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rnch-kv Irden werttaz nachmMeg». — gcmlprtchu Postl^eSkonto Leyp» »»»««.— Semelndeglrokonto lt. — «n» kooto rermstSdtn vank Zweigniederlassung HohknNem-LmlMal — vnoerlangt etngesandt« Manultripte »erden nicht gurüage. 8V<kr «wlendmige» »Pie Namendnennung finden kein« vufnadm« unü MPIM «iei »läge» Nowurien, «-gleichen Mw. wir» »er »ruttodeerag » Rechnung gestellt. Im s-llk d-herer «ew«u — »r eg oder !<mstig«r irgend welcher Ktoru», de» vetri-de» der Zettmio, ter Lieseranien »der »er veförderu»g»«>nricht»ng«n — d°t der «» »ie^r leine« «njpruch ans Liefern«, »der Rechli-f-rtt», der Zeitung »der ans RÜSiahlung de» Re»ug»prttie». Hohensteln-Ernstthaler ZeMmg, Nachrichten und Neueste Nachrichten G<nrr»lanz«lg<» für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Dersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurZdorf, Reichen bach, Tallenberg, Grumbach, Ttrfchheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht», Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Gchriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Nr. 118 Der Preis der einlvaltlaen Pn,elgen»eile betrügt lk. der vteklameiellr 45 Golvvtenntae. Nür den Nawivrl« werden 15 Goldvlenntge bercchnct. Sonnabend, den 23. Mai 1S2S Veiug-vrel» etatl »albmonaM» 8V Voldpleuntae UiekltL rrdarrlobo. 78. gahrg. Ml WkMWi Eine neue Rede Stresemanns Ans dem Festbankett in Stuttgart nach der Weihe des Hauses des Deutschtums ergrifs auch Reichsaussenminister Dr. Stresemann das Wort und führte u. a. aus: „Achtung vor denen, die hinausgingcn, weil sie ihr politisches Ideal in diesem Deutschland nicht cr- söllt sehen konnten, und die mit die besten Deutschen enoesen sind, die es jemals gab! Achtung vor denen, Ne den deutschen Namen in den Bereinigten Staaten zu Klang und Ehre brachten! Bestand doch ihr gröss tes „Verbrechen" darin, dass sie die Einheit des Deut schen Reiches eher empfunden, als die Dynastien. Andere trieben die Wanderlust und Gründe wirt- schajtlichcr Expansion ins Ausland. Das waren die Menschen aus Industrie und Wirtschaft, für die der ^«griff „Firma" identisch war mit dem Begriff „Familie". Vesser mar die Zeit, als die Begriffe Unternehmung und Firma identisch waren mit den Angriffen Mensch, Familie und Persönlichkeit. Das naren die Menschen, die den Boden pflügten, dem tie groben Früchte der deutschen Weltgeltung ent wuchsen. Das Deutschland der Vergangenheit gab d- n Ausländsdeutschen etwas von seiner Gröhe. Da mals stölz auf sein Vaterland zu sein, war eine Aus zeichnung. Heute sich zu bekennen zum neuen Deutschland, er fordert viel mehr wahre Vaterlandsliebe und festen Glauben an Deutschlands Zuiunst. Der Deutsche hat vor seinem Gewissen ein Recht auf diese Zu tuns t. Deshalb darf er auch an sie glauben. W i r haben keinen Grund, gesenkten Haup- - es durch die Welt zu gehen. Au? uns lastet nicht mehr moralische Schuld als auf irgend einem anderen Volle. Vielleicht hat uns die Not erst rich tig ancinandcrgcschmicdct. Diese grobe deutsche Kul- turgemcinschaft können wir buchen als einen Aktiv posten in unserer deutschen Politik. Die Vertreter der Ausländsdeutschen haben uns heute zur Einheit ge mahnt, aber uh bitte auch die Ausländsdeutschen, ob jektiv über den Dingen zu stehen, die in Deutschland in den letzten Jahren vergingen Wir müssen Ehr furcht haben vor dem, was gewesen, und vor dein, was heute ist. Dah das deutsche Volk in geschichtlich so kurzer Zeit sich konsolidierte, wie es heute vor uns steht, ist ein Kennzeichen für den Z u k u n ft s g l a u- ben, den wir haben können. Die Ausländsdeutschen haben ein Recht auf unseren Schutz. Dieser ist kein Siahlgewand, er schützt nicht gegen Gewalt. Das können wir nicht. Aber das Zusammengehörigkeits gefühl mit dem deutschen Mutterland bedeutet doch seelisch unendlich viel. Die deutsche Einheit hat alle Not nicht spalten können. Das zeigt, um wieviel politisch reifer das deutsche Volk geworden ist. Ueber ein 90-Millionen-Volk kann die Welt nicht hinweggehcn. Wenn wir uns bemüht sind, dah wir zusammengchören, müssen wir dahin gelan gen, mit allen Kräften, die dafür in Betracht kom- mcn, die kulturelle Autonomie für das Deutschtum drauhen zu erhalten. Daraus erwachst uns von selber die Aufgabe, dasselbe in den deutschen Ländern zu tun, was wir drauhen für das Deutschtum verlangen. Der Reichsminister schloh unter stürmischem Bei fall mit einem Hoch auf das deutsche Vater land und die deutsche Kulturgcmeinschaft, worauf das Deutschlandlied gesungen wurde. Nachdem Reichsauhenminister Dr. Stresemann seine Ausführungen beendet hatte, sprach als Vertre ter aller deutschen Länder der bayrische Ministerprä- dcnt Dr. Held. Zum Schluh sprach ein Vertreter der Deutschen im Nordostcn. Die Forderungen der Mier e; an Deutschland Wie der' diplomatische Mitarbeiter der Lon doner „Westminster Gazette" berichtet, wird die Antwortnote der Alliierten in der A b r ü st u n g s f r a g e in der nächsten Woche an den deutschen Botschafter in Paris ausgehändigt werden. Die Note werde folgende Forderungen aufstellen: 1. Umbildung des deutschen Generalstabes, 2. Vollständige Unistellung der Hauptmuni- tionsfabriken. 3 . Verbot der Einstellung von Freiwilligen in die Reichswehr, 4 Dezentralisierung der Schutzpolizei, die nicht mehr in Baracken oder Kasernen massen weise untergebracht werden dürfe, ü. die auf die Ausführung des Artikels -129 des Friedensvertrages bezügliche deutsche Gesetz gebung mutz wirkungsvoller gestaltet werden. Es sei nicht zu erwarten, fügt das Blatt hinzu, datz die Forderungen der Alliierten vor dem für die Räumung des Nuhrgebietes festgesetz ten Datum erfüllt werden könnten. Die englische Regierung habe aber keinen Grund anzunehmen, datz Frankreich seine Verpflichtung, die Ruhr zu dem vorgesehenen Termin zu räumen, nicht cin- halten wolle. England hofft auch, daß die un vermeidliche Verzögerung in der Räumung Kölns Deutschland von dem Eintritt in den Völkerbund nicht abhallen werde. Deutschland fordert Klarheit Die Londoner „Daily Mail" meldet aus Berlin, der Reichskanzler Luther habe zu Vertretern der Auslandspresse den entschiedenen Willen Deutschlands erklärt, nicht weiter z u v e r h a n d e l n, wenn keine klare Festsetzung der Räumung Kölns in absehbarer Zeit erfolge. Die deut schen Bemühungen würden bis dahin auf Teil nahme an den Beratungen der Alliierten hinaus laufen. England rechnet mit Fortdauer der Besetzung Wie die Londoner „Times" melden, hat die britische Intendantur die laufenden Zeit dien st vertrüge für das besetzte deutsche Gebiet bis 30. September ver längert. Eine englische Anfrage in Berlin UL I a e u e D r a b I m e l S u n a> Berlin. 23 Mai. Die englische Negierung hat, wie wir hören, Ende der vorigen Wochen durch den eng lischen Botschafter in Berlin die Anfrage er gehen lassen, ob die Reichsregierung gewillt sei, in der Sicherheitsfrage ein neues Memorandum auszuarbeiten, falls von den alliierten Regierungen ergänzende Anregungen Deutschlands gefordert werden sollten. Man nimmt daher in Berlin an, datz die Sichcrhcits- frage doch noch bei den kommenden Verhandlun gen eine Hauptrolle spielen wird. Keine Verhandlungen über die Anschlutzfrage Giaene Drabt Meldung» Berlin, 23. Mai. Von maßgebenden Regierungsseite wird uns mitgeteilt, datz über eine etwaige Vereini gung Oesterreichs mit Deutschland zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung noch keinerlei Verhand lungen oder Vorbesprechungen stattgefunden haben. Das Problem des staatlichen Zusam menschlusses ist zwar eine nationale Frage Deutschlands, die niemals nutzer acht gelassen wird, aber seine Verwirklichung kann erst dann ins Auge gefaßt werden, wenn hierzu die außen politischen Voraussetzungen geschaffen sind und beide Regierungen über ihre volle Er^schlie- ßungsfreiheit verfügen. Im übrigen müsse be tont werden, datz die gegenwärtige österreichische Regierung offiziell noch gar keine Stellung nahme zu. der Anschlutzfrage geäußert hat. Die Aeußerungen des deutschen Außenministeriums Dr. Stresemann stellen im übrigen noch keine endgültige Stellungnahme Deutschlands dar, die erst dann erfolgen kann, wenn diese Frage in ein akutes Stadium eingetreten ist. Sturz des belgischen Kabinetts Der Mitztrauensantrag gegen das — hauptsächlich aus Katholiken zusammengesetzte — belgische Kabinett van deVyvere, das durch den liberalen Abgeordneten Max ein gebracht wurde, ist m i t 9 8 Stim in e n der Li beralen und Sozialdemokraten gegen 73 Stimmen der Katholiken bei 9 Stimmenthal tungen angenommen worden, van de Vyvere hat sich unmittelbar in das Palais begeben, um dem König seine Demission zu unterbreiten. WM« WWW Der Nordpol schon erreicht? * In aller Stille, ohne großes Tamtam, ist am Mittwoch der norwegische Polarforscher A mundsen zu seinem Flug nach dem Nordpol aufgesticgen und hat ihn, wenn die amerikani schen Meldungen richtig sind, bereits erreicht. An gesichts dieses Erfolges kommt uns die Erinne rung an den ersten Versuch, den Nordpol auf dem Luftwege zu erreichen: Andrees Ballonfahrt im Jahre 1897, die leider schon nach wenigen Stunden ein trauriges Ende im Eismeer sand. Welch' ein Unterschied zwischen damals und heute! Ueber den Start und die Fahrt liegen uns folgende Meldungen vor: Berlin, 22. Mai Die „Vossische Zeitung" veröffentlicht eine Meldung von Bord der „Frain" aus Kingsbay vom 20. d. Mts., wonach Amundsen am Mittwoch zum Fluge nach dem Nordpol gestar - t e t sei. Die Journalisten seien ersucht worden, diese Nachricht nicht zu veröffentlichen, ehe die Flugzeuge unterwegs seien. In der Meldung wird die Vermutung ausgesprochen, daß Amund sen und seine 5 Kameraden wahrscheinlich bereits am Nordpol gelandet und dort mit Beobach tungen beschäftigt seien oder sich vielleicht sogar schon aus dein Rückflug befänden. Kingsbay (Spitzbergen), 22. Mai. Der Abflug Amundsens und seiner Begleiter erfolgte unter folgenden Umständen: Die Flug zeuge erhoben sich, wie ursprünglich angenommen, in leichter Weise und waren bereits nach sie ben Minuten für die Zurückgebliebenen autzerSicht. Jedermann hatte den Eindruck, daß die Motoren ausgezeichnet arbeiten und daß der Flug jetzt unmittelbar zum Nordpol hin geht. Lie Flugzeuge haben Benzin und Oel für eine Strecke von 2600 Kilometern an Bord, das sind 300 Kilometer mehr als die Flugstrecke zum Pol und zurück. Die Sonne schien hell am blauen Himmel, und ohne die Berichte der Wetterkundi gen abzuwarten, fühlte jedermann, daß der große Tag angebrochen war. Die Flie ger nahmen die letzten notwendigen Handgriffe an den Flugzeugen vor. Da aber seit Dienstag bereits alles fix und fertig war, blieb nur noch übrig, das geringe Gepäck für die persönlichen Be dürfnisse der Polflieger an Bord zu nehmen. Während des ganzen Morgens empfingen die Meteorologen fortgesetzt Wetterberichte von allen Stationen der Erde, während die vielfarbigen Beobachtungsballons die Windrichtung anzeig ten, Dann erhielten die Monteure Auftrag, die Maschinen für 2 Uhr nachmittags flugbereit zu halten und sie eine Stunde lang vor dein Abflug nochmals ausznproben. Um die Zeit des Abslugs hatte sich die gesamte etwa 300 Köpfe starke Be völkerung von Kingsbay bei uns versammelt, um Zeuge des großen Augenblicks zu sein. Die Wetterkundigen sagten noch immer günstiges Wetter voraus. Vielleicht hätten wir, sagten sie, auf dem Wege zum Pol ein wenig Wind von vorn, sonst aber stände nichts Ernst liches bevor. Berichte aus Alaska besagten, daß sich dort Windströmungen bildeten, die, falls der Aufenthalt am Pol langer dauern sollte, dem Flug als Achterwind auf der Rückfahrt von gro ßem Vorteil sein dürfte, weil sie auf diese Weise mit den Brennstoffen weiter reichen könnten. Der Start gestaltete sich in idealer Weise. Die Moto ren wurden fast gleichzeitig angeworfen und die Flugzeuge schossen über den Schnee vorwärts und verschwanden rasch in der Wolke von Schnee staub, die sie aufwirbelten. Bei dieser Fahrt über den Schnee bewährte sich der ausgezeichnete Bau der Flugzeuge, die trotz ihrer schweren Be lastung nur zwei Zoll tief in den Schnee ein- sanken. Rcuyork, 22. Mai Amundsens Nordpolflug, scheinbar von mildem Wetter begleitet, verlauf' g ü n st i g. Man nimmt an, daß am Pol keine allzu strenge Külte herrscht. Falls das Benzin nicht ausrcicht, sollen 6 Mann und ein Flugzeug Zurückbleiben. Die Flugzeuge führten eine Fahnenstange aus Aluminium mit der norwegischen Flagge mit. Amundsen erhielt kurz vor der Abfahrt ein Tele gramm des norwegischen Ministerpräsidenten, der ihm im Namen des norwegischen Volkes gu tes Wetter wünschte. Er hat vom norwegischen König den Auftrag erhallen, vom Nordpol Besitz zu er greifen. Wenn er den Pol erreicht, sott die Ankunftszeit in einer versiegel ten Thermosflasche schriftlich hinterlassen und die Fahne aufgepflanzt werden. Die Fahrtrichtung ist wahrscheinlich 12 Grad östlich von Greenwich. Da Amundsen plante, falls ungünstiges Welter einsctzen sollte, zuriichukehren, ist anzunehmen, daß der Flug gut verlaufen ist. Neuyork, 22. Akai Die hiesigen Blätter veröffentlichen in großer Aufmachung einen Funkfpruch, daß Amund- s e n den Nordpol glücklich erreicht hat und nach verschiedenen erfolgreichen Messungen auf dem Rückwege nachKingsbay sei. Oslo, 22. Mai „Sjoefartstidende" meldet aus Kingsbay von der N o r d p o l e x p c d i t i o n Amund sens: Die beiden Flugzeuge haben für den Fall, daß cs notwendig ist, die Rückreise zu Fuß zurückzulegen, für 30 Tage Proviant an Bord. Es ist beabsichtigt, daß beide Maschinen neben einander in 100 Meter Abstand auf 600 bis 700 Meter Höhe und auf der Rückreise auf 2000 Me ter gehen. Die Flieger beabsichtigen, auf dem Hin- und Rückflug keine Zwischenlandung vorzu nehmen es sei denn, daß sie gezwungen werden. Die Hobby erhielt unmittelbar vor dem Start Befehl, nordwärts zu gehen während die Fram einige Stunden später folgte. Die Schiffe wer den soweit nordwärts gehen, als es die Eisver- hättnisse gestatten und nach den Fliegern Aus schau halten. Für die ersten Tage haben die Me teorologen günstiges Wetter voransgesagt. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 23. Mal 1928. Warm, halbbedeckt, meist trocken, jedoch Ge witter nicht ausgeschlossen, südliche bis westliche Winde. Temperatur vom SS. Mai: Minimum -i-10.1, mittag- 12 Uhr Z-19.1, Maximum -s-20.0. Zum Sonntage Exaudi Joh. 7, 37, 38: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubet, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme des leben digen Wassers stieben! — Das heilige Pfingstfest steht vor der Tür; der Geist Kottes will über uns kom men. Wer kann ihn empfangen? Den dürstet; sonst keiner. So viele Menschen haben aber wenig Ver langen danach. Sie kennen kein ewiges Leben; das diesseits ist ihnen genug. Und sie verlangen nach keiner Heiligkeit; sie dünken sich gut genug. Die kön nen Gottes Geist niemals empfangen! Wer aber das Verlangen trägt — und in jeder Seele, die sich aui ihren göttlichen Ursprung besinnt, mub es jo kom men — den mub dürsten; er fühlt sich matt, ver schmachtend, kraftlos; er mub brennend nach Laüsa