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Rr. I«. 5. Februar 1876. WePerih-Iettung Verantwortlicher Redacteur: Cäll Ithnt in Dippoldiswalde. Voigt, Bürgermstr. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Die zu Neujahr von ihrem jetzigen Inhaber angetretene 5. ständige Lehrerstelle an unserer Stadtschule ist von demselben bereits wieder gekündigt worden und wird Ende März frei. Sie ist mit der ebenfalls Noch unbesetzten 6. ständigen Stelle neu ausgeschrieben worden. — 4. Febr. Am gestrigen Tage ist von einem Unge nannten (Poststempel Altstadt-Dresden) „aus Anlaß eines freudigen Familienereignisses" dem hiesigen Kirchenvorstande ein großer prachtvoller Teppich übersendet worden, mit der Bestimmung: denselben vor dem Lesepulte der Altarhalle unserer Stadtkirche zur Benutzung zu bringen. Ehre und Dank dem unbekannten Spender! — Die Direktion, sowie sammtliche Mitglieder der Feist'schen Theatergesellschaft, die sich von hier nach Zschopau gewendet, nehme» sowohl hinsichtlich ihrer künst lerischen Leistungen, wie ihrer sonstigen Führung, das beste Lob mit: wie ihr Auftreten daS solideste, so war auch die Erfüllung aller Verbindlichkeiten die prompteste. Sie selbst sind auch mit dem Erfolge ihrer Thätigkeit in unserer Stadl sehr wohl zufrieden. Dresden. Der Kronprinz und die Kronprinzessin deö Deutschen Reiches werden am 15. Febr. hier ein- <reffen, um an einem großen Maskenfest theilzunehmen, welche« an diesem Tage beim Kriegsminister v. Fabrice stattfindet. Kaiser Wilhelm wird, wie erst in Aussicht stand, nicht hierher kommen, das kronprinzliche Paar aber bis 18. Februar verweilen. Amts-Matt für die Königs. AmtsHanptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Herichts-Acmter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenkem. - --- """""" ' — Vieser Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag«, Donnerstag« und Sonnabend«. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 88 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. ------------------- - -"I! . -7 - Sonnabend. — In der, seit 4 Jahren hier bestehenden „Fröbel- Stiftung" werden mit Ostern d, IS. wieder verschiedene Kurse beginnen: für berufsmäßige Kinvergärtnerinnen ein einjähriger Kursus, da ein kürzerer Zeitraum nicht gut hinreichend erscheint und die Reifeprüfung vor dem 16. Jahre nicht abgenommen wird, und für Fröbel'sche Kinder mädchen ein sechsmonatlicher Kursus, in welchem dieselben in der geistigen und körperlichen Pflege der kleinen Kinder unterrichtet werden. Wir haben da bekanntlich ein leider noch recht unbebautes Feld vor uns, so daß dem Allgemeinen Erziehungsvereiu dafür zu danken ist — am Besten durch recht zahlreiche Benutzung der von ihm in der „Fröhel- Stiftung" gebotenen Gelegenheit, die für Auswärtige noch durch ein billiges Pensionat erleichtert wird. — In Braun's Hotel ist jetzt das Höllenmaschinen- Uhrwerk des Amerikaners Thomas, sowie die Tobten- maSke dieses Verbrechers, ausgestellt. — Von dem Gläubiger eines größeren, jetzt im Concurse sich befindenden Restaurants der inneren Stadt ist eine Forderung von 1050 Mark für geliefertes — Pferde fleisch angemeldet worden. Berlin. Im Reichstage ist eine aus 7 Mitgliedern bestehende Conkmission sämmtlicher Parteien zusammengetreten, um über den geeignetsten Bauplatz für das deutsche Parlamentögebäude Beschlüsse zu fassen. Einstimmig wurde der Antrag angenommen, für den Bauplatz der ehe maligen Porzellan-Manufaktur einzutrelen, welcher 5 Morgen Flächeninhalt hat und hinter dem provisorischen ReichStagS- gebäude li^gt. Hingegen erklärten sich die sämmtlichen Bei» Amtlicher Theil. Rathskeller - Verpachtung in Dippoldiswalde. Die hiesige IkathSkellerwirthschaft wird den I. Juli dS. Js. pachtfrei und ist zu anderweiter Verpachtung -er «. März dieses Jahres anberaumt worden. Cautionsfähige Pachter werden eingeladen, am gedachten Tage Vormittags 11 Uhr sich im SesfionSzimmer des hiesigen RathhauseS einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Die PaLtbediNgungrn fltiv bei un« einzusehen, können auch schriftlich gegen Nachnahme der Copialgebühren mit- getheilt werden. " . - > 2 l Dippoldiswalde, am 31. Januar 1876.