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Meißeritz-Mung TiMtitiM Md Wgtt siir Hstl-iswOe, Medtßers s. ll. AmtSblE fik die KöMi, Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Dl« ZVeißeritz - Zeitung- Mschcint täglich mit Aus- der Sonn- und mird am ^pätnach»»..-„ ausge- geben. Preis vierteljähr« Lich 1 M. 60 Ps., zwei« monatlich 1 Mark, ein- monatlich 80 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Poft- Voten, forme unsere Aus» Wäger "«r>ni>>n Beitel» Inserat« werden mü 15 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteInserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. Mtt E .Illustrierten UnterhaltungsVlatt^ und «SgUcher UnterhaltungsbeUagr. Mr hie Aufnahme ri, s Inserat »>«c"'nmLer Stelle und -ms defttmmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Nerantwo kicher Redaneur: Paur Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswatte. Nr. 18 Montag den 24. Januar 191« abends 82. Jahrgang Hundesteuer. Die Hundesteuer ist zur Vermeidung der zwangsweisen Einziehung bis spätestens den 31. d. M. zn bezahlen Dippoldiswalde, am 24. Januar 1916. Der Stadtrat. VE" Weitere amtlichen Bekanntmachungen stehen heute in der Beilage. "MG —-- -- -.1- ---------------- - —- Großes Hauptquartier, 23. Januar, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Neuville (nördlich von Arras) bemächtigten sich unsere Truppen nach einer erfolgreichen Minensprengung der vordersten feindlichen Stellung in einer Breite von 250 Metern. Wir machten 71 Franzosen zu Gefangenen. In den Argonnen besetzten wir nach kurzem Handgranatenkamps ein feindliches Grabenstück. Militärische Anlagen östlich von Belfort wurden mit Bomben belegt. Die Lage auf dem östlichen und dem Valkan- Kriegsschauplatze ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Rom. Meldung der Agencia Stefani: Der König von Montenegro und Prinz Peter sind gestern in Brindisi eingetroffen. Sie werden die Reise nach Lyon sortsetzen. Prinz Mirko und drei Mitglieder der Regierung bleiben in Monte negro aus ausdrücklichen Wunsch des Heeres, das den Kampf sortsetzt. Der montenegrinische Ministerpräsident ver öffentlicht dazu eine ausführliche Darlegung, in welcher er behauptet, daß die Waffenstillstands- Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn einzig und allein darauf abgezielt hätten, den Rückzug der montenegrinischen Truppen zu sichern. Es sei sicher, daß der Vormarsch der österreichisch-unga rischen Truppen aus diese Weise um mindestens eine Woche aufgehalten worden sei. Im Gegensatz zu dieser fast unglaublichen Nachricht, „König ' Mita würde sich dadurch als einer der größten Hallunken osfenbaren, meldet das österreichisch'Ungarische Hauptquartier: Die Wafsenftreckung der Montenegriner nimmt ihren Fortgang. An zahlreichen Punkten drs Landes wurden die Waffen niedergelegt. An der Nordoftfronl von Montenegro ergaben sich an den letzten Tagen über 1500 Selben. England setzt seine Postrüubereien unentwegt fort. Neuyork Seit mehr als einem Monat sind hier Post sendungen von Deutschland nicht mehr ringetrossen, so daß man annehmen muß, daß die deutsche Post von Anfang Dezember an amerikanische Adressaten nicht mehr in die Hände gelangt ist. Wahrscheinlich haben englische Schisse die Po'tbeutel für Amerika geräubert. Und die Langmut der Regierung in Washington gegen über solchen englischen Bölkerrechtsverletzungen hält noch immer an! Ein hübsches Sümmchen! Genf. Aus Paris wird gemeldet: Die Vorschüsse des Bierverbandes an Montenegro belaufen sich einschließlich de» Wertes des gelieferten Kriegsmaterial» auf rund 3/4 Milli arde Franken. Darin sind die von Rußland vor dem Kriege gewährten Darlehen nicht inbegriffen. Lokales und Sächsisches. Dippolbiswald», 24 Januar. Zu einem Familien- abend halte der Turnverein für gelten, abend seine Angehörigen und Freunde eingrladen, und zahlreich waren sie nach dem Reichskronen Saale gewandert, wo eine ab wechslungsreiche Vortragssolge den Abend angenehm aus- füllte. Die Begrüßungransprache des Vorsitzenden Herrn Rudolf Reichel schloß mit einem Hurra aus unsern Kaiser, woran der allgemeine Gesang „Deutschland über alles" - sich anschloß. Daß die ernste Turnarbeit in Dippoldis walde auch unter den jetzigen schwierigen Verhältnissen gepflegt wird und daß der im vorigen Jahre bei irgend einer turnerischen Veranstaltung hier getane Ausspruch: „Und wenn noch zwei Mann zum Turnplatz gehen, ge turnt wird!" nicht nur eine Redensart ist, zeigten die Vor führungen: Turnen am Hochbarren, am Hochreck und Eisenstabgruppen. Was aus denen, d>e noch zu Hause sind, herauszuholcn ist, wurde herausgeholt und tatsächlich B-achtenswerles geleistet. Eine stramme Leistung waren auch die Stabübungen der Damenabteilung (lieber wollen mir sagen Frauenabteilung). Nach Schluß derselben nahm der Leiter, Herr Oberlehrer Eidner, Gelegenheit, dos Turnen unsrer Jung Mädchcnwelt jeden Standes und auch unsren jungen Frauen warm ans Herz zu legen. Auf ihnen beruhe die Gesundheit und Kraft ''es zukünftigen Geschlechts und damit die Zukunft des deutschen Volke« Damit soll an dem, was der Vorsitzende der männlichen Jugend zurief, nicht ein Pünktchen gestrichen werden. Weiter wurde der Abend gut ausgefüllt durch das lobens wert flott wiedergegebene heitere Stimmungsbild „Der blaue Junge" mit einer sauberen Gesangszugabe durch Deklamationen, den Mundharmonika-Klub und unlre „Stadlkapelle". Eine Tombola für die Feldgrauen, deren Nieten der gute Zweck ve-süßte, bildete den Schluß drs schön verlaufenen Abends. (Line der Deklamationen, das im Felde vor Ppern entstandene Gedicht „Stilles Helden tum", bringen wir noch zum Abdruck). Dippoldiswalde Dis Landeskollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds, gesammelt am Sylvester 1915, hat in hiesiger Ephorie ergeben: 520,01 M., als Dippoldiswalde 90, Altenberg 20, Zinnwald 7,50, Bärenstein 10, Börners dorf 17, Breitenau 3, Burkersdorf 13.50, Dittersbach 4, Dittersdorf 7, Döbra 6, Frauenstein 13, Fürstenwalde 4.50, Fürstenau 3.50, Geising 8. Glashütte 20, Hart- mannsdors 6, Hennersdorf 4, Schönfeld — (kein Gottesdienst), Hermsdorf 7, Höckendorf 5.50, Johnsbach 20, Kreischa 29, Lauenstein 10 50, Liebenau 6.50, Nassau 16, Oelsa 13 50, Possendors 22, Pretzschendorf 21, Mchenber? 14, Reich städt 12, Reinhardtsgrimma 10, Ruppendorf 6, Sadis- dorf 10 50, Schellerhau 8 36, Oberbärenburg 23 65, Schmiedeberg 9.50, Kipsdorf 23, Seifersdorf 15 M. — Kriegshilfsauschuß. Morgen Dienstag findet keine Sitzung statt. Zur nächsten Sitzung wird besonders eingeladen. — Das in diesen Tagen erschienene Schülerverzeichnis der Deutschen Müllerschule weist im gegenwärtigen Wintersemester 12 Besucher auf, nämlich aus Bayern 3, Schlesien 2, Herzogtum Anhalt, Elsaß-Lotkring-n, Norwegen, Ostpreußen, Provinz Sachsen, Spanien und Ungarn je 1. Insgesamt war die Anstalt von ?119 Schülern besucht, von denen aus Deutschland 1605, Oesterreich-Ungarn 284, Rußland 93, Schweiz 45, Frankreich und Schweden je 11, Holland 10, Dänemark 9, Bulgarien, Italien und Nor wegen je 7, Belgien 6, Serbien und Türkei je 5, Amerika, Griechenland und Rumänien je 3, Luxemburg und Spanien je 2 und Portugal l stammten. — Der für heute Montag abend angesetzte Vortrag im Frauenverein kann wegen Erkrankung der Vortragen den leider nicht stattfinden. — Der frühere Besucher der Deutschen Müllerschule und Mitglied des A. H. Verbandes des Vereins „Glück zu", Herr August Bracker, Mühle Langelohs bei Elmshorn (Holstein), aktiv 1910, wurde für sein tapferes Verhalten bei den Kämpfen an der Lorettohöhe mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und zum Unteroffizier befördert. Herr P. F. Diltmer, Kunstmühlenbesitzer, Rhena i. Mecklbg. (1895/97) wurde ebenfalls zum Unteroffizier befördert. Diltmer ist ebensalls Verbandrmitglted. — Im Interesse der ösfentlichen Sicherheit verbieten die stellvertretenden Generalkommandos: I. a) aus Brief sendungen mit Wareninhait nach dem Auslande oder b) in den Aursuhreiklärungen zu Postpaketen den Absender falsch zu bezeichnen oder den Inhalt unrichtig anzugeben, 2. Druckschriften, schriftliche Mitteilungen, Abbildungen oder Zeichnungen in Paketen mit unrichtiger Angabe des In- Halis zu versenden. Die Beifügung einer Faktura ist ge» stai.et und bedarf nicht der Erwähnung in der Inhalts» , angabe. Zuwiderhandlungen weiden auf Grund von § 9b des Preußischen Gesetzes vom 4. Juni 1851 mtt Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. — Die Körung von Ziegenböcken in Sachsen. Bei der ersten Kammer ist ein königliches Dekret Nr. 18 ein gegangen, das den Entwurf einrs Gesetzes über die Körung von Ziegenböcken en'hält. Darnach dürfen in. Gemeinden, in denen die Ziegenzucht mit Staatsmitteln unterstützt wird, zum Decken der vorhandenen Ziegen nur Ziegenböcke verwendet werden, die als zuchttaugltch er klärt (angeköri) worden sind. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 2. Dekade Januar 1916: Bereinigte Weißeritz: beob. 39, norm. 9,Mwchg.-j-30; Wilde Weißeritz: beob. 44, norm. 14, Abwchg. -j-30; Rote Weißentz: beob. 43, norm. 13, Abwchg. -s-30; Müglitz: beob. 38, norm. 13, Abwchg. -j-25. — Lungenkranke aus dem Mittelstände, sowohl solche der höher gebildeten Gesellschaftsklassen, wie aus dem Be amten- und Handwerkerstand, können vom sächsischen Volks- heilstäitenverein für Lungenkranke beim Besuch deutscher Lungenheilstätten Unterstützungen erhalten. Anfragen unter Angabe der persönlichen Verhältnisse und voraussichtlichen Kurkosten sind an die König!. Amtshauptmannschaft Auer bach t V. (Volksheilstätlenoerein Mittelstandsfürsorge zu richten. Kreischa. Der hiesige Verkehrs- und Gebirgsverein hielt am Freitag den 21. Januar im Gasthof Blasche seine Generalversammlung ab. Der Jahresbericht gab ein Bild fleißiger Kriegsarbeit im veigangenen Jahre und der Kassenbericht bewies, daß der Verein auch im Kriegs jahre keine Kosten scheute, zur Hebung des Verkehrs und zur Kriegshilse mit bcizutragen. Die Wahlen ergaben eine einstimmige Wiederwahl der aurscheidrnven bisherigen Vorstands- und Außschußmitglieder. Es wurden Beschlüsse gefaßt über Wegeoerbesserungcn, Markierungen, Wan derungen, Vorträge, Vereinszeitschrift, Seuerangelegenheiten. Freitag den 28 Januar findet am Abend eine Jugend wanderung aus den Willsch statt, womit eine Nachfeier von Kaisers Geburtstag verbunden werden soll. — In hiesiger Volksschule wurden für die Schulausnahme 1916 37 Knaben und 22 Mädchen, zusammen 59 Kinder zur Anmeldung gebracht. Dresden. Prinz Ernst Heinrich, der aus dem Felde hier eintraf, wird an einem Dorbereitungskursus zwecks Ablegung der Maturitätsprüfung teilnehmen. Königsbrück. Die gefangenen Serben, gegen 3000 an der Zahl, machen keinen üblen Eindruck. Es sind ver hältnismäßig kleine Gestalten, meistens ziemlich jung und schmächtig, aber froh und munter und sie unterscheiden sich sehr von den mehr oder weniger stumpfsinnigen Russen. Sie sind viel geweckter und im großen und ganzen gut- mütig. Vor den Deutschen Haven sie großen Respekt. Ein Serbe hatte auch einen Dudelsack mit, aus dem er zuweilen bläst, wozu andere heimische Weisen singen Die Kleidung ist nicht Übel, nur das Schuhwerk ist schlecht; die Leute haben keine Schaftstiefel wie die Russen, son dern Schnürschuhe, einige aber haben Schuhwerk au» zu sammengewickelten Tuchlappen und Sandalen aus Bast- gesiecht. Meißen. Hier erschien an einer angeblich für Butter verantwoitlichen Stelle die edle „deutsche Frau", die hinter der Front „durchhält", und sorderte „ihre" Butter. Als man ihr endlich klar gemacht hatte, daß man selbst keine Butter habe und sie sich dahir behelfen müsse wie hundert und tausend andere, da schlug diese Thusnelda wütend auf den Tisch, und sprach die klassischen Worte: Macht keen Krieo, wenner keene Butter habt! Leipzig. Die noch rückstänvigen Geschäfte der Inter nationalen Ausstetlung für Buchgewerbe und Graphik