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Dienstag, den 27. September L888. 57. Jahrgang 224 . -Bezirks- Anzeiger Amtsblatt der KöiHlichenAmtshauptmannschast Flöha, des Königlichen Amtsgerichts und desStadtrats zu Frankenberg. Prs4«t»t tt«a4 mit Ausnahme der Sonn-und Festtage, abends für den sol- genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. 50 PH, monatlich 50 Pf., EtuzÄnnmmerbPs. Kepellungen ward«, in unserer Geschäftsstelle, von den Boten uirdAuS- gadestellcn, foldie allen Postanstatten angenommen. Anferot-peS-tzrem Sinspattige Petit-Zeile oder deren Raum IO Pf.; i« amtlichen Teil« pro Zeil« 3LPs.: „Eingesandt'' und Reklame unter dem Redaktion-strich 2b Pf. — Kompliziert« Inserate nach beson derem Taris. — Für Nachweis und Offerten - Annahme werden pro Inserat LbPseztra berechnet Verantwortlicher Redakteur: Ernst Romberg ln Frankenberg i. Sa. — Drink und Verlag von C. G. Nostberg I» Frankenberg I. Sa. Abonnements Einladung. wenn der wind über di« Stoppeln geht, der Abend zeitiger hereinbricht und rauhe Lüste den Aufenthalt im Freien unbehaglich machen, dann sammelt sich die deutsch« Familie um der . trauten Lampe freundlichen Schein zum fröhlichen Geplauder sowohl über die vor- kommnisse im Schoße de» Familie und der Heimatstadt selbst, als auch über das, was draußen in der weiteren Umgebung oder auch in der weiten well vorgeht. Mit besonderer Freude wird da «in lieber treuer Hausfreund willkommen geheißen, der stets Neues und Interessantes aus der Näh« und Ferne zu erzählen und di« langen Abende auf angenehme und nützlich« Art zu kürzen weiß. Dieser treue Hausfreund, der sich allabendlich regelmäßig pünktlich einstellt, ist das „Tageblatt", welches hiermit seine Freunde und Gönner bittet, das neue Abonnement auf das in wenigen Tagen beginnende IV. Quartal rechtzeitig bewirken zu wollen, damit in der Zustellung des Blattes keine Unterbrechung «intritt. Unser „Tageblatt" hat auch im neuen Gewände die alten bewährten Grundsätze hochgehalten: in bester weise dahin zu strebe», alle Aufgaben, die man an ein gutes, wohl- gepflegtes Lokalblatt stellen kann, treulich zu erfülle». So werden wir auch fernerhin über alle bemerkenwerten Ereignisse im Stadt- und Land bezirk, sowie im engeren und weiteren vaterlande in rascher und zuverlässiger Weise berichten, die politischen Tagesfragen sowohl in populär geschriebenen Leitartikeln, als auch unter „Tages geschichte" vom vaterländischen Standpunkt aus behandeln und reichlich erzählenden und unter haltenden Stoff bieten. Zm Tagesfeuilleton lassen wir im nächsten Quartal den hochinteressanten Vriginalroman „Zn der Brandung des Lebens" von Z. v. Werth erscheinen, während in der Sonntagsbeilage zunächst die spannende Vriginalnovelle: „Aus der Fremde" von Hans Richter zum Abdruck kommt. wir bemerken noch, daß in unserem Blatte nach wie vor die Reichstagsverhandlungen sehr ausführlich — ohne Unterschied der Partei des Redners — und die Ziehungsliste der sächsischen Landeslotterie während der Ziehungen alltäglich vollständig veröffentlichen werden. Alle Postanstalten und Ausgabestellen, wie unsere zahlreichen Stadt- und Landboten nehmen Bestellungen entgegen. Monatskarten für Abholende können sn der L!xp«S!t!«»» «I«« sowie in den s Ausgabestelle« der Herren ir IIüiivI (Albertstr.), L I . »rleelrt«!, (Tchloßstr.), P. «»itm««t (Freib. Str), I' (Querstr.)» « L«L- (Ehemn. Str ), Otta 8«lti»«« (Fabrtkftr ), Max 8«inraiai» (Feldstr.) entnommen werden. Die Redaktion nnd Expedition des Frankenb. Tagedi. 8 1 v u v r ». ES sind zu bezahlen: „ 1 der k. I t vnilu I„n«Irvnt«, l am 30. 2 . der 2. Vernstu r September 3 der Lii««I»I»j- Luv St« Hansl«!s- uaS ««v«rt»«!rai»i»«r, f dss Js. 4 der S. V«»»»!» »raaSv«rst«Ii««un8»b«ttrüg« am 1. Oktober dss. Js., 5 die LQ. Amt« Svr <Z«a»«ti»sl«»i»I»g«i», l bis ZUM 6. die »t««»t«u«r auf das 3. Bierteljahr, >8. Oktober 7 die »«»I»i»tv«t»8t«ii«r auf das 4. Vierteljahr, I dfs. Js. 8 d°s lallmonatlich. 9 die »t«»atdat«i»-ILr»i»>r«iik»»»«ii«t«u«r j 10. die HVa»»««L»«L-t»»«», i im Monat 11. die »«aii»»t«»t»«tt«Äg« und r Oktober « 12. die ^«i»«i»tr»88«»!»«Iträg« für die Vereines dfs. Js. Frankenberg, am 21. September 1898. Der Stadtrat h. „—— »r Mettig, Bürgermstr. Zwerngsverftsigernng. Das im Grundbuche auf den Namen des Handarbeiters Friedrich Oskar Eidam eingetra gene, in Gornsdorf gelegene Hausgrnndstiilk, Nr. 67 des Brandcatastcrs, Nr. 58, 96 und 98 des Flurbuchs und Folium 81 des Grundbuchs für Gornsdorf, früher Auerswaldcr Antheils, zur Brandkasse mit 5830 M. —- eingeschätzt, 1 da 24,2 a groß, mit 72,99 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf 8400 M. —, soll an unterzeichneter Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden. Hierzu ist , der 4. November 1898 Bormittag» 10 Uhr als Anmeldetermin, femer der 22. November 1898 Vormittag» 10 Uhr . als BersteigerungStermin, sowie der 29. November 1898 Vormittags 10 Uhr als Termin zu Berkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätesten» im Anmeldetermine anzumelden. Eine Ueberstcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhältnisseS kann nach dem Anmcldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Frankenberg, am 22. September 1898. Königliches Amtsgericht. Aff. »r Bähr. Günther, Sekr. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Friedrich Moritz Wagner eingetragenen Grundstücke, 1. das zur Ausübung der Gastwirthschast benutzte Erbgericht, bestehend in Wohngebäude mit gewölbtem Stall, Keller, Vergrößerung mit Nothtreppe und Abtrittanbau, II Acker 194 Ouadratruthen Fläche enthaltend, Nr. 23 des Brandcatasters, Nr. 100, 101, 102, 105, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314 und.315 des Flurbuchs und Folium 21 des Grundbuchs für Niederlichtenau, geschätzt auf 35 932 M. —-, 2. das Hufengut, von 29 Acker 59 Ouadratruthen Fläch«, Nr. 451, 452, 453, 454 und 455 des Flurbuchs und Folium 22 des Grundbuchs für Niederlichtenau, geschätzt auf 26277 M. —, sollen an hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden. Hierzu ist der 11. Oktober 1898 . Vormittags 10 Uhr als Anmeldetermi», ferner der 28. Oktober 1898 Vormittags 10 Uhr als Bersteigernngstermi«, sowie der 1. November 1898 Vormittags 10 Uhr als Termin z« Berkündung des VertheilungsplavS anberaumt worden. Die Rcalberechtigten werden aufgefordert, die auf den Grundstücken lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnis^ kann nach dem Anmeldetermin in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Frankenberg, am 24. September 1898. Königliches Amtsgericht. — — Aff. Ur Bähr. Günther, Sekr I. Außerordentliche Generalversammlung Dienstag, den 4. Oktober ». «., Abends 8 Uhr im Webermeisterhans. >- Tagesordnung: Verschmelzung der 4 Ortskrankenkassen in eine gemeinsame Ortskrankenkasse. Um pünktliches und zahlreiches Erscheinen der Vertreter der Herren Arbeitnehmer und Arbeit geber bittet Frankenberg, den 26. September 1898. der Borstand der Ortskrankenkasse i AI«Ii»r«t 8tr«n»8, z Zt Vo s Versteigerung in Garnsdorf. Dienstag, den 27. September d. I., von Nachm. 3 Uhr an, sollen in Gams dorf auf ca. Acker Land anstehende Kartoffeln - gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort: Wünschmann s Gasthof. Frankenberg, am 23. September 1898. Sekr. Müller, Gerichtsv. Oertliches und Sächsisches. Frankenberg, 26. September 1898. -f In hiesiger Gemeinde besteht die schöne Sitte, daß an dem Emtesesttage, diesem Tage allgemeiner Freude, bedürftigen Glie dern in der gesamten Parochie ein« Erntefestgabe in d«r Kirche gereicht wird, damit auch ihnen der Erntedanktag zu einem Freu dentag werden möge. Die Sitte verdankt ihre Entstehung einer Stiftung der Frau Johanne Hähnel, welche am 20. September 1744 dem damaligen Oberpfarrer, Ll. Friedr. Christ. Hilscher, ein Stiftung-kapital ohne Nennung ihre- Namen» zusandte. Sie schrieb dazu unter anderem: „Zu solcher Stiftung veranlaßt mich weiter nicht», al» die schuldige Erkenntlichkeit gegen Gott, der nach seiner Gütigkeit unwürdiger Wels« durch die Handlung (die d«n Handel) dieser Stadt mich gesegnet. Ich such« nicht Ruhm und Ehre damit zu erlang««, dämm bitt« ich, nur nicht weiter Sorge zu tragen und nachzuforschen, wie ich heiße." Der Name der Stifterin ist erst später bekannt geworden. Zur Verteilung gelangen gegenwärtig die Zinsen der Hähnelschen Stiftung, sowie au» den Stiftungen von Christoph und Margarethe v. Schönberg auf Sachsenburg (im Jahre 1580), Kaufmann Christian Gottlob Jähne (im Jahre 1797) und Kaufmann und Stadtrichter Gott lob Rudolf Ranft (vom Jahre 1805), in diesem Jahr« zusam men 64 Mk. 80 Pfg., samt dem Betrage der Einlagen in die Becken (in diesem Jahre 100 Mk. 41 Pfg.). Nach einer An sprache des Herm Oberpfarrer Lesch gelangten diese 165 Mk. 21 Pfg. zur Verteilung an 172 Empfänger au» Frankenberg und den eingepfarrten Ortschaften. -f Theater im Roßsaale! Die am gestrigen Sonntag abend stattgesundene Vorstellung der Langeschen Theatergesellschast er freute sich deS Besuch» eine» recht zahlreichen Publikum», welches mit Beifall die Darbietungen der genannten Gastspiel-Truppe ent- gcgennahm. Hoffentlich erweist sich da» hiesige Thcaterpublikum auch ferner den Leistungen der Langeschen Theatergesellschast gegenüber anerkennend und dankbar. Heute abend findet im Roß saale, welche» für die nälbstenVorftcllungen ständige» Theaterlokal der mehrgenannten Gesellschaft ist, die heute früh nur durch Plakate angekündigte Aufsühmng: „Die Tochter der Freiheit", zu welcher die TageSzettel bereit» in vorvoriger Woche verbreitet worden find, statt. Möge diese Vorstellung recht guten Besuch finden, ebenso wie die laut Inserat im vorliegenden Blatte für morgen, Dien»-. tag, abend anberaumte Ausführung des Walthcrschen Sensations- Schauspieles: „DaS Schloß am Meere". -f Die diesjährige Lotterte der IV. sächs. Pferdezucht-Aus stellung tritt jetzt neuerdings in den Vordergmnd, da deren Zie hung am 19. und 20. Oktober d. I., also in zirka 3 Wochen beoorsteht. — Dieselbe erfreut sich allerorts in den weitesten Kreisen, durch den Ankauf der durchaus praktischen und voll- wertige« Gewinngegenstände, die auch nichtkonvenierendcnfalls um« getauscht werden können und nach außerhalb ohne jedwede Be rechnung der Verpackung versandt werden, größter Sympathien. Für den Ankauf des Pferdematerials sind seitens der Kommission, bestehend aus den Herren Freiherr von Haussen, Freiherr von Kap-Herr-Lockwitz, Generalmajor a. D. Schultze und Gestütsdirektor Bunge, vom 26. d. M. an Märkte in Ostpreußen anberaumt, woselbst die Pferdezüchter das zu erkaufend« Psrrdematcrial vor führen werden. Alle diejenigen, welche bei jder bevorstehenden Lotterie dem Glücke die Hand bieten wollen, mögen sich nun recht zeitig mit Losen versehen und sind solche allerott» in den mit Plakaten versehenen Geschäften ä 1 M., 11 Stück --- 10 M. zu haben oder durch da» Sekretariat de» Dresdener Renn-Vereins Dresden, Viktoriastraße 26 patt-, zu beziehen. Für Porto und