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Erscheint jeden Wochentag nachmittag M. 2311 — Postscheckkonto Leipzig Stadtbank tKonto 2314), Dresdi Hohenstein-Ernstthal. Commerzbank Diese? Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amMchen Bekanntmachungen des Ersten Bürgermeisters behördlicherseits bestimmte Blatt. Außerdem Veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finenzambö Hohenstein-Ernstchal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Dienstag, den 11. Novemvee 1941 Bezuasvreis halbmonatlich 85 NcichSvIemstae einschlieblich Träacrlobn 91. Zabrg. 4« ww breite Millimetcrzeile lm Anzeiaentetl 8 Pla.. 78 mm breite Millimeterzeile im Tcrtteil 21 Pla. wuchtige luftangriffe gegen Sewostopol und Mockau / In Nordasrika grisscn deutsche Kampfsliegcr-Ver- i der Wahrheit siir sich und, wie der Kiibrcr saatc, was i dem Stachlasscn der deutschen Kampfkraft aufzublndcn. Deutschland nicht nur, sondern gegen internationale Jude als Welt steht. Mit unerbittlicher Klarheit hat wieder einmal den letzten Schleier vor eingcbrachten nunmehr aus nen gegen Europa der brandstiftcr der Führer sonstiges Kriegsmaterial erbeutet. Minen wurden ausgenommen. Die Gesamtzahl der im Ostseldzug sowjetischen Kriegsgefangenen hat sich S 832 000 Manu erhöht. Aus dem Fiihrerhauptquarticr, 10. Noo. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aus der Krim wurden ostwärts Sewastopol und westlich Kertsch zähen Widerstand leistende feindliche Nachhuten weiter zurüikgedrängt. Wuchtige Luft- angrisfe richteten sich bei Tag und Nacht gegen Sewastopol. In Öltanks und Lagerhäusern entstan den große Brände. Im Hasen der Scesestung wur de» ein sowjetischer Kreuzer und ein großes Han- delsschifs durch Bombentreffer schwer beschädigt. Zwischen Donez und Wolga und im Räume von Moskau vernichtete die Lustwasse eine große Zahl von Trausportziigen der Sowjets. Stärkere Kamps- fliegervcrbändc belegten Moskau mit Spreng- und Brandbomben. Im Zuge der zwischen Jlmen- und Ladoga-See über den Wolchow hinwcggesiihrten Operationen nahmen — wie durch Sondermeldung bclanntge- geben — Infanterie- und Panzerverbände in der Nacht zum 0. November durch überraschenden An griff den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Tichwin. Zahlreiche Gefangene und große Beute wurden hier bei eingebracht. Der Stab der IV. sowjetischen Ar mee entging der Gefangennahme nur unter Zurück lassung seiner Kraftwagen und wichtigen militäri schen Schriftstücke. In den Kämpfen an diesem Frontabschnitt wurden seit dem 1I>. Oktober rund 20 000 Gefangene cingebracht sowie Oti Panzcrkamps- wagen, 178 Geschütze, ein Panzerzug und zahlreiches „Wir dürfen keinen Zweifel darüber haben, daß in dieser Zeit jetzt das Schicksal Europas für die näch sten tausend Jahre entschieden wird." Der Soldat, der Staatsmann, der National sozialist, kurz der Führer, spricht aus jedem dieser Worte, der Mann, den die schwerste Verantwortung vor seinem Volk und vor der Geschichte eines Erd teils auf seinen Schultern trägt, der die Ausgabe, die zu lösen ist, klar vor sich sieht und souverän alle dazu erforderlichen Mittel beherrscht, nachdem er sie sich zum größten Teil selbst geschaffen hat, von den entscheidenden Einzelheiten bis zu den gro- , ßen lückenlosen Zusammenhängen. So beantwortete der Führer in seiner Rede alle Fragen, die an ihn nur hätten gestellt werden können. Vieles von dem, i was er noch einmal allen Verleumdungen zum Trotz Bor der schottischen Ostküste versenkte die Luft waffe in der Nacht zum 1V. November einen Frach ter von 2000 BRT. Ein weiteres Handelsschiff wurde durch Bombenwurf beschädigt. Sturzkampf flugzeuge bombardierten an der englische» Südost- Illste das Hafcngebict von Margate. Ansgcbreitete Brände und starke Explosionen ließen den Ersolg des Angriffes erkennen. Etwa 6000 und zahlreiches sonstiges Kriegsmaterial. Etwa 9909 Mine» wurden dabet beseitigt. Das Ergebnis dieses Erfolges bat die Gesamtzahl der im Ostseldzug cingc- brachtcn bolschewistischen Gesungenen auf 8 632 009 Mann erhöht. Mit diesem Erfolge ist nicht nur wieder ein nicht unerheblicher Teil bolschewistischer Kamvskrast ver nichtet, sondern auch die Einschliessung von Leningrad in fühlbarer Weise verstärkt worden. Tichwin ist näm lich ei» Knotenpunkt für die von Leningrad nach Sibi rien latifcnde Bahnstrecke und einer nach Moskau füh rende» Linie. Dieser ltberraschungserfolg ist zugleich ciu sehr scharfer Gegenbeweis gegen die Zahlenpbanta- sien Stalins und der bolschewistischen und englischen Pressefliden. Er beweist, dast trotz der angeblichen Ver luste der deutsche Angriff nicht zum Stehen kommt und gekommen ist. Bolschewiken »nd Briten werden sich daher vergeblich bemühen, -er Welt das Märchen von diesen von den internationalen Agitationszentralen ängstlich verhüllten Zusammenhängen gerissen und den tiefen geschichtlichen Sinn des heute tobenden Kampfes gedeutet. Deutschlands Feinde werden nicht müde, uns Welteroberungspläne anzudichten, während sie ihre eigenen Absichten hinter verlogenen und von ihnen selbst durch Worte und Taten oft genug widerlegten Phrasen verbergen. Der Führer bekannte freimütig: „Unser großes Ziel ist im Grunde genommen nur die letzte Auswertung unse res Programms, nach dem wir einst angetreten ind, dieses nüchternen Programms, das die mensch liche Arbeit und damit den Menschen selbst in den Mittelpunkt des Handelns, des Strebens und des Erfüllens rückt", und darüber hinaus dann: deutsche Soldaten zählen, das stimmt. Nach diesen deut schen Feststellungen waren bis zum 31. August 85 890 Tote, 298 779 Verletzte und 29 299 Vermibte zu verzeich nen. Das ist nun freilich ein anderes Ergebnis als die von Stalin aus der Luft gegriffene» Phantasiezah- len. Aus der anderen Seit« werden die tatsächlich er reichten militärischen Erfolge in ihrer Bedeutung und Wirksamkeit weder dadurch aus der Welt geschafft, dast die Bolschewiken und Briten der deutschen Wehrmacht überdimensionale Verluste audichten, noch auch dadurch, dah sie überhaupt mit Verlusten erkämpft sind. Ver luste lassen sich in einem Kriege nun einmal nicht ver meiden, auch wenn sie von einer vorsichtige» Heereslei tung durch sachgemähe Schonung des Menschenmaterials niedriggebalten werden. Die Tatsache jedoch, dab die deutsche Wehrmacht die Erfolge erzielt uud ständig weiter erzielt und durch diese Erfolge weitestgehend die Bolschewiken ihres Menschen materials sowie ihrer Geschütze, Panzer und Flugzeuge entblösst, bleibt bestellen und beweist damit die Schlag kraft und die Treffsicherheit der deutschen militärischen Masinahmcn. So konnte das Oberkommando der Wehr macht wiederum in einer Sondermeldung bckanntacbcn, dah im Verlause der zwischen Jlmen- und Ladoga-See über den Wolchow hinweggesübrten Operationen Jiisaii- tcrie- und Panzerverbände in der Nacht zum 9. Novem ber durch einen überraschende» Angriff den besonders wichtigen Verkehrsknotenpunkt Tichwin genommen haben. In den Kämpfen an diesem Frontabschnitt erbeuteten die deutschen Truppen wiederum rund 29 909 Gefangene, 99 Panzerkampfwagen, 179 Geschütze, einen Panzerzug lKarte: Echcrl-Vilderdie»st-M.) bände mit guter Wirkung britische Stützpunkte bei Marsa Matruk und Bunkeranlagcn bei Tobruk an. Der Feind warf in der letzte» Nacht mit schwä cheren Kräften Bomben aus einige Orte in Nord- wcstdeutschland, vor allem auf Wohnviertel in Ham burg. Die Zivilbevölkerung hatte Verlust» an Toten u»d Verletzten. Zwei britische Bomber wurden ab- gcschossen. Oberleutnant L»nt errang seinen 20. Nachtjagdsicg. Gesamtgefangenenzahl 3 632 WO Von unserer Berliner Schristleituug 11'8 Berlin, 19. Nov. Die deutschen Erfolge Im Oste» sind de» Briten uud Bolschewiken gleichermassen recht unangenehm. Sic haben daher schon seit Wochen die Wirkung dieser Erfolgsnachrichten vor der Welt öffentlichkeit abziischwächen verflicht, indem sie von ric- sigcn deutschen Verlusten sprechen. Letzthin hat nun Stalin in seiner Lügenrcde geglaubt, Zahlen nennen zu können, und sich zu der Angabe von Millioncnsummen verstiegen. Sie mögen indessen reden, was sic wollen, au de» Tatsache» kommen sie doch nicht vorbei. Denn einmal haben die deutschen Feststellungen den Vorzug Ver Sinn diese; Kriege; Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß dieser Krieg ein Kampf um Freiheit gegen Skla verei ist, hat ihn die Tatsache erbracht, daß die Sklavenhalter in London und in den USA. die bolschewistischen Mordbrenner auf Europa losge lassen haben und daß hinter ihren teuflischen Plä- kin Schandfleck in der brilischen beschichte / Ungeheuerliches Verhalten -er Vrilen und Sowjets / gegenüber diplomatischen Vertretern des Kelche; und , der deutschen Kolonie im Iran Berlin, 10. Noo. Vor der deutsche» und auslän dischen Presse in Berlin gaben der ehemalige deutsche Gesandte in Teheran, Ettel, und der ehemalige deutsche Generalkonsul in Reykjavik, Prof. Gerlach, einen Bericht über das völkerrechtswidrige und gegen die Gesetze der Menschlichkeit verstoßende Ver halten der Briten uud Sowjets gegenüber diploma tische» Vertretern des Reichs und gegenüber der deutschen Kolonie im Iran ab. Der erschütternde Erlebnisbericht, den Gesandter Ettel den Vertretern der Presse gab, mar eine einzige Anklage gegen die ungeheuerliche Schuld der briti schen Regierung an dem Schicksal anständiger und tüchtiger deutscher Männer und Frauen, deren loya les Verhalten gegenüber ihrem Eastland von der iranischen Regierung mehr als einmal ausdrücklich als vorbildlich bezeichnet worden war. „Bei allen Maßnahmen gegen die deutsche Kolonie", so stellte Gesandter Ettel eingangs fest, „war die britische Re gierung die treibende Kraft. Dem Sowjetbotschaf ter Smirnoff, der sich ganz den Weisungen des bri tischen Gesandten fügte, wurde immer dann der Vor tritt gelassen, wenn die Durchführung gewisser Maß nahmen dem „guten Ruf" Englands abträglich sein konnte. Hinter der iranischen Regierung standen in eng ster Verbundenheit der britische Plutokrat und der sowjetische Bolschewist, um immer dann die schuß bereite Waffe der Repressalie und der Drohung zu erheben, wenn die Regierung in Teheran aus natür lichem Rechtsempfinden und Anstandsgesühl sich wei gern wollte, Zwischenträger für Forderungen zu sein, die ebenso ehrlos wie feige waren". Gesandter Ettel schilderte, wie die Engländer im Kampf gegen die deutsche Kolonie und mit dem Ziel, die Inter nierung aller Deutschen zu erreichen, ihre aus den Kolonialkriegen wohlbekannten Methoden mit einer Brutalität und Rücksichtslosigkeit ohnegleichen an wandten: von der Drohung mit dem Einmarsch sow jetischer Trupcn nach Teheran und dem wiederhol ten liberfliegen des Gesandtschaftsgeländes durch sowjetische Bomber bis zu erzwungenen terroristi schen Polizeimaßnahmen war den verbündeten Eng ländern und Sowjets kein Mittel zu feige, nieder trächtig und schmutzig in dem Versuch, die Deut schen auf di« Knie zu zwingen. Schließlich wurde die iranische Regierung zu einer im Leben zweier befreundeter Völker bislang noch nicht dagewesenen Aktion veranlaßt: das Ge lände der deutschen Gesandtschaft in Schimran wurde von den Truppen der Garnison Teheran mit aufge- pflanztcm Seitengewehr dicht umstellt, gleichzeitig wurden Maschinengewehre kriegsmäßig getarnt in Stellung gebracht. „Für alle Zeiten", so fuhr Ge sandter Ettel fort, „wird die Tatsache, daß die bri- tisck-e Negierung nicht nur ihre Zustimmung gab, sondern die Veranlassung dafür war und Beihilfe dazu leistete, daß reichsdeutschc Miinner den. Bol schewisten ausgeliefert wurden, ein Schandfleck in der britischen Geschichte bleiben." „Eine abgrundtiefe Kluft zwischen ehrloser Handlungsweise der Briten und soldatischer Haltung der deutschen Männer tat sich auf, zwischen dem niederträchtigen und erpresse rischen Vorgehen der Engländer nämlich, das in der auf acht Stunden befristeten ultimativen Forderung nach Auslieferung der Wehrpflichtigen gipfelte, und der vorbildlich männlichen nationalsozialistischen Haltung jener Männer, die mit einem Sieg-Heil auf den Führer und den Liedern der Nation im Augen blick ihrer Internierung noch einmal ein Treue gelöbnis für Führer und Reich ablcgten." Das spätere Schicksal von Frauen und Kindern der deutschen Kolonie ist eine weitere schreiende Anklage gegen den Bruch jenes von den Engländern feierlich gegebenen Wortes, mit dem sie das freie Geleit von 487 Frauen, Kindern und Ee- sandtschaftsmitgliedern garantiert hatten. Uber mehr als 1000 Kilometer weglosen Geländes führte die Leidensfahrt der Deutschen zur türkischen Grenze. Beim ersten Aufenthalt in Karwin wurde die Kolo nie von der Gesandtschaft getrennt, der Fahrer des Gesandten von den Bolschewisten verhaftet und ver schleppt, die Gesandtschaft selbst in den Hof des Poli- zeigefängnisses gebracht. Auf der zweiten Station in Sendjan wurden die Mitglieder der Gesandtschaft in einem leerstehenden Haus, dessen Besitzer vonden Bolschewisten liquidiert worden mar, 30 Stunden lang ahne Essen und Trinken sestgehaltcn, während die Kolonie bereits 15 Stunden vorher die Weiter reise nach Täbris angetretcn hatte. In Täbris, wo Gesandtschaft und Kolonie wieder zusammentrafen, erfolgte in glühender Hitze die Unterbringung auf dem baumlosen Platz des Kasernenhofcs eines Rei- terregiments. Rings um den Hof waren Maschi ¬ nengewehre in Stellung gebracht. Nachts beleuch teten Scheinwerfer grell den Platz. Die letzte Nacht, fünf Tage nach der Ankunft in Täbris, mußte von Frauen und Kindern auf freiem Feld zugcbracht werden. Vier Kilometer vor der türkischen Grenze schließ lich haben sich jene Szenen abgespielt, über die die Weltöffentlichkeit bereits unterrichtet ist. Der bul garische und der ungarische Geschäftsträger und das Personal der deutschen Gesandtschaft wurden ge- waltsam entfernt. Frauen und Kinder systema tisch in der schamlosesten Weise ausgeplündert. Wickelkindern wurden die Windeln abgenommen. Kolonie und Gesandtschaft verloren ihr gesamtes Gepäck. „So sah in Wirklichkeit das von Bolsche wisten und Engländern der Kolonie und der Ge sandtschaft schriftlich zugesicherte freie Geleit aus." Sodann gab Generalkonsul Gerlach eine eindrucksvolle Schilderung, wie am 10. Mai 1940 die Engländer in das deutsche Konsulat in Reykjavik eindrangen. „Mein Verlangen", so be richtet er, „sofort den schwedischen Generalkonsul zur Übergabe des Reichseigentums und des Schutzes der deutschen Interessen zu sehen, wurde abgelehnt. Sämtliche Schlüssel mußten abgeltefert, sämtliche Türen geöffnet wrden. Wir mußten uns, einschließ lich der Damen, in Gegenwart der Posten mit auf- gepslanztem Seitengewehr umkleiden". Zwei Hand taschen durste jeder Deutsche eiligst packen und mit nehmen. Jedes Stück wurde durchsucht. Dann wur den die Deutschen zum Hafen und aus den Kreuzer „Glasgow" gebracht. Generalkonsul Gerlach stellte ausdrücklich fest, „vor der Abreise gab uns der eng lische Generalkonsul offiziell die Erklärung ab, daß wir aus dem schnellsten Wege nach Deutschland ge bracht würden". Wie England auch dieses Verspre chen eiuzulösen gedachte, beweisen eindringlich die Schilderungen des Generalkonsuls von seinem und seiner Familie Schicksal in den folgenden Monaten. Am 12. Mai wurde Gerlach von seiner Familie getrennt, am folgenden Tage im Polizeiwagen in das Gefängnis von Liverpool transportiert und dort in eine Dunkelzelle eingesperrt. Nachdem ihm sämtliche Ausweispapiere, einschließlich de» Diplo- matcnpasses, abgenommen worden waren, wurde seine Forderung, unverzüglich den Vertreter der Schutzmacht zu jehe», mit hühnychem Lachen abge lehnt. So schmutzig wie die Gefängniszelle mit Strohsack und Decke, so schmutzig waren der Wasch raum, der gleichzeitig den Häftlingen zur Verfügung stand, und das Handtuch. Rasierzeug, Kamm, Bürste, Seife und Zahnbürste wurden dem General konsul verweigert. Am 15. Mai wurde Gerlach nach London, und zwar zunächst für 14 Tage in eine Schule, die als Jnteruiertenlager eingerichtet war, und danach in den Tower überführt. Während der ersten Monat« war es dem Ver treter des Reiches weder erlaubt, Zeitungen oder Nachrichten zu erhalten, noch Briefe zu schreiben. Auf mehrfaches nachdrückliches Verlangen wurde ihm später wenigstens gestattet, zwischen den Wäl len rings um den Tower herumzugehcn, immer be wacht und begleitet von einem Posten mit umge- hängtem Gewehr. „Die unerhörte Anspannung der Einzelhaft", so erklärte Gerlach, „führte zu meiner Erkrankung, die letzten drei Wochen meines Aufent haltes habe ich kaum eine Nacht im Bett zugebracht. Im Tower habe ich die schweren Angriffe der deut schen Luftwaffe miterlebt. Bei jedem Luftalarm wurde ich von dem Posten mit aufgepflanztem Sei tengewehr in einen der Wehrtürme gebracht, in dem noch andere Männer, Frauen und Kinder sich aushielten. Ende Juli bekam ich zum ersten Male einen Brief von meiner Frau. Ani 19. September wurde ich nach zweieinhalb Monaten schwerster Ein zelhaft in gesundheitlich völlig zerrüttetem Zustand auf die Isle of Man gebracht und am 7. Oktober endlich mit meiner Familie in Douglas vereinigt." Generalkonsul Gerlach betonte am Schluß seiner Ausführungen, daß er gegen den britischen Botschaf ter Oliphant ausgetauscht worden sei. Jin Gegensatz zu der Behandlung wie ein Strafgefange ner, die ihm in seiner Eigenschaft als Diplomat zu teil geworden ist, lege der Brief des Botschafter- Oliphant Zeugnis davon ab, wie die deutsche Re- gierung den Vertreter Englands während der Zett seiner Internierung behandelt habe. In diesem Schreiben, das Gerlach in seinem Wortlaut verlas, bringt Botschafter Oliphant die „Anerkennung der gesamten Reisegesellschaft siir die bewunderungswür- dige Organisation der Neis» zum Ausdruck", und schließt wörtlich: „Durch all das, was sie freund- schastlichcrwcise für uns getan haben, wird diele Reise in allgemeiner Erinnerung bleiben."