Volltext Seite (XML)
VeiheritzZeilung Tageszeitung w- Mzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg «.L I Für ttnenMomtt2 Goldmark «G t 8«ttrag«n, einzeln« Rmnmer» !» Voi-pfennl»«. j lvemeinde-Ver band»-Giroka nk» -dum»« >, Postfch.»kon«a »r««« U54L s Fernsprecher: Amt jvippoldt«»»»« R««»«r ». - «......». Netteste Zettung »es »erleks Dieses Bla« enthüll dle amtttchen Bekaunlmachuoge» »er Amlshauotmannfchasl, -es Amtsgericht» un- -es Sta-trats zu Dippoldiswalde MX M MN»««« AM, »EtzeUs »» »aldpsennl^, »k»es«nU mck Iß »««««« Dersnkoorllicher Sledakleur: Felix Fe-ne. — Druck und Derlaa: Earl Jedne in Divooldiswalde — 91. Jahrgang Donnerstag, am 22. Oktober 1925 Nr 247 Aufgehoben wird die am 23. 1ü. 25 In Obercunnersdorf anstehende Versteigerung. (Z. 1214 25. ftzei» HevicktsvollLlekei' der »mtsgericiits dippoldirwaide HeneWigrillgsverfsIiren kill' Sie grislänSerbe- sckSftlgüng in öen lanöwittscliattliclien kelkieben Nach einer Verordnung des Landesamts für ArbeikSvermitt- tung vom 14. Oktober 1925 gilt für die Durchführung deS Ge nehmigungsverfahrens für die Beschäftigung von ausländischen Arbeitern in der Landwirtschaft auch für das Jahr 192« die Ver ordnung des Präsidenten der Reichsarbeitsverwaltung vom 3. Ja nuar 1923. Als Schlußtag für die Antrags!« llung hat daS Landesamt für Arbeitsvermittlung den 19. November 1925 bestimmt. Alle An träge sind daher bis zu diesem Termin beim öffentlichen Arbeits nachweis Dippoldiswalde einzurelchen. Später eingehende An träge haben keine Aussicht auf Berücksichtigung. Antragsvordrucke sind beim öffentlichen Arbeitsnachweis Dippoldiswalde zu entnehmen. E. F. 20 V.-O. Dippoldiswalde, am 19. Oktober 1925. Der Verwattungsaosschuß des öffentlichen Arbeitsnachweises Dippoldiswalde. Aufgehoben OM M wlr-5-Ie am 23. 10. 25 in Oberhäslich anstehende Versteigerung. rSeo öericktsvoli/iekeo des llmtsgevlcktr vlppoldlrwalde. Die Ztrakensperrung von Hilschbach nach Lungkwitz wird bis mit Montag, dem 26.Z10. verlängert , Htrschbach, am 22. Oktober 1925. N. Blener, Bürgermeister Lokales und Sächsisches. Mpvoldiswalde. .So tastet uns nun opfern das Lobopfer Gotte, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen be kennen' (Ebr. 13, 15). So lautet« das Leitmotiv zu der am Mittwoch abend in der Stadtkirche stattgefundenen Bachfeier. Alle Nummern der Vortragsordnung waren den Merken Jo hann Sebastian Bachs (1085—17501, dieses größten Meisters kirchlicher Musik entnommen. Nachdem die Glocken «ine an sehnliche Schar von Kirchgemeindegliedern zum Gotteshaus ge rufen hatten, eröffnete die Orgel unter den bewährten Händen unseres Kantors, Oberlehrer Schmidt, mit dem Spiel deS Prä ludiums und der Fuge In G-moll die Feier, an der sich dann auch di« Gemeinde, sowie am Schluß durch Gesang eines Chorals beteiliate. In begeisternder Ansprache dankt« Pfarrer Mosen Gott für Erschaffung solcher Geister und Meister wie Boch, über dessen Lebenslauf, Schaffen und Wirken er ein ausführliches, anschauliches Bild entrollte und zu den nun folgenden Vorträgen musikalisch aufklärende Erläuterungen gab. Di« Wahl der Vor- träge des Posaunen- und des Kirchenchors war dem Verlauf des Kirchenjahres angepaßt. Dle Advents- und Weihnachtszeit veranlaßte die Posaunen zu Chorälen mit feurigen, freudigen Akkorden. Der Lhorgesang: .O Jesulein süß' lieh uns andachts voll vor der Kripp« niederknien. Ostern wurde außer vom Bläferchor durch das von Frl. Käte Riekert seelenooll gesungene Sopransolo: .Jesu, unser Trost und Leben' hoffnungsfreudig charakterisiert, und Pfingstgeist wehte aus dem Violinvortrag -Meditation' mit Orgelbegleitung (Oberlehrer Schmidt und Rechtsanwalt Süß). DaS Erntedankfest ließ noch einmal auf- jubeln: aber daS Totenfest verlangte wieder ernste, doch nicht verzagende Stimmung, die in dem Gemischten Chor:. .Meinem Jesum laß ich nicht' und in dem Bläserchor: .Liebster Jesu' und Wenn ich einmal soll scheiden' zu herzbewegendem Ausdruck kam. Mit Gebet, Segen und allgemeinem Lhoralgesang schloß die Bachfeier, die sowohl erbauend, als auch musikalisch künst lerisch oufkläreud wirkte. Der Eintritt ins Gotteshaus war wie bei jedem Gottesdienste frei, doch gaben die aufgestellten Becken Gelegenheit, Dankesgaben zur Anschaffung von Noten und In strumenten einzulegen. Hoffentlich sind sie reichlich ausgefallen. Dippoldiswalde. Wer einmal an einer gut und flott ge spielten Operette sich erfreuen will, hat wirklich nicht mehr nötig, nach der Großstadt zu fahren. Das bewies gestern abend wieder das .Moderne Theater' mit seinen .Drei alten Schachteln'. Die Operette verarbeitet einen eigentlich ernsten Gedanken — kurz und scharf kam er gegen Schluß zum Aus druck in dem mit so großem Beifall aufgenommenen Kouplet I Augustes —, aber eben nach Operettenart, das heißt in lustiger I Weise. Und daß von dem Lustigen nichts verloren geht, dafür j bürgt der Name Hans Pachter. Ein wahrer Ausbund aber war sein« Partnerin. Dieses Paar — das Lustige findet nun mal am raschesten Verständnis und Anerkennung — erntete denn auch den Löwenanteil des Beifalls, den aber in der Tat alle Darsteller, überhaupt die ganze Ausführung ^Tanz und Gar derobe und Musik eingeschlossen) in vollem Maße verdlenlen. DaS Zusammenspiel war tadellos. Man amüsierte sich ausge zeichnet, lachte Tränen. Und zu diesem Zwecke geht man ja schließlich hin. Der Besuch war ja nicht schlecht. Wir hätten dem Ensemble ober gern einen nbch besseren gewünscht. — Herabminderung der Kirchensteuer für die Landwirtschaft. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat sich die Land wirtschaftskammer mit einer ausführlichen Eingabe an das evan gelisch-lutherische Landeskonsifiortum gewandt, um möglichste Herabsetzung der Kirchensteuer für die Landwirtschaft unter Be rücksichtigung deren wirtschaftlichen Notlage. Begründet wird die Forderllng u. a. damit, daß die Bemeffungsgrunolage für die Landeskirchensteuer — die Reichseinkommensteuer für das Jahr 1922 — ein« viel zu hohe und ungerecht wirkende Heranziehung der einzelnen Kirchensteuerpflichtigen zur Folge Haden muß. Es eS mehr als 500. EberSbach. Wie in der am Dienstag abend abgehaltenen " ' - jung Bürgermeister Gocht mitteilte, gibt es in IrdeitSlosen mehr. In der Inflationszeit waren Dresden-Plauen. Am Bahnhaltepunkt Dresden-Plauen hat L. .. seit einiger Zeit eine sehr lebhafte Bautätigkeit eingesetzt. An- Stadlverordnetensitzi scheinend will man nicht erst den Minter herankommen lassen, Ebersbach keine Ar um mit der Anlage fertig z» werden, deren Beendigung sich I eS mehr als 500. wird fernerhin darauf aufmerksam gemacht, daß Lie deutsche Landwirtschaft sich genau wie die übrige Wirtschaft in einer schweren Krisis befindet, die unter Berücksichtigung der sonstigen Steuerlasten die meisten Betriebe für dieses Wirtschaftsjahr mit einem Defizit abschließen läßt. Man erwartet von dem Landes- konMorium eine möglichst umfangreiche Berücksichtigung dieser berechtigten Wünsche. Schmiedeberg. Mit Anfang Oktober wurde der Restaura- tionSbetrieb des Jägerhauses Naundorf eingestellt, weil dasselbe nunmehr ganz in Benutzung der Blumenfabrik übergehen soll» deren Eigentum das Grundstück seit einiger Zeit ist. Mit dem Jägerhause ist gewissermaßen ein Stücklein Heimatsgeschichte ver knüpft. Seine Erbauung verdankt es dem Naundorfer Revier- törster Franke, der Grund und Boden dazu vom Ritterguts besitzer Anisius auf Mundorf zum Geschenk erhielt und es bis 1823 bewohnte. Daher der Name .Jägerhaus'. Schon unter Franke ward es Restaurant. 1823 kaufte es dessen Schwieger sohn Süller, der sich volle GasthofSgerechtigkeit erwarb. Unter Süller, der auch ein vorzüglicher Schütze gewesen sein soll, er langte daS Jägerhaus bald einen guten Ruf. Es wurde ein Sammelpunkt für die besser Gestellten der ganzen Umgegend. Die Vollmondgesellschaft Schmiedeberg hielt daselbst allmonatlich ihre Vergnügen ab. König Friedrich August kehrte jedesmal im Jägerhause ein, wenn er in Oberbärenburg zur Auerhahnbalz weilte. Später fanden sich Sommergäste ein, die jedes Jahr ge treulich wiederkehrten. Unter ihnen die Familien des Land schaftsmalers Louis Gurlitt, der seinem Wunsche gemäß auf dem Schmiedeberger Friedhöfe die letzte Ruhestätte gefunden hat, so wie Prof. Fr. Polle, der Herausgeber des Führers durch das Rote Meißeritztal. — Süller starb 1866. Die Bewirtschaftung wurde durch seine Witwe und Tochter weitergeführt und als erstere nach saft fünfzigjähriger Tätigkeit als Wirtin starb, übernahm es die Tochter, Frau Heusel, allein. Aus Ihrem Besitz ging das Jägerhaus Neujahr 1874 in den der Familie Uhlig- Rüger über, die den guten Ruf von Küche und Keller zu wahren verstand. Wer bei Frau Rüger als Sommergast unterkommen konnte, der war wohl geborgen. Als Spezialitäten -er Rüger- fchen Küche galten Forellen, Schinken un- Wurstwaren. Denn mit dem Jägerhause war und ist noch heutp eine eigene Flei scherei verbunden. Die Hausfrauen der Sommergäste pflegten, bevor sie abreisten, sich mit Schinken, Speck und Wurst zu ver sehen und ließen sich im Minter diese Maren aus dem Jäger- Hause schicken. Die frische Wurst (Donnerstags) war in der gan zen hiesigen Gegend als eine Berühmtheit bekannt. Auch heute werden Fleisch und Wurst noch gern im Jägerhause gekauft. Von Frau Rüger kaufte das Jägerhaus E. Weise, der einige bauliche Veränderungen vornahm, sowie einen hübschen Gesell- schaftssaal anbaute, dessen Fehlen sich wohl recht bemerkbar machen wird. Bis zum 1. Dezember 1924 war das Jägerhaus Haltestelle an der Hainsberg-KipSdorser Bahnlinie. Bemerkt fei noch, daß das Jägerhaus mit der Dippoldiswalder Kirchturmspihe und dem Lilienstein in gleicher Höhe liegt (411 Meter). Kreischa. Die Gemeindeverwaltung veröffentlicht in Ver bindung mit dem Branddirektor ein Verzeichnis aller der Per- I sonen in Kreischa, Gombsen und Quohren, in deren Gebäuden sich Minimax-Handfeuerlölcher (z. Z. 78 Apparate) befinden. I Diese Gebäude sollen durch Anbringung eines blau-roten Mini- I max-Stationsschildes kenntlich gemacht werden, so daß -ie Bürger I in Brandfällen die Apparate dort holen und einsetzen können. I Bekanntlich sind bei Feuersausbruch die ersten 5 Minuten der I Löschtätlgkeit die kostbarsten. Dresden. Das Presseamt des Polizeipräsidium schreibt: Nach I den «Verkehrsvorschriften' dürfen Fahrzeuge jeder Art an Hal- I kenden Straßenbahnzügen nur dann vorbeifahren, wenn zwi- I schen den vorbeifahrenden Fahrzeugen und dem haltenden Straßen- I bahnzuge mindestens ein Abstand von 1,50 Meter verbleibt. An I den Straßenbahnhaltestellen am Altmarkt un- in der Johann- I straße ist nun neuerdings der Raum der Fahrbahn, den Fahr zeuge nicht benutzen dürfen, wenn die Straßenbahn dort hält, durch weiße Linien abgegrenzt worden. Innerhalb dieser Linien finden die Fahrgäste der Straßenbahn beim Einsteigen und Ab steigen vor vorüberfahrenden Fahrzeugen usw. Schuh. Im üb rigen wird nochmals darauf hingewiesen, daß nach den bestehen den Bestimmungen die Fahrgäste die Straßenbahnwagen auf den Gangbahnen zu erwarten und die Fußbahn erst dann zum Zwecke -es Einsteigens zu betreten haben, wenn die Straßenbahn vor der Haltestelle angelangt ist. Dresden. Die deutschnationalen Landtagsabgeordneken Bauer, Schreiber, Dr. Troll haben im Landtag folgenden An trag eingebracht: Der Landtag wolle — auf Grund der vorliegen den amtlichen Feststellungen über die diesjährige Mißernte in den mittleren und höheren Lagen — beschließen, die Regierung zu ersuchen: 1. für die durch die Wikterungskatastrophe 1925 Ge schädigten die aus Anlaß der vorjährigen Mißernte gewährten Saatgut- und Düngemittetkre-ite bis Ende 1928 so zu verlängern, daß die Rückzahlungen in drei gleichen Raten, beginnend Ende des Jahres 1926, erfolgt und bis zur Beendigung des Wirtschafts jahres 1925/26 Zinsen nicht erhoben werden: 2. für die durch die Witierungskatastrophe 1925 Geschädigten Saatgut- und Dünge- I Mittelkredite und außerdem Kredite zur Beschaffung von Futter- I mitteln in gleicher Weise wie Im Vorjahre bereikzustellen, 3. für die durch die Witterungskatastrophe 1925 Geschädigten »ie auf Grund der Witterungsschäden 1924 zunächst bis 15. November I 1925 gestundeten Steuern zu erlassen und anderweit steuerliche Erleichterungen bis zum vollen Erlaß zu gewähren: 4. Gewerbe- und Zugtiersteuer für die Landwirtschaft mit sofortiger Wirkung aufzuheben. I Dresden. Wie von zuständiger Seite berichtet wird, wird dem Landtage im November eine Vorlage über Erhöhung der MietzinSsteuer zugehen, doch ist noch kein Beschluß über die ' Höhe der künftigen Steuer — jetzt bekanntlich 27 v. H. — ge- > faßt worden. I ! durch die BauauSsperrung wesentlich verzögert hat. Die Auf stellung der Bahnsteigüberdachung ist an den Ausmündungsstellenj > der Aufgänge und dazwischen bereits geschehen. Im Empfangs- : raum arbeiten die Tischler an -er Befestigung -er Türen ung Schlösser. Leute des städtischen Tiefbauamtes und des Be- lrlebsamteS sind Labei, die Gas- und Wasserleitungen tiefer zK legen, weil die Straße Altplauen an -er Bahnkreuzung etwal 50 Zentimeter abgesenkt werden muß. Diese Arbeit kann aber ' nicht durchgehend ausgeführt werden, da dos zu ebener. Erda liegende Betriebsgleis unterhalb deS Bahndammes noch nicht eingezogen werden kann. Man hat deshalb zunächst die Ver tiefung der Gangbahnen in Angriff genommen. Losebwih. Es sollen bekanntlich in Groß-Dresden viele alt«! Straßenbenennungen fallen und durch ander«, seltenere, ersetzt werden. So u. a. auch unsere Plattleite. Sitzt man da in einer! über Las Thema beratenden Versammlung und macht Vorschläge« Vor allem sollen bei der NamenS-Hergebung frühere lokale Be- I rühmtheiten berücksichtigt werden. Man schlägt also vor, -ent l Weg Ludwig-Richler-Leite, Herrmannleite, Friedrich-Wieck-Leita I oder ähnlich zu benennen. Da erhebt sich einer aus der Ver sammlung und ruft in die ernsthaft beratende Menge: .Nenn! mersche doch Alte Eheleite, oder Zimmerleite, oder Feierwehr leite, die gibtS wenigstens heute noch un- könn sone Ehrung ooch I brauchen!^ Zug, 21. 10. Durch das anhaltende Regenwetter ist hiev unterhalb der allen Erzwäschen eine zehn Meter breite und sechs Meter tiefe Binge entstanden. Zirka 150 Kubikmeter Erdreich ist in die Tiefe gestürzt. Wahrscheinlich ist einer der hier sehr zahlreich vorhandenen Erzstollen zusammengebrochen. Derartig«! Senkungen sind hier schon Les öfteren zu verzeichnen gewesen. Leipzig. Am Sonntag vormittag wurde in einem Hause den Hähnelstraße in Leipzig-Lindenau ein im Entstehen begriffener Brand entdeckt. Als man Lie Tür öffnete, sand man dle 68- iährige Wohnungsinhaberin tot auf einem Stuhle vor. Die Untersuchung ergab, daß die Frau Pfannkuchen gebacken, Latz das dazu verwendete Fett im Tiegel Feuer gefangen un- Lie I Frau es gelöscht hatte. Infolge der ausgestandenen Angst ist I sie einem Herzschlag erlegen. Der Brand hatte dann weiter ge- I schwelt. Zwickau. Unerquickliche Menen spielten sich in -er letzten I Ska-bverordnetensthllng ab. Wegen einer sozialdemokratischen I Anfrage über angebliche Beeinflussung eines Stadtverordneten durch seinen dem Rat angehörenden Vorgesetzten gerieten die Vertreter von zwei bürgerlichen Fraktionen so hart aneinander, daß man Tätlichkeiten befürchtete. Während dieser Auseinander setzungen nahm die Linke für einen der beiden streikenden Sta-t- väter, für den Vertreter der Wirtschaftsfraktion Partei. Auch sonst war die Sitzung recht lebhaft. Gleich zu Beginn wurde sie auf eine sozialdemokratische Beschwerde hin, daß sich auf der Tribüne .Kriminalbeamte im Dienst zur Bewachung -es Kolle- I giums' befänden, so lange vertagt, vis die Beamten, die üb rigens nur zum Einlaßdienst da waren, die Tribünen verlassen hak ten. Dieser VertagungSbefchlutz war zustandegskommen mit Hilfe I der drei Mitglieder der WIrtfchaftsfraktion, die, wie das häufig geschieht, den Ausschlag gaben. Meerane. Die Web- und Handelsschule Meerane beging die I Feier .ihres 75 jährigen, Bestehens durch einen Festakt. Ge- I werbeschulrat Riedel überbrachte die Glückwünsche des Wirt- I schaftsministeriums und überreichte gleichzeitig eine Geldspende I von 1000 Mark. Pulsnitz. Wie fast alle grobangelegten Festlichkeiten, so schließt auch das seinerzeit abgehattene, glänzend verlaufene Hei- I matfest mit einem Fehlbeträge ab, der die Höhe von etwa 29000 I Mark erreicht. Die Stadtverwaltung hatte bereits vor dem Feste I 11 OM Mark für Unkosten bewilligt, jetzt wurden durch die Stadt- I verordneten die restlichen 20 OM Mark nachbewilligt., Zittau. Der beim hiesigen Finanzamt beschäftigke Ober- I steuersekrekär Ettelt schoß sich in der Nähe seiner in der Mittel straße gelegenen Wohnung eine Kugel in den Kopf und wurde sterbend aufgefunden. Ettelt steht in den vierziger Jahren und ist verheiratet. Die Ursachen zu dem verzweifelten Schritt sind I unbekannt. Zittau. Im nahen Neudorf wurde -öS Wohnhaus der Frau I. Zücker eingeäschert. Bei den Rettungsarbeiten erlitt -er Obermüller Bradatsch schwere Brandwunden. — Großfeuer äscherte das gesamte Sägewerk der Firma Libochowitz im Grenz orte Rohitz ein. Der Schaden ist groß, da auch bedeutende Holz- vorräte verbrannt sind. Zittau. Am Sonntag wurde der biim Gutsbesitzer Pfalz in Hartau bedienstete 16 jährige Walter Stöhr aus der Weide von einem Ochsen angcfallen und so schwer verletzt, Laß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Löbau. Der Psychopath und .Gedankenleser' Höpfner hielt ! am Dienstag hier einen Vortragsabend, der sehr gut besucht war, namentlich aus dem nahen Dorfe Oelsa, dem Wohnorte der GutSbcfitzersehefrau, deren Leiche im August hier in der Leichen halle auf gräßliche Weise verstümmelt worden war. In der Selbst- Hypnose gab Höpfner auf die von -em Ehemanne der Geschän deten gestellten Fragen eine Reihe von Antworten, die immer hin recht interessant waren. Es soll sich um einen älteren Mann im Aller von 45 bis 55 Jahren handeln, der mit Kniehosen und grauen Strümpfen bekleidet war. Eine Frau Führig, Lie hier auf der Görlitzer Straß« ein kleines Makerialwarengeschäft be sitzt, soll, wie Höpfner In seinem Traumzustande sich äußerte, Näheres über diesen schon lange vergeblich gesuchten Leichen schänder Mitteilen können. Man darf gespannt sein, wie sich die Frau Führig diesen Angaben gegenüber verhalten wird. — Von einem bedauerlichen Unglücksfall wurde ein In der Poststraße In Löbtau wohnender Schneidergehllfe betroffen. Beim Nähen mit der Maschine brach die Nadel entzwei und die Spitze drang dem jungen Mann ins Auge, so daß er wahr scheinlich auf demselben die Sehkraft verlieren wird.