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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für dir Ortsbchörde und de» Gememderat m Arctnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswaldc, Grotzröhrsdors, Frankenth«l nnd Umgegend. Keökklwn, Druck und Verlag von N. Zchurlfl, Breinig. 6. Jal^gar;. Mittwoch, den 30. Dezember 1896. Nr. 105 Zum neuen Jahre! Die Zeil ist flüchtig, wie der Bergquell drungenes Schauspiel von Charlotte Birch- oder mehrere Tage zuvor von Unbekann- ein und Das Auerbacher Die'Dame verfügt über einen glanzvollen, in auf etwa 3000 Mark. begnügen mußten. Gegeben wurde das Stück „Im Forsthaus", ein von tiefem Ernst durch- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch rind Sonnabend. Abonnementspräs inkl. des allwöchentlich deigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ai Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus I Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. zeigt, hat die Koloratursängerin Frau Milly 1 Mehlig aus Dresden ihre Mitwirkung zu Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/r11 Uhr einzzsenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. schäumend In Katarakten wild zu Thale stürzt, So flieht sie hin in schnellem Lauf träumend Ist unser^ Dasein un ein Jahr verkürzt. Bangt dir das Herz, wenn du mit trübem Blicke Zurückschaust auf das fchwarzumflorte Jahr, Das du verlebt in herhem Mißgeschicke, Das kummervoll und tränenreich dir war? Kirchennachrichlen vo Hauswalde. Neujahrslag: Vorm.^ llhr Hauptgottes- — Der diesmalige Dresdner Christbaum- markt war so reich beschickt, wie wohl kaum jemals; nach eingezogenen Erkundigungen dürften nahe an 70,000 Tannen- und 35,000 bis 40,000 Fichtenbäumchen eingeführt wor den sein. Die Hauptlieferungen sind aus dem bairischen Fichtelgebirge und dem Franken walde, sowie aus verschiedenen Schwarzburg- Rudolstädter Wäldern erfolgt. Weiter siod auch aus Böhmen, ja jogar aus galizischen Gebieten Sendungen eingetroffen. — „Undank ist der Welt Lohn" — die Wahrheit dieses alten Wortes mußte auch eiu junger Mann Namens Max Leuschke aus Ebenheit an sich erfahren, welcher am ersten Weihnachtsfeiertage aus Dresden kam, um seine Ellern zu besuchen. Auf dem Wege von Vogelgesang nach Ebenheit, welcher infolge der veränderlichen Witterung eine große Glätte auswies, traf derselbe ein kleineres Mädchen aus ersterem Orte weinend an, das 2 Liter Milch von Ebeuheit geholt, auf dem glatten Wege aber die Hälfte davon verschüttet hatte. Der junge Menjch wurde dadurch veranlaßt, dem Kinde 20 Pfennige zu geben und beglei tete dasselbe ein Stück Weges. Wie erstaunte Leuschke aber, als am zweiten Feiertage zwei Gendarmen erschienen und ihn verhafteten unter dem Verdachte, sich an dein betreffenden Mädchen in unsittlicher Weise vergangen zu haben. Als oas Kind nämlich nach Hause gekommen war, hatte dasselbe aus Furcht vor der angedrohlen Strafe ein solches Vergehen bejaht und war daraufhin die Inhaftnahme des Leuschke erfolgt. Erst bei der Gegenüber stellung desselben mit dem Kinde sagte dieses unter Thränen die Wahrheit, so daß der un erwartet Festgenommene wieder freigegeben wurde. Seine Weihnachtsfreude war ihm aber gründlich verdorben. — Geringfügiger Ursache wegen gerieten am heiligen Abend mehrere auf dem Ritter- gute Berthelsdorf bedienstete Knechte mit einander in Streit, der schließlich in Thät- lichkeiten ausartete. Zuletzt wurden auch noch die Messer als Waffen angewendet und hier bei erlitt der eine der Streitenden so schwere Verletzungen, daß sich seine sofortige Ueber- sührung in das Krankenhaus zu Neustadt Horch! wie zur Mrternacht die letzte Stunde Des alten Jahrs in ernster Feier schlägt Und hoch herab aus »ein metallnen Munde Den ersten Gruß des neuen Jahres trägt. Bangt dir das Herz, trotzdem in Lust und Freuden Die Well mit Hellem sjubel sie begrüßt, beide Verurteilte Revision gegen das Urteil eingelegt. — Am Sonntage wurde rn Radeberg ein 19jähriger Glashüttenarbeiter beerdigt, der Oertlichcs und Sächsisches. Bretnig, den 30. Dez. 1896. kann wenden, In dem das alte Jahr du hast vollbracht? O, zage nicht! Du stehst in Gottes Händen, Er hält noch immer kür dich treue Wacht. Und flieht der Sonjenschein und legen Schatten Sich auf den Weg dir, ,hne eigne Schuld, Dann sollst du nicht in dunem Thun ermatten, Dann trag dein Leid undKummer mit Geduld. Noch ist die Zukunft ueserm Aug verborgen, Nicht Glück und Frieden siegt in unsrer Wahl, Wir wissen nicht, ob übet Nacht und Morgen Sich nicht entladet schon ein Wetterstrahl; Jedoch des Menschen schönstes Gut das Hoffen Trägt ihn durch Wetteistürme, Nacht und Graun, Es hält ihm alle seine Wünsche offen Und läßt das Herz erstarken im Vertraun. Und Hoffnung, oftmals schon als salscher miesen, Sie mache ihre schönen Bilder wahrJ Dann wirst du auch von aller Mund gepriesen, Der Zeiten jüngstes Kind, du neues Jahr! Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., »Lwie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die H-rren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Nitrogen „nd Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. ten erwürgt und alsdann ins Wasser ge worfen worden war. Seine Barschaft fehlte. Die Thäter konnten noch nicht ermittelt werden. — Der Kur- und Badeort Augustusbad bei Radeberg geht infolge Kaufes in den Be sitz des Kommerzienrates Dr. Willmar Schwalbe in Leipzig über, der im Jahre 1889 die beiden im sächsischen Erzgebirge gelegenen Heimstätten für Genesende in Neustädtel bei Schneeberg und auf Rittergut Förstel gestif tet hat. — Ein aus Schlesien zugeführtes und am Montag den 2 t. Dezember d. I. ini Dresdner Schlachtviehhofe geschlachtetes Schwein wurde bei der amtlichen Beschau mit Trichinen durchsetzt befunden und daher Bretnig. Die Aufführung des hiesigen Bautzen wegen Gefährdung des Kaiserzuges theatralischen Vereins „Thalia" am 1. Weih- m Löbau ist noch nachzutragen, daß der durch nachtSfeiertage im „Deutschen Hause" wurde den Unfall entstandene Materialschaden feiten von so vielen Besuchern ausgezeichnet, daß der Bahnverwaltung auf 451,10 Mark an- Tage verhaftet und in das Amtcherichzu Neustadt cingeliefert. — Von einem schweren Unfall wurde., vergangenen Mittwoch nachmittag der Bürg meister Herrmann in Großenhain belrofs welcher eine Besichtigung der Wasserwerke m nehmen wollte. Auf dem hartgefrorenen, n Glatteis bedeckten Fußboden war er zu Fallen gekommen und hatte mittelst Tragbahr nach seiner Wohnung getragen werden müssen, wo durch den Arzt Bruch beider Knöchel oes rechten Beines festgestellt wurde. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Donnerstag nachmittag in Zwei naundorf bei Leipzig. In der Eisengießerei der Gebrüder Sternkopf daselbst waren For mer und Gießer nebst dem Besitzer des Elsen- werks beim Gießen eines 35 Zentner schweren Dynamo-Fundaments thättg, als plötzlich durch Zerplatzen .er Leistcnformwand infolge Gasentwickelung in der Formhöhle die flüssige Eisenmasse Herausströmle und den Besitzer der Eisengießerei, Richard Sternkops, sowie einen Former und einen Formerlehrling schwer verorannte. Außerdem wurden meh rere Personen leicht verletzt. Ob Jemanden ein Verschulden beizumessen ist, hat noch nicht sesigestellr werden können. — Das Rochlitzer Ulanen-Regiment übersiedelt bereits am 15. Januar in die neue Kaserne zu Möckern. — Der in letzter Zeit vielgenannte Superintendent Meyer-Zwickau, welcher der Oeffeutlichkeit von den an den Geh. Kuchen rat Dr. Pank gerichteten Worten des Königs: „Habt I >r denn noch ein bischeu Vertrauen zu nur ?" Kenntnis gab und sich auch von der Kanzel herab oarüber mck größter Offen heil äußerte, hat infolge der Altgriffe, die Geh. Kirchenrat Dr. Pank auf der Leipziger Diöcesan-Versammlung gegen ihn nchtete, seinen Austritt aus dem Vorstände d^ Leip ziger Hauptvereins der Gustav-Adols-stiftung, an dessen Spitze Dr. Pank steh, erklärt. Ebenso ist Superintendent Mey- aus dem Vorstände der Meißner Konferenz, dem Dr. Pank angehört, ausgetreten. — Eine große 'Menge ater wertvoller Münzen wurde beim Abbrw eines Hauses in Markneukirchen ausgefuntU- Nach ober flächlicher Schätzung ^ewer-t sich der Fund Tageblatt schreibt über die Sängerin folgen des: Sie ist eine Künstlerin ersten Ranges, die in lieblicher Erscheinung durch ihre glocken reine herrliche Stimme geradezu entzückt. Passagen wurden selbst in den höchsten Ton lagen rein, graziös und korrekt gesungen. Dazu kommt ein seelcnvoller Vortrag, dcr seine Wirkung nie verfehlte. Die ^Künstlerin brachte zum Vortrag Recitativ und Arie aus der Oper „Der Flüchtling" von Kretschmer (ein auch orchestral sehr heikles Stück); Variationen für Sopran von Proch, deren bedeutende Schwierigkeiten von ihr mit Leich tigkeit überwunden wurden und drei Lieder (Frühlingslied von Zierold, Tandaradey von Schulz-Merkel, Schweizerlied von A. Ludwig). In liebenswürdiger Weise ließ sich die gott begnadete Sängerin durch den stürmischen Beifall, den die zahlreiche Zuhörerschaft ihr spendete, wiederholt zu Zugaben bewegen. (Vorstehende Kritik bezieht sich auf das Auf treten dieser Sängerin bei einem Abonnements- Konzerte in Auerbach. D. Red.) Bretnig. Die Wiederbeginn des Un terrichts an hiesiger Schule erfolgt am 4. Januar. Großröhrsdorf. Am 1. Weihnachts feiertag vereinigten sich in Schurigs Restau ration zu einer allgemeinen Geburtstagsfeier, alle diejenigen männlichen Personen hiesigen Ortes, welche in diesem Jahre das 50. Lebens jahr vollendet haben. Hierselbst aufhältlich und am Leben sind 19 Peisonen, von denen aber blos 12 zu dieser Feier erschienen waren. : Manche Erlebnisse wurden zum Besten ge geben und auch ein Bericht vorgetragen, wel cher sicherlich von Interesse sein dürste. Demselben zufolge sinv im Jahre 1846 78 Geburten männlichen Geschlechts in das Ge- , burts-Negister eingetragen worden, welche Zahl ; sich bis zur Konfirmation auf 39, also die Hälfte, verringerte. Von diesem Jahre bis zum heurigen ging die Zahl um 13, ebenfalls ourch Ableben, zurück. Von den 26 noch am Leben befindlichen Personen haben 7 unseren Ort verlassen, so daß im Ganzen hierselbst 19 das 50. Lebensjahr erreichten. — Zu dem jüngsten Eisenbahnprozeß in Bangt dir das Heg daß sich das Glück ist brillant, rhre^Kehlferligkeit ganz bedeutend. Die Triller, Staccatoskalen und ähnliche dienst. Sonntag nach Ner^hr: Vorm. 9 Uhr Hauptgoltesdienst. ' Epiphaniafest (6.vMl.): Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst Nachmittags 2 Uhr Missionsstunde. Getauft: Mar Gertrud, T. des R. R. Röntzsch, E. ld Zigarrenarb, in B. — Elsa Srna, ' des I. F. P. Seifert, E. und Henkels^9"s rn B. — Emil Richard, S. des F.-l Förster, Althsl. und Ziegel- arbeilers — Ein unehel. S. in H. Getraut: Bernhard Koch, Maurer in H. ' Alma Oswald in H. — Karl '^lm Töpelmann, Hanoarbeuer in Aleß unsdorf, mit Bertha Emilie Bült- rich B Beee^' Ernst Fritz Arnold, S. des E. Oswald, Musikers in B., 6 M. 26 ^alt. — Hr. Johanne Karoline Salome ehel. Zschiedrich ged. Günther in r I. 9 M. 19 T. alt. M Pfeiffer. Das Gesamtspiel ging aus den Grenzen der Erwartungen hinaus und die Darsteller erwarben sich demnach das unge teilte Lob der Kritik. Wie man hört, sollen gegen 130 'Mark eingenommen worden sein, so daß dem edlen Zwecke eine hübsche Summe zugesührt werden dürfte. Bretnig Auf das Konzert des Herrn Musikdirektor O. Schäfer aus Großröhrsdorf, welches am Neujahrslage im „Deutschen Hause" stattsindet, wollen wir auch an dieser Stelle aufmerksam machen. Wie das Inserat Abonnements-Einladung. Auf das mit dem i. Januar 1897 be ginnende 1. Quartal des im 7. Jahrgange stehenden Allgemeinen Anzeiger gestatten wir uns ergebenst einzuladen. Bestellungen nehmen alle Postanstalten, sowie außer unserer Expedition auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Hochachtungsvoll Exped. und Red. des „Allgem. Anz." .'in behördlrchen Beschlag genommen. Im allen Registern wohl ausgeglichenen Sopran, laufenden Jahre sind nunmehr dort 21 der- I von ungewöhnlichem Umfange. Ihre Koloratur gleichen Fälle vorgekommen. nötig machte. Der Thäter, welcher aus Zuspätkommende sich mit einem Stehplätze gegeben worden ist. Wie es heißt, haben'Langburkersdorf stammt, wurde am folgenden Wo sich das alte Jah> bei seinem Scheiden diese:» Konzeue zugesagl. Mit all dem Le-.d, dasdich bedrückte, schließt? - -" '