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Adorser Memme Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Oelsnitz, des Amtsgerichts, der Ants.^ anwaltschaft und des Stadtrates zu Adors. Avzeigeupreife: Für die bgcspolttne Petitzeile oder deren Raum 15 Goldpfennige, bei auswärtigen Anzeigen LO^Goldpsennige/ sur^bie amtliche Zeile 40^Eoldpfennige, Rellammezeile 60 Goldpfenntge- Diese Zeitung erscheint an jed^m Wochentage nachmittag mit dem Datum de» folgenden Tages. Sonnabends liegt die 8seitige Roman,Beilage „Neue Illustrierte" bei« Fernprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto Meyer in Adors. Postscheck-Kw. Leipzig^3?369 ^70. Donnerstag, den 10. April 1924 Jahrs. 89. Es wird darauf Angewiesen, daß Teschings als Schußwaffe« im Sinne der Verordnung über Waffenbesitz »om 13. Januar 1919 (Reichsgesetzbl. Seite 31) anzusehen skd. Auch für Teschings sind daher Waffenbefitzscheive erforderlich. Wer in unberechtigtem Besitze von Teschings ist, hat Bestrafung nach Z 3 der oben OngesühNrn Verordnung zu gewärtigen. I 8: 1 66. Oelsnitz i. D., 8. April 1924. Die Amtshauptmauuschafk. M- u« MkOMe i« AAM In dem Gehöfte des Gutsbesitzers Willy Friedrich in Tirschendorf Nr. 12 S ist die ^ui- und Klauenseuche festgestellt worden. Sperrbezirk; Tirschendorf. Beodachtungsgediet: Raasdorf und Willitzgrün. > Ferner wird eine Gefahrenzone aus den Gemeinden: Marieney, Oberwürschnitz, Merwürlchnitz, Hundsgrün, Görnitz, Oelsnitz i- V., Zaulsdors, Arnoldsgrün und Schilbach Wldet. Hunde sind im Sperrgebiete festzulegen. .. Auf die früher in Maul- und KlaurnseucheMen erlassenen Vorschriften wird ver- ^«sen Zuwiderhandlungen werden bestraft. l b: 41 8 24. Oelsnitz i. V., den 8. April 1924. Die Amtshauptmannschast »«d der Stadtrat. R» «S «kMsUNL ii« 2n dem Klauenviehbestande des Gutsbesitzers Hermann Ludwig in Taltitz Nr. 55 Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Sperrgebiet: Ortsl. Nr. 55 und 55 L für Taltitz. Beobachtungsgebiet: Der übrige Ort Taltitz, Dobeneck und Ortsteil Göswein der Gemeinde Magwitz. Gefahrenzone: Untermarrgrün, Oelsnitz i. V., Lauterbach, Schönbrunn, Bösen brunn und Dröda. Auf die in früheren Maul- und Klauenseuchefällen erlassenen Vorschriften, die bei der Amtshauptmannschaft und den Gemeindebehörden eingesehen werden können, wird erneut hingrwiesen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. 1 b: 42 8/24 Oelsnitz i. V., den 8. April 1924. Die Amtshauptmauufchaft uud der Stadtrat. Der UI. Nachtrag zu dem Regulativ für die Gewerbeschule in Adorf i. V. vom 28. November 1907 wird hiermit unter Bezugnahme auf den entsprechenden Aushang im Rathause bekannt gemacht. Adorf, den 7. April 1924. Der Stadtrat. Zum Zwecke der Durchführung des Ziegenbockkörgefetzes findet demnächst ein» ZSHluvq der Ziegenhalter und ihres Besitzstandes an znchtfähige« Weib lichen Ziegen in Adorf nach dem Stande am 12. April 1924 statt. Es gel ten als zuchtfähig weibliche Ziegen im Alter von 6 Monaten an sowie auch solch« jüngere weibliche Tiere, die noch im laufenden Wirtschaftsjahre, d. i. bis 31. März 1925, zur Zucht benutzt werden sollen. Mit der Vornahme dieser Zählung ist unsere Polizeimannschaft beauftragt worden. Wer bei der Zählung der zuchtfähigen Ziegen wissentlich unrichtige Angaben macht,, wird mit einer Geldstrafe vom zwei- bis zehnfachen Bettage der für das laufende Wirt schaftsjahr festgesetzten Umlage bestraft. Adorf, den 8. April 1924. Der Stadtrat. deutscher erneuert Aufhetzungen in Paris, daß von im Ruhrgebiet der passive Widerstand fülle, wenn wir unsere Forderungen nicht Nw könnten, ist von der Reichsregierung mit !r"ischiedenhe1t entgegengctreten worden. Mit yt darauf hingewiesen worden, daß ein Repara- -trag nur abgeschlossen werden könnte, wenn im Ruhrbeztrk herrsche, und der ist, wie heute hidAuge liegen, mit der Erneuerung des passiven Jahre 1923 der passive Widerstand «ittbict zum Schluß nicht so abgelaufen ist. wie ^Io> ? wurde, so haben wir doch keine Ursache, diesen als eine Niederlage zu betrachten. Es ist wie liege gewesen, wo nicht die deutsche Tapfer ^Erlag, sondern die starke feindliche Uebermacht g" davontrug, während an der Ruhr die fi- deutsche Leistungsfähigkeit infolge der feind trigen nicht mehr mitkoinmen konnte, die r don Beamten, Angestellten, Arbeitern und i ab*w unerschttttert blieb. ein neuer Konflikt im Industriegebiet zwi A Deutschland und Frankreich entstehen, so wür- 'Orperlich uno geistig ebenso wie 1923 den gewachsen sein, aber die mühsam erzielte A, unserer Valuta würde abermals Gefahr lau ez , ^tert zu werden. Zum zweiten Male würden Ä indessen kaum fertig bringen, das z» erreichen, ! zustande gebracht worden ist. Und damit v 5. jetzt matt gesetzt. Vereinbarung eines Vertrages im und über Mvoi» gebiet ist vom guten Willen zum Vertragen Der passive Widerstand hat diesen guten hn freundnachbarlichcn Ncbeneinanderwoh Frankreich nicht durchbrochen. Wir haben im r 1922 nach Paris unsere Verständigungsvor U KjnAwcht' die von Poincarä damals a»sweichen"d K^bend behandelt wurden. Es ist von ihm kein bestimmter Bescheid wegen des Ein. m das Ruhrgebiet erfolgt, sondern am 11. Was gibt es AeueS? einem Bericht des „Matin" soll der Sachver- "Eigenbericht kein Moratorium vorsehen. Tas Reichskabinett stimmte dem mit den Eisen- geschlossenen Kompromiß zu, wonach ein Sinn- ! «Uschlag von 6 Pfennig gewährt werden soll. Gegen den verantwortlichen Redakteur des „Vor- > ist ein Landesverratsverfahren etngeleitet worden. Das vorläufige amtliche Ergebnis der bayerischen utagNoahlen liegt jetzt vor. ^in anläßlich des Geburtstages von Ludendorff wurde von der bayerischen Regierung In Südafrika ist eine Regierungskrise ausgebrochen. Vertrag und Vertragen. Januar 1923 begann unangemeldet die sogenannte MuhraMon. Die Franzosen waren also diejenigen, welche anfingen, bei deren Vorgehen ein bedeutender Teil unseres Nationalwohlstandes auf dem Spiele stand. Hätten wir den sofort erngebüßt, so war uns von vornherein jede Möglichkeit geraubt, der Erfüllung der Reparationspflichten nachzukommen. Auch die Aufgabe des passiven Widerstandes hat uns nicht von den Bedrängnissen befreit und den Bestrebungen, endlich zu einem Vertrage zu kommen, werden vom Westen her immer neue Steine in den Weg geworfen. Wer das alles durchgemacht hat, der hat nachgerade genug bekommen und wünscht Ruhe und Frieden, zumal, wenn er sich völlig schuldlos fühlt. Vertrag und vertragen, das ist es, worauf wir hinaus wollen. Wer es anders deutet, der entstellt unsere Gesinnung und sucht uns von neuem vor aller Welt in Mißkredit zu bringen. Die deutsche Freiheit ist nicht durch unseren bösen Willen, sondern durch Intrigen und Brutalität auf der Gegenseite bedroht. Die Reichspolitik geht ihren graden Weg und darum wird sie auch einmal zum Ziele gelangen. Die Hranlsurier Neffe. Eine Begrüßungsrede des Reichskanzlers. Zum Besuch der Messe trafen in Frankfurt a. M. ein: Reichskanzler Marx, Staatssekretär Bracht, Rcichs- >wirtfchaftsminlster Hamm, Reichssinauzminister Dr. Luther, Preußischer Staatsminister Dr. Dönhoff, bay erischer Ministerpräsident v. Knilling, der bayerische Gesandte in Berlin, Dr. v. Preger, badischer Staats präsident Dr. Köhler, badischer Minister Trunk, hessi scher Staatspräsident Ulrich, hessischer Minister Raab und Ministerialdirektor Dr. v. Schönebeck. ! Bei einem Frühstück im Klub für Handel, Indu strie und Wissenschaft führte Reichskanzler Dr. Marx in Erwiderung einer Ansprache des Oberbürgernaisters Voigt n. a. Folgendes aus: , Auf dieser Mefse erweise sich erneut der entschlossen« Wille des deutschen Volkes, wirtschaftlich wieder empor- zukvmmrn Leider fehle es aber noch in weitem Umfange uii dem starken Fundament, auf dem unsere Wirtschaft wieder «u,gebaut iverden könne. Tie Gegner sollten endlich die Vaud, die Deutschland schon so oft geboten habe, ergreifen und gemeinsam mit uns beraten, was zur Wiedergut machung der durch den Krieg verursachten Schäden nicht nur zur Rettung Deutschlands, sondern auch zur Befriedung Europas und der Welt getan iverden müsse. Nicht durch Noten »verde inan Europa retten, Wohl aber durch ehr- lnyen Willen zur Verständigung und Versühnung. Nach der langen -Zeit der Zwietracht ersehnten die Völker eine aufrichtige Verständigung und alle, denen es ernst sei um die Befriedung der Welt, müßten dafür sorgen, daß dieie Idee der Völkerverständigung und Völkerversöhnung incht durch eine Ueberspannnng des nationalen Gedankens «rstvrl würde. Sie uneinigen Sachverständigen. T«r wahre Grund der Verzögerung. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele-j tzraph" bemerkt zu der Verzögerung der Ueberreichun» der Sachverständigenberichte, daß sie nicht durch Ueber-^ setzungsschwierigkeiten veranlaßt worden wäre, sonderr» durch die Meinungsverschiedenheiten, die zwischen den^ britischen und amerikanischen Sachverständigen einer seits und ihren französischen Kollegen andererseits ent-, standen wären. Diese Meinungsverschiedenheiten seien/ sehr wesentlich. Dazu komme noch, daß die Ueberein stimmung zwischen den englischen und den amerikani-^ schen Mitgliedern nicht vollkommen sei. Die Letzteren' seien für höhere deutsche Zahlungen und größere in ternationale Anleihen. Man wird hiernach mit der Möglichkeit rechnen; müssen, daß die für diesen Mittwoch vorgesehene! Ueberrcichung der Berichte im letzten Augenblick aber mals hinausgezögert wird. Wenn dann schließlich die Veröffentlichung der Berichte erfolgt, so wird man kaum noch etwas Neues erfahren. Denn inzwischen wett eifern die englischen und französischen Blätter darin, immer neue Einzelheiten aus den natürlich „streng geheimen" Berichten zu bringen. Jetzt bringt der „Matin" wieder eine solche Zusammenstellung, die sich im wesentlichen mit den früheren englischen Mittei lungen deckt. Der Bericht umfaßt hiernach vier Teile: 1. Ein Einlcitungsschreiben des Generals Dawes, der fich hauptsächlich an die amerikanische öffentliche Meinung wendet. 2. Eine Uebersicht über die Grundsätze, von denen fich die Sachverständigen haben leiten lassen. 3. den eigentlichen Bericht. 4. etwa zehn Anhänge. Tie Finanzierung der Zahlungen. Einleitend betonen die Sachverständigen, es sei ihre Aufgabe gewesen, die deutschen Finanzen zur Gesundung zu bringen und Deutschland Reparations zahlungen zu ermöglichen, sowie so rasch wie möglich einen großen Teil der deutschen Schuld auf den Welt märkten unterzubringen. Zu diesem Zweck würde Deutschland eine strenge Kontrolle seiner Steuerge setzgebung durchzuführen haben. Sollten trotzdem nicht genügend Redara'ionszahlungen gelei' ei werden, würbe automatisch die Einrichtung einer alliierten Kontrolle erfolgen, die mit außerordentlichen Vollmachten verse hen sein würde. Eine Reihe von Zöllen sowie gewisse Konsum- steuern würden direkt der Reparationstommission über wiesen werden, die von ihnen den ihr zustehewden Betrag für sich entnehmen und den Ueberschutz der Reichsregierung wieder zurückverweisen würbe. . „Im ganzen hoffen die Sachverständigen, für etwa