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Dresdner Nachrichten : 08.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-06
- Tag 1883-06-08
-
Monat
1883-06
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1883
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Ltltßsiphkv»ralili>acht verliu« Dresden. „Illici-.' loalilli trüh 7 Uh, i. d, «tx»>d.; Moricnlir. Ui. >,-IIo»NkM i>i->p>eii stcu>»»li>llch 2 Marl >u Plq,„ dura, die Post 2 Marl 7.'» Pia NilINch. Io Pi.'.v. L»r die !I!li,k„abc cinaciandler --e<c- nuicriplc «auch sich d>e viedacli»« »tchl vcrdiudttch Slniionceli tü> ruil »elmieii an: Tie?l-nrm>»kO»>v,i- »Ol«» -«>» ll-esl««, — v!i,d»>> MiNe: - laude L vouip ;— Invalide»»««!! - «. Müller sü .->>>ig>, - »>«>< «rieh !:> Ma>idcch,rg! — I. Bo >6 0- do. tn Halle; — SI«>»»ri»Haucr-u>». x^lMlicßM Daaekkatt für Politik, . (» A»ttrtiliItMll.Gkschäftsmrktl>r. Lörsrnbtricht, Frem-enliste. rtsns»ttch-5tkllt« Nr. 11,Allst.) u. 532 (Neust Jnieraie iverden Marleaiirabe ru d,a Nochm. S Ul>> aaaeiiamme». -sonniogr dir Millaad tlk Udr. In Äeu-ioo, nur an Äochenlagen: ar. illvslerchiileNr. dbiaNaqm.llUhr. — Die eiunialtiqe Pemce.ie kosiei Id Pi cim.,6a»d, die «eile so Pl. ikill, Garamie tür da» »ächtl- lüglae iteschemen der Julerat« >sird»jchl gegeben. Auswärtige Annonce». Ansträge inlcrire» wir,urr gegen P,a»u- nieraudo-Zaiilniig durch Br-el- tnatlcn ooe» t-onct„wi>>nng. Acht Silben kosten lö Psg. Inserate sllr die Montags-Nummer ober nach einem üeniuge die Belt,-eite SDP,. H ^»r Rtvi»v ^ em^küdlv led mvino, vov wir vrk»m«Ivnvi», wit^ Uefiotrllvlier 8cUr»tr- .V A»rks Herd^enco koariiivr-AvisvIlEor ^ alt; Al nt «'»>» clor I,-.-i''Iftigli''it, 8<iliclitlft: uirck kloglmr. ^ kllvrllL tLIInir»« « , Vro^ckon, Fugmftusiftrmmo 3 g- lUirxnr ür, VovitlsD). z!s Xeliltnitnne» »» l'>-l.ll-l,u ,,»k >>rl»»»»n Uss»tl«. Atelier kür?Loto§rLxLie 17 ^ in >» I t « n *« e n x««v 17. Lbllltz ^rbc-it. Mbsissy l'rc-iso. ^le>ii»mtilulm»l,llion von Linckorn. Vc-i'kMkwrunxou nccaii jscisui Iftlcle. E-irdrUini n. .. unä «v« III« , vou ckcw villsii-'Iwt-.'U tfti.ll. bis XII ck'-n ist Knllr»u1v8t<-n dßdlemfturäinz'-o. vmpk. in ouariuccr .Vu««!»lil äiv ^ kLrüinenfütmIi vou kcl. 0v88 -M8 HuerbLel, i. V. 8>>c.'xi.ll-liok,'i>iift HH Iili,ir,eidft v»d>i8»r rrn. ßl im Ilsliso cll'8 Vieftc»icr-8:il<m. r»dnk-LtLdU88emoilt «illtLvIior mick slvßsntvr Linckor-Veräerods »in LlvxsuSor kdilipsvlrn HH »»vt Iimi - Utt»' tili Kniilit'tt Voll 4 Llurlc IM, 1 niikifiilii »z-Hiixüti« >l>"! I'rilornl.-« tili IxiuiIitM bis 10 .lulinv H» »ib,i;uti»iiis„l»'r»b>^e- 7 (I'it i».n> <iul.<'Nl»«etx1, Hl,»»«IiNI» t«>»» ttte !»IU»ktIi«» „ 2 ,, ,, l ILIvt«I«;i, I'ntvtotb« u ä tt»lr«ninttnt»I tür Ill7i6ebcn bis Ni 3ubro llntti-liln^v. Nk. 159. 28. Jahrgang. Äuslagt: 38,000 Lrpl. Aussichten für dm 8. ^„ni . Schwacher nnbeslimmter Wind, verän derliche Bewölk»»«, (>)e>v!ttcrne>«nii«,'Teln»crntur wcnig verändert. Dresden, 1883. Freitag. 8. Auttr. L-cranlwotiitcher lliedacleur tur PvOllschkS !lr. libitl L,ereil i» Dresden Es berricht au«cnbUcklich eine wabrc Brand-Epidemie. Aus allen Wcitlbeilen meldet man üleich;eit>« von riesigen Heucrobrünstcn. Derartige Dataslrovben wirken sörmiich ansteckend. Ern gropcr Brand aber, der über ein Halmelnrt in Dcritlch.and gcwiitket. soll jrchl gelöscht rvcrde». Denn allem Anscheine nach gebt« murmeln wirtlich ru Ende mit dem r'reubijchen äiirchcn Konflikte. Mehr kann keine Regierung, die sich leibst achtet, bieten, als Vas preußische Staalaminislcriiim mit der neuesten kirchenvolilischcir Borlage. E» in der preusiiictien Staatsregierring wirklich Ernst rn» Zweierlei: Beendigung des Streites mit Rom und mir oic seelsorgerilchcir Bedriilirisse ihrer katholische» Unlerthaneii. Zu diesem Behusc ist sic drs an die äußerste Grenze der julässigen Eonccsstonen angelangt. Sie giebt die bisher gelorderte Anzcigevflicht und das Eiinpruche- recht liir Hilsogeistliche und nicht dauernd angcstclltc Seelsorger auf und sie entkleidet im Ilcbrigcn die Anrcigcpslicht für Plärrer de>« leliigcn Momente, weiche dem Papste die Anerkennung derselben erschweren kannte». Außerdem beseitigt sic iin Interesse ihrer katholischen Unterllianen den groben srehler, gottesdienstliche heilige Handlungen, wie Messeleten und Sakramentspende», auch an den persönlich tüchtigste» und sittlich reinsten Prieslem unter gewissen Umständen wie ein Berbrcchcn zu bestrafen. Aul die Anzeigepslicht für junge Geistliche, weiche die Regierung meist gar noch nicht kennt, kannte sic recht gut verzichten. Sic kann ja bei ihnen nicht beur- ibeilen, ob Einer anS bürgerlichen oder staatsbürgerlichen Gründen z» beanstanden ist. Die Gcwrßlieit bierüber gewährt erst eine längere ossentliche Wirksamkeit. Für Pfarrer bleibt die Anzeigepslicht be stehen. Duß Parteien, die an der Entsremvuirg zwischen tonalen katholischen iliitcrtkanen und der Staatsgewalt ihre Helle Freude hatten, von einer Wassenstrcckung des Staates, von einem Gange nach Canossa dcklainircn, begreift sich ohne Weiteres. Mit grrm migcin Hohne lallen die Zeitungen der Kulturpautcr über diese Vor lage her-, denn ihre Hoffnung schwindet, daß sich das Volk ein zweites Mal in einen Kirchcnstreit Hetzen läßt. Aber bis weit hrntin in die Reihen der Liberalen erstreckt sich die Befriedigung, daß eS nun endlich wirklich aus werden soll mit dem Kirchen wert. Tie Mehr zahl der Liberalen gedenkt dem Gesetze zuzuslimmen: die Koirier- vatweir finden sie zwar vom protestantischen Standpunkt aus für zu weitgehend, aber ein Rein! ist nicht zu erwarten. Das Centn»» aber ist im.Herzensgründe hoch befriedigt von der Vorlage. Natür> lich mäkelt die „Germania" an vielen Einzelheiten herum, sie erkennt aber trendig die vielsacken Fortschritte gegen die bisherigen Gesetze darin an und wenn daS Blatt auch seufzt, „daß der Weg zum Ziele cucer gründlichen und allgemeinen Rivision der Mcrigcsctzc noch iurchlbar weil lei", so tröstet es sich doch zuletzt damit: „Mit GolleS Hille werden wir allmälich das für die Freiheit der Kirche nolliwciidigc Ziel erreichen". Wir batten dabei nur gewünscht, einer zuverlässigen Nachricht über die Stellung der römischen Kurie zu der neuen Wcnvung der Dinge zu begegne». Wird dieselbe aus der Nachgiebigkeit der preußischen Regierung, aus bereu verständigem Verzichte auf unhalt bare Positionen, schließen: nun sei erst recht der Zeitpunkt gekom men. mit noch größeren Forderungen hervorzutrete»? Uinnöglich isl das nickt. Die Haltung der preußischen Regierung war in den langen Verhandlungen so schwankend und widerspruchsvoll als möglich. Es ist z. B. richtig, daß sie in einem Monate dreimal rbre Ansicht darüber gewechselt hat, lei welchen Klassen von Geist lichen sie ans die Anzeigepslicht verzichten kann. So Etwas bat stets die Ansprüche Noms gesteigert. Aber die preußische Rcgicr-ung erkannte, daß auch ihre evangelischen Unterlhcrncir dos Kirchen- streiics müde sind. Sie entschloß sich zu einem großen Schritte, sic brach alle Brücken hinter sich ab und kann nun i» der lleberzeriguna, bis an die Grenze des Zuzrigestchendc» gegangen zu sein, ruhig abwarten, wie sich Rom verhält. De» preußische Staat hat, wenn die Kirchenvorlage Gesetzeskraft erlangt, damit eine unangreifbare Stellung gegen römische Zettelungen eingenommen. „Fn keine», Lande der Welt wird ein Unternehmen von einiger Wichtigkeit ,„ft so viel Sorglosigkeit und so viel Vertrauen ans den Zufall von asten Bellieiligten geiührt, wie in Frankreich", also ur- tbcilt ein ministerielles Blalt in Paris über die Donking-Erpeoition. Diele unheilvolle Angelegenheit wird aus eine geradezu erbärmliche Weise behandelt, seknnbirt ein andcrcS Blatt. Derartige Beschwerden sind nur zu berechtigt. Aus den Eriahrungen der Tunis-Exvebitio» l ibcn die Franzoien kernen Nutzen für die nach Tonkrng gezogen. Bisher ging unrein einziges Mariire-Fnlanterie-Regimcnt, bestehend aus Lvvü Mann nach Ostasien ab. Diese Truppen mußten erst somvagniewcise aus den verschiedensten Gegenden Frankreichs zu- sammen^ezogcn werden, ans Brest, Cherbourg. Loricnt rc. Die Mann schaften sind den jäben Klimawechsel ebensowenig gewöhnt, wie vi< einst nach Tunis gesendeten. ---— Die Abwesenheit jeder Kouscgucnz bei der Regierung macht sich aufs vci»l:chste fühlbar und sie ist geeignet, den Franzosen einen Vorgeschmack des anarchistischen Svstcms zu geben. Eine Empfindung schlägt aber bei ihnen immer fühlbarer durch: es ist der .Haß gegen England, das sich ihnen überall wrder- setzt und ans dessen Aulhetzung sicher auch die feindselige Haftung Chinas zniückznsührcn ist. Aus Rechnung Vieler Abneigung gegen England ist cs znrückzuiübrcn, daß Fianlreich seift plötzlich Ansprüche ans eine kleine Kanalinicl in der Näbc von Ferse» erhebt. Auf diesen Knnaliiisel». die weit näher an ,zra»>rcich-> grüner Küste als an Englands Krei cseiien liegen, lebt eine sranzösisch sprechende Nor- »i.iniienbevöltcrriirg. die zwar mit Leib und Seele Engländer sind, aber ihre Zugehörigkeit z» Frankreich irr keinem Stücte verleugnen zweiter Lcstmg den Gesetze, twnrs Herr, die K iichenversassung der evangelisch-rerormicten Kirche zu Hannover an. Gegen een 'elfteren stimmte das Eentrnm und einige hannoversche Abgeordnete. Endlich wurden Rcchnringsiacheii erledigt. Mor zerr: Petitionen und Anlräge idäniiche Sprache in Norbschleswig, Städteoronungi Chemnitz. Fn der Chemnitzer Afticirspinnerei streiken IN»', darunter 700 weibliche Arbeilcr. Als Grund wird d>e Unzusricden- heit mit dein neuen Tireltor Degclmann angegeben. Die Berliner Börse eröfincte fest und »wist mit höheren Krumen. Die Verbesserung erstreckte sich vornehmlich aus spelcilcftwe Banken, während avs de» übrigen Gcviclen die Haltung reservirt blieb. Fm weiteren Verlause trat Gclchäs'lsstillc ein, welche die Tculiche Bahne» litten rmler Realisationen. Könne drückte. Deutsche Bahnen litten unter'Realstationen. Frau- können. Die Bewohner einer der kleineren dieser Firscln haben nun j zo-'en. Lombarden ohne Anregung, Galizier dagegen grft gefragt, wegen Niiitliehe der Franzosen der Londoner Regierung eine Denk- Oeitcireichische Lokalbahnen belebt. Heimiichc Kasiabalmcn still. slesten Weise" beschäftigt. Sucht schwächer. Oeslcrrcichijche Prioritäten fest. schritt überreicht, tue sic „in der crns Frankreich wirklich Streit mit England und konslruirt es sich ail- »rälilig einen eusns lmili'/ ie spekulativen Banken setzten höher ei», ließen aber svä'er nach. Kaisabanken stil! aber fest. Bergwerke auf Genud guter Glasgower Notirrrngcn fest. Sonstige Fndustrien lheilwcisc erheblich bol,er. Tcnlschc und fremde Fonds still. :1ra»n»e> n. NN.. 7. In»!, eu-cnos. tlreo» e.'i». LiaLisoalin Pas- . rum . borden «der r.-»»Ie —. Le'i. Silllerrenre —. Pavierrcme —. -««Ujnr e,a- „ e»r ^ ^ I I NI ! -I. ^ ! Lrkicrr. cvoidrenie . «--Io »Nli.Golblkülc 7L-,. 77cr Rusicn —. secr Aul'ei- —. ^ ^ ^ Efi' ft! e r ch ü t a g. Elster Gegenstand der^ >„agesord»»ng j . ülcuclic Ungor. GoldoiNcN-c —. :!. Oricinonlcilie —. Ungar, ist: Dritte' Berattnnrg des GeictzeniwnrsS detr. die Seeilcrvergütnng > Pavierrcnie —. Lidcomo-. Lgiiecer - . ai°iu>ardboim r,- >.pa Rn:>i,, für Zucker, lftr. Mencr-Halle: Seine Fraktion (liberale Vereini- r»»e„.Lnnl. m-en»«. srcdü 2!>s.:i-'. riaaisd. —. .. Lemborden —.-7. Reutstt rcltftrainmr der „Trcsdner Mchr." vom 7. Zum. 2iecirrn zerw» oie en-oiing eines io>cprn 10 läßt oaS Fneiirandergrclfcn der s zu wünschen Uvrig. Die broliendste Clrina. Nkan traut eS den schlauen . . Die französische.Heeresorganisation ermöglicht zwar, her einer allgemeinenMobilisirung an '-'Millionen Soldaten arüzrissellen. aber in diesem komplicirtca Mechanismus ist keine Fürsorge für die Mobilisirring cincS ErpcditionskorpS von Ali bis -iOMi Mann getrossen. Macht schon die Bildung cincS so-chen ganz erhebliche Schwierigkeiten, - - - militärischen Ooeralioncn Alles Wolke aber ist der Krieg mit . . ^ Zopiträgern zu, daß China auch ohne Kriegserklärung einen offiziö sen Krieg mit Frankreich führen und seine Truppen m Gestalt von „schwarzen Bannern" (parillons voirs, Seeräuber) in Tonking ein« rücken lasten wird, ähnlich wie einst die.'linsten die Serben unter- stützlcn. Die Franzose» wissen jetzt, daß es sich nicht um eine mili- tärriche Promenade am Rothen Fliisse bandelt, um den Tod de» Obersten Riviärc zu rächen, iondern »m einen Krieg mit l00,000 Chinesen. Schau wagen sich Stimmen hervor, welche trotz deS TodeS Rivmre's die Niitzlrehkeit der Tonting Expedition tlberliaupt be streite» und airratlien, sich mit c'»cr Züchtigung der „schwarzen Banner" zu begnügen, dann aber Tonring de» Rucke» zu keinen. Trotz der ausgeiprochensten Eentral jatio» des französische» Staates . ... — Führung derLandetgeschätte. setzit die Einheit der Direktion in der gring) habe keine Hoitnung, die in zweiter Lesung gestellten wciter- gchcndcn Anträge jetzt noch duechznbringen, weshalb sic auf eine Wiedercinbringung verzichte und der Regierungsvorlage zustimmc. Die Regierung hält unmöglich weniger thu» können, als sic ge- tlian babc. De« gegen die Linke erhobene Vorwurf, daß sie sich der Landwifthschait gegenüber feindselig verhalle, sei unbe gründet; die Partei sei vielmehr davon überzeugt, daß ihre Anträge gerade im Interesse der Rübenzucker-Industrie, nlio oer Landwirtlstchaft. liege. Wenn in einigen Provinzen die Lage der Zucker-Industrie ungünstig sei, so sei das lediglich daraus zurück- zusübren, daß bei der Gründung der betreffenden Fabriken von -alschen Voraussetzungen nusgcgangcn worden. Tie Rüben- zrickcrstcuer lial-c große Vorthcile; ihre Rachtheile bestehen nur darin, daß sic in ihrer Entwickelung ihre Fundamente stetig verändert. — Uhdcn hält es kür dankenswert!», daß die Regierung vorsichtig vorgegangen uiro die Eoncuircnz- lälngkcit des deutschen Zuckcrexvortcs im Auge behalten habe, was angesichts der großen Ervortprämien, die Oesterreich und Frankreich gewähren, umio notbwendiger sei. — Stand» bestreitet lftr. Nc'cncr gegenüber, daß er die Fmciessen der Großgrundhcsitzcr vertreten: er vertrcle vielmehr die der Lanowirtiiichast im Allgemeinen und er wer-'c Alles tlm». nur die Landwirthschalt davor zu bewahre», den Herren von der Linken zu folge». Die Freihändler verlangten bis allergrößte Siibvenlion vom Staate: sie verlangten, daß die ganze Landwirthschast und die ganze Industrie zerstört werde, nur damit der Freihandel gedeihe. — Drrichiet erklärt es für eine Ucberhebung der Rechten, sich als die alleinige Ver treterin der Landwirthschast aus zugehen. ES gebe auch Fr er- händier unter den Conservativcn; seien die Herren v. Maltzahn Gültz und Flügge vielleicht Feinde der Landwirthschast? Nach dem sich »p ' .» .Mener-Hallc und Stand» ander Debatte betbcilrgt, wird L-. Generaldiskussioir geschlossen. — Sonncmann kommt bei 8 l aus die Generaldcbatic zurück und hält de», Minister Lucius gegenüber seine Behauptung, wonach die vom Minister l. Z- gegebenen Zisi- rn salich seien. ausrccht. Ter Redner wird wiederholt vom Präsidenten zur Sacke gerufen. Das ganze Gesetz wird schließlich ent gültig angenommen und daraus die Ctatsbcrcithung fortgesetzt. Beim Etat des Rcichscisenbalmaintes führt Lckrader Beschwerde darüber, daß die preußische Slaatsbalm- verwaltung das Vcrstnatlichriiigsintcrcstc über alle anderen Interessen, namentlich auch das der Fnduslric setze Büchtcinan» hält dafür, bas im ReichSeisenbahnnmt die preußische Staalsbaimverwaitung einen zu motzen Einfluß ausübe. Wen» man in das ReiMenen hahvamt Mißtrauen setze» wüste, so wäre cs bester, eS bestände überhaupt nicht. Brrndeskominissar Gcheiniratb Körte weist den Vorwurf, daß das Amt partcnich verfahre, entschieden zurück und bittet, künftig mit derlei Firnnnationen vorsichtiger zu sein. Die Etats des ReichSeiscnbalmnmteS, des Rechnungsbascs und dcü aus wärlige» Amtes werden genehmigt. Auf die Anfrage Goldichmidt's antwortet Gelicimratli Kobler, dre Regierung halte an der Absicht, die Anüiübrnng des Nabrnngsmittelgeictzes geietzgcbcriich statt aus Veroidirnngswegen zu regeln, fest. Der Etat des Fnnern wurde daraus genehmigt. Bei dem Marinectat beantragt Richter die Be rathung des Kapitels „NaturalVerpflegung und Indicnstbaltlmg der Schiffe" bis Herbst auszusetzcn. v. Kardorff: DaS wäre nicht mit der Verschsring vereinbar. Der Voranschlag sei nie genau; werde Geld nicht gebraucht, so bleibe cs in den Kaffen; reiche die Be willigung nicht a»S, so habe die Regierung das Reckt, darüber Kinarrszugebcir. Richter: Durch eine vorzeitige Etaisscftstellung würben den Einzelstcicrteii höhere Matricularbcirruge abgcnommLii als nöthig. Reichsschatzdirektor Aschenoorn: Das komme aber den Cinzelslaaten im nächsten Jahre'wieder ur Gute und das Reick erhalle so die ihm so nötbige» Betriebsmittel. Bennigsen bedauert, daß die Regierung aus ihrem formellen Rechte, jetzt die Etats- bcratbung zu verlangen, besiehe. Würde der Etat erst im Herbst bcrathen, so wurde die Bercrtvring des Uirfallgrsctzcs nicht um eine Stimbc verzögert. Wnrdthorst ist entgegengesetzter Ansicht. Es bandle sich um einen Ausnahmefall, der »nt eurem Zweck begründet sei, welcher volle Unterstützung verdiene. Der Antrag Richter wurde crbgelebnt. Trotz des Widerspruchs des Zldinirnlitätschcsü v. Eavrivi wirb die erste Rate von 600000 Mark für den Barr der Korvette Ersatz „Elisabeth" und 72,000 Dtk. für den Bau des Dienstmotnruirgg- ebäudcS für daS Torpedopersanal in Frievrichsort abgelchnt. Der iest deS Marineetats wird genehmigt. Fortsetzung der Etatsbc- rathnng »wrgcn. Berlin. In der heutigen Sitzung der Bridgetkommissto» wurden sämnitlicke bisher »och nickst bcralhencn Etats erledigt, und zwar ohne weientliche Abstriche. Das crireulichste Restiltal ist ievcnfalls die Vermin-erring der Matrrkularl eiträge pro 1884—85 um 18"» Millionen Mark, wodurch bei den Erträgen auS der Stcmpelabaabe für die Einzelstaaten noch ein PlriS von 12 Mil lionen sich nrrauSstellt. Dies erfreuliche Resultat ist nur durch den Zolltarif von 1870 möglich geworden. Berlin. Der Kaiser reist am 15. Juni nach Ems. — Ter Reichskanzler gctst schon in allernächster Zeit noch Kissingen. Der König von Bariein ließ von seinem Marstallamt bereits die Hof- eciurpagcn auswäbleir. die dem Kanzler während seines Kmauseist- balts m Kissingen zur Verfügung gestellt werden solle». - DaS Tageblatt ttieilt Proben au« der Extraausgabe der mlulistiichen Narovnaja „Wolja". die am Einzugstage auSgegebcn wurde, mit. Dieselbe ist mit mildem Haß erfüllt. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm beute i» der dritten Lesung die Gesetze bctr. vre Landesbank zu Wiesbaden, das Staotü- ' sckuldouch und dt« Landgüterordnung für Brandenburg, sowie in Nordw-cil-o:-!! —. Morknole» —. Uno. Srcd» —Nn>i >.. »'-eN-i-v.c--'. pari» 7. I-.im. iLchlui!.! Renie 7c».c-c,. 'Nnlcihc >08,40. Jc.-ucucr LtoaiSdal»! Lombarden 5ü«-,->0. do. Prioriloien 200. Eo-pitcr vi,s. Lcncrr. Eo!drk»lr T>>: -e »«»»» ««„»litt»!». 7. Hun«. c-schlud.I Wei»c-I Luni 27.8a. Sc»teni!-cr. Dtccmbcr 27.ÜV. Nlbio. Lvirilni In»! PI.20. e-cvtcmbi-r-elcccmdcr 22,ao. scsi. NLbvl Zinn I--!,7». Lcvleuwcr-Toi-cmdcr 7-!.c-a. rubip. ermtllrdai» iProduNen), 7. Jnm. (Lchluv-. Locizcn Nov. LN. itzogücii Lclodcr I7N. LosalcS und Lächsisches. — Amtsgcrcclstüasi-'ssor Schön seid er in Schnceberg erhielt das Ritterkreuz 2. Klaffe vom Albrechtsorde». 'Nach lOjähiigcc Wrrksumkcit tritt jetzt der .Herr Assessor r» den Ruhestand. — Zur Abwicklung seiner regelmäßigen Ouartalsgeichäfte k'A us- loosung von StaatSpavicren, Vernichtung früher ausgeioosler Staatc- pavicre und vräicirticter Eoupons und ocrgi.) ist gegenwärtig der Landtagsarrs schuß zur Verwaltung der Staatsschulden in Dresden versammelt. Derselbe besieht ans den Algg. Stabtratii Bairisch als Vorstand, Präs. v. Zebmen, dessen Stellvertreter und de» Mitgliedern Präß Habcrkorn, Bürgermeister Löbr und Abg. Gü»t!-cr. Diesmal hat aber der landslänöijche Ausschuß außer den laufenden Geschäften noch eine andere Aufgabe: er soll fick aus Wunsch des Herr» Finanzmiiiistcrs v. Konnerrv auch über die Rätb- lichkcit der Einsübrurig eines S t aa ts s ch u l d c n b n ck, s äußern. Ein frisches ist dieser Tage erst vom preußischen Landtag für die coniolioirle preußische Staatsschuld beschlossen worden. Sachsen wird im Interesse seiner Rente kaum eine Wahl haben, sondern etwas Aehniichcs. wie Preußen, bei sich einführcn müssen. Die Herren Slaatvschuldcn-Kon.missions-Mrtgliedcr verhehle» sich die Nactstheile der Neuerung nickt: Anstellung neuer Beamten, Kost spieligkeit und Koiiiplizrrthcct des Unternehmens, von dem erst die Enahnrna sagen muß, ob cs von den Slaatsgiäubigern viel benutzt wird. Aber nach Lage der Sacke wird wohl eine darauf gerichtete Vorlage dem nächsten Landtag zugehen. — Die Z o nnt cr gs r n l> e soll den Postbeamten trotz des inr Reichstage kürzlich gefaßten Beschlusses nunmehr dennoch in größeren! Umfange als bisher zu Thcil werden. Die Vorsteher wenigstens der Berliner Postämter sind nämlich vor einigen Tagen seitens der obersten Postvebördc ansgefoiderl worden, ausführlich darüber zu berichten, welche Maßnahmen sw getroffen haben, um ilrrcn Beamten und Untecbcaintcn an den Sonn- und Feiertagen tlninlickst Ruhe, sowie Gelegenbeil znm Besuch des Gottesdienstes zu verschallen. Gleichzeitig »i Auskunft darüber verlangt worden, wie sich in Bezug aut den Sonntagsdienst die Verhältnisse bei den einzelnen Postämtern gestaltet haben, namentlich ob cs llniniich ge wesen ist, an den Sonn- und Feiertage» die Biicsbesiellung überall auf die Vormittage zu bcschrüntcn, die Geld- und Packetbeilellungen nickt öfter als einmal stnttsindc» ru lassen und endlich bei denjenigen größeren Pertchrsansla'ten, bei welchen mehrere Arbeitsstellen vor iinnden sind, die verschiedene» Tienslzwcigc an den gcnannlen Tagen möglichst in eine vand zu legen. Ganz besonders soll alsdann in den, Berichte noch angeführt werden, ob die Landbries'veslellung Sonntags überall so geregelt ist, daß dieselbe während des Hauvt- gottcsdicnstcs rribt, sowie daß den Landbricsträgerir womöglich jeder zweite Sonntag zur Rübe oder zum Kirck.cnbesrrch völlig frcigegeöcn. und dem Landbestellvcrsonale auch an denjenigen Sonntagen, an welchen dasselbe Dienst zu verrichten bat. Gelegenheit znm Besuch des Gottesdienstes geboten ist. In allen Fällen, in denen örtliche Verhältnisse die Durchsübrung der vorgenannten Tienstcrleichterung nickt gestatten sollte», haben die betreffenden Vorsteher die Hindc- rungsgrünbe anzugeircn und sich außerdem griiachllich darüber zu äußern, ob cs ohne Beeinträchtigung der VcrtclnSinteresic» ausführbar erscheint, den Schalterdienst an den Sonntagen und Feiertagen Nachmittags noch weiter als bisher nngeoidnet ist, cinzr:schranken, sowie in welchem Umsange dies eventuell geschehen könnte. — Den 13, Juni Mittags 12 Ubr sinvct im Irrstizgebäudc durch den stellvertretende» Landgerichts - Präsidenten, Herrn Land- gerichlsdircktor Stöckel, die Attclooiung von 30 Hauptgcichworcnen jür die nächste Sitzungsperiode des Kgl. Schwurgerichts bez. für die Zeit vom 1. Fu'i bis 30. September statt. — Vorgestern starb nach 'ängeren Leiden der seit etwa 2 Jahren vcnsionirte trübere Scnatsoiästdcnt beim König!. OberlandeSgerickt. Bernhard Einert, Biuvcr deS in Strehlen wohnhaften, gleich falls Pension»ten früheren Landgcrichlsdiiektor Emert. — Auch in diesem Iabre erfährt die Könrgl. Villa zu Strehlen eine bauliche Umänderung. Es heißt, daß beabsichtigt werde, an die Villa einen Thurm an>uha»en. — In dem Befinden des schwer erkrankt gewesene» Herrn Stadtrath Teuch er ist eine crsreuiiche Besserung erngetrctcn. Gestern konnte derselbe, gestützt ans sein Töckfferchcn, seinen ersten Ausgang »»ternchmen. — DaS schon liker 20 Iabre in Dresden lebende und jetzt Cranachstraße 'Nr. 0 wohnende Ehepaar Christian Gcfttüeb und Christiane Firlianc Men de begebt morgen den 9. d. MtL. die goldene p o ck z e r t s f e i e r. — „Ans tiefem Borne" vonEuscmin Gräfin Ballcstrem, betitelt sich ein neu erschienener Band der „Drei Mark-Bil'Iiolbck", dieses neuen, glücklich.» Unternehmens der Verlagsbuchhandlung S. Schottlands' i» BreSlair (hier Arnoldische Buchhandlung). Die 11 verschiedene» Novellen, welche die gräfliche Vcrsaffenn „aus tiefem Borne" geickövst bat, bieten reiche originelle Handlung, große Fähigleit die Geslaiten schart und markig zu chnl'nftc.lsirei! rind überhaupt sein' gefälligen erzählenden To». Tieicr neue Band schließt sich seinen 'Vorgängern in der Drei Mark-Biblicsthet würdig und cmpsctzlcnSwcrlh an.
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