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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmieöeberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2— - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. l :: Gcmcinöc-VerlxinöS-Girokonto Nr. 3 :: Z Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - i :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: z Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Sladlrakes und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite s - Mtlllmeterzeile 6 Rpfg.: Im Tertteil öle 93 s s Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. l - :: Anzeiaenfchluh: 10 Uhr vormittags. :: s l :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: l Nr. 190 Dienstag, am 16. August 1938 104. Jahrgang M; der Heimat and dem SaUenIand Dippoldiswalde. Wenn an Sonntagabenden oder an Aben den besonders festlicher Tage unser Rathaus und sein Turm angcstrahlt werden, in dem dann das rötliche Licht benga lische Wirkung zu erzeugen scheint, da denkt wohl niemand daran, dasz es erst 70 Jahre sind, das; der Turm in seiner jetzigen Gestalt daS AathauS krönt. Der alte Turm war nach den uns überkommenen Bildern schlanker. Er war baufällig geworden und muszlc erneuert werden. Das ge schah 1808 nach dem Plane von Professor Arndt in Dres- den durch Baumeister E. Otto Schmidt, hier, Zu, Septem ber genannten ZahreS waren die Bauarbciten beendet. — (Lin lebenSgefäbrllcker Witz. Resi sollte lacken, mutzke aber weinen. „Resi! Re—st!" „Was hast du denn, Rudi?" „Mir ist eben ein Witz eingefallen, den mutz ick dir schnell erzühlen! Tritt ma! ein bitzchen zu und komm mit deinem Rad an meine Seile! „Nichts zn machen, mein lieber Rudi! Du weist doch, datz Rad- lahrcr..." ,Jawoll, datz Radfahrer ausserhalb geschlossener Ort- schast auf Fahrbahnen her Neichsstratze grundsätzlich hinterein ander zu fahren haben. Mach doch blotz nicht solchen Quatsch, Mädel, die Stratze ist wie ausgestorbcn. Also, komm schon." Und Resi liest sich wirklich überreden. Kaum hatte Rudi mit der Erzäh lung begonnen, da war es auch schon geschehen. Resi kam nickt mehr dazu, über den Witz zu lachen. Der Kotflügel eines Kraft wagens hatte sie zu Boden geschleudert, und mit einem Schlüssel- bcinbruch wurde sie ins Krankenhaus geschafft, wo sie vierzehn Tage zubrochte. „Also Sie wussten genau", sagte der Richter In der folgenden Verhandlung, „datz Sie einen Fehler begingen!" „Doch", erwiderte Resi darauf, „wir fuhren ja auch zuerst richtig. Weil doch aber Rudi mir einen Witz erzählen wollle..." „Und diesen Witz haben Sie mit zwei Wochen Krankenlager bezahlt!! Ein typisches Beispiel dafür, wie leichtfertig noch manche Radfahrer mit Ihrem Leben spielen I" Rudi und Resi wurden zu je 25 Mark Geldstrafe verurteilt, immerhin ein kostspieliger Witz. W.T. (K^8) Kreischa. Ein hier in Lehre stehender, aus Breslau stammen der Fleischerlehrling ist seiner Lehrstelle entlaufen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dag er nicht nur seinen Meister wiederholt bestohlen hat, sondern auch Einbruchdiebstähle in Bädern (in Lungkwitz und Prohlis) verübt hat. Diesem mitzratenen Bürsch chen wird Zwangserziehung in einer Fürsorgeanstalt Gelegen heit geben, aus einer verlotterten Lebenshaltung sich zu einem anständigen Menschen noch umzugestalten. Glashütte. Der Weichenwärter Karl Herrmann sicht heute 40 Zähre im Dienste der Deutschen Reichsbahn. Aus diesem Anlatz wurde ihm daS vom Führer verliehene Trcu- dicnstchrcnzcichen in Gold mit Worten des Dankes und der Anerkennung überreicht. Glashütte. 10 3ahre waren am 15. August vergangen, datz Bürgermeister Gotthardt, hier, sein Amt antrat, austcr- ordcntlick schwer namentlich im Hinblick auf die Liquidierung eines SchuldcnsystemS und auf die Bereinigung des Sladt- konkurfeS. Er Hai cs gemeistert, unö im 2. Halbjahrzehnt seines Wirkens ist ihm auch die Wiederbelebung der heimischen .Indu strie durch rastloses Werben und seine Bermitllungstätigkeit ge lungen. Herzlichen Glückwunsch Bürgermeister Gotthardt am End: des 1. .Zahrzchnts seiner hiesigen Berwaltungstätigkeit. Oelsa. Die Sommerfericn sind zu Ende. Mit frischen Kräf ten, entspannt und erholt, werden Schüler- und Lehrerschaft den neuen Arbciksabschnitt beginnen, der insofern besondere Bedeu tung hat, weil in wenigen Wochen Halbjahrszcnsurcn erteilt werden. Glashütte. Aufgeboten wurden: Techniker Helmut Paul Zeibig, Dresden, mit Haustochter Margot Ruth Löwe, Glashütte: L)andlungLgehilsc Ernst Rudolf Balzer, Glashütte, mit Metall arbeiterin Gertrud Fahnenbruck, Glashütte. Dresden. Drei Schwerverletzte. Ans der Kreuzung Bamberg- und Berubardtstratze ereignete sich ein Zusammcnslotz zwischen Kraftrad und Personenkraft wagen. Der Motorradfahrer und sein Begleiter wurden schwer verletzt. — Beim Ucbcrholcn eines Radfahrers war aus der Schandaucr Stratze eine 20jährige Radfah rerin unsicher geworden. Sic stietz mit einem Lastkraft wagen zusammen und zog sich beim Sturz schwere Ver letzungen zn. Dresden. Betrügerin Berge unterwegs. Die von mehreren Behörden gesuchte Frieda Anna Berge, an, 21. August 1884 iu Frcibergsdors geboren, treibt sich seit April v. I. unter falschen Ramen in ganz Deutschland nmhcr. Sic bestreitet ihren Lebensunterhalt aus straf baren Handlungen. Mit ihrem zwölfjährigen Sohu Her bert mietet sic sich bci allciustchcudcu ältcren Leuten ein, denen sic vcrschicdcnc unglaubwürdige Angaben »nacht und dabei Darlehen abschwindclt. Die Gesuchte verübte auch li» Dresden Betrügereien. Beim Betreffen veranlasse man ihre Festnahme. Personenbeschrcibung: 155 Zcn- tlmetcr grotz, schlank, dunkelblondes Haar, braune Augen, lückenhafte Zähne, Warze ain rechten Mundwinkel. Schn„d",, Schwerer V c r k c h r s u n f a l l. ^n Porschdorf ereignete sich ein schwerer Vcrkehrsunsall, bei dem ein Toter und sechs Verletzte zn beklagen sind. Lin mit fünf Personen besetzter Kraftwagen fuhr in Richtung Bad Schandau in Porschdorf die stcilabsallcndc Schweres Sergwerkunglück 11 Bergleute eingeschlossen Auf der Vereinigten Fcldsundgrubc in Ehren friedersdorf ereignete sich Montag vormittag 10 Uhr ein schweres Bcrgwcrksnnglükk. Ans der ersten Gczeug- strecke der 150 Meter-Sohle erfolgte bci Sprengarbeiten ein Wassereinbruch, wobei 25 Bergleute iu der Grube eingeschtosscu wurden. Von den Eingcschlvsscnen konnten ich zehn selbst in Sicherheit bringen. Es wurden unver züglich umfangreiche Rcttungsarbciten cingclcitct, wv- onrch es bis 2 Uhr nachmittag gelang, vier Bergleute lebend -zu bergen. Um 7 Uhr abends befanden sich noch Kf Bergleute in dem ersoffenen Stollen. Die Ncttungs- irbcitcn, die ununterbrochen fieberhaft sortgcsetrt werden, 'iud nustcrst schwierig, da das Anspnmpcn des Wassers viel Zeit in Anspruch nimmt. Die cingeschlvsscucn elf Bergleute geben andauernd Klopfzeichen, so das» Hoff nung besteht, sic noch lebend bergen zn können. An der Unglücksstclle weilen mit Ncgierungsvertrc- fern Vertreter der Partei, der DAF., des Oberbergamtcs Freiberg und des Bergamtes Stollberg. Die die ganze Rächt fortgesetzten RettungScubeilen aus der Bereinigten Fcldfundgrube sind äutzcrst schwierig ge wesen. Nur durch den Einsatz einzelner Männer der Rct-> lnngskolonncn konnte ein weiterer Erfolg erzielt werden, so datz am Dienstag gegen 8 Uhr morgens nur noch vier Berg-, lcutc vcrmitzt werden, deren Rettung jedoch nach der Sach-» läge als äutzcrst zwcisclhaft erscheint. Der Wasscrstand in der Grube wird nun weiter gesenkt werden, so datz mit der Bergung der noch Bcrmitztcn im Laufe des Tages gerechnet wird. 15 role Flugzeuge abgefchosfen Planmäßiger Vormarsch an der Estremadura-Front An der Estremadura Front werden die Operationen nach den Plänen des Oberbefehlshabers Franco plan-! mätzia dnrchgeführt. Die Ralionaltruppen stotzen in zweit grotzen Kolonnen nach Osten vor. Nördlich des Guadiana-! Flusses ist die Zentralarmee des Generals S a l i g u c h in unanshaltsamem Vormarsch und hat dem Gegner mit einem Einbruch auf 28 Kilom. breiter Front in 27Kilonch Tiefe empfindliche Verluste zngcfügt. Bei der Besetzung! des Ortes V a l d e e a b a l l e r o s wurden über 200 Gc-! sangcne gemacht. Tic Roten liegen 450 Tote zurück, dar-! unter befindet sich der „Brigaoeches". Zwei feindliche Bataillone wurden vollkommen aufgcrieben. Die bolsche-, wistische Heeresleitung ordnete die Räumung von Puebla de Alcacer au der Estremadura-Froui au. Unter deu Gc-! fangeucu befinden sich 15jährige Knaben und 60jährige Männer. Ebenso erfolgreich setzt die Südarmec des Generals! O. ueipo del Llano ihren Vormarsch fort. Rach der! Einnahme des wichtigen Ortes Eabcza del Buew rückten die Truppen über 10 Kilometer vor, besetzten das! Pcdragalcs-Gcbirge und erreichten längs der Bahnlinie! nach Cindad Real die Höhe Mangadas. Ter Gegner er-! litt auch hier schwere Verluste an Toten und Gefangenen.! Die rote Südarmce ist iu Auflösung begriffen? In den Kämpfen an der Ebro- Front konnten die nationalen Truppen ihre Operationen erfolgreich fort»! setzen. Sic vertrieben die Bolschewisten, die schwere Ver ¬ luste erlitten, ans dem Pandol-Gebirge, das sich jetzt! völlig im Besitz der nationalspanischcn Heercsmacht be findet. Tic nationalspanische Luftwaffe war äutzcrst rege: uud bombardierte nutzer deu Wasfeufabriken in Palamos den Hafen von Valencia sowie den Hafen und den Bahn-! Hof von Alicante. An der Ebro-Front wurden 13 bol schewistische Flugzeuge ab geschossen. Immer neue Todesurteile in Rotipanien Die Bolschewisten in Euenca haben wieder einmal 27 Personen wegen „Hochverrates" abgeurteilt, weil sie versucht hatten, sich auf nationalspauischcs Gebiet zu bege ben und in Sicherheit zu bringen. Sieben Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, und die anderen erhielten Gefängnisstrafen von 12 bis zu 30 Jahren. 120 Morde verbürgt! In dem vor kurzem von den nationalen Truppen be freiten Ort Villanueva de la Serena sind furchtbare Greucltatcn aufgcdeckt worden. Hauptanführer der Bolsche wisten war dort ein gewisser Iglesias. Dieser Unmensch scheute sich nicht, den Hingerichteten die Ohren abzuschnei- dcn, nm sie der entsetzten Bevölkerung öffentlich Vorzug weisen. Richt weniger als 120 Morde konnte»! Iglesias! einwandfrei nachgcwicscn werden. Stratze hinunter. I»» der unübersichtlichen Kurve am Abzweig «ach Hohustciu kam ein Motorrad mit Seiten wagen, vas mit drei Personen besetzt war, entgegen. In dieser Kurve verlor der Leuker des Kraftwagens die Ge walt über sein Fahrzeug; er stietz gegen das Motorrad, schob cs vor sich her und drückte cs gegen das Stratzcn- geländcr. Beide Fahrzeuge durchbräche» das Geländer und stürzten, mit sämtliche»» Insassen den etwa zwölf Meter tiefen Hang iu das Polcuztal hinab. Der Fahrer vcs Motorrades erlitt dabei den Tod, seine im Seiten wagen sitzende Frau wurde schwer und der zweijährige Sohn leicht verletzt. Die Insassen des Kraftwagens kamen sämtlich mit leichteren Verletzungen davon. Die Bremsen des Krastwagcus sollen versagt haben. Bautzen. Kanonenkugel von 1813. Das alt» Schlachtfeld um Bautzen gibt immer noch aus seinen Boden Erinnerungsstücke an die grotzen Kämpfe vor 12k Jahren heraus. So wurde» jetzt beim Bau der Reichs, aiitobahttbrückc au der Ostsciie der Abgottsclscn ein« zwölfpsündigc Kauoiicukugel vou 1813 und eine halb sc schwere Kaiioucukugcl au deu Krcckwitzcr Höhe« aufge- sunden. Schribcubcrg. Verkehr s u usal l. Ans der regen, nassen Stratze geriet bci Obcrschcibe cin mit vier Per sonen besetzter Kraftwagen, als cr vom gepflasterten aus den asphaltierten Stratzcutcil kam, ins Cchlcuvcrn und suhr gegen einen starken Stratzcnbaum. Bci dcm Anprall erlitten drei Insassen schwere Verletzungen; sic wurden ins Bczirkskrankcnhaus Annabcrg cingclicsert. Oclönitz i. V. F e l s st n r z v c r s p c r r t c i » G l e i s. Ein Gleis der Strecke Plauen—Eger zwischen den Bahn- höscn Pirk und Oclsnitz i. V. wurde durch hcrabgcstürztc Fclsmassen gesperrt. Jnsolgc Eindringens von Wasscr- masscn schwerer Gewitter in eine Erdspalte, war ein Fels- massiv ins Rutschen gekommen. Der gesamte Betrieb wird eingleisig ausrcchtcrhaltcn. Schlettau. Mutter und Sohu gasvergif - t e t. Die 56 Jahre alte Frau Alma Laufrict, Mutter von fünf Kindern, wurde mit ihrem jüngste», 15jährige» Sohn gasvcrgiftct aufgcsundcn. Bci beiden war der Tod bereits cingctrctcn. Plauen. Aus der Strecke Pirk—Oelsnih stürzten 200 Kubikmeter Felsmasscn ab und verschütteten den Bahn körper. Der Gcstcinrutsch ereignete sich wenige Minuten vor der Durchfahrt des Personenzuges 1002 Plauen—Eger. Obwohl der Lokomotivsührer 75 Meter vor der Unfallstelle bemerkte, das; die Strecke von den Gestcinsmassen gesperrt war, konnte cr nicht verhindern, dasz die Lokomotive einige Meter in die Gcröllmasscn hincinfuhr. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. ! MlteMlMWdttRMMltMiA; Ausgabeort Dresden für Mittwoch: Auffrischende Winde nm West. Wolkig. Nachmittags vereinzelte Schauer. Temperatur kaum geändert. Wetterlage: Das gestern über Südcngland und i Frankreich gelegene Zwischenhoch hat sich weiter nach Süd- ! dcutschland ausgcbreitct. Ucber England wurde es sehr > schnell von einem Tiefdruckgebiet abgcbaut, das vom Ozcan her ostwärts bis nördlich Schottland zog. Seine SlörungS- I front liegt über der Nordsee und Nordsrankreich. 5n s Mitteldeutschland wird aber das augenblicklich herrschende j Weller bestehen bleiben.