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«1.Jahrgang. NS». Kegvürröet L888 Drahtanschrift: Nachricht«, Ltmspracher-Sammelnummu: «»41. Rur für Nachtgesprlichr: LVVU. vrei^MZ - AnSant- 8ekakvla-o Dre^ru;- L^asim- Ackokolaöe - Ä ikker-AekokvlaAe ICnKno, De5,enk. Donnerstag, S. Mär- 1S17. Echrfflltüung und Hmiptgeschllstislelle- Marienstraftc »8/4«. DroLn. Verla, von Llrpsch « Relchard« tn Drude». BtzriiaS-KekmÜb »>"Ie8I»rIIi» In Dreede» del »»«lmiill^r Zulragung <an Sonn-und Msnl°,en nur einmal» ».AM.. I Ylngair,an.<Nraisa Di- -inlpnliig- ZeNe «etwa, Silben, »Pf.. v-rp-MpIIIb-und «nuigen in Hummern l, drn Bororten »,sa M. «et einmaliger Zustellung durch die Post »,»« M. (ohne Bestellgeld,. I <rnzLlgeil .jsrelso. und Feiertag«»laut Tarif.-Aurwärtigc AustrLgenur gegen BoraurdezahIung.- BkltgblaU l»Pi. Stachdruck nur mit deutltchcr Ouellcnangade (..Dresdner Nachr.", zuILiflg. — Unoeriangie Schriftstücke werde» nicht »ufbewahrt. Reue große lluterseebooterfolge im Mittelmeer. IS kindliche Flugzeuge an der Westfront abgeschosten. — Abweisung feindlicher Angriffe im Westen und Süden. — Nie Bewaffnung derameriranischenHandelsIchiffe.—Wilsons Kamps um feine Vollmachten. Pr'affbeKtv.Batocli über denWirtfchastsplan 1917/18. Bene grobe V-Vooterfolge im Mitteimeer. Berlin. 7. Mär,. lKmtlich. W. T. B f ' Im Mittclmoer wurden versenkt acht Dampfer, siebe« Lenker mit zusammen über 19 9 9 9 Tonnen, darnnter am 19. Februar ein schwcrbcladcuer Trans- portdampfer von etwa 8999 Toirucn bei Porto dc Ancio, am 29. Februar der norwegische Dampfer „Dora- v o re" <2789 Touncnf. mit Stückgut von Genna nach Loudou, am 28. Februar ein italienischer Segler, ,nii Kohle» und Lebensmitteln nach Italien, am 21. Februar südlich von Trepa ein mit 13-Zcntimctcr-Geschüß bcwass- netcr. von Fischdampsern gesicherter Trausport- dampfcr von etwa 8999 Tonnen, und der griechische Dampfer „Mirnlis" f29l8 Tonnenf, mit Baumwottiaat nach England; am 28. Februar der bewaffnete englische Dampfer «Elan. Farqnuhc»"/ <3885 Donncnj, mit Baummolle. Tee und Hücker nach England; am 27. Februar der bewaffnete englische Dampfer „Brodmore" l4971 Tonnen), mit gefrorenem Fleisch „gch England. Ei» Kapitän nnd zwei Maschinisten wnrden gefangengenommen. Der Vhes des Adiniraistabes der Marine. »er «oMche lmüs-e llrkMbericht. tAmtlich.) Großes Hauptqnartier, 7. Mär.,. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Scarpe. beiderseits derAucrc und Somme, in der Champagne und ans dem Ostufcr der Maas herrschte gestern rege Artillerictätigkeit; mehrsach kam cs auch z« Gefechte« von Anfklärnngsabtrilnnge» mit der Grabeubesatznng. Abends griffe« di« Franzosen an der Nordostsront von Berdnn unsere neuen Stellungen am Cauriereö- W a l d e an; sie sind durch Fencr abgewiescn worden. Klares Wetter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Ausgaben. In zahlreichen Luftkämpfc» sind 13 feind liche Flugzeuge abgcschosscu worden. Wir haben durch gegnerische Einwirkung ein Flngzeng verloren. vesMcher Zlriegsschauplatz. Zwischen Ostsee nnd Schwarzem Meer ist bei Nach lassen der Kälte in einzelnen Abschnitten das Feuer leb hafter geworden; die Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering. Mazedonische Front. Zwischen War dar nnd Doiran-See und in der Struma-Nieder «ng schlugen unsere Posten Vor stöße englischer Kompagnien zurück. Der Erste Generilsnartiermeikerr IW. D. ».) Lnb-nborsf. Ser deutsche Abeudbericht. Berlin. 7. März, abends. tAmtlick». W. T. B f Bo» West und Ost sind keine größeren Kampfhand lungen gemeldet. Sefterreichisch-unzarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 7. März: Oöstlicher und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front fanden an nichrercn Ab sämitten tKesechtc mit günstigem Ansgang für unsere Waffen statt. Eine feindliche Abteilung, die gegen unsere Stellungen an der Mündung des Maso - Bache 8 vorging, wurde ver trieben. Zwei Nachtangriffe der Italiener ans unsere Co st a bella-Stellungen scheiterten am zähen Widerstand unserer Truppen. Ein feindlicher Angrifssversuch gegen den Monte Sief brach schon in unserem Sperrfeuer zu sammen. Die dortige Sprengung, die unseren Stellungen galt, Hai »,,r die italienischen beschädigt. Der LicNvrrtreter des Chefs des Gcncralstabeö; <W T. B.f v. Höfer. Feldmarschgll-Lentnant. Die Bewaffnung der amerikanischen Handelsschiffe. Der ..New Bork Worts" zufolge hat der General- proknratvr dahin entschieden, das, Wilson die Be fugnis habe, Maßregel» zur Bewassnung der Handelsschiffe zu ergreife». ..United Pres;" meldet ans Wcilhinglvn, das; Wilson tatsächlich infolge der Kmidgebnng der 8" Senatoren der Mehrheit bereits den Befehl znr sofortigen Be weist n » n g de r H a n d c ls s ch i f s e nnterzcichnet habe. Wilsons Kampf um seine Vollmachten. Ans Washington meldet Nenler: Senator Lvdge wollte im Senat von neuem die Bill über die bewaffnete Neutralität cinbringen. aber der 'Vorsitzende erklärte, daß sich der Kongreß nicht in Session liesinde. Mehrere Sena toren meldeten ihre Absicht an, eine Reform der Geschäfts ordnung des Senats nvrznschlageii. Wilson befragte seine jnrisiiscben Beiräte, vb er die :>Nachtvolllomi»enheit besäße, smndelsschsfse bewafsnen zu lasten. Tanach suchte er Lau sing und Daniels aus. (W. T. B.t Wilsons iUemühnugen um eine» allaincrikauischc» Kongreß. i>. Nach in Schweden vorliegenden Nachrichten arbeitet Wilson eifrig an dem Znstandelvmmen eines alt- g m e r i! a n i s cb e n Kongresses. Die Washingtoner .Negierung verständigte die peruanische Negierung von oem Interesse der Nenners er Bunten iür die peruani scheu <>',eldbediicsnine. Es »st wahrscheinlich, daß in den nächsten Wochen Peru eine größere Anleihe in Neunvrl viiterbringen wird. Ülnih zahlreiche peruanische Ttädte dürslen dort Anleihen niiterbringe». Die endgültige Entscheidung im „Appam"-Fall«. h, Nach einer Neitter-Meldnng aus Washingson hat der Oberste Gerichtshof die Entscheidung des Gerichts bestätigt, daß die ..App am" die amerikanische Neutralität verletzte, als sie unter der dcnlschcn Prisenmannschast nach Hampton Nvad gebracht wurde. Hierdurch ivird der bri tische Besitz der „Appam" bestätigt. Wilson, wir und Mexiko. Ter „Köln. Ztg." wird ans Berlin gedrahtet: Parla ment und Volk der Vereinigten Staaten sollten, weil sich Wilsons Politik verstiegen hat, mit dem Trnckmittel des deutschen Vorschlages an Mexiko in die Liedestimmmig Hineingetrieben werden, aus der allein die Beschlüße her Vorgehen könne», die Wilson jetzt braucht, um diese Politik weiter zu führe». Eine einfache Erwägung läßt die Frage anftanchen, warum Wilson, wenn der deutsche Vorschlag an Mexilo wirklich einen Easm bell, darstcllt, ihn nicht so fort, nachdem er davon ZlenntniS erhallen hatte, dem Parlament nnd der Oessenlischleit unterbreitet bat. Tie Antwort liegt nabe: Es ist nicht unser bedingungsweiser Vorschlag an Mexilo, der Wilson an und für sich als zu : reichender Grund der Kriegserklärung erscheinen tonnte.! sondern er ist ihm nur überaus wertvoll znr Stimm mnngL mache, um dem Parlament die Vollmachten zu erpressen, die ihn in den Stand setzen, der Politik, die ihn in die Reihe der Hilsstruppen Englands geführt hat, die Krone ansznsetzen. Als der Kongreß sich nicht geneigt zeigte, ihm ohne weiteres die Vollmachten zu gewähren, spielte er seine Wissenschaft von der mexikanischen An gelegenheit als Trumpfkarte ans, in der Hoffnung, daß er damit sein Spiel nunmehr gewinnen würde. In den Ge rüchten, die jetzt zur Verstärkung der Stimiiuliigsingche drüben verbreitet werden, gehört auch das, Deutschland habe Millionen von Dollars in Form von Darlehen nach Mexiko gesandt. Das ist natürlich Unsinn. Es ist Deutsch land nicht eingefallen, etwas Derartiges zu tun. Es wird auch mit dunkeln Andeutungen des Inhalts gearbeitet, man könne noch viel mehr über Deutschlands Machenschas- ten enthüllen. Daß man noch viel mehr znsammenlügen lau», daran braucht nicht geziveiselt zu werden. Was den Verrat des deutschen Angebvtes betrisst, sv schweben alte Betrachtungen, die über die „verlorene Handschrift" an gestellt werde», in der Lust, da bis jetzt noch keinerlei Nach richten darüber vvrliegcn, wie sich die Lache abgespielt lmbe» kann. Es erscheint dnrcimns nnwahrschcinlich, dgß Graf Bernstvrss einen Boten mit einem vssenen Schreiben nach Mexiko gesandt bat. Möglich märe eher, daß ein Ehisfrc-Schlüssel gestohlen worden ist. Aber alle diese Mutmaßungen haben wenig Zweck, ebe bestimmte Nachrichten über die Art der Ucbermittlnng des Vor schlages zu haben sind. Wir nehmen an, daß die deutsche Negierung sich bemühen wird, darüber Aufklärung z» i schaffen. , Die Wirkungen des NnterseekriegeS auf England. I». Ter Londoner Vertreter der Turiner „Ltampa" stellt unter der Ucbcrschrist „D icncncLag c" folgende Aenße- rnugen englischer Blätter über den Unterseeboot-Krieg zusammen: Ter „Speetatvr" schreibt: „Wir sind heute einer Katastrophe zu Wasser mehr ansgcsetzt als zu Lande, ohne daß dies die Schuld unserer Flotte wäre. Wir sind von einer Teuerung der Lebensmittel und der Nol,flösse be droht. Mit Necht sagt Admiral Icllicoe, die Unterseeboot- Gefahr sei heute größer als je vorher. Heute ist die Frage: Können wir früher einen entscheidenden Schlag führen oder können uns die Feinde früher die Lebensmittel ab schneiden »nd nnsere Kriegführung lahmlegeii?" — Im „Dali» Telegraph" schreibt Arrhibald Hnrd: „Die Verlust zissern geringer anzngeben, als sie sind, ist Narrheit. Man will das Publikum in einem »ebelhaslen Vertrauen er- ballr». Aber mir lmbe» es mit der wirtlichen Gesabr, nicht eitler fernen, sondern der allernächsten Hlitnnst zu tun. Die Lcnlschcn haben durch die Unterseeboot« ein voll lvinmen neues Marincproblcm geschaffen. Der Mangel an Handelsichifsen ist unsere größte Gefahr nicht durch die Zerstörungen an sich sdenn wir sind reich nnd können lren Geldverlust ertragen), aber der Laderaum selber fehlt. Iw Anfang des Krieges lüstete die Tonne ans einem Dampfer li Schilling, heute kostet sie 45. Und selbst zu diesem Preise bekommt man sic nicht. In den letzten drei Monaten ha: der Feind beinahe 5llkl Dampfer versenkt, und die Verluste steigern sich beständig. Sowie aber die Zahl unserer Han aelsschifse unter einen gewinen Bestand sinkt, kann unser Heer nicht mehr bestehen nnd das Volk nicht leben, und unsere Sechcrrschast ist zn Ende." — Der „Manchester Guardian" schreibt: „Wir können überall, zur See nnd zu Lande, siegreich sein; wenn unsere Verbindungen aber ab- geschnitten werden, verlieren wir den Krieg hofsnungs i los." — Ter „Observer" meldet: „Das Duell zwischen Eng laut» und Deutschland zur See entscheidet über den Aus gana des Kampfes zwischen den zwei Mächtegruppen. ES entscheidet über den ganzen Krieg." „Eine Kartosfclnot ohne Neispicl." h. „Nienwc Rvtterdamschc Courant" meldet aus Lon don: Ter partamciilarischc Sekretär des Lebensmittel- lviilrvllenrS sagte im Unterhaus«, daß eine Kartos selnvt ohne Beispiel herrsche, aber uichl nur in England, sondern in der ganzen Welt. Wenn man aber in England sortsahrc, in dem jetzigen Umfäuge Karlosseln zn verzehre», würden wahrscheinlich im Früh jahre gar leine Kartossciu mehr vorhanden sein. Lento, die andere Tinge tausen könnten, sollten das tnu. sonst würden die Armen überhaupt keine Kartoffeln mehr znm Essen haben. In einem Bezirk, wo der Negierungsinspektvr die Verhältnisse prüfte, habe sich hcrausgcstcllk, daß all« Kartosfolvorräte für die Armee rcguiricrt worden seien. Die Behauptung, daß Sie Landwitc große Kartoffelmengen zurlickhielten, sei nnrichiig. Die italienische Negierung nnd der Untcrseekrieg. Wie „Evrriere dellg Sera" nnS Nom meldet, beschloß daS Marineministcrium, in Zu tu »st von täglichen Bei- ösfeiitiichnttgcn der Versenkung durch Unterseeboote abzu sehen. Die Zahl der versenkten Schisse werde künftig zn Beginn einer jeden Woche bckanntgegcbcn. sW. T. V.) Im indischen Ozean. h. „Nienwc Rokterdamsche Courant" meldet, daß der > als versenkt gemeldete englische Dampfer „Wvreestcrshire" ebenso wie der Dampfer „Perseus" in der Nähe von Eotombo in den Grund gebohrt wurde. Dadurch stiegen die Versichermigsprümien für die Fahrt nach Indien sei, erheblich. Das Blatt fragt, ob „M öwc l t" vielleicht dort tätig sei? „WorecstcrMre" i717S Raumton»«») und „Perseus" (6728 Nainntonncn) waren bereits als gesunken gemeldet worden. Der Einfluß des ttnterscekricgcS aus die ncntrakc Schissaln l. I>. Wie sehr der nnciilgeschrünktc Unterseeboot-Krieg auch die Berriiigcrnug der neutralen Schiffahrt verursach!, geht ans den Statistiken über den S ch i f sa H r t L vc r- kehr der ncntralen Hasen hervor. In der Woche vvnr 25. Februar bis :!. März 1617 liefen laut „Nienwc Notiert». Eonr." im Nvtterdamcr Hasen mir 7 Schisse ein gegen 57 in der gleichen Woche des Vorjahres. Für lül l mar die Zahl noch 167 Schiffe. Nach dem „Allgemeeu Handelsblad" vom 1. März kamen in derselben Worbe in Amsterdam nur 5 Schiffe an gegen 26 im Jahre 1616. Holland und die bewaffneten Handelsschisse. Der englische Handelsdampscr „Prinzeß Me lila", der Dienstag abend, weil er bewaffnet war, wieder in S-e« gehen mußte, ist Mittwoch früh, nachdem er G e' ch a 5 n n 5 Lafette über Bord geworfen Halle, noch einmal Im Nieuwe Waterweg eingesahren und hat die NcIe nach R vtterda m fortgesetzt. kW. T. B.) Holland nnd England. Der Niederländisch« U eb e r s c e t r u st teilt mit, das; die britische Regierung wieder «iiiigen holländischen Schissen gestattet hat, ohne einen englischen Hasen anzn lausen, über Halifax nach Nordamerika anszn fahren. sW. T. B.) DaS Haager Korrespondenz-Bureau meldet, daß weder der 'Niederländische Ucbcrsectriist. noch die Reedereien sü die neue Regelung der holländischen Schissahrl, nach de. die Schisse nicht mehr Häsen in England gnznlanseii brauchen, der englischen Negierung irgendwelche neuen ein. gcstündnissc cingcränmt haben. lW. T. B.) Petxokenmmangcl in Holland. Tie großen holländischen Petroleum- Importeure haben mit Rücksicht auf die Verzögerung der Seetransporte und die Unsicherheit der Zufuhr bc schlossen, mir 75 Prozent der Pctrolenmmcnge an ihre Ab nehmer zu tiefer», die sie in derselben Periode des Jahres 16l<! lieferten. lW. T. B.) Geheimhaltung des dänischen LchisssucrkchrS. Das d ä n i s ch e I n sl i z m in ! stcri » in verössent licht eine Bekanntmachung, ivvnach es von jetzt ab he! Strafe verboten ist. in Wort oder Schrift Meldungen über Bewegungen von Schissen zn verbreiten, die von oder nach Dänemark unterwegs sind, svivie Angaben darstbin. weiche Schisse sich in dänischen Häsen befinden, dvrl sb'chrn oder laden, von dort abgehen oder dvrl anlommen. 1WTB,