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Ausgabe: Wochentag- Abends (mit Datum der nächsten Tage-). — Die Anzeigen finden ohne PreiSausschlag zugleich Bei« brcillulg durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 50. 13. Jahrgang. — 1 Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. Mittwoch, 1. März 1893. Politische Rundschau. Chemnitz, den 38. Februar 1893. Deutsches Reichs — Eine Rcve des bayerischen Thronfolgers. Bei einem aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Prinzen Ludwig von Bayern veranstalteten Schießen hob der Prinz in einer Ansprache an die Theilnchmer hervor, er fühle sich besonders wohl in der Mitte der Schützen, unter welche» alle bürgerlichen Kreise ohne Unterschied des Standes, Berufes und Vermögens vertreten seien. Dem Wohle der Schützen widme er den Fcstpokal, indem er wünsche, daß, wie das kölligl. Hans sich mit dem Volke, so das Volk sich mit demkönigl. Hause eins fühlen mögen durch weitere Jahrhunderte. Die Ansprache wurde mit lebhaftem Beifall aufgcnoinmcn. — Der Herzog Ernst Günther von Schlestvig-Hol- stei». Bruder der Kaiserin, wird sich, Berliner Zeitungen zufolge, im Mai nach Chicago zur Besichtigung der Weltausstellung begeben und ungefähr sechs Wochen daselbst verweile». — Dem Reichskanzler Grafen Eaprivi, welcher Chef des in Osnabrück stehenden 78. Infanterie-Regimentes Ist, war von dem dortigen Oberbürgermeister Möllmann ein Glückwunsch zu seinem „enlichen Geburtstage übermittelt worden. Der Reichskanzler be merkte in seiner telegraphischen Dankantwort, er wünsche von ganzer Seele das Gelingen der Militärvorlage und hoffe, das deutsche Volk werde deren Werth für sein Dasein und seine Zukunft erkennen. — Ans dieser Depesche ergiebt sich, daß der Reichskanzler bestimmt ans die schlicßliche Verwirklichung der neuen Hecresorganisation rechnet. — Das preußische Staatsministerium trat an, Montag zn einer Sitzung unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Grafen Enlciiburg zusammen, welcher auch der Reichskanzler Graf Caprivi beiwohnte. In der Sitzung soll cs sich »m die Lage dcr Landwirth- schaft gehandelt haben, sowie um den russischen Handelsvertrag. — Die verstärkte Budgetkommisfio» des preußische«« Abgeordnetenhauses beantragt beim Plenum znm Eiscnbahnctat folgende Resolution: die Staatsregiernng zu ersuchen: I. dem Land tage alljährlich eine Berechnung der Ausgaben für den postalischen Trausportdicnst nach Maßgabe der bereits im Jahre 1884 ausge stellten Rechnung vorznlegen; 2. mit dem Reichskanzler wegen Acndcrung des Eisenbahnpost-Gesetzes vom 20. Oktober 1875 im Sinne der Erhöhung der von der Rcichspostverwaltung für den Eisen bahntransport der Postsendungen zu zahlenden Vergütungen in Ver handlungen zu treten. — Zur Wahlagitation im Reichstagötvahlkreise Liegnitz ist der Abg. Ahllvardt bereits dort eiiigetroffen und hat am Montag mit Ansprachen begonnen. Eine in sozialdemokratischen Zeitungen verbreitete Meldung, der Sozialdemokratie sei eine hohe Summe angcbotcn worden, wenn ihre Anhänger im Licgnitzer Kreise für Hcrtwig stimmen wollten, wird von antisemitischer Seite für un wahr erklärt. — Der Leiter der konservativen Partei im Kreise wird sich nach einer Erklärung in der Stichwahl der Abstimmung enthalten. — Deutschland «I»d Oesterreich-Ungarn haben sich wegen eines gemeinsamen Vorgehens auf der bevorstehenden Cholera-Konferenz in Dresden verständigt. Die österreichischen Vertreter sind zur Zeit in Wien. — Preußisches Abgeordnetenhaus. Montagssitzung. Das Haus ehrte das Andenken der verstorbenen Abgg. Bödickcr (Ztr.) und Kühne (freikons.) in üblicher Weise und bcricth dann den Etat der Loltericverwaltiing. Derselbe wird genehmigt und sodann der der direkten Steuern. Dienstag soll der Etat der Eisenbahnvcrlvaltung bcrathen werden. Abg. von Minnigerode (ko»s.) theilt mit, daß noch Verhandlungen wegen allgemeiner reichsgcsetzlichcr Regelung des Lottericwescns schweben. — Abg. Arendt (freikons.) wünscht eine Reform der Bezüge der Lotterie-Einnehmer, so daß diese mehr ein festes Gehalt erhielten. — Abg. von Schalscha (Ztr.) ist für eine Vermehrung der Lottcricloose, welche Abg. Meyer (frcis.) bekämpft. — Geh. Rath Marinowski legt dar, daß die Loosvcrmchrung dem Spiclbcdürfniß entspricht. Der Etat der Lottcricverwaltung wird genehmigt. Beim Etat der direkten Steuer» führt Abg. Lucius (sccikons.) Beschwerde über die Belästigungen, welche das neue Stcucr- Linschätziiiigsvcrfahrcn herbeigcsührt hat, ebenso Abgg. Schenck und Meyer (frcis.). — Finanzminister Miquel gicbt zu, das »och nicht Alles stimme, aber im Ganzen habe sich das Gesetz doch recht be währt. Die Reklamationen seien so schnell wie möglich erledigt. Darnach vertagt sich das Haus. — Die »Verhaftung Karl Paasch'S ist auf Grund von Beleidigungen der Näthe des Auswärtigen Amtes und des Justiz ministers erfolgt. Die Beleidigung wird in Petitionen des Verhafteten an den Reichskanzler, den Bundesrath und die Parlamente gefunden. Pansch hat durch seinen Verthcidiger Hcrtwig seine Entlassung gegen Personal-Kaution beantragt. — Der ventsche Rcichötagsabgcorvnete Bödiker ist in Hildcshcim im Alter von 57 Jahren plötzlich am Herzschlage gestorben. Er vertrat Mühlheim a. Rhein. — Die „Krcuz-Ztg." schreibt: Die Wiener „N. Fr. Pr." läßt sich aus Berlin tclcgraphircn, der Reichskanzler beabsichtige bei der Verhandlung über den Etat des Auswärtigen Amtes eine größere Rede über die Handelsvcrtragspolitik und die Stellung gegenüber den Agrariccrn zu halten. Unsere Informationen gestatten uns, diese Nachricht für unrichtig zu erklären. — Dcr „sozialdemokratische Znkirnftöstapt" beschäftigte am Sonntag Vormittag eine von den „Unabhängigen" einberufene Volksversammlung in Berlin. Es waren etwa 1500 Personen an wesend. Herr Landauer reserirte. Sein Referat beschränkte sich hanrtsächlich auf eine Kritik der sozialdemokratischen Führer über ihr Verhalten bei der ZnknnftsstantsdcbaUe im Reichstage, und gipfelte in dem Satze, daß cS den sozialdemokratischen Führern auch gar ilichk möglich gewesen sei, Nachweisen z» können, daß ihr Zukunfts der Zukunftsstaat der Unabs ngigen aussehen wird, darüber er fuhr man von Herrn Landauer nichts. Die Debatte ergab auch nichts Neues. — Die Werndinger Tt»»fe»SattStr«ib»»ug vor dem Reichs gericht in Leipzig. Das Reichsgericht verhandelte am Montag in dem Prozeß gegen den Redakteur der „Kölnischen Zeitung" v. Look, welcher am 39. November v.J. wegen Abdruckes des Protokolls über die Wcmdingcr TenfelsauStrcibung zu 50 Mark Geldstrafe vcrnrtheilt worden ist. Der Rcichsanwalt beantragte die Aushebung des UrtheilS der Vorinstanz. Die Verkündigung des reichsgerichtlichcn Urtheils wird am 5. März erfolgen. — Im rheinisch-westfälische«» Kohlengebiet haben am letzten Sonntag wieder mehrere Vergarbeiterversammlungc.i statt gefunden. So wurde in Essen die Frage einer besseren Organisation besprochen, von welcher die Bergleute meinten, daß nur von ihr etwas für die Zukunft zu erwarten sei. Die Versammlung selbst verlief ruhig; die allgemeine Stimmung scheint durch die strengen Urtheile, welche über die verhafteten Streikführer gefällt worden sind, ziemlich beeinträchtigt zu sein. — Aus Deutsch-Ostafrika. vr. Baumann meldet durch ein Telegramm aus Pangani seine glückliche Ankunft an der vstasrikanischen Küste. Nach dcr vorliegenden Meldung ist zu schließen, daß der Forscher von seiner im Kampfe mit den Wagogo bei Tombawale erlittenen Verwundung wieder hergestcllt ist und nach Auslösung seiner Expedition bald die Rückreise nach Europa antreten wird. Ausland. Oesterreich-Ungar»«. Kaiser Franz Josef hat sich nach Tcrrital in der Schweiz begeben, wo sich gegenwärtig seine Ge mahlin, die Kaiserin Elisabeth, nach Beendigung ihrer Mittelmcerrcise anfhält. — Fürst Ferdinand von Bttlgarien stattete dem Minister des Auswärtigen, Grafen Kalnoky, am Montag Mittag einen längeren Besuch ab. Italien. Der a»»sierordc«,tliche Gefandte, General b. Lob', .ist heute Mittag nebst Gefolge vom Papst in feierlicher Audienz empfangen worden» um demselben die Glückwünsche des Kaisers von Deutschland zum 50jährigen Bischofsjubiläum zu über bringen. General von Loö stellte dem Papst sein Gefolge vor. Nach der offiziellen Audienz lud der Papst den General ein, ihm in seine Privatgemächer zu folgen, wo er sich mit ihm eine halbe Stunde unterhielt. Hierauf stattete General von Loö in Begleitung seines Gefolges dem Kardinal-Staatssekretär Rampolla einen Besuch ab. Frankreich. I««» „Figaro", der stets groß i» sensa tionellen Behauptungen ist, die sich freilich häufig genug nicht be wahrheiten, wird behauptet, daß nach den Aussage», welche dcr vcr- urthcilte und im zweiten Panamaprozeß von Neuem angeklagtc Charles von Lesseps vor dem Untersuchungsrichter gemacht hat, der frühere Kriegsmmistcr Freycinet, der bisherige Kammerpräsident Floguct und der einflußreiche Abgeordnete Clemencau vo» den Machenschaften in der Panama-Angelegenheit genau nnterrichtet ge wesen sind. Ist das der Fall, so würde das sranzösischc Ncgierpngs- systcm der letzten Jahre eine neue schwere Bloßstellung erfahre» haben. — Das WeltattssteslnngS.Komitee hat sich dahi» aus gesprochen, die Ausstellung im Jahre 1900 wieder auf dem Mars felde mit kleinen Abthcilungen zu veranstalte». Belgien. Reue Kämpfe im Kongostaat. Bei der Verwaltung des unabhängigen Kongostaatcs in Brüssel ging die Meldung ein, daß Major Dhanis am Lomami-Fluß mit Arabern, die von Safn, einem Sohne des bekannte» Häuptlings Tippv Tipp, geführt wurden, zusammcngcstoßcn sei. Die Araber seien in die Flucht geschlagen worden, 5 Häuptlinge und 500 Mann wurde» ge fangen genommen und außerdem sind 600 Gewehre erbeutet worden. Nach mancherlei mißlnngciic» Versuchen ist das wieder dcr erste größere Erfolg des Kongostaatcs, dcr vielleicht dazu beitragen wird, de» schon recht üppig cmporgcschosscucn Uebcrmnth der Araber wieder zu dämpfen. Großbritannien. Die Königin Viktoria ist «n Begleitung dcr Kaiserin Friedrich ani Montag i»> Buckinghainpalastc in London nngckommcn. — König Georg I. Tonbon, der frühere Regent dcr Tonga-(Frenndschafts-)Inseln in der Südsce, ist an dcr Influenza gestorben. Dcr alte König, der schon seit einer Reihe von Jahren von den Engländern eine Jahrespcnsion bezog, hatte die Regierung erst den auf de» Inseln ansässigen britischen Missionaren überlasse», bis schließlich die Annektion des ganzen primitiven Staatswescns durch die englische Regierung erfolgte. Orient. StnS VelgraV wirb gemeldet, daß inan dort nicht daran glaubt, Milan und Natalie würden sich nochmals trauen lassen und dann nach Belgrad kommen. Exkönig Milan hat sich wenigstens feierlich verpflichtet, bis zur Großjährigkeit seines Sohnes Serbien fern zu bleiben. Amerika. Der Senat in Washington hat die Annahmc der Annektion von Hawai vorläufig abgclchnt und diese Sache bis zum Regierungsantritt des neuen Präsidenten Cleveland, der in wenigen Tagen erfolgt, verschoben. — Der Aitentäter ans den Millionär Mackay in Sa» Franctsko ist ein Geisteskranker, der mit seinem Vermögen zugleich den Verstand verlor. Sächsisches. — Hofnachrlchte». Der König und die Königin empfingen am Sonnabend Nachmittag '/,2 Uhr im Residenzschlosse z» Dresden eine aus mehreren Damen und Herren bestehende Abordnung der Wenden unter Führung des Pfarrers Jacob, um deren Glückwünsche aus Anlaß der Geburt des Prinzen Georg des Jüngeren senkgegcn- zunchmcn. — Vorher wurde die Abordnung von Hein Prinzen und der Prinzessin Friedrich August empfangen. Sonnabend Nachmittag fuhren die Frauen, Mädchen und Herren der wendischen Deputation in Dresden in Zweispännern spazieren und erregten überall durch die interessanten Kostüme Interesse:. Die verheiratheten Frauen in der Kopfbedeckung ausprägte. Elftere trugen schwarze Sannnet- und Seidenhaubcn, die letzteren rosafarbene. Auch der bunte Bändcr- und Schleifenschmuck, wie der reiche, an goldene Kelten gehenkelte Münzenschmuck auf der Brust nahm sich sehr gut aus. — Verleihung. Vczirksschul-Jnspektor Schulrath Müller in Schwarzenberg erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordesis. — Schvnzeit. Mit dem 1. März beginnt in Sachsen sowohl ür weibliches, als auch für mäilnliches Edel- und Damwild, »wie für die Krammetsv ögel die gesetzliche Schonzeit. Dagegen dürfen Schnepfen und Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild vom 1. März bis 15. Mai, wilde Enten aber nur noch bis zum 15. März geschossen werden. Der Verkauf der Eingangs bczeichneten Hochwildsortcn dauert jedoch noch volle 2 Wochen und cs ist also Wildpretfreundcn noch genügende Gelegenheit geboten, sich saftig« Braten zu erwerbe». KriegervereiuS - Jtiviläu«». In Leipzig feierte der dortige deutsche Kriegerverein ain Sonnabend und Sonntag da» 25jährige Jubiläum seines Bestehens. Der Festakt (Sonntag) fand in der Alberthalle statt. Der Rath der Stadt hat dem Verein ein Festgeschcnk von 1000 Mk. bewilligt. Zur Fahne wurden von dortigen und auswärtigen Vereinen und Freunden 42 Nägel ge spendet. Die Frauen und Jungfrauen des Vereins überreichten einen Silberkranz sür die Fahne. — Gegen den Ankauf der Plettzendnrg tn Leipzig, welchen bekanntlich der dortige Rath beschlossen hat, wenden sich säst täglich neue Stimmen; ganze Korporationen treten dagegen auf, neuerlich auch der Bezirksvcrein in West-Leipzig, welcher das Stadt- vcrordnelcnkollegium ausfordert, dem Rathe die Genehmigung z» dem Ankäufe zu versagen. Das Projekt sei, wenn auch im günstigsten Falle in nicht zu ferner Zeit eine Vcrlverthung des Pleiße,iburg-Areal» sich erzielen ließe, mit so gewaltigen Opfern verbunden, daß die gegenwärtige Zeit nicht geeignet sei z» solchen gewagten Unternehmungen. — Stiftung. Von den Söhne» des verstorbenen Fabrikbe sitzers August Hoffman« ist den Gemeinde» Alt-und Neu gersdorf bei Löbau zum Andenken an ihren verstorbenen Vater ein Legat von 20,000 Mark als August-Hoffmann-Stistung mit der Bestimmung geschenkt worden, daß von den Zinsen des Kapitals bedürftigen Ge meindemitgliedern während der Winterszeit je 13 Brote gespendet werden sollen. . . ^ ,. — Allgemeiner Sächsischer Lehrerverein. Auf das Ge such des Vorstandes dieses Vereins an den Rath der Stadt Zwickau um freundliche Aufnahme der diesjährige» Generalversammlung hat dcr dortige Rath geantwortet, daß er gern bereit sei, die diesjährige Gcncralvcrfammlnng während der Tage vom 34. bis 26. September d. I. in Zwickau aufzunehmen. Danach wird die zehnte General versammlung in Zwickau abgchaltcn. In den einzelne» Bezirks- Vereinen soll eine Abstimmung darüber erfolgen, ob die Beibehaltung, bczw. Einführung des Schrcibduktns nach Hcnzc gewünscht wird, um für säinmtliche Volksschulen des Königreichs Sachsen z» einem ein heitlichen Schnldnktns z» gelangen. Der Henze'sche Schrcibduktns ist in den Lehrerseminaren vorgeschriebe» und hat auch besondere Vor züge, zudem hat derselbe in Folge einer Direktive in de». Lehrplane für die einfache» Volksschulen Sachsens bereits die weiteste Verbreitung gesunde». — Die Schuh,nachergesellen Sachsens gedenken laut Be schluß des letzten deutsche» Schiihmcichergesellen-Kviigresses am Sonn tag nach Ostern d. I. in Roßwcin eine Landcsvcrsammlnng abzu- halte», um den Ausbau dcr Organisation der sächsischen Mitglieder des Verbandes deutscher Schuhmachergcscllc» zu bcrathen und Stellung zn dem gleichzeitig mit dem internativnalcn Sozialistcii-Kongres; in Zürich ziisammentretcnden internationalen Schuhmacher-Kongreß zu nehmen. — Kirche,Iba,« in Hartmaimsdorf. Die brennende Frage des Kirchcnncubancs in Hartmannsdorf bei Burgstädt hat jetzt endlich, nachdem sie jahrelang i» der Schwebe gewesen, ihren Ab chliiß dadurch gesunde», daß die oberste Kirchenbehörde in letzter Instanz dahin entschieden hat, daß dcr Ban eine unabweisbare Noth- wendigkcit und demnach in kürzester Frist vorzunchme» sei. Altendol'f. Dcr hiesige Männergcsangverein hatte am 26. Februar die Freude, sein 36. Stiftungsfest begehen z» können. Diese Feier fand im Gasthanse „Z»m deutschen Hof" hier statt. Unter dcr bewährten Leitung des Herrn Kassenbeamten A. Schmiedel aus Chemnitz »ahm dieselbe einen sehr befriedigenden Verlauf. Es gelangten Mannerchöre, gemischte Gesänge, sowie Zither- und komische Vorträge zu Gehör. Die gesangliche Leistung war, de» örtlichen Verhältnissen entsprechend, eine ziemlich gnte zn nennen. Die Zi'thcr- vorträgc der Herren H. Ncubert und O. H. Günther aus Chemnitz dürfen wohl durch die seitens dieser Herren gezeigte sichere und ge wandte Vortragsweise als der Gipfelpunkt des Konzertes bezeichnet werden. Namentlich sprach das Streichzithcr Duett besonders an. — Dem Konzert folgte Ball, welcher die Theilnchmer bis zur Morgen winde bcisammcnhiclt. !?. VeunSberg. Am Sonntag, den 26. Februar, früh in dcr 4. Stunde, brannte hier das Wohn- und Bäckerei-Gebäude de» Einwohners Herrn Julius Gölhcl vollständig nieder. Der Thätig- keit unserer Löschmannschaft und ihrer als tüchtig bekannten Leitung, wie den umsichtige» Anordnungen des Herrn Gemeinde-Vorstandes Uhlig ist cs zu danken, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt blieb. Auswärtige Feuerwehren waren nicht erschienen. - UttglitckSfälle In Crimmitschau stürzte sich dcr in geordneten Verhältnissen befindlich gewesene Werkmeister Birkncr au» den obersten Räumen der Döhler'schcn Fabrik in den Hofram» hinab. Birk,»er hat diese That wohl in einem Anfälle vv» Geistesstörung gethan, die sich schon einige Wochen vorher bei ihm bemerklich machte. Dev junge Mann war sofort tobt. — In Schönefeld bei Leipzig kürzte der 4 5 jährige Ofensetzer Wdßner aus Mockau vom 3. Stock >eS Schulze und Schräpler'scheit'NeubaneS herab und erlitt hierdurch einen Schädelbruch. Der BedauernSwerthe ward« in da- Kranke«»» St. Jacob in Leipzig gebracht.