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Großenhainer 7. MtlhMngs- M AychMM. 6 des I Gedruckt, verlegt und redkgirt von Herrmann Starke kn Großenhain. MN»te t volle c Casse ite ge- ^vr) md die Mene I sche; I oerden, .'einigt. I 25. D kanz- )ütz. nst ein V eptbr., D reund- »ritz. W m und attes. -- - Mi M .-Pf. » M ag und uaas. Aö. 109 Dienstag, den Däglichek Abgang -er Moste« zu den Dampfwagcnzügen in Pristewitz. Nach Leipzig: Vormittags 6 Ubr 20 Min. , 9 U. 50 M., Nachmittags 12 U. 5 M., 1 U. 50 M. und 6 U. 5 M. Nach Dresden: Vormittags 7 u. 20 M., 9 u. 50 M., Nachmittags 1 U. 50 M., 3 U. 35 M. und 7 U. 50 M. Abgang der Post nach Ortrand: Abends 6 Ubr. Lagesnachrichten. Sachsen. In Dresden ist es dem Techniker I. Kleemann gelungen, durch eigene Maschinen eine bessere Ausnutzung der Schale des Roggens, die bekanntlich die nährendsten Bestandtheile dieser Fruchtgattung enthalt, zu erzielen und daher ein gesünderes Brot herzustellen, welches Herr Bie nert in der Hosmühle zu Plauen zum Berkaus bringen wird. Preußen. Die Regierung hat den anderen deutschen Bundesstaaten bereits vor mehreren Mo naten das Anerbieten gemacht, zum Zweck der Einheit in den Geschützen der verschiedenen Heere des Bundes dieselben, sowie die Munition dazu, zum Kostenpreise ihnen zu liefern. Oesterreich. In der Reichsrathssitzung am 11. September wurde das Militär- und Marine budget angenommen und ein außerordentlicher Aufwand von IV2 Millionen Gulden bewilligt. Bei der Berathung des Polizeibudgets forderte der Handelskammerpräsident Maager, daß der Zu stand der Presse auf gesetzliche Grundlagen gestellt werden solle. Dieser Antrag wurde mehrseitig unterstützt und beschlossen, die Abstimmung bis zum Schluß der Budgetverhandlung zu verschieben. — In der Reichsrathssitzung am 12. September wurde bei Berathung des Budgets des Ministe riums des Innern die bureaukratische Vielschrei berei getadelt und Vereinfachung dringend empfoh len, sowie die willkürliche Verwendung der Landes fonds beklagt und genauere Controle verlangt. — In Nyir-Egyhaza (Stadt in Ungarn mit über 16,000 Einwohnern, größtentheils Reformirte) ist den 9. September auf offener Straße ein blutiger Conflict zwischen Militär und Civil vorgekommen. — Zwischen Oesterreich und Preußen hat eine erwünschte Annäherung hinsichtlich der Militär bundesverhältnisse stattgesunden. — Die nach Bei rut entsendeten drei österreichischen Kriegsdampfer haben Befehl erhalten, zurückzukehren. — Sämmt- liche in Italien und im Küstenlande stehenden Truppen werden auf den Kriegsfuß gesetzt. Hannover. Nach der „C. Z." hat der Minister v. Borries es neuerdings für nötyig gehalten, dem gesammten Verwaltungspersonal eröffnen zu 18. September 1860. lassen, daß in seinem Geschäftsbezirke das Auf rücken in höhere Stellen, wie überhaupt jede Be förderung nicht mehr nach dem Grundsätze der Anciennetät, sondern allein nach Maßgabe des politischen Wohlverhaltens erfolgen werde. Mecklenburg-Strelitz. Der verstorbene Groß herzog Georg ist den 13. September in das fürst liche Erbbegräbniß zu Mirow gebracht worden. Der Regierungsantritt des Großherzogs Friedrich Wilhelm ist den 7. September verkündet worden. Italien. Der König von Sardinien hat die Deputation aus Umbrien und den Marken em pfangen und eine Proklamation an die Soldaten erlassen, in welcher es heißt, daß sie in den Kirchenstaat einrücken werden, um die Ordnung herzustellen und der Bevölkerung die Freiheit zu geben, ihre eigenen Wünsche auszudrücken, sowie Italien von emer Gesellschaft fremder Abenteurer zu befreien; doch werde er (der König) den Sitz des Papstes achten, rc. — Der Kaiser Napoleon hat den König von Sardinien aufgefordert, nicht in das römische Gebiet einzurücken. Der König hat sich jedoch mit seinen Pflichten gegen Italien und mit der Unmöglichkeit entschuldigt, die Auf regung und die Unruhen in Mittel-Italien länger dulden zu können. In Folge dessen wird der französische Gesandte Turin verlassen und nur ein Secretär als Geschäftsträger der französischen Gesandtschaft zurückbleiben. Wie die „Morning- post" meldet, soll dagegen die Abberufung des französischen Gesandten aus Turin lediglich erfolgt sein, um den Schein einer Mitschuld an der sar dinischen Politik zu vermeiden; eine ernstliche Op position gegen Sardinien liege nicht in Napoleon's Absicht. — Außer Frankreich sollen noch mehrere andere Mächte gegen den Einmarsch der Sardinier in den Kirchenstaat protestirt und Oesterreich soll mit einer Ausschiffung von Truppen in Ancona gedroht haben. Die sardinische Flotte hat sich aber, mit 10,000 Mann an Bord, auch vor diesen Hafen begeben. Sardinien macht übrigens seine Rüstungen im großartigsten Maßstabe. General Fanti hat den Oberbefehl über die zwei in die römischen Provinzen eingerückten Truppencorps, welche zusammen 60,000 Mann stark sind, erhalten. — Im Kirchenstaate rührt sich die republikanische Partei sehr. Bei Frosinone drohte ein Aufruhr von 5000 Eisenbahnarbeitern auszubrechen. In Sant' Agata di Feltria und Citta della Pieve haben Aufstände stattgefunden und sind provisorische Re gierungen im Namen Victor Emanuel's errichtet worden. Ancona ist in Belagerungszustand er klärt und sind daselbst zahlreiche Verhaftungen