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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und »as »Wilsdruffer TogcblaH» erscheint »n allen Merdingen nachmittags i Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. ll" Haus, bei PolibesleUung I.W AM. zuzüglich BrffcUgeld Einzelnummern 10 Apig. Alle Poltnnltalien und Post- leder,eit N-steilungenVn^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umhegend ^enen" Im K-u-^rer ö . ^>^'mltigcr — . Betriebsstörungen besteh, »NN Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung emgcsandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto dciliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendcm Taris Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr: 20 Rpsg. — Dorgeschriebene Erschcrnungstage und Platzvorschristcn werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen -Annahme bis vormittags 10 Uhr. -v. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übcrmit. Fernsprecher: Amt Wnsoruff Nr.206 «eiten Anzeigen übernehm mcn wir keine Gewähr. - — Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag duich Klage eingezogcn werden muh oder der Auftraggeber jn Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadl rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 107 — 94. Jahrgang Donnerstag, den 9. Mai 1935 Wilsdruff-Dresden Telegr.-Adr.: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Weshalb braucht die deutsche Frau heute Mtterschuloug? Ein Wort zur Sammlung für die Müttcrschulung. Von M. Gyszling, München. Ein Jahr ist vergangen, seit alle deutschen Frauen verbände sich im Reichsmüttcrdienst zusammenschlossen zu einer großen Aufgabe: der deutschen Mutter zu dienen. Im Norden und Süden, im Osten und Westen reichten sie sich zur Vollbringung dieses Zieles die Hand. Jn der Stille, arm an Mitteln ist dieser Reichsmütterdienst ge wachsen. Die ersten Wauderlehrerinnen fuhren im Herbst hinaus auf das Land, und nun haben viele Kurse (über 3000) ferne und kleine Dörfer erreicht. Jn den Städten entstanden rund 100 Mütterschulen, die die Gesamtheit des mütterlichen Wirkens ihren Besucherinnen vermitteln. Rückschauend steigt noch einmal die Frage nach der Berechtigung dieser Arbeit auf. Braucht dis deutsche Frau wirklich diese Mütterschulungskurse? Ist es nicht ganz natürlich so, daß jede Frau den gesunden Muttcrinstinkt, den sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben braucht, mitbringt? Diese Fragen beantworten sich ganz von selbst, wenn wir hineinsehen in unsere Familien und nns daran er innern, was wir immer und immer wieder erleben mußten: Frauen mit jahrelanger Berufstätigkeit versag ten trotz besten Willens in der Mutterschaft, iu der Ehe, in . ,/?"slwMführuttg. Ihr natürliches, mütterliches Bewußtsein war infolge einseitiger, körperlicher oder geisu ger Inanspruchnahme unsicher geworden. unsere jungen Mädchen: Mathematik und Phy gl, fremde Sprachen und Gymnastik, aber nie mand kümmerte sich u,u die Ausbildung der Frau zu ihrem Beruf als Mutter. Die Frauenberufe im Haus halt, in der Krankenpflege und Kindererziehung erfassen Nur einen Bruchteil unserer Mädchen und bilden die zu- liinftige Mutter einseitig ans. Dazu kam die f a m i l i e n- ^indliche Einstellung vergangener Jahre. Die Arbeiterfrau war gezwungen, zu verdienen, sic hatte Eekae Zeit für ihre mütterlichen Aufgaben. Die Bäuerin Kar mit Arbeit überhäuft und schließlich zu müde, den Heist alter Familiensitten zu wahren. Die kinderreiche butter wurde verspottet. Dies alles ist dank unserer nationalsozialistischen Staatsführung geändert. Oberstes Gesetz unse res Staates ist der Dienst am Volk. Rein- "haltung der Rasse, Stärkung des Bauernstandes, liber- kindnng der großstädtischen Arbeitslosigkeit, Stärkung der deutschen Familie sind die in Angriff genommenen Aufgaben. Nicht Parteien, nicht Maschinen, nicht Geld sind Deutschlands wichtigste Angelegenheit, sondern ein fach das deutsche Volk, jede einzelne Familie, der Vater, die Mutter, die Kinder, dieses immer junge, immer le bendige Volk. . Die Mutter ist zur wichtigsten Staatsbürgerin er hoben. Nm sie zur Erfüllung ihrer großen, verantwort- uchen Aufgabe für Familie und Volk zu befähigen, wurde der Rcichsmütterdienst ins Leben gerufen. Untüchtige Aütter sind eine Gefahr für unser Volk, süchtige Mütter werden den Wiederaufstieg sichern. Darum brauchen wir eine planmäßige Mütterschulung. Wir stehen noch vor der Tatsache, daß unzählige mauen die der heutigen Wissenschaft angepaßte Koch jeh re nicht beherrschen. Sie verstehen es nicht, wirt schaftlich einzukaufcn und volkswirtschaftlich zu denken. Williger Schund und ausländische Waren werden trotz beschränkter Mittel erstanden. Der Wohlstand unseres Volkes hängt aber von der Wirtschaftsführung des ein zelnen Hausstandes ab. Darum brauchen wir planmäßige ^cütterschulung: die Näh- und Flickknrse, den praktischen ^ochunterricht „W ie werde ich satt mit wenig !?e l d", dft Unterweisung in allen Fragen der Hanshalts- whrung: „Wie spare ich Zeit und Kraft, wie reiche ich Ms mit meinem geringen Wirtschaftsgeld." Die deutsche medizinische Wissenschaft hat Weltruf, ^rotzdem kennen unzählige Frauen nicht die Gefahren der -?assenmischung, wissen nichts von der Vererbung körper- Ocher und geistiger Eigenschaften. Tausende gesund gc- vorene Säuglinge sterben jährlich in Deutschland, weil wre Mütter nicht wußten, wie sic sich während der Schwangerschaft zu verhalten haben, wie das Ncu- geborene gepflegt und ernährt werden muß. Wir haben fwe ausgezeichnete Krankenversicherung, große Kranken häuser und Heilstätten, aber unzählige Frauen kennen NM den Gebrauch des Fieberthermometers und die ein- jachsten Regeln, sich durch gesunde Lebensführung vor an- ueaenden Krankheiten zu schützen. . Darum brauchen wir planmäßige Mütter- chulung: Aufklärung über Erb- und Rassepflege, ."""Weisung auf allen Gebieten der Sänglings-, Kinder- Kr-mkenpflcgc und in der Bekämpfung von Polks- uchen. So soll die Fran befähigt werden, die Hüterin Unserer Volksgesundheit zu sein. auch die Erziehungswissenschaft bei uns siebt, -viel trauen aber verstehen heute nocb ibre mütterliche NreinheitWng Ser NrasrchMge Ein Vortrag von Reichsminister Dr. Gürtner Reichsminister der Justiz, Dr. Franz Gürtner, sprach vor Pressevertretern über die bis jetzt geleistete Arbeit ans dem Gebiet der Vereinheitlichung der Strafrechtspflege. Er zeichnete ein ein gehendes Bild über das Gesicht des neuen Strafrechts und gab dem Wunsche Ausdruck, cs möge ein Gesctzwerk ent stehen, das mindestens dieselbe Lebensdauer wie das alte, abgclostc Strafgesetzbuch haben werde. Neben der Neugestaltung des deutschen Strafrechts läuft seit der Verreichlichung der Justiz eine fortgesetzte stille Vereinheitlichung einher, die zum Ziel hat, in allen Teilen des Reichsgebiets eine gleichmäßige Handhabung des Strafrechts und des Strafverfahrensrechts sicherzu stellen: die Vereinheitlichung der Strafrechtspflege. Jn einer großen Verfügung werden nunmehr „Richtlinien für das Strafverfahren" veröffentlicht. Diese gliedern sich in einen Allgemeinen und einen Besonderen Teil. Jn dem ersten wird zunächst die Aufgabe der Strafrechtspflege herausgestellt: Schutz des Volkes vor dem Rechtsbrecher, Sühne für begangenen und Warnung vor künftigem Frevel, aber auch Schutz des Unschuldigen vor ungerechtfertigte Verdächtigung. Darum: Zielbewusste und schnelle Aufklärung des Sach verhalts, keine Verzettelung in Kleinigkeiten, schärfster Kampf dem gewissenlosen Schädling, verständnisvolle, aber nicht weichliche Behandlung dessen, der aus Not, Verführung oder Torheit gestrauchelt ist, gerechter Spruch. Die folgenden Bestimmungen behandeln dann das Straf verfahren in seinen einzelnen Abschnitten von der Ein leitung der Ermittlungen bis zur Rechtskraft des Urteils. Nach der Voruntersuchung — die möglichst eingeschränkt werden soll — werden sodann die Anklageschrift und die Vorbereitungen der Hauptverhand lung in ihren Einzelheiten erörtert. Besonders eingehend beschäftigen sich die Richtlinien mit der Hauptverhandlung selbst. Die weiteren Abschnitte bringen zahlreiche Einzel bestimmungen mehr technischer Art. Der Besondere Teil enthält in 31 Abschnitten Richt linien für die Behandlung bestimmter Straftaten, und zwar auch, soweit sie in den zahl reichen straftrechtlichen Nebengesetzen unter Strafe gestellt sind. Die staats- und rechtspolitischen Ge danken, die von den Justizbehörden jeweils besonders zu berücksichtigen sind, werden hier in den Vorder grund gerückt, z. B. bei der Beleidigung die Ehr auffassung des neuen Staates, bei der Äbtreibung die Schädigung nicht nur der Einzelperson, sondern auch der inneren Volkskraft, bei den Steuerstrafsachen die Kenn zeichnung der Unehrlichkeit als Treubruch gegenüber Volksgemeinschaft und Staat. Im übrigen erhalten die Strafverfolgungsbehörden eingehende Hinweise, welche Verfehlungen mit besonderem Nachdruck zu verfolgen sind, wie der erste Zugriff zu erfolgen hat, welche polizeilichen oder privaten Zentralstellen zur Bekämpfung bestimmter Straftaten eingerichtet sind, welche sonstigen Behörden oder Stellen im einzelnen Falle zu beteiligen sind, Aus kunft geben oder geeignete Sachverständige nennen können. Im Anschluß an die Ausführungen des Reichsjustiz- ministcrs legte Staatssekretär Dr. Freisler den Zu sammenhang der Bestimmungen dar, die an den Anfang des neuen Teiles des Strafrechts gestellt sind. Die Kom mission ist ausgegangen von der Betrachtung des Volkes als einer biologischen Einheit, das heißt einer blut- gebundenen Gemeinschaft, die aus der Ver gangenheit über die Gegenwart in die Zukunft hmem- Aufgabe auch erziehlich richtig anzupäckeu? Wie viele Mütter kennen die Lebensbedürfnisse ihrer Kinder im Laufe ihrer Entwicklung? Warum jammern so viele Mütter über ihre nervösen und schwer erziehbaren Kin der? Weil sie die Mittel und Wege der Erzie- hung nicht kennen, nichts mehr wissen vom Beispiel geben, von der Macht der Gewöhnung vom ersten Lebens tag an. Darum brauchen wir planmäßige Müttcrschulung: die Einführung in alle Erziehungsfragen des Kleinkindes, Säuglings, Schulkindes und Jugendlichen, die Anleitung in der Anfertigung billiger und einfacher Spielsachen, im Märchen- und Gcschi»)tenerzählen, im Spielen mit dem Kinde. Deutschland steht am Anfang einer neuen Geschichte. Deutsche Männer haben den Weg zur Arbeit und Wehr haftigkeit gefunden. Deutschlands führende Frauen weisen die Ausrichtung zu neuer Mütterlichkeit. reicht. Der einzelne wird ausschließlich als Glied des Ganzen betrachtet und als solcher auch strafrechtlich geschützt. Entsprechend ist auch der Aufbau des besonderen Teiles des Strafrechts gestaltet. Aus der organischen An schauung vom Wesen des Volkes folgt die Einteilung der Straftaten in vier Gruppen: Schutz des Volkes, der Volks- führung und staatlichen Ordnung, des Volksgutes und der Volksgenossen. Die erste Gruppe bringt einen neuen Abschnitt über Volksvcrrat, der die Tatbestände der Verleugnung und Beschimpfung des Volkes, die Beschimpfung seiner Vergangenheit, seiner nationalen Symbole und des deutschen Brauchtums ent hält. Jn die neue Gruppe „Schutz des Volks gutes" fällt neben dem Schutz der Volksgesundheit besonders der Abschnitt über Angriffe auf die Arbeitskraft, der der sozialistischen Grundeinstellung entspricht. Die letzte Gruppe bringt dann den Schutz der Volksgenossen. Sie Erziehung -er deutschen Menschen. Rcichscrzichungsministcr Rust eröffnet die Hans-Schemm- Hochschule für Lehrerbildung. Jn der Villcnstadt Pasing vor München wurde die Haus - Sch c m m - H o ch s ch u l c für Lehrer bildung im Beisein des Reichserziehungsministers R u st feierlich eröffnet. Weiter waren anwesend Reichs- statthslter General Ritter von Epp, Ministerpräsident Siebert, Staatsrat Bocpple als Vertreter des bayerischen Kultusministeriums und ferner der neue Rektor der Hoch schule, Dr. Abb, mit der Dozentenschaft. Reichsminister Rust machte in seiner Rede grundsätzliche Ausführungen über den Typ des neuen deutschen Erziehers. Er erklärte n. a.: Die deutsche Schule kann ihre Aufgabe nur ableiten aus den großen Lehren des deutschen Schicksalsweges. Die Erziehung der Vergangenheit sah nur die Mensch heit und das Individuum. Wir kennen keine Menschen an sich. Wir sehen den deutschen Menschen. Wir sehen im Kinde ein Wesen aus unserem Blut, auf dieser Scholle gewachsen, und wir sehen das Endziel der Erziehung: ein Volk mit einem Willen, mit einer Gesinnung, mit einem Charakter. Eine Bewegung, die aus den Tiefen des Volkes auf gestiegen und auf seine breiten Schichten aufgebaut ist, wird das neue Erziehungswerk nicht bei der höheren Schule beginnen, sondern bei der Volksschule. Dort wird das Schicksal entschieden. Wenn da aus dem deutschen Schicksalsbewußtscin, aus dem wiedercrwachten natür lichen Gemeinschaftsgefühl, aus den heimatlichen Kräften heraus die Jugend erzogen wird, dann ist die Festung des deutschen Lebens errichtet, dann steht Deutschland. Die Aufgabe erkennen wir als gottgegebenes Gebot, und wir werden ihr nie untreu werden. Am Anfang kann nicht ein neuer Lehrplan stehen. Auch di'e Methode ist nicht das Entscheidende. Wir sind Suchende und haben den Mut, es zu sein. Suchen heißt aber auch forschen. Die völkische Erziehungs lehre selbst muß erst entwickelt werden. Für die Schule ist entscheidend der neue Lehrertypus, der hier in Erscheinung tritt. Daß die Bildungswerte nicht vernachlässigt werden dürfen, ist selbstverständlich, denn Dilettantismus ist der Tod jedes Unternehmens. Der Typ des neuen Dozenten muß ein Stück SA.-Mann in sich verkörpern, er muß aber auch den Trieb zur Er forschung der wissenschaftlichen Wahrheit in sich tragen, er muß sein Fach hochschulmäßig vertreten können. Da gibt es keine Vergleichspunkte, denn es mutz Neues ge schaffen werden. Das ist die Aufgabe der Hochschule für Lehrerbildung. Sie neue Haltung der deutschen Polizei Die Aufgaben des eingcgliederten Fcidjägerkorps. Der Befehlshaber der deutschen Polizei, General leutnant der Landespolizei Daluege, machte über den Deutschlandsender als Abschluß eines Funkberichts über die Arbeit der deutschen Polizei bemerkenswerte Aus- sührungen, in denen er u. a. erklärte: Ohne Zweifel sind die Schwierigkeiten, die auf die Kameraden vom F e l d j ä g e r k o r p s nach ihrer Ein gliederung in )die Polizei warten, groß. Das, was der Polizeibeamte in jahrelanger praktischer Tätigkeit gelernt bat, wird jetzt vom Fcldjägerkorps in verhältnismäßig kurzer Zeit verlangt. Aber ich habe die Erfahrung und bm der festen überzeuauna. daß die Männer des Feld-