Und enthält die amtliche» Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G, m. b H Zschopau Hemcindegirokonlo: Zschopau Nr. 4«; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 4^8-4 - Fernsprecher Nr. 7'2 Zeitung sür die Orte: Krumhermersdor«, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, TitterSdors, Gornau, Dittmannsdorf, WiHschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendorf Dl». 14V 8»» 18. Jun! 193H 1V8. IaiurAanA WWHm SS. HiMler Ches der deutschen Mei ZilsWMsassW der MWW« MWe« im Neich — Duluege W Meral der Mei eraml Chef der deu Heinrich General der Polizei 'T Daluege. (Wagenborg-Archiv.) Der FührerundRetchskanzlerhatauf Vor schlag des Reichs- und preußischen Ministers des Innern, kW. Frick, durch Erlaß zur einheitlichen Zusammenfassung »er polizeilichen Aufgaben im Reich den stellvertretenden kheß der Geheimen Staatspolizei Preußens, Reichsführer SS. Heinrich Himmler, zum Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern ernannt. Der Erlaß lautet wie folgt: „i. Zur einheitlichen Zusammenfassung der polizei lichen Aufgaben im Reich wird ein Chef der deut schen Polizei im Reichsministerium des'Jnnern eingesetzt, dem zugleich die Leitung und Bearbeitung aller Polizeiangelegenheiten im Geschäftsbereich des Reichs- und preußischen Ministeriums des Innern über- . tragen wird. 2. Zum Chef der deutschen Polizei im Reichs- -. Ministerium des Innern wird der stellvertretende Cbef r der Geheimen Staatspolizei Preußens Reichsführer SS. - ' Heinrich Himmler ernannt. Er ist dem Reichs-, und - ! preußischen Minister des Innern persönlich und unmittel- ' bar unterstellt. Er vertritt für seinen Geschäftsbereich : den Reichs- und preußischen Minister des Innern in dessen Abwesenheit. Er führt die Dienstbezeichnung: Der Reichsführer SS. und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern. 3. Der Chef der deutschen Polizei im Neichs- ministerium des Innern nimmt anden Sitzungen des Reichskabinetts teil, soweit sein Gcschäfts- i bereich berührt wird. 4. Mit der Durchführung dieses Erlasses beauftragt ich den Reichs- und preußischen Minister des Innern/ In Ausführung bieses Führererlasses Hai Neichsministei Dr. Frick den Chef der deutschen Polizei im Neichs- ministerium des Innern Himmler mit der Leitung de, Polizeiabteilung des Reichs- und preußischen Ministe riums des Innern betraut und für den Fall seiner Ab wesenheit dem Ministerialdirektor General del Polizei Daluege die Vertretung des Chefs der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern übertragen. Der Führer und Reichskanzler hat aus diesem Anlaß folgendes Schreiben an den bisherigen Generalleutnant der Polizei, Daluege, gerichtet: „Lieber Parteigenosse General Daluege! Seit der Uebernahme der Macht durch den Nationalsozialismus, an deren Erringung Sie in Berlin führend beteiligt waren, haben Sie Ihre ganze Kraft dafür eingesetzt, die deutsche Polizei zu einem schlagkräftigen Instrument des national sozialistischen Staates zu machen. Dies gilt insbesondere für die bisherige Landespolizei, die dank Ihrer Tätigkeit ein wertvolles Glied der deutschen Wehrmacht werden konnte. Ihnen für Ihre Verdienste um die deutsche Polizei Dank und Anerkennung aüszusprechen, ist mir ein be sonderes Bedürfnis. Ich ^ernenne Sie zum Genera! d e r P o l i z e i. Adolf Hitler." * Der Neichsführer SS., Heinrich Himmler, wa, schon bisher Kommandeur der Politischen Polizei alle, deutschen Länder und stellvertretender Chef des Geheimen Staatspolizciamtcs in Preußen, dessen Ches der preußische Ministerpräsident ist. Durch die Unterstellung der gesamten deutschen Polizei unter den Neichsführer SS. ist eine lange Entwicklung abgeschlossen, die nun mehr zur Schaffung einer einheitlichen deut schen Polizei geführt hat. In Zukunft sind sowohl Schutzpvlizei, Verwaltungspolizei, Gendarmerie als auch Kriminalpolizei und Geheime Staatspolizei in einer 5-mnd vereinigt. Ihre Schlagkraft ist damit abermals erhöht. In dem SS.-Obergruppenführer Kurt Daluege, »er als Ministerialdirektor im Reichs- und preußischen Ministerium.des Innern und als Generalleutnant der Polizei schon bisher der deutschen Polizei, mit Ausnahme der Geheimen Staatspolizei, Vorstand, und dem SS.- Gruppenführer Heydrich, dem Vertreter des Reichs führers SS. für das Geheime Staatspolizeiami, hat der Reichsführer SS. für die neue große Aufgabe zwei be währte Mitarbeiter, die von den Anfängen der national- sozialistischen Bewegung an bis heute im Kampfe iv vorderster Front standen und zu seinen ältesten Mit kämpfern gehören. BeW Nter dem Streilliem Etwa 25M0 Arbeiter im Ausstaub - Dasselbe Bild wie iu Frankreich und Spanien Offene Revolte iu Lüttich Brüssel, 17. Juni. (Drahtberdcht.) Der belgische Streik entwickelt sich ganz nach franzö sischem Vorbild. Die Haltung der französischen Negierung, die den Forderungen der im Ausstand befindlichen Ar beiter durch gesetzliche Maßnahmen unverzüglich ent sprochen hat, Hal in der belgischen Arbeiterschaft die Hoff nung auf eine gleiche Entwicklung aufkommen lassen. Ueberall sind es die Kommunisten, die die Parolen ausgaben. Insgesamt streiken etwa 2 5 0 0 0 0 Arbeiter. Zwischen Sozialisten und Kommunisten wird zur Zeit über ein gemeinsames Aktions programm verhandelt. In La Louviere und in Lüttich kam es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und Gendarmerie. Starke Fahrradkolonnen streifen von Fabrik zu Fabrik, um etwaige Arbeitswillige mit Gewalt zu entfernen. Immer wieder wird versucht, den Verkehr stillzulegen. Bon insgesamt 125 000 Bergarbeitern befindens sich jetzt 121 000 im Ausstand. In der Me 1 allindustrie streiken jetzt rund 75 Pro zent der Belegschaft. In Lüttich trat auch das Personal der Ho 1 elbe 1 riebe in den Streik. In Gent haben die Hafenarbeiter den Generalstreik ausgerufen. Bei einem Versuch, einen Trupp von Streikenden in Lüttich, die einen Straßenbahnwagen umstürzen wollten, zu zer streuen, machte die Polizei von der Waffe Gebrauch. Lüttich gleicht einer belagerten Stadt. Kaffee- und Licht spielhäuser und die meisten Geschäfte haben geschlossen. Die Streikbewegung in Lüttich hat den Charakter einer Revolte. Streikhetzer unternahmen einen Handstreich auf eine Waffenmeisterei, wo Handfeuerwaffen ausprobiert wur den. Der Versuch scheiterte aber an dem Zugriff der Gendarmerie. Auf der Eisenbahnbrücke der Strecke Lüttich—Brüssel versuchten Streikende die Signalanlagen durch Steinwürfe zu zertrümmern. Die Streikbewegung hat sich auch auf die Provinz Brabant ausgedehnt. In einem Werk für elektrische Konstruktionen zu Ruysbroeck wurde die Arbeit eingestellt. Eine Gruppe von 500 Streikenden hat versucht, auch die übrigen Werke in den Streik hineinzuziehen. Bei den Kleinbahnen der Provinz Brabant macht sich ebenfalls eins Streikbewegung bemerkbar. Auch in Frankreich ist die Streikbewegung noch keineswegs zur Ruhe gekommen. Noch etwa 139 000 Arbeiter befinden sich im Ausstand. Besonders in Nordafrika nimmt die Streikausdehnung einen beunruhigenden Umfang an. Der Generalresident in Marokko hat scharfe Maßnahmen gegen die außer ordentliche Preissteigerung der lebenswich tigsten Waren ergreifen müssen, die sich für die breite Masse der Bevölkerung in den marokkanischen Städten bereits sehr empfindlich fühlbar macht. In der Umgegend der Stadt Algier versuchen Banden bewaffneter Ein geborener, die Landarbeiter gewaltsam zur Arbeitseinstel lung zu zwingen. Oer Kommunistenterror in Spanien wird aus einigen Zahlen ersichtlich, die der Führer der Rechten, Gil Robles, im Parlament mitteilte. Da nach wurden von den Roten seit dem 16. Februar 170 Kirchen angezündet und zerstört. 269 Menschen wurden getötet, 1287 verletzt. 69 Parieiheime und 10 Zeitungs gebäude wurden zerstört, 146 Bomben gelegt, 113 General- unÄ 228 Teilstreiks erklärt. Spanien treibe in einem gefährlichen Strom dem Verderben ent gegen. Die Regierung besitze nicht die Fähigkeit, sich Autorität zu verschaffen, so erklärte ein Abgeordneter in der spanischen Kammer. Derselbe Redner bezeichnete den Marxismus als die Quells aller Uebelstände und streifte dann die Aehnlichkeit der'spanischen und der französischen Streikbewegung. Er forderte wirtschaftliche Gerechtigkeit und ein starkes Heer. Streik im Genter Hafen. Der Streik in Antwerven hat nunmehr auch auf den -Hafen von Gent übergegriffen. Seit Mittwoch vormittag liegt der Verkehr im Hafen von Gent vollkommen still. Auch die Arbeiter des Kohlenhandels und die Metall- arbeiter streiken. In der Genter TertilindusAie sind Teil- strecks ansaebrochen. Der Hafen wird seit Mittwoch von uarken Gendarmerie- und Polizeiabteilungen bewacht. Auch m Brussel, das bisher vom Streik verschont geblie- bemerkbarachen Anzeichen des bevorstehenden Streiks Devisen erleichterunge« für ausländische Olympiareisende. Nachdem der Reichsminister der Finanzen durch Erlasse vom 18. April 1935 und 13. März 1936 an geordnet hat, daß Olympiareisenden durch Ge währung steuerlicher Erleichterungen ein Anreiz zürn län geren Verweilen im deutschen Reichsgebiet gegeben wer den soll und die Finanzämter angewiesen sind, alle Per sonen ans außereuropäischen Ländern, die seit dem 31. Oktober 1935 zugereist sind, für die Dauer eines Jahres, beginnend mit dem Tage der Einreise, nicht zu den direkten Steuern heranzuziehen, bestimmt der L s i t e r der Reichs stelle für Devisenbewirtschaf- tung in einem neuen Runderlaß Nr. 80/36 D. St- — Ue. St. vom 16. Juni 1936 folgendes: „Aus dem gleichen Grund befreie ich hierdurch auf Grund des 8 1 Abs. 4 des Dev.-Ges. im Einvernehmen mit dem Neichsbankdirektorium alle Personen aus außereuropäischenLändern, die zwischen dein 1. Februar 1936 und dem 1- 8. 1936 ins Inland eingcreist sind oder einreisen, für die Dauer eines Jahres, begin nend mit dem Tage ihrer Einreise, hinsichtlich ihres aus ländischen Vermögens und Einkommens von sämt lichen Beschränkungen der deutschen De oisengesetzgebung. Während dieser Zeit unter liegen sie daher mit ihrem ausländischen Vermögen weder der Anbietungspflicht noch einer deviscnrechtlichen Vcr- fügungsbeschränkung. Diese Befreiung gilt ebenfalls für ihre freien Währungs- und freien Rcichsmarkguthabcn. Sic gilt jedoch nicht für solche Personen, die sich polizeilich ;n dauerndem Aufenthalt im Inland angemeldct babcn oder bei den Finanzämtern als unbeschränkt steuerpflichtig geführt werden. Ich weise darauf hin, das; diese Frei stellung nicht für Sperrguthaben gilt, die etiva zu Lasten der freigestclltcn ausländischen Werte erworben sind." Or. Frick besichtigte das neue Oienstgebäude des Reichsarbeitsdienstes. Reichsminister Dr. Frick besuchte das neue Dienst gebäude des Rcichsarbeitsdienstes in Ber lin-Grunewald. Reichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl empfing den Reichsminister und geleitete ihn in die wich tigsten Abteilungen. Dr. Frick dankte beim Abschied dem Neichsarbeitsführer und sprach seine Anerkennung über die zweckmäßigen und würdigen Einrichtungen des neuen Dienstgebäudes aus.