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Sxeitag. tvippi^ Dte A-ttakg -- schall* »id «»tßahme- v»»^ Sonntaz« ttglich'Nachmtttag« für drii fvlgrndrn Tag. Prei« für da« Viertelfahr th, Thlr. i jrdk «inzrlnr Nummer 2 Ngr. — Nr. 71. — DtnWt MMIN ZkitW. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» 26. März 1858. za beziehe» durch alle Bbp- ämter de» F>i- und Auelcasöl, sowie durch die (Srsrdiliva in Leipzig (Ouerstraße Nr. 8>. Lnsertionsgebühr für den Naum einer Zeile 2 Stgd. Deutschland. denn Maip^ 21 März. Man würde irren, wenn man den Glau ben hegen wollte, daß alle Regierungen mit der Art einverstanden wären, wie der Bundesbeschluß vom 7. Nov. 1851, Publikation der Bun- desverhandlungsn betreffend', bisher ansgeführt worden ist. Es liegt darübst die Ärußeruttg dtp königlich sächsischen Negierung vor, daß jene Aussige als aUSrticheild' nicht zu betrachten seien, da deren Abfassung schon Mehrfachen Nebclständen und Schwankungen ausgesetzt gewesen lind sie deshalb eine geraume Zeit gänzlich unterblieben seien. Der Grundsatz, daß dir Veröffentlichung dsr Protokolle alSN'cgel festzuhälten sei, sei 1816, selbst'1824, vdN neuem 1851 anerkannt worden, und eS sei Zeit, densel- byn'zam Vollzug zü bringen, desgleichen hat die badische Negierung den Munsch' auSffefpröch'eN , cs Möge den von der BunVesversammlüng ausge henden ÄetWUtlichichg^» eint solche Ausdehnung gegeben werde», daß durch'ein vorhandenes gerechtfertigtes Äedürfniß befriedigt werde, wozu die bkShdrigen PUblkcatböntN nicht'aUSleichteN. (Schw. M.) Pr e trß eN. Herlin, 24. März. ES ist wahrscheinlich, daß die dänische Antwort schon in der morgen stattfindenden Sitzung der Bun desversammlung, werde vorgelegt werden. Wenn eS richtig ist, daß, wie Dagbladet meldet, die Antwort dahin geht, daß die sechs ersten Paragra- phcn der holsteinischen Verfassung den Ständen Holsteins zur Begutachtung vorzulegtN seien und die fernere Behandlung der Differenz Kommissaren, welche Dänemark und der Deutsche Bund zu wählen haben, zugewiesen wer den solle, so würden die Zweifel, welche wir hinsichtlich einer Ausgleichung auf Grund der dänischen Vorschläge ausgesprochen haben, sich nur zu sehr alS begründet erweisen, und cs ist nach unsern Informationen nur als zu wahrscheinlich zu betrachten, daß das kopcnhagencr Blatt in seiner Mitthei- lüng gut unterrichtet gewesen. Es leuchtet auf den ersten Blick ein, daß die dänische Äntwort nur der Versuch zu einer neuen Ausflucht und Hinhal tung sein würde. Es braucht gar nicht gefragt zu werden, welches das Ver halten der dänischen Regierung den holsteinischen Ständen gegenüber sowie in den Berathungen der gegenseitig zu bestellenden Kommissare sein würde, sondern cs genügt, einfach darauf hinzuweisen, daß es für den Bund kei ner weitern Verhandlungen über den Rechtspunkt mehr bedarf, daß der Bund vielmehr hierüber in der ausführlichsten Weise bereits entschieden hat und daß demnach der Bund vor allen Dingen auch berechtigt hätte sein müssen, eine direkte Antwort auf Das, was von ihm bereits genügend er örtert und hcrvorgehoben war, zu erwarten. Statt dessen weicht die däni sche Negierung einer direkten Antwort jetzt in offenbar berechneter Weise aus^ und sucht die Erörterung Plötzlich auf ein ganz anderes Feld hinzulen- ken, auf welches der Bund, auch wenn die dänischen Erklärungen nicht schon a priori mit dem entschiedensten MiStrauen aufzunehmen wären, sich un möglich begeben känn, wenn er seine Würde wahren will. Der Bund wird sich hüten , sich'von der dänischen Regierung in die Fall« locken zu lassen. Wir envarten mit Bestimmtheit eine Ablehnung der dänischen Vorschläge und in einfacher Konsequenz dieser Ablehnung ein entschiedenes Vorgehen auf Grund der gefaßten Bundesbcschlüsse und zur entsprechenden faktischen Geltendmachung derselben. ALertim, 24 März. Die Antwort der dänischen Negierung an deck Bundestag wird nicht als eine Gewähr für eine baldige Ausgleichung «Munt- I« den hiesige« verschiedenen diplomatischen Kreisen wird dieselbe Sffüt als ein-neuer AUsweg- Dänemark, um Zeit zu gewinnen, beurtheilt. Per eigentliche Kernpunkt, um welchen es- sich handelt, wird durch das neueste scheinbare' Zügeständniß! der dänischen Regierung nicht berührt. Die Tuche-verhält- sich-doch, wie der MorNing Herald richtig- hervorgehoben hat emfach folgendermaßen: „Als Dänemark während der Unterhandlungen in dM'Jöthidn 1834 und 1852- dew beiden deutschen Großmächten als Vertre tern deS Bundes seine Abficht kund gab, der ganzen Monarchie, mit Ein- schküß der Herzogthümer i eine Gesammtstaatsverfassung zu geben, lautete LtestcrreichS und Preußens Antwort dahin: Wir haben nichts einzuwenden, vorausgesetzt, daß ihr euch vorher mit den Herzogthümer» verständigt, und vorausgesetzt, daß ihr cure Verfassung in Einklang mit den Rechten Hol- MnS'und LamNbnrgS gestaltet, welche Rechte wir unter allen Umstünden zu''schützen cntWossen sind. DaS ist der wirkliche- authentische-Sachverhalt. Das-Streben Dänemarks geht seit 1849 dahin, die Herzogthümer in die Monarchie aufzusaugen. Durch die Gesammtstaatsverfassung soll dieses Ziel erreicht werden. Dies ist cs aber eben, was die deutsche» Mächte und die Herzogthümer nicht wollen." Wir lassen das Ausland reden, da Deutsch land dies' alles schon tausend- mal gesagt hat. - Die Neue Preußische-Zeitung sagt: „Der Bundestag kann unmöglich auf dcn Vorschlag eingehen, welchen' jetzt Dänemark machen will, daß näm lich die holsteinischen StäNds nochmals berufen und über die 1—6 ihrer Sepatatverfassung und über die Gesannntverfassung gutachtlich gehört, und dann mit dem Bunde verhandelt werden soll. Das Projekt enthält nur eine ScheinkonkesfivU, ist aber keine Erfüllung des Bundesbeschlusses voM 11. Febb. d. I., sonder» vielmehr ci» Glied jener langen Kette der däni schen Politik, mit welcher Deutschland seit zwei Jahren gefoppt wird und Dänemark Zeit gewinnt." Ä Ans dem VrosiherMthum Polen, 18. März. Von Dem, was ich Jhncn neulich über die steigende Intoleranz der Katholiken in unserer Provinz mittheilte, will ich heute einige Belege geben. Seitdem im vori gen Jahre die Jesuiten mit ihren Missionspredigten auch bis hierher ge drungen sind (abgehälten wurden diese Missionen besonders in der Kreis stadt Wongrowiec und dem kleinen Städtchen Micln, beide im Regierungs bezirk Bromberg), seitdem besonders hat sich das Verhältniß zwischen Ka tholiken und Evangelischen neuerdings in so bedauerlicher Weise gestaltet. Es läßt sich nicht verkennen, daß man hierin die Nachwirkungen des öster reichischen Ebncordats zu finden hat. Und, was das Schlimmste ist, es find nicht blos dl« nieder» Stände, die diesem unseligen Zerwürfnisse in die Hande arbeiten, auch der Prediger- und Lehrerstand schließt sich nicht ganz von diesem ultramontanen Bestreben aus. Ist cs doch vor kurzem vorge kommen, daß bei einer Konferenz katholischer Lehrer einer derselben den Vorschlag machte, den nicht anwesende» Lehrer K. von den Lchrcrconferen- zcn als Ketzer auszuschlicßcn, weil er eine Evangelische zur Frau habe! In. Nögasen (Kreis Obornik) hat der katholische Propst, da der Be sitzer deS däfigcn Privatgymnasiums, der lutherische Pastor Francke, sei nem Äüsinncn, an dem Gymnasium einen eigenen katholischen Rcligions- lehrcr anzUstellc», aus mancherlei Gründen schlechterdings nicht Nachkommen konnte, fast säMmtliche katholische Schüler veranlaßt, aus dem Gymnasium zu treten, obwol Hr. Francke nicht nur die Schüler vom Religionsunter richt dispensirt, sondern sogar sich erboten hatte, demjenigen, der diesen Unterricht für die katholischen Schüler außerhalb des Gymnasiums überneh men würde; eiNe nicht unbedeutende Gratifikation seitens der Aeltct» des selben atiszuwirken. Der Propst' Mill nun, heißt es, auch seinerseits ein k!i- thblisches Gymnasium i» Nögasen begründen. Daß bei solchem Vorgehen der'gebildete» KÜthölikcn von de»'nicdern Classen nichts Besseres zu crwaii- ten' ist, versteht sich von selbst! Ncferettt selbst ist am 20. Dec. in dM oben gen anntewWvngrowiec, lediglich weil' er sich in Begleitung eincSFreUN- dcS während des Kultus in die schöne katholische Kirche begeben, und ohssc irgendwelche Provokation von feister Seite von einer Rotte unter belcists- gendem' Schreien (daS polnische LieblingSschimpfwört ist p8üi-ors>v, HundtL bluk) verfolgt und in dem Pösthfiüse, wohin er sich geflüchtet, eine halbe Stunde lang blockirt Wörden: Aber nicht blos die Katholiken, auch die Ju den sind in der Provinz zum Theil von einem dem aus Deutschland kom menden-ganz verwandten Jekollöntnß angestcckt, wie es denn z. B- in Rbu gascn-vor einiger Zeit geschehen ist, daß ei» Lehrer am dasigcn Gymna sium, Oantl. tlisül. F-, blos weil er in Begleitung eines getauften Juvtst- mifsionars durch das Viertel ging , das die sehr zahlreiche Judenschafk M wohnt, von einem Trupp von 60—70 Juden verfolgt, selbst thätlichbt- droht und zur Flucht in ei» Haus gezwungen ward; die polizeiliche Hülfe erwies-sich dabei als ganz unzureichend. Gegenwärtig iss die Sachs-dtst Gcrichtcn übergeben. Es würde nicht schwer sein; diese Beispiele zu vermehr re»; als Beleg meiner Anklage»- gegen Katholiken und Israeliten werdet» sie genügen: Würtemberg. Dem Schwäbischen Merkur schreibt man vom mitt- lstrt Neckar unten» 21. März: „Sicher,» Vernehmen nach sind in der jMg'- stsn Zeit zwischen den, Senat der Universität Tübingen und dcnt'Gnll tusMiNistcrium' sehr erustlkche - könfillte auSgebpochen, zu denen die abge schlossene' Vereinbarung mit- der' römischen Eürie den ersten Aüfioß gab. D» nach Art. 9 derselben die katholisch-theologische Fakultät an der LaiideSlttii^ versität unter die Leitung und Aufsicht deS Bischofs gestellt'worden-ist, so sprach sich in Gemäßheit eines vom Professor Hugo Mohl abgefaßten Coist- misstonsgutachtons die Majorität des Senats dahin aus, daß das bisherige Verhältniß der katholisch-theologischen Facultät zum Senat gslöst »erben müsse- Hatte schon- dieser Beschluß daS Misfallen deS CnltuSministerinins erregt, so wurde dasselbe dürchi die darauf folgende Wahl deS neue» Uni- versttätSrectors von Seiten des Senats noch verstärkt, indem dabei dis dcm Herkommen gemäß diesmal in der ersten Reihe befindliche kathvlisch-tlwolb- gisch« Facultät übersprungen und ein Mitglied einer ander» Fakultät ge wählt wurde. Sind wir recht berichtet worden; so soll die Andeutung ge geben würden sein, daß man bei fortdauernder FcstlMung der Differenz zur Veränderung der organischen Statuten der Universität würde genöthlgt sein. Die mitgetheiltc Thatsache wird wol manchem zum Beweis dienen, daß die mit Rom abgeschlossene Vereinbarung, anstatt die vorhandenen Schwierigkeiten zu heben, zu den alten noch neue Verwickelungen zu brin gen drohe." Mecklenburg. Der Bank- und Hnndels-ZeitUng schreibt man a«S Mecklenburg-Schwerin vom 20. März: „Wie verlautet, hat der Großberzog