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Dresdner Journal : 30.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189604300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-30
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 30.04.1896
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Ar. Hew. 68285 NO 68287 NO 68296 108 68306 109 68320 111 68328 108 68344 107 68385 1U 68440 111 68511 108 68531 110 68625 11! 68634 112 68641 102 68685 110 68713 109 68742 102 68769 101 68774 110 68808 106 68810 111 68838 108 68865 108 68868 111 68926 110 68965 110 69015 110 69056 109 69060 106 69070 110 69073 166 69077 110 69081 16'6 69102 102 69104 105 69111 109 69182 109 69190 112 69208 108 69235 109 69270 110 69273 107 69274 110 69275 110 69285 112 69294 105 69347 111 69348 11, 69351 110 69355 112 69359 108 69400 109 69443 110 69547 93 69578 101 69597 106 69602 24 69613 109 69625 108 69641 103 >9665 102 >9701 109 >9753 110 69758 109 69777 106 69786 104 69808 101 69853 111 0857 106 9890 110 9900 101 9907 107 9923 108 9946 110 9962 111 9983 108 6 Mr vez»^l»ret»: Für Dresden vierteljährlich 2 Mart KO Pf , bei den Ka'ser- lich deutschen Postanstatten vierteljährlich » Mart; außer halb des Deutschen Reiche» Post- und Slempelzuschlag. Einzelne Nummern: 1» Pf Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Lonn und Feiertage abends Fernspr Anschluß: Nr. 1295. Dresdner M Journal. «nltndiinngsgebktzre»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 2» Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Ps. Bei Tadelten- und Zissernfap entsprechender Ausschlag Herausgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr Anschluß: Nr I29L ^§99. Donnerstag, den 30. April, abends. 1896. Buchbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate Mai und Juni werden zum Preise von 1 M. 70 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für a»s»ärts: bei den Postanstalten des be treffenden Orts zum Preise von 2 M. Löm-I. Erpedition des dresdner Ioarmt«. Amtlicher Teil. Dresden, 30. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Landgerichtsdirektor Arthur Konstantin Hecht in Zwickau zum Amtsrichter und Vorstand des Amtsgerichts Bautzen mit dem Titel und Range eines Lberamtsrichtcrs, den Land gerichts rath Or. Wilhelm Friedrich in Zwickau zum Landgerichtsdirektor beim Landgerichte Zwickau, den Amtsgerichtsrath Karl Heinrich Gotthold Ihle in Schandau zum LandgerichtSrath beim Landgerichte Dresden mit dem Range in Klasse IV Nr. 14 der Hofrangordnung, den Assessor beim Landgerichte Freiberg Fran^ Hermann Erich Hettner zum Land richter beim Landgerichte Zwickau und den Assessor beim Amtsgerichte Chemnitz vc. Georg Franz Otto Schulze zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Reichen bach zu ernennen, sowie zu genehmigen, daß der Amtsgerichtsrath Gustav Hugo Colditz in Frauen stein an das Amtsgericht Schandau und der Amts richter Heinrich Bernhard Nitsche in Reichenbach an das Amtsgericht Frauenstein versetzt werde. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem medizinischen Beirathe bei der Kreishaupt- mannschast zu Zwickau, Geheimen Medizinalrath Or. mell. Butter die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand unter Belassung seines Titels und Ranges mit der gesetzlichen Pension zu bewilligen. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Bezirksarzte Medicinalrath Dr. Heinrich Ludwig Fickert zu Oelsnitz die nachbesuchte Ver setzung in den Ruhestand mit der gefetztnhen Pension vom 1. April 1896 ab bewilligt und die dadurch zur Erledigung gekommene Stelle des Bezirksarzles in der Amtshauptmannschaft Oelsnitz mit dem Wohnsitze in Oelsnitz dem bisherigen praktischen Arzte in Lengenfeld i. V. Or. mell. Paul Hugo Perthen übertragen worden. Wekcrnntmachung. Das Ministerium des Innern hat der Schiffer- Krankenkasse für Stadt Wehlen und Umgegend, ein geschriebene Hülfskasse, auf Grund des ersten Nach trags vom 7. März 1896 zu ihrem abgeänderten Statute vom 13. November 1892 bescheinigt, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den An forderungen des 8 75 des Äranlenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. April 1892 nach wie vor genügt. Dresden, am 24. April 1896. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Bodel. Lippmann. WekannLrncrchung. Vom Königlichen Finanz-Ministerium sind vom 1. künfiigcn Monats ab die Steuerrezepturen in Berggießhübel, Scheibenberg, Lengenfeld, Sebnitz und Markneukirchen, Zwönitz und die Uebergangssteuerrezeptur in Gassenreuth in „Untersteuerämter" und die Zollrezeptureu in Rittersgrün, Schönberg und Unterwiesenthal in „Nebenzollümter 2. Klasse" umgewaudelt worden. Von demselben Zeitpunkte ab hat auf Anordnung des Königlichen Finanz Ministeriums das bisherige Uebergangssteneramt in Hof die Bezeichnung „Steueramt" zu führen Dresden, am 27. April 1896. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion, vr Löbe. Wekanntrnachung. Mit Genehmigung des Königlichen Finanz- Ministeriums wird am 1. Mai dieses Jahres in Aue und Mittweida je ein Untersteueramt errichtet. Dresden, am 30. April 1896. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. vr. Löbe. Erueurmugeu, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement Per Finanzen. Bei der fiskalischen Wasserbau-Verwaliung ist ernannt worden: Friedrich Ernst Mehle, zeither Loolsenmcister, als Sirommeister in Meißen. Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen ist eine an der 1 katholischen Bezirksschule zu Dresden erledigte Hilsslehrerstellc. Kollator: daS Aposto lische Bikariat im Königreiche Sachsen Die Stelle gewährt ein Gesamteinkommen von 1050 M., welche- nach bestandener Wahlsähigkeitsprüfung im ersten Jahre auf 1200 M, im zweiten auf 1»oo M. erhöht wird Gesuche sind bis zum 18. Mai an die Kollatmbehörde einzureichen nichtamtlicher Teil. „Eine Lehre aus Lachsen" überschreiben die gestrigen „Hamburger Nach richten" eine längere Ausführung, in der sie dem einsichtsvollen Verhalten der sächsischen Ordnungs Parteien volle Gerechtigkeit widerfahren lassen und die Befolgung des sächsischen Beispiels auch den Kartellparteien des Reichstages dringend ans Herz legen. Der Aussatz lautet wie folgt: Berglricht man die parlamentarischen Verhandlungen der letzten Monate mit denen im vorigen Jahre, so sollte man säst meinen, daß de» Parlament rischen Faktoren das Bewußtsein der Gesahr entschwunden fei, die unsere Staate- und Gesell- fchafteorvnung von sozialrevolmiouärer Seite bedroht Man diskutiert im Reichstage mit den sozialdemokratischen Rednern über mehr oder weniger untergeordnete Einzelfrage», von den prinzipiellen Bestrebungen der Partei aber ist kaum noch dir Rede. Ab und zu nimmt wohl rin tapferer und einsichtiger Mann, wie der Abg. Frhr. v Stumm, Anlaß, da- Gewissen des Hauses aufzurütteln und auch der neuliche Hinweis de- Abg. v Beunigsin aus das Verhältnis der deutschen Sozialdemo kratie zur Pariser Kommune warf wieder einmal ein grelles Streiflicht aus da- eigentliche Wesen der inlernaiionalen Revo- luckon-partei; aber da- sind Episoden, die ohne weitrre Nach wirkung bleiben Im allgemeinen kann man sagen, daß Re giciung nnd Parlament eine Haltung b.obachte», als wären die Sozialdemokratie und die Gefährlichkeit ihrer Bestrebungen gar nicht vorhanden. « Einen beachtenswerten Gegensatz hierzu bilden Regierung und Landtag in Sachsen Dort hat man keinen Hehl daraus gemacht, daß man das Fortichreiten der internationalen sozial- demotlatischen Bewegung als das betrachtet, was eS ist: als die bedrohlichste Ersche nung des modernen staatlichen Lebens. Und man hat dieser Erkenntnis entsprechend gehandelt. Wir hoben da- neue sächsische Wahlgesetz in seinen Einzelheiten hier nicht zu vertreten, aber daß Negierung und Volksvertretung in Sachsen cs in einmütiger Entschlossenheit unternommen haben, durch eine wirkliche That, nicht bloß durch den Anschein einer solchen, der sozial-revolutionären Hochflut einen wirksamen Tamm eutgtgenzasetz-u, ist immerhin ein Ereignis, das, gerade weil es von der anderwärts bestehenden Unthäligkeit so t rassisch ad- sticht, Beachtung verdient und den schwindenden Glauben an die endliche Ermannung drS Teulschen Reiches zur energischen und nachdrücklichen Bekämpfung der Sozialdemokratie neu be leben kann Tie sächsische Maßregel ist aber auch insofern lehrreich, als sie zeigt, aus welche Weise gesetzgeberische Schrit e gegen die sozial-revolutionäre Propaganda zu er reichen sind Das sächsische Vorgehen ist in ter Hauptsache ein Ergebnis des sestcn Zusammenstehens aller staotserhaltenden Elemente. Ei hat auch in Sachsen nicht an den verschiedensten Versuchen gcsehjr, das Zusammenhalten der staaisertzaltenden Parteien zu lockern. Nicht nur dre Einschüchterungsmanöver, welche die Sozialdemokrat.» i» vieltausendköpfigen „Entrüstu»gs- versammluiigea" unternommen haben, sondern auch Doktrina rismus und Zaghastigkeit in den bürgerlichen Kreisen schienen die Gefahr einer Verwirrung der Meinungen und einer Lähm ung der Energie heraufzubeschwören Demgegenüber kann die Unerschütterlichkeit nicht genug anerkannt werden, welche Re gierung und Kammer allen derartigen Einwirkungen entgegen gesetzt haben. Sie konnte nur aus der fisten Überzeugung von der unausweichlichen Notwendigleit des Kampfes gegen die Sozialdemokratie resultieien. Tiefer Überzeugung Haden die Ordnung-Parteien beim Schluffe des sächsischen Landtages einen beachtenswerten Ausdruck gegeben, indem sie erklärten, daß sie das bewährte Zusammengehen der staatserhaltenden Elemente auch außerhalb des Landiages geboten erachteten und gewillt seien, hierfür und für ein gemeinsames Eintreten bei öffent lichen Wahlen zu wirken. Zu den Parteien, welche in Sachsen aZ diese Weise Zu sammengehen woäen, gehören ne»en den Konservativen nicht nur die Nationalliberaien, sondern auch die alte sächsische Fort schrittspartei. Ist dieses „Kartell" in Sachse» möglich, so muß man doch fragen, warum es nicht anderwärts ebenso gut her zustellen sein sollte. Die Erklärung dafür, daß es feit der Aus ,ö>ung der alten Kartells zu einen» Wiederzusammenschtuß der staatserhaltenden Kräfte im Reiche trotz aller Ermahnungen »licht gekommen ist, kann doch nur in einer mangelhaften Kenntnis der Gesahr, nm deren Bekämpfung es sich handelt, gesucht werden. Mcn meint freilich auch, daß für den Kampf gegen die Revolution sich die staatserhaltenden Parteien ohne Kartell zusammenfinden könnten und daß im übrigen jede sür sich sreie Hand behalten müsse. Der Grundirrtum dabei »st, daß man eS in der Politik als gleichgiltig betrachtet, ob man sich heute schlagt, morgen verträgt, oder ob man sein ganzes Verhalten aus ei» dauerndes Zusammengehen unter Voran- stcllung alle- Einenden und vorläufiger Ausscheidung alles Trennenden cinrichtet Im letzleren Falle wird man vor allem eine Bekämpfung der Bundesgenossen zu vermeiden suchen. Es ist doch kein Zweifel, daß der Kamps der ehemalige» Sartellpartcien untereinander dem Zentrum die Hegemonie ermöglicht Hal, die eS heute im ReichSiage auSübl. Allerdings ist eS richtig, daß, so lange der gegenwärtige Re-ch-lag besteht, auch der sesteste Zusammenschluß der Kartellpaiteien eine parlamentarische Mehrheit nicht anschassrn würde; aber wenn eine solche Mehr heit in der Zukunft wieder hergestellt werden soll — und das ist bei der notorischen Unzuverlässigkeit des Zentrums gegen über der revolutionären Bewegung eine Notwendigkeit — so muß doch der Boden dafür beizeiten geebnet werden. Tazu ist aber die jetzige gegenseitige Bekämpfung der Kariellparteien unlereinander sicherlich da» ungeeignetste Mittel Wir haben das sewper ali^uiä baerct nur schon zu oft bei ähnjichen Gelegenheiten kennen gelernt Tas Zusammengehen, das sich miteinander Vertragen, muß nach dem sächsischen Vorbilde überall in die erste L»me gestellt, die trennenden Unterschiede müssen zu ihrer Aus gleichung aus spätere, ruhigere Zeiten verschoben werden. Wir hoffen, daß die Kurzsichtigkeit und Fraklionsstrkberei, die bisher der Besolgung unteres Rate- im Woge gestanden haben, durch das sächsische Beispiel Belehrung empsangen werden, und des halb hielten wir eS sür angezeigt, die Ausmcrksamkeit an dieser Stelle darauf hinzulenken. AnS Italien. In der italienischctt Deputiertenkammer sind gestern drei Grünbücher zur Verteilung gelangt, welche über die vom Kabinett Crispi und vom gegenwärtigen Kabinett in Afrika befolgte Politik eingehend Ausschluß geben. Über den Inhalt dieser Dokumente wird uns folgendes gemeldet: Tie beiden erste» Grünbücher umfassen den Zeitraum von» Januar 1895 bis Monat März 1896, das dritte die Monate März und April 1896. Letzteres emhält 126 Dokumente und betrifft namentlich die Friedensverhandlung und die Lage in Kasiala. AuS denselben geht hervor, daß Frieden-ver- handlungen gepflogen wurden, wonach eine Linie Mareb-Pcvcsa- Noma als Grenze zwischen Acthiopien und Eritrea und die Ernennung eiurS von Mcnelik zu designierenden und von Jta- l:en zu genehmigenden Chefs von Tigre sestgeslellt wurde. Aus »inem Dokumente vom 20. März gehr hervor, daß unter de» von Menelik gestellten Bedingungen und den italienischen Gegenbedingungen folgende Divcrgeuz bestand: Meuelik ver langte Gct>c mhaltung, die von der italienischen Negierung nicht bewilligt wurde. Zur Zurückgabe der Geiangenen wollte sich Mcnelik nicht ausdrückl ch verpflichten, während die italienische Regierung sie natürlich verlangte Die Aushebung des Ver trages von Uccialli wurde von Mcnelik ausdrücklich gefordert, von Italien aber nur unter dec Bedingung bewilligt, daß im Falle des Aushörens deS italienischen Prmeltoratü auch daS- j nige irgend einer anderen Macht ebenfalls ausgeschlossen werde. — Baldisicra telegraphierte am 5 April, Laß zahlreiche Leute eintrasen, denen, wie »s heiße, aus Beseht des Negus, Gliedmaßcn al-geschnitten worden wären. Am 6. und 7 April verlangte d e italienische Regierung von Baldiffera Mitteilung, ob sich unter Liesen Leuten Italiener besänden, denn es wäre unmöglich, die Unterhandlungen soitzusetzen, wenn die Ge sangenen mißhandelt und verstümmelt würden, da ihr Wohl vornehmlich der Zweck der Unterhantlungen sei. Baldiffera er widerte am 9. April, daß die anderweit Verstümmelten durch wegs Eingeborene, die Entmannten aber bis aus zwanzig durchwegs Italiener seien. Es bestätigt sich, daß Ler Be seh! zu dfisen Verstümmelungen von dem Negus erteilt worden sei. Ani 2l April telegraphierte Ba differa, Mcnelik habc ihm geschrieben, daß er, nachdem die zwischen ihm und Major Salsa vereinbarten Friedcncbedmgungen nicht an genommen worden seien, die bezüglichen Briese zurückzuerhalten wünsche. Einstweilen behalte er Salsa als Geisel zurück und verspreche, ihn sofort nach Empfang der Briese fieizulassen. Baldiffera habe iym dieselben, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu machen, zurückgejchickt, danach seien die Unterhandlungen ab gebrochen. Bezüglich Kaijalas telegraphiert Baldiffera am 15. April, Oberst Stevan» sei der Ansicht, daß die Derwische in diesem Jahre nicht mehr nach Kaffala zurückkchren würden. Baldiffera erbat am 19. April Instruktionen sür Kaffala Die Regierung erwiderte am 20. April: „Trachten Sie die Okkupation kassalas bis izum Herbst aufrecht zu erhalten." Man werde dann sehen, waS zu tyun sei. Wenn aber Gefahr vorhanden sei oder eS der Ernst der Lage sordere, bleibe eS unbenommen, Kaffala zu räumen. Die beiden anderen Grünbüchcr beleuchteten die Haltung deS Kabinetts Crispi und deS Generals Baratier» vor und während dcs gegenwärtigen Feldzug- inAsrila. Aus diesen Dokumenten geht hervor, daß General Baracken vor der Eröffnung der Feindseligkeiten wiederholt seine Demission angeboten hat, da ihm die Vermehrung der Streitkräfte verweigert wurde, während er den Krieg vorhrrsah. Nach der Sä-lacht von Amba Aladschi antwortete Barackeri, übcr seine Ansicht und darüber besragt wieviel Truppen er brauche, er habe bereit- so viele Truppen verlangt, als er verpflegen könne. Eine Tesensive sei durch die Notwendigkeit geboten, und es wäre Wahnsinn ge wesen, den Feind vor Ankunft der Verstärkungen anzugreijen. Bezüglich der Abschwenkung gegen Harrar, aus welcher Baracken bestand, erklärte Crispi am 17 Januar, daß er dieselbe billige, daß aber die englische Regierung ein Einver nehmen mit Frankreich und die Bekanntgabe der Einzel heiten der Expedition verlange. Diese- mache die Er- laubni-, in Zeilah zu landen, illusorisch, weshalb sich der Weg über Affab empfehlen würde Am nächsten Tage verständigte Crispi Barackeri, daß der Ministerrat da- Projekt, Truppen über Affab zu entsenden, aufgegeben habe. Mangascha wandte sich an die Königin von England, deren Hilse er anries, indem er erklärte, die Oberherrschaft MenelikS nicht anerkennen zu wollen Aus Aufforderung Italiens antwortete die dcitische Regierung dem Mangascha, eS sei das Beste für ihn, «rnn er mit Italien in Frieden leb« Minister deS Au-wärtigcn, Baron Blanc machte am 10 Februar gegenüber dem italienischen Botschafter am englischen Hofe darauf aufmerkfam. daß die projektier:? Rote Englands an Mangascha keinen Unterschied zwischen Italien und dem RaS mache, während Lord Rosebery untcr anderen Umständen von Italien al- einer verbündeten Macht gesprochen habe Umcrm 28. Februar wurde der ita lwnischen Regierung sodann der Wortlaut der Rote England» an Mangascha mitgeleckt, die dem Wunsche Italien» gemäß abgr- saßl war. Es folgt eine Reihe von Dokumenien, die vom Dezember 1895, Januar und Februar 1896 datier» sind und Verhand lungen zwischen der italienischen und englischen Regierung be Hus- Erwirkung der Erlaubnis zur Landung italienischer Kunst und Wissenschaft. Berichte aus den König!. Sammlungen 18SL. (Fortsetzung.» 5. Porzellansammlung Bon den zehn Gegenständen, die der Sammlung ein- gerciht wurden, sind nur zwei durch Ankauf erlangt worden, alle anderen waren Geschenke bez. Vermächtnisse Erkauft wurden zwei ovale PortrÜtmedaillonS von weißem Porzellan noch nicht festgestellter Herkunft, dar stellend das Brustbild eine» jungen Manne» und dasjenige einer Dame, etwas verschieden in der Größe und dethalb nicht wohl al« Pendants anzusehen Da» Bild de» jungen Mannes könnte, wenn e», wie man vermuten möchte, eine fürstliche Person darstellen soll, entweder dasjenige des Markgrafen, nachmaligen Kurfürsten bez Grobherzog« von Baden, Karl Friedrich (1738—1811) sein oder dasjenige de« ErbsiUlhallcrs der vereinigten Niederlande, des Prinzen Wilhelm V. von Oranien, der, 1748 geboren, von 1759—1763 unter der Vormundschaft des Herzog- Ludwig von Braunschweig stand, und 1806 zu Braun schweig starb Mit Bildern beider ist Ähnlichkeit vor handen. Al« dankenswerte« Vermächtnis de» am 2b Mai I8S5 verstorbenen Frl. Ottilie Kobe», Schwägerin de« durch testamentarische Verfügung zu Gunsten der König!. Samm lungen ebenfalls in dankbarem Andenken stehenden ver storbenen Präsidenten Roßky, wurde der Sammlung, wie von der Verewigten bei Lrbzeitrn bereit» in Aussicht ge stellt, ein Satz bunter altberliner Basen und eme alt- berliner Terrine durch den Testamentsvollstrecker Hrn -eh Reaicrungsrat Schäffer zug» uhrt. Die zwei größeren Vasen in Flaschenform, halb grün und halb weiß, auf der weißen Hälfte mit bunten Blumen bemalt, zeigen er habene vergoldete Löwenköpfe an Stelle der Henkel und ein sich um den Körper schlingende« Band mit goldenen Hieroglyphen, und stehen auf viereckigen, kannelierten, in Grün und Gold dekorierten Postamenten. Die beiden die größeren flankierenden kleineren Vasen, ebenfall» grün und weiß mit bunten Blumen aus dem breiteren weißen Teile, tragen durchlöcherte au» zwei Teilen bestehende Deckel und haben ebenfalls Postamente, aber von runder Form. Die Terrine von ovaler Gestalt, weiß, mit bunten Blumen bemalt, hat an den Seiten und auf dem Deckel au» ge bogenen bunten Fruchtzweigen gebildete Henkel Alle diese Stücke tragen die Szeptermarke. Als Geschenke sind zu nennen zwei von Hrn. Kauf mann Ed. Ebermann in Prettin a. d Elbe gestiftete, an geblich au« dem Schlöffe Lichtenberg stammende hohe Kelchbläser mit je einer, einer Perle gleichenden Blase im Angriffe und dem eingeschliffenen Namen»zuge K al» königlicher Eigentum«marke. Die Bibliothek hatte Ii> Zugänge, darunter 4 Ge schenke einzureihen. Hervorzuhcbcn au» diesen Erwerbungen sind: d'vrtuum, 0. Drurv 41, X äcsvriptiv« oataloxu« ok Lk« Kaioliea ttlxpano-Korcsco, I'onüan, vam»»cu», anck Kdoäittn >Var«s in tli« koutd Xsnmvglon Kuvvum, Tivnäon 1873; l5i»olrti, >V, ^'»talo^xu« os » ovllvctivn ok oriental porcolain »nä potter^. (U«ttin»I 0r»«n Ku seuinf, seconck eäitiou, Ixmäuo, 1879 und 0ueäa Tolcounosonlcö, Oa cöramiquv japvnai«. priocipaur covtrss äv kakrivation cöi^miquv au lapon, ?aria, 1895. Geschenke sür die Bibliothek waren Hrn Geh Regierung» - rat 1>r v Seidlitz zu verdanken Im Anschluß an F Jaennicke« „Keramisch« Litteratur", 1882, ist ein Repertorium in Angriff genommrn worden über die seitdem erschienenen Schriften und Abhandlungen keramischen Betreff» 6) Grünes Gewölbe. Die Erwerbungen bestanden lediglich aus Schenk ungen Durch die Huld Er Majestät des Königs wurden der Sammlung mehrere kostbare OrdcnSdekorattonen über wiesen, welche weiland Se Majestät König Johann ge tragen hatte und welche nach Allerhöchstdeffen Ableben nicht zurückgegeben worden ivarcn, nämlich zunächst die Kette deS von Zar Petcr dem Großen am 11. Dezember 1698 gestifteten St Andreasorden», bestehend au» 23 emaillierten Gliedern, die abwechselnd den Kaiser!. Russischen Doppel adler mit dem St. Georgenschilde auf der Brust, da« von den Siglen 8 X?It (Sanctus Xvärcas katrovus ttussia«) umstellte Andreaskreuz auf rotem Grunde und einen mit Armaturen umgebenen gekrönten Schild mit dein doppelten Namen»buchstaben de« kaiserlichen Stifters »eigen; sodann von dem 1802 gestifteten französi schen Orden der Ehrenlegion in dessen alter Ge stalt mit dein Bilde König Heinrich« IV. da« Kreuz mit der Krone und der Stern der Großkreuze; ferner der Großkreuzstern vom bayerischen, 1444 durch Herzog (Gerhard v. von Jülich und Berg gestifteten, vom Kur fürsten Johann Wilhelm von der Pfalz 1709 erneuerten Et. Hubertusorden, und schließlich von dem durch den Kaiser Maximilian von Mexiko am l. Januar 1865 ge stifteten Orden de» Mexikanischen Adler« der mit Edel steinen befetzte Stern de» Großkreuze« mit dem Lrden»- bilde, dem Adler mit der Schlange vor gekreuztem Schwert und Szepter auf der Nopalpflanze (Opuntia coecinellifera) unter der kaiserlichen Krone samt dem zugehörigen Bande, und die goldene Kette von 30 Gliedern, welche ab wechselnd den ungekrönten, die Schlange im Schnabel führenden Adler auf grdachter Pflanze und den gekrönten Namenszug de» Kaiser» ^igen, samt dem anhängenden Kleinod« mit den» sich wiederholenden Ordentbilde E« ist mit dieser huldvollen Überweisung der Ordenssammlung de» Grünen Gewölbe», in welcher sich den außerordentlich kostbaren Gesellschastsdekorctionen de» 16. und de» 17 Jahr hunderts, die hier in staunenerregender Fülle vorliegen, bereit« mehrere von den Königen August II. und III. von Polen und König Anton von Sachsen getragene Ordens dekorationen anschließen, eine glänzende Bereicherung ge worden, welche für die Sammlung um so wertvoller ist, al« diese Stücke Beziehung zu dem gelehrten Könige haben, dessen Andenken ein ehrwürdige» und gefeiertes bleiben wird. Nächstdem ist der mit Reminiszenzen an frühere Fürsten des Landes reich ausgestatteten Schatzkammer ein der Person Sr Majestät des Königs Albert geltende» kleine» Kunstwerk in einem vom Hofjuwelier Iuliu» Jacoby ge schenkten, im Atelier der Firma Moritz Elimeyer in Dresden angefertigten silbernen Petschaft mit Dank «in- verleibt worden, welche« auf dein mit dem Wappen ge schmückten, die Siegelplatte enthaltenden Postamente ein Standbild Sr. Majestät de» König» trägt Schließlich hat von einer Anzahl von früher im Historischen Museum aufgestellt gewesenen Modellen vor läufig das zerlegbare der katholischen Hofkirche zu Dresden, in vergoldctem Zinnguß und »war schon vor der Voll endung der Kirche äußerst sorgfältig ausgesührt, paffende Aufstellung gefunden. Die Bibliothek hatte 11 Zugänge und zwar 4 Fort setzungen und 7 neue Erscheinungen zu verzeichnen Hervor zuheben sind: Sarre, Fr , di« Berliner Goldschmied,zunit von ihrem Entstehen bi« zum Jahr 1800, Berlin, 1895, und: ttararck, llistoir« ä» l'orttvrsri« fr-»nc»i»«, Paris 1896. Veröffentlichungen au« der Sammlung fand«« nach den von Prof Gust Schmoren, au» Wien hier ge fertigten Originalaufnahmen di« b«id«n berühmten alt orientalischen Gläser de» Silberzimmer» in dem mit Unterstützung de« K K Ministerium« für Kultu» und
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