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Dresdner Journal 1913. Nr. 92 Nichtamtlicher Teil Amtlicher Teil. in 250 200 300 250 (behSrölichrBekanntmachungenerscheinenauchim Ankündigungsteile.) 100 150 der der der vor- daß den 1913 ab mit dem 321»IV 2903 Auf Antrag der Buchbinder-Jmmng Zwangs Innung) zu Chemnitz wird deren Bezirk auf die Amts Hauptmannschaften Chemnitz, Flöha und Stollberg aus^ gedehnt. Sämtliche Gewerbetreibende, die in den Be zirken der genannten Amtshauptmannschaften das Buch- Bei der Verteilung der Zinsen aus der König Albert-Gedächtnis-Ttiftnng auf das Jahr 1912 sind dem Carolahause in Dresden der Bolksheilstätte Carolagrün dem Maria Anna-Kinder-Hospital Dresden Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Abteilungsvorsteher beim Ver bände der Preußischen Landwirtschaftskammern, Okonomie- rat und Hauptmann d. L. Burckhardt in Berlin-Lichter- selde den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Materialwarenhändler Stöhr in Sachsgrün das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens annehme und trage. geschriebene Weg so viel Zeit in Anspruch nimmt, der Entwurf erst im Jahre 1917 zur Vorlage an Reichstag kommt. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gegen die „Post". dem Johannesverei», II., III. und IV. Abteilung in Dresden je drin Dienstbotenheim in Dresden dem Krankenhause in Grunau bei Ostritz und der Kleinkinderbewahranstalt der Kreisstadt Plauen je der heil- und Pfleganstalt für Epilep tische in Wachau bei Radeberg und dem Rettungshause in Moritz burg je sowie dem Sächsischen Krüppelheim in Dresden-Trachenberge bewilligt worden. binderhandwerk ausüben, haben vom 1. Juli der Buchbinder-Zwangs-Jnnung zu Chemnitz Sitze daselbst anzugehören. Chemnitz, am 15. April 1913. Die Srei-Hu«ptm»«uschafi. Ministerium -es Königlichen Hauses. v. Metzsch. 2906 Straßburg, 22. April. Auf eine Interpellation Sozialdemokraten bezüglich der Stellungnahme elsaß-lothringischen Bundesratsvertreter bei Abstimmung über die Wehrvorlage verlas Staats sekretär Zorn v. Bulach eine Mitteilung des Kaiserlichen 3175 Mark, 700 - r» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Mittwoch, 23. April S^ugspreiS: Beim Bezüge durch die Expedition, «roße Zwingerstraße »», sowie durch die deutschen Postanstalten 8 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 1V Pf. erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 12S5, Redaktion Nr. 4074. TtaaWkretiir vrtzan beabfichtiat, dem Senat»- komitee für auöwLrtige Angelegeuhetten den Abschluß Keihe do» weÜnmfaAende« vertritze» z» emd- /M«, »ach denen alle Streitigkeiten eine« Schied», glicht «ateebeeitet und ßke Wtfinngen beschränkt »erden sue«. Berlin, 22. April. Die ,>Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Wir finden in einem deutschen Blatte, in der „Post", aus Anlaß der Nancyer Vorgänge beschimp fende Ausfälle gegen das französische Volk im ganzen. Derartige Machwerke verstoßen gegen echten Patriotis mus und wahre deutsche Gesittung. Sie liefern dem AuSlande, zu Unrecht verallgemeinert, den Borwand, eigene chauvinistische Treibereien mit deutschen Maßlosig keiten gleicher Art zu entschuldigen. Im Interesse des Ansehens und der Würde deS deutschen Namens, den sie kompromittieren, muß eine derartige Sprache, als eines hochstehenden Volkes unwürdig, energisch zurück gewiesen werden. Die «eichölanbe und die Wehrvorlage --- Die in Berlin am 22. April ansgegebene Nr. 24 deS Reichs- Gesetzblattes enthält: Bekanntmachung vom 4. April d. I-, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der Wanderausstellung der Deutschen Landwirlschafts-Gesett- schäft iu Straßburg i. Els. 1913; Bekanntmachung vom 8. April d. I., betreffend die Geltendmachung des in Artikel 4 der revi dierten Pariser Übereinkunft vom 2. Juni 191 l zum Schutze des gewerblichen Eigentums vorgesehenen Prioritätsrechts; Bekannt machung vom 10. April d. I. über den Beitritt Spaniens zu einem der auf der Zweiten Haager Friedenskonferenz abgeschlpjsene» Abkommen, sowie Bekanntmachung vom 11. April d. I, betreffend die Ratifikation des am 1t. Oktober 1909 in Paris nntekzelch- neteu Internationalen Abkommens über den Verkehr mit Kraft fahrzeugen durch Montenegro und Griechenland sowie die dadurch erforderlich gewordenen Änderungen der zur Regelung des inter nationale» Verkehrs mit Kraftfahrzeugen vom BnndeSrate ge troffenen Bestimm »»gen. aussichtlich früher fertigstellen werde, als bisher an genommen wurde. Wie der „Inf." demgegenüber mit- geteilt wird, ist der Zeitpunkt der Fertigstellung, des Vor- entwurfs im Augenblick noch nicht abzusehen. Aber selbst wenn der Vorentwurs früher zur Fertigstellung gelangen sollte, würde dadurch der weitere Verlaus der Angelegen heit nicht beeinflußt werden. Sicher ist, daß sich auch in diesem Falle der jetzige Reichstag mit der Vorlage nicht mehr beschäftigen wird, daß vielmehr der Tie „Nordd. Allg. Zeitz." widerspricht dem Gerücht, »atz Prof. Antsu v. Werner überhaupt uud au» poli tischen Gründe»» die Au»stellung seiner Historienbilder ao» dem Kriege 187-/71 auf der diesjährigen JubilSum»- »«tstellnng derbste»» worden^sei. Bei der ReichHagSersatzwahl für deu verstorbenen Prälaten vr. Schädler im Wahlkrei» Oberfranke»» wurde Leicht (Z.) gewählt. Die reich»ländische Zweite Kammer nahm eine Ress- lution de» Zentrum» und der lothringischen Gruppe an, in der da» Bedauern über die Zustimmung der elsaß- lothringischen Bunde»rat»vertreter zur Wehrvorlage au»- zesproche» wird, da diese Zustimmung den Wünsche»» der Mehrheit de» lothringischen Volke» nicht entspreche. * Die beiden gestern in Frankreich gelandete»» deutschen OWerS-Flieger find auf dem Luftwege nach Metz zu- riikgetehrt. * Skutari ist, wie amtlich au» Cetiuje gemeldet wird, nach erbitterten verlustreichen Kämpfen »sn den Montene grinern genommen worden. Statthalters, wonach die elsaß-lothringischen Vertreter iin BnndeSrate für die Vorlage gestimmt hätten, aus Gründen defensiver Natur und im Interesse der Ehre des Reiches. Eine Resolution der Sozialdemo kraten, in der die Haltung der Regierung nicht gebilligt wird, wurde in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Dagegen wurde eine Resolution des Zen trums und der lothringischen Gruppe angenommen, in der das Bedauern sestgestellt wird über die Instruk tionen der BundeSratSvertreter, die dem Wunsche der Mehrheit deS lothringischen Volkes nicht ent sprächen. Anton v. Werner UN- die JubilSum-ausstellung. Ein halbamtliches Dementi. Berlin, 22. April. Die „Rorddeusche All gemeine Zeitung" schreibt: Mehrere Zeitungen bringen die Nachricht, daß die Ausstellung der von Prof. Anton v. Werner für die diesjährige Große Berliner Kunstausstellung angemeldeten!. Historienbilder ins besondere au» den siebziger Jahren au» politischen Gründen verboten worden .^ei.: .Dje» trifft, wie wir erfahren, nicht zu Der Künstler hatte eine Lille von königlich Sächsischer Staatsanzetger. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilagt, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. ktaatSschutden und der K. S. Land- und Landeskultnrrentenbank.Verwaltung, Übersicht der Kinnahmen und Ausgaben der LandeS-BrandverficherungSanstalt, Übersichten de» K S. Statistisch«» Lande-amtL über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSverficherungSamt», BerkaufSkiste von Holzpflanzen auf den K. S. StaatSforstrevieren. Reichstag. Sitzung vom 22. April 1913. Am Bundesratstische: Kriegsminister v. Hecringen, die Sümts- selretäre Kühn und vr. Solf. Präsident vr. Kaempf eröffnete die Sitzung »in 2 Uhr 8 Mi nuten. Auf eine Anfrage des Abg. vr. Heckscher (fortschr. Vp.) be treffend die Ermordung des deutschen Rcichscmgehörigen Arp in Santa Cruz antwortete Wirklicher Geheimer Legationsrat vr. Lentze. Die Gesandt- schast in Mexiko hat ohne weiteres die ersorderlichen Schritte bei der mexikanischen Regierung angeregt, das Auswärtige Amt hat die Gesandtschaft telegraphisch angewiesen, auch weiterhin mit Nachdruck auf die Durchführung des Strafverfahrens bei der mexikanischen Regierung hinzuwirken. Nach einem am 20. April eingegangenen Telegramm ist die Untersuchung eingeleitet und der Name des slüch tigen Täters ermittelt worden. Hierauf setzte das Haus die Spezialberatung des Militär etats in der Erörterung bei den fortdanernden Ausgaben sür das „Artillerie- und Waffenwesen" nnd die „Technischen Insti tute" fort. Abg. vr. Mütter Meiningen (fortschr. Vp): In Verfolg unserer früheren Bemängelungen bei diesen Kapiteln ist von der Feldzeug meisterei untcrm 9. November 1912 ein Erlaß ergangen, der einen höchst bedenklichen Inhalt hat. Er enthält nämlich eine Empsehlung des „Bundes der Handwerker" und die Empfehlung, ihm eine Unter stützung für seine Bildungsbestrebungcn zu gewähren. Die Feldzeug meisteret führt aus, daß diese Empsehlung weniger mit Rücksicht auf die zu erwartenden pädagogischen Borteüe, als wegen seiner Zuge hörigkeit zum Förderungsausschuß des Bundes Vaterländischer Ver eine erfolge: es wird ausdrücklich auf den „reichstreuen" Charakter dieser Bereinigung und daraus hinaewiesen, daß er bisher nicht „unliebsam" hervorgetreten sei. Die Unterstützung wird also empföh le» und weiter bemerkt, daß an andere Vereine mit ähnlichen Ten denzen solche Unterstützungen zu gewähren nicht beabsichtigt werde. (Hört! Höri! links.) Ob tue Unterstützung weiter zu gewähren sei, werde von dem Verhalten des Bundes abhängcn, namentlich auch davon, ob er sich noch weiter mit Petitionen an den Reichstag wenden werde. (Stürmisches Hört! hört! links.) Hier tritt ein politisches Schmiergelderunwesen schlimmster Art zutage (Lebhafte Zu stimmung links); es wird mit Reichsgeldern geradezu ein Druck aus- geübt und gleichzeitig stellt der Erlaß die stärkste Herausforderung dc< Parlaments,einenBerstoßgcgendasPetitionsrecht dar,wogegen schärf ster Protest erhoben werden muß. Ich frage die Militärverwaltung, aus welchem Fond- werden diese Gelder bewilligt, in welcher Höhe, an welche Vereine? Es soll eine Wohlfahrtsausgabe sein, wir danke» sür eine solche Wohlsahrtsausgabe zu politischen Zwecken. (Sehr rich tig! links.) ES ist glcichaültig, ob eS sich hier um 170 oder 170 000 M handelt. Alle Parteien sollten diese Förderung der „guten Gesinnung" verurteilen. Die Mitteilung des Erlasses ist auf leinen VcrtrauenS- bruch zurückzuführen, er ist nicht vertraulich.. Wir müssen einmal hinter die Schliche der Verwaltung kommen. Generalleutnant Wandel hat zugcstanden, daß solche Ausgaben sür Wohlfahrtszwecke gemacht worden sind. ES liegt hier ein Unfug schlimmster Art vor, wir erwarten volle Klarheit n der Verwaltung über die Verwen dung diefer Gelder. Kann oer den Fonds leine Auskunft gegeben werden, so erwarten wir, daß dieser Mißbrauch künftig unter keinen Umständen mehr vorkommt, wir verurteilen diese- Schmiergelder- Unwesen zu politischen Zm aen auf da- schärfste. (Lebhafter Beifall link-, l Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raun» im AnkttndigungStette 2v Pf., die Sspaltige Grnndzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7ü Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 1d0 Pf. PreiSermäßigg. aus Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. 24 seiner Bilder vorgclegt und die Auswahl freiaestellt. Hiervon wurden 22 auLgewählt. Unter ihnen befanden sich: Der Kronprinz an der Leiche deS Generals Abel Douah bei Weißenburg, sechs Modellskizzen für dar Sedanpanorama, General Reille überbringt Napoleon» Brief am 1. September 1870, Bismarcks und Napoleon» Zusammentreffen auf der Chaussee am 2. September 1870, Moltke vor Paris, der Kroupriuz in der Billa Andre in Versailles, die Kaiserproklamation in Versailles, da» Velarium „Krieg und Sieg", der Fries um das Sieges- denkmal u. a. Es hätte also Anton v. Werner, wenn er diese Bilder nicht zurückgezogen hätte, auf der Kunst- ausstellung als Historienmaler des Deutsch-französische» Krieges in würdigster Weise zu Worte kommen könne». Wahlreform in Anhalt. Dessau, 22. April. Der Anhaltische Landtag hat die Wahlrechtsvorlage heute in zweiter Lesung an- geno »n in e n. Deutsch«- Reich. Bom Kaiserlichen Hofe. Homburg v. d. H., 22. April. Se. Majestät der Kaiser hörte heute vormittag die Vorträge des Ver treters des Auswärtigen Amt» Gesandten v. Treutler und deS Chefs des Militärkabinetts Generaladjutanten General der Infanterie Frhrn. v. Lyncker. Nachmittags unternahmen Ihre Majestäten einen Automobilausflug nach dem Feldberg. Abends fand bei den Majestäten aus Aulaß des Geburtstags der Prinzessin Friedrich Karl von Hesse» Tafel statt. Reichötagöerfatzwahl in Oberfranken v. Bamberg. 22. April. Bei der gestrige»» Reichs tagsersatzwahl für den verstorbenen Prälaten vr. Schädler im Wahlkreise Oberfranken V wnrden nach dein vorlänsigen amtli chen Ergebnis 21226 Stimmen abgegeben. Davon erhielte»» Homprediaer Leicht (Z.) 13877, Postsekretär Krause (fortschr. Vp.) 3196 und Gausekretär Bogel (soz.) 4121 Stimmen. Zersplittert waren 32 Stimmen. Aus fünf kleinen Wahlbezirke»» steht daS Ergebnis noch aus, daS jedoch auf die Wahl Leichts ohne Einfluß bleibt. Von» Mraf-efetzeutwurf. Berlin, 22. April. Es wurde gen»eldet, daß die mit der Ausarbeitung de» Boretttwurfs znm neue» Strafgesetzbuch beschäftigte Kommission ihre Arbeit vor-