Volltext Seite (XML)
s Nr. 567 1V18 Mittwoch, den 6. November Verlag: Dr. Reinhold L To.. Leipzig Haaplschriftletker: Dr. Sverth, Leipzig Wilsons Antwort Die deutschen Unterhändler unterwegs — Unruhen in Hamburg und Lübeck Haag, L. November. (Eigener Drahtberlcht.) «Hol- sandsch Äireuros Bureau" meldet aus Washington: Staatssekretär Lansing hat am 5. November durch Vermittlung des schwei zerischen Geschäftsträgers an die deutsche Regierung folgende Note gelangen lassen: ..In meiner Note vom 22. Oktober 1918 habe ich Ihnen mit- eekeilt, daß der Präsident seinen Notenwechsel mit den deutschen .Behörden denjenigen Regierungen, mit denen die Regierung der Bereinigten Staaken verbündet ist, mit dem Auheimgeben über mittelt hat, wenn die Regierungen geneigt seien, den Frieden 'a den angegebenen Bedingungen und Grundsätzen herbeizuführen, i ne mili'ärischsn Ratgeber und die der Bereinigten Staaten er- fncbt werden sollen, die notwendigen Bedingungen eines Maffen- siillstandes zu uslerbreiten, der die Interessen der beteiligten Sraalen in vollem Matze watn?t und den verbündeten Regierungen dir unbeschränkte Macht sichert, Einzelheiten des von der deut- s ' n Regierung angenommenen Friedens zu gewährleisten und 5-l erzwingen, wenn sie einen solchen Waffenstillstand vom mili- i irischen Standpunkt für möglich halten. Der Präsident hat nun ein Memorandum erhalten, das die Anerkennung der v«r- b ndeten Regierungen über den Notenwechsel enthält und folgen de', matzen lautet: „Die verbündeten Regierungen haben sich mit dem Balenwechsel, der zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Stauen und der deutschen Regierung erfolgt ist, beschäftigt, und s e e «- 'ären ihre Bereitwilligkeit, mit der deutschen Regie- ? Frieden zu schließen, und zwar auf Grund der -»coinqungen, die der Präsident tn seiner An sprache an den Kongreß am 8. Januar 1918 dar- g al egt h<tt, und ebenso auf Grund der Prinzipien, die er in 'einen folgeren Ansprachen zum Ausdruck gebracht hat. Die i cchündelen Regierungen weisen darauf hin, daß Paragraph 2, der sich auf die gewöhnlich als «Freiheit der Meere' bezeich nete Frage bezieht, verschiedener Auslegungen fähig ist. von denen sie einige nicht annehmen können. (Sie müssen sich daher in dieser Hinsicht volle Freiheit Vorbehalten, wenn sie auf der Friedenskonferenz erscheinen. Ferner hat der Präsident bei Abfassung der Friedensbedingungen, die er in seiner Botschaft vom 8. Januar niedergeleg! hat, erklärt, daß die besetzten Gebiete nicht nur geräumt und befreit, sondern auch wiederher gestellt werden müssen (restorell). Die verbündeten Regierungen sind der Ansicht, detz es keinem Zweifel unterliegen wird, datz sie diese Maßnahmen in sich schließen. Sie verstel-en sie dahin, daß Deutschland für jeglichen Schaden, der der Zivil bevölkerung der Verbündeten und ihren Besitztümern durch den Angriff Deutschlands zu Lande, zu Wasser und in der Luft zugefügt worden ist, Entschädigung leisten muz. Lansing fährt dann fort: Ich bin vom Präsidenten beauftragt worden, mitzuteiten, datz er sich bezüglich der in dem Memorandum gegebenen Aus legung nicht mit den Verbündeten in Ueber- einstimmung befindet. Ferner hat mich der Prä sident beauftragt, Sie zu bitten, der deutschen Regierung mitzuteilen, daß MarschallFoch von der Regierung der Ver einigten Staaten und den alliierten Regierungen den Auftrag er halten hak, gehörig beglaubigte Vertreter der deutschen Regierung zu empfangen und ihnen die Waffenstillstandsbedingungeu mitzuteilen." Danach ist also anzunehmen, daß die Mahlen in Amerika ?r einem für Wilsons Standpunkt günstigen Sinne entschieden worden sind. (Bergt. auf Seite 3). Die TriedensuntsrhSndler nach dem Westen abgereist v<d. Berlin, 6. November. (Amtlich.) Die deutsche Delegation zum Abschluß des Waffenstillstandes und zur Aufnahme der Friedensverhandlungen ist heule nachmittag von Berlin nach dem Westen abgereist. * Die russische diplomatische Vertretung ist heute früh im Sonderzug nach Rußland abgereist. Lübeck in der Hand des Soldatenrates Lübeck, 8. November. (Elg. Drahtbericht.) Wie di« !'üd-:v-er Blätter melden, sind gestern nachmittag Kriegsschiffe von Kiel t.n Lübecker Hafen erschienen and haben Malrosen gelandet. Diese >: Lbcn sich in die Kaserne und in die Quartiere, wo sie d i e S o l d a t e n an (forderten, sich ihrer Bewegung aazuschliehen. Der Nufsc.derung wurde überall Folge geleistet. Die Offiziere u», rden enlwoffnel and gestern abend ein Soldatenrat gebildet, 'm libci"cn verlief die ganze Bewegung in Ruhe und Ordnung. Heule erließ der Soldalenrat folgenden Aufruf: ..Seit Henle abend istLübeckSMachtinansereuHLnden. Wir erklären hiermit, datz mit unserer Sache den Kameraden an der Front nie hier in der Heimat gedient ist. ES matzte mit den korraptiven . ujÄnden nnd der militärischen Diktatur von gestern gründlich auf geräumt werden. Der Zweck unserer Sache ist sofortiger Waffenstillstand und Friede. Wir bitten die Bevölkerung Lübecks, größte Ruhe zu bewahren. LS wird von uns nichts unter- ncm.'en, was die Betriebe Mr Aufrechterhaltung der Ordnung stören köunte. ES gehl alles seinen alten Gaue. Wir erwarten von der Be rd Kernna bercilrvillige Mitwirkung. Wir können feflstellen, datz diese Umwandlungen der militärischen Ding« in Lübeck unblutig verlausen sind und hoffentlich weiter verlaufen werden. Wir warnen vor Aus schreitungen. Plünderungen und Diebstahl werden mir dem Tod« be straft. Die Lebensmlttelverleilung bleibt in de, Händen der Zivil- Verwaltung. Der Soldalenrat." In mehreren größeren industriellen Betrieben sind heule morgen nach der Frühstückspause die Arbeiter in den AuSstand gelreten. Sie hielten auf dem Marktplätze eine Versammlung ab. Die Bewegung in Hamburg Hamburg, S. November. (Sig. Draht bericht.) Es war nur ciue Frage -er Zeit, wann sich die ersten Anzeichen von dem Ucber- springen der Funke« deS in Kiel angezün-elen FenerS m Hamburg bemerkbar »nachten. Schon am Dienstag morgen war auf den Vulkanwerkei» ein« stark« Neigung Vorhände», der Bewegung in Kiel durch einen Streik Sympathie za beweisen. Doch gelang «S noch i» später Stunde, dem AaSbrnch deS Streikes Einhalt zu tun. ES wurde beschlossen, für Donnerstag eine Sitzung aller Vorstands mitglieder und D^eglerlen der Sozialdemokraten einzadrrufen. um weitere Beratungen über die Situation zu pflege«. Der Sitzung sollen Vorschläge für die von der Arbeiterschaft aoszustellcaden politisch:« Forderungen unterbreitet werden. Weiter würbe onSdrückllch tie- schlofsen, datz erst in dieser gcmeivschasklichen Sitzung über das Ver halten der Arbeiter entschieden werde« müsse, bevor irgendwelche Aktionen unteruomme« werde« dürfe». Die große Versammlung im CewerkschaflShause, die zum Dienstag abend von den Unabhängigen Sozialdemokraten einberuf:« wurde, und an der viele Matrosen ond So'datca teilnahmen, verlief i» ziemlicher Ruhe. Der Hauptredner, NeichSlagsabgeordneter Dittman«, führte «. a. <m«. Die Forderung der Abdankung deS Kaisers werd« heute von weiten bürger- tichea Krrisen unterstützt. Die Unabhängigen aber verlange« die Einführung der sozialistischen Republik (Stürmischer Beifall.) Redner betonte dann: Wir flehen vor einer einschneideadea Wende. DaS Alte stürzt und di« Stunde ist da, wo das Proletariat die Macht ergreifen Kaan. Die Führung darf nicht mehr Leuten überlasten werden, dir di« ganze Entwicklung wieder auf rin totrS Geleise schied«« könnt««. Hamburg mutz sich den Ruhm wieder zurrckerober«, die Hochburg der Arbeiterbewegung za sei«. Dann sprach noch einer der aus Kiel gekommene« Matrose«, von den auS d«n Kaserne« in Hamburg entflohenen Solda'en mit I»b:l begrützt. Von de« Unabhängigen sprachen dann noch Riep«r und Dvwell. Letzterer s 7dert« mit Nachdruck bi« sofortig« Republik und Ueberwindang d«< WibersiauLeS» b« -ch k« der soqiotipfche» ReMchlik in den Weg stellt. Er forderte dan« die Einsetzung eines Ar beiter- und SoldatenrakeS, der am Mittwoch zum Rathaus gehen müsse, «m dort seine Forderungen za stellen. Ferner trat er dafür ein, datz keine gewerkschaftliche« oder genossenschaftlichen Fank- livnäre in dem Arbeiterrat sitzen dürfen. Er verlangt fern« die Er- laubniS zur HeranSgabc einer Zeitung, die wirklich die Grundsätze der Sozialdemokratie verlrcke. ES wurde folgende Resolution angenommen: „Die Versammlung tordert erneut die Freilassung aller Opfer der hiesigen Zivil- und Militärjustiz. Die Versammlung erklärt, di« von dem Arbeiter- und Soldatenral in Kiel aufgestellteu Forderungen in vollem Umfange zu unterstützen, und fordert die Hamburger Arbeiter^ schask auf, zu diesem Zwecke unverzüglich in den Sympathie streik e i n z u l r c t e n." ES bildete sich daun ein Zug durch die Stadt, wobei einige Teilnehmer die Scheiben der Sttatzenbahnwagen einschlugen und einen Offizier aus der Bahn heraus holten und ihn zu enkwafsnea verbuchten. Sodann ging eS zum Hauptbahnhof, um dort die Urlauber zum Hierbleiben zu bewegen, und bewegte sich unter Absingen von Liedern durch die Stadl zur Kaserne, aus der am Montag 150 MUiiärgefangene entwichen waren, von denen einige, wie schon gesagt, an der Versammlung ieilnahmen. Dort kam eS gegen Mitternacht zu einem Zusammenstotz mit dem Militär, wobei auch geschossen wurde. Drei Personen waren verletzt worden. Später zogen die Masten nach Altona, wo jedoch von der Militärbehörde die nöligen Schutzmahregetn getroffen worücn waren. Auf der Strotze wurden gefangene Soldaten befreit, sämtichen Soldaten wurden die Kokarden abgenommea. Heule morgen strömten beim Hauptbahnhof, offenbar auf Verabredung und auf ein geheimes Kommando gehorchend, die Soldaten und Ma trosen mit übcrgchängien Gewehren zusammen und nötigten alle Soldaten auf den dort fahrenden Stratzeubahnen, auSzu st eigen und sich ihnen anzuschlietzen. Ich konnte beobachten, wie sogar Soldaten, die sich nicht anschtietzen »sollten, mit oorgehalteaem Revolver gezwungen wurde«, die Straßen bahnwagen zu verlassen. Auch versuchten die beteiligten Soldaten, die Urlauber dazu zu bringen, Hamburg nicht za verlassen. Aus diese Welse wurden sämtliche Soldaten» die sich zum Dienst nach den Kasernen begeben wollten, gezwungen, sich der Bewegung anzuschlietzen. ES formierte sich dann ein Zug, der nach den Kasernen and nach dem Generalkommando in Altona marschieren wollte. Aufständische Kriegsschiffe fahren in den Hase«. Die Wiesensersammluag auf dem Heiligen-Geist-Felde ist ohne Zwischenfall verlaufen. Beim Iustizgebäude waren Trappen mit Maschinengewehren ausgestellt. Sie wurde« jedoch entwaffnet, die Offiziere abgcfübrt und die Maschinen gewehre teils un'rav.hbar gemacht, teils milgenommen. Im Hafen sind Kriegsschiffe eingclauten, die auch ualer dem Befehl deS MatroseurateS siche«. (Siche auch Seite 3.) Wilson kommt zur Friedenskonferenz? Lagano, 8. November. (E i g. D r a h l b e r i cht.) Nach einer Meldung der Londoner .Times' aus New Nord hat Wilson beschlösse», persönlich auf der Friedenskonferenz zu erscheinen. Bern, 8. November. <E i q. D r a ht b e r i ch t.) Das «Berner Tagdiolt' meldet, datz matzsscdcrdc Persönlichkeiten neutraler Staaten beabsichtigen, Wilson um B«schleunigu»g d«r Waffe ustillstandSverhaadl-agea M ersuchen, damit ar« endlich in Wirklichkeit wisse, wann»» »»etter gekäinpft wirb, zumal da Wilso« nicht g«ge» Personen, sondern gege, bas System kämpf«. Die amerikanischen ahlen Gestern habe»» in den Vereinigten Staaken die Wahlen zum Kongreß — Senat und Repräsentantenhaus — stattgefunöen. Gleichzeitig mit den Bundeswahtcn wurden in einer Anzahl von Staaten und Städten Lokalwahten vorgenominen. Wie seit Jahr zehnten flehen sich zwei große Parteien gegenüber, die einzig und allein in Betracht kommen: Republikaner uird Demokraten. Die übrigen Parteien spielen keine Rolle. Sowohl Temperenzler als auch die beiden sozialistischen Parteien, die Arbeitspartei und die sozialdemokratische Partei, werden über lokale Wahlerfolge nicht hcrauskommen. Die Maschinen der beiden großen Parteien sind zu mächtig, als daß eS den Außenseitern gelingen könnte, sie zu erschüttern. Die Leute hinter der Mas^ine, die großen Interessen gruppen, leiten die Wahlen. An ihnen liegt es, wer gewählt wird und wie gewühlt wird. Wenn hier und dort der Ansatz zu einer unabhängigen Partei gemacht wird, so wird er ttald wieder erstickt, da oiese Unabhängigen nie die enormen Kosten auszubringen in der Lage sind, die eine amerikanisch« Wahl mit sich bringt. Wenn also für die gestrige Wahl die großen Interessengruppen, die den amerikanischen Kapitalismus vertreten, Frieden für nützlich ge halten haben, wird Wilsons Partei, die der Demokraten, ihre kleine Majorität im Kongreß verstärkt haben. Wenn sie der An sicht sind, daß weiter Krieg geführt werben muß, weil noch nicht alle Ziele der Trusts erreicht sind, werben die Republikaner, die stets bessere Beziehungen zu den großen Geldinächten unterhalten haben als die Demokraten, eine kriegshetzerische Majorität im Senat und Repräsentantenhaus«: vereinigen. Diese Wahlen haben geschichtliche Bedeutung gewonnen. Sonst pflegten nur die Llektoratwahlen für die Präsidentenwahl die Union in Aufregung zu versetzen. Die Kongreßwahlen selbst stnd immer verhältnismäßig ruhig verlaufen, zumal das Aebergewichk der einen oder andern Partei sich nach Staaten verteilte, ein eigentlicher Kampf in den sicheren Bezirken also so gut wie gar nicht enkbrannte. Allein die Kongreßwahlen vom November 1918 stehen im Zeichen von Krisg und Frieden. In Europa hat es offenbar überrascht, als Wilson vor einigen Wochen mit einer Botschaft in die Mahlbewegung eingriff. Das geschah sicher nicht ohne Anlaß, denn die imperialistischen Kriegstreiber, die von Roosevelt und Taft geführt werden, haben die Kongreßwahlen zu einer Kraftprobe ausnutzen wollen. Käme eine kriegswillige Mehrheit im Repräsentantenhaus und Senat zusammen, so wäre Wilson vielleicht nicht mehr der Führer, sondern der Geführte. Gewiß hak sich der Präsident außerordentliche Vollmachten über tragen lassen und er hat von ihnen auch ausgiebigen Gebrauch gemacht. Allein der Kongreß, der sie ihm übertrug, könnte sic ihm auch wieder nehmen. Wilson ist zwar noch bis März 1921 Präsident, indessen wäre seine Politik am Ende undurchführbar, wenn er sie gegenüber einem widerspenstigen Kongreß durchsetzen sollte. Und es ist fraglich, ob Wilson selber geneigt wäre, eine andre Politik zu machen, als die Mehrheit des Kongresses. Jeden falls hat er aber, als er die Gefahr erkannte, die ihm aus den imperialistischen Wahltreibrreien drohte, den Fehdehandschuh aus genommen. Nun sind die Parteioerhältnissc der Vereinigten Staaten wie gesagt im allgemeinen so fest, daß erhebliche Verschiebungen nicht eintreten können. Es hat ja auch früher schon Kongresse mit demokratischen Mehrheiten gegeben, während der Präsident der republikanischen Partei angehörte. Und umgekehrt. Diesmal handelt es sich jedoch um etwas andres als um Tariffragen und Trustpolitik. Eine imperialistische Mehrheit würde Wilson inner halb des Dielverbandes vielleicht erheblich einflußloser machen. Es läßt sich ruhig sagen, daß die europäischen Weskmcichtc, das heißt ihre Regierungen, Wilson höchstens widerwillig folgen. Er war ihnen ein Heros, so lange er die Vereinigten Staaten zum Kriege aufpeitschte. Als die Engländer im März 1918 geschlagen wurden, als der Fall von Amiens nird die Trennung der fran zösischen und englischen Heere drohte, da beschwor Lloyd George die verbündete Union, einzugreifen, worauf Wilson mit der Bot schaft antworietc, die Gewalt und Kraftanstrengung bis zum Aeußerfien ankündigte. Das ist auch geschehen, und der wachsende Zufluß der Tankcetruppen iin Frühjahr und Sommer 1918 setzte Foch in die Lage, Gegenoperationen zu beginnen. Damals stanb Wilson bei den Weltmächten im Zenith seines Ruhmes. Von dieser Höhe ist er indessen herabgestiegen, seit er sich auf den Not«uoechsel mil der deutschen Volksregierung einlieh. Die Männer, die in Frankreich und England regieren, wollen den Sieg ohne Gnade. Sie haben anch Wilsons -l 4 -i- 5 Bedingungen niemals offiziell anerkannt. Es ist beachtenswert, daß Wilsons Botschaft zu den Kvngreh- wahlen zeitlich mit dem Beginn des deutsch-amerikanischen Noten wechsels zusammenfiel. Offenbar haben die Politiker an der Themse und an der Seine sofort eine Verständigung mit den Im perialisten in der Union gesucht, nm WilsonS Friedenslaklik zu Hintertreiben. Die Tatsache, daß die WassenstillstandSbedingungen des Vielverbandes erst heute oder morgen begann »gegeben werde» sollen, zeigt, daß auch in Versailles auf die Kabelnachrichten aus der Union gewartet wird, die die Ergebnisse voin 5. November übermitteln. Dr.Renner Staatskanzler in Deutsch-Oesterreich Wie», S. November. (Drahldericht.) Wie in politische, Kreise» verlautet, wird Abgeordneter Dr. Renner zum österreichische» Sta»tSka»zt«r »nd Vorsitzenden der devlschösterreichische» Re gier»»! «r»a»»t «erde». Gegenwärtig ist Dr. Nenner Letter der I»»silet bis deutsch-st« rretchische« StaatSrateS.