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cd kl ai 1917. Nr. 223 Gegnern im Westen unternommenen Angriffsschlachten,. lich erzählte er ihm unter dem Lieget größter Verschwiegen« nur darin gesucht werden, uns zum Zurückweichen über die heit, er habe vom Gouverneur die Erlaubnis nicht be- Grenze unseres Landes zu zwingen. Taft ein Raumgewinn kommen, weil „es nach Krieg riecht". Der Aktcuhcfter von 1 Km Tiefe auf dem Wege dahin, wie ihn die Eng- Sysmanowicz zu Ciechanow hat jenen Geheimbrief des länder in der flandrischen Schlacht am 20. d. M. erzielt Gouverneurs heimlich geöffnet und bestätigt nun, daß ein >at jenen Gehcimbrief des Amtlicher Teil (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 8. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. düng "gen l. m Krieg mit Deutschland der Grund für die Ablehnung des Urlaubs gewesen sei. Dieser Bescheid war formularmäftig gehalten und in Druckschrift ausgefertigt. Offenbar wurde also damals höheren Beamten Urlaub grundsätzlich ver weigert. Hiermit stimmt überein die Angabe des frühe ren Bürgermeisters und Gemeinderichters zu PlonSk bei dem sich im Frühjahr 1914 verschiedene Militär beamte über die außerordentlich erschwerte Erhältlich keit von Urlaub — ganz im Gegensatz zu früher — beschwert haben. Nach Angaben dieses Zeugen sind bei den Zivilbehörden bereits drei Monate vor dem Kriege die kriegsdienstpslichtigen Beamten durch militäk freie ersetzt worden. Dieser Zeuge hat überhaupt, und zwar, wie er angibt, zusammen mit vielen anderen, deutlich erkannt, daß Rußland auf einen Krieg mA Deutschland hinarbeite. In einem Bericht des Kreischefs zu Lipno findet sich eine Erklärung des evangelischen Pfarrers Michaelis. Hiernach sind Anfang 1914 sämtliche Kreischefs deutscher Abstammung aus dem Grenzgebiete in das Innere Rußlands versetzt worden, so z. P. der Kreischef von Mlawa, Baron Kluhmann, der sich Die t»e» vor Veziv« veS DrvSeS eivgehevtze« Melv«»ße« »esi«ve« sich ovf Sette 7 dieser AvSgobe. Ankündigungen: Die tspaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündiaungStelle 40 Pf., die 2jpalnge Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 80 Pf, unter Eingesandt 160 Pf Preisermäßigung auf GeschäsUanzeigem. — Schluß der Annahme vormittag» 1t Uhr. länder in der flandrischen Schlacht am 20. d. M. erzielt baben, nicht als „großer Erfolg" anerkannt werden kann, Hin- Be uern Mich sticht ecken ti- n. u- n. R. i«» I» Sperrgebiet um England iverden dnrch unsere Unterseeboote weitere 2SV0V Brnttoregistertonnen versenkt. * Der »rantheitszustand der Kaiserin-Witwe von Rußland Maria Aeodorowna hat sich verschlimmert. * Se. Majestät der Kaiser hat dem sächsischen Vverst Hentsch den Orden kour le mt-rite verliehen. t. un Ber- von 0 b» ». a. ren iö; M. ibe em« IS, m. on Bom Königlichen Hofe. Dresden, 25. September. Ihre Königl. Hoheit die Fra« Prinzessin Johann Georg nahm gestern nach mittag 5 Uhr an einer Sitzung des Ausschusses für Volks küchen im neuen Rathause teil. on g- I. 'tz: m. 1. 3. M. Dr. tcht «es ritz' )p« kn icke La- Beauftragt mit der Oberleitung (und preftgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Dienstag, 25. September abends 0. u. u. m. G* »2, UI. el» 3. t.: n. 1. 13, cn- er: StaatsaMiger für das Königreich Sachfen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der S. Alters- und LandeSlulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandversicherung-anstalt, BcrkaufSliste von Holzpflanzen auf den A. S. CtaatSforstrevieren. Der Krieg. Zur Lage, von de« Fronte«. Berlin, 24. September. Am 23. d. M. kam es an der Alandernfront trotz heißer Artillerieschlackt nicht meln zu größeren Infanteriekämpsen. Tie Engländer leiteten den Tag durch Patrouillenvorstöße am frühen Morgen in Gegend Langemarck ein: sie wurden überall abgewiesen. Tas Artilleriefeuer nahm im Laufe des Tages immer größere Heftigkeit an, bis es um 5 Uhr nachmittags nord- östlich von Ppern zum Trommelfeuer überging. Tie Eng länder, die zwei Stunden lang mit allen Kalibern trommelten, planten augenscheinlich einen größeren An griff. Allein im deutschen Artillerieseuer, das mit ver nichtender Wirkung auf den zerschossenen englischen Stel lungen lag, war die englische Infanterie aus ihren Trich tern nicht herauszubringen. Auch an der Küste war die Artillerietätigkeit lebhaft. Als Vergeltung für die Be schießung von Ostende, die unter der belgischen Zivil bevölkerung so blutige Opfer kostete, wurde Dünkirchen unter Fernfetter genommen. Das Wetter, das bisher den englischen Angriff in so hohem Maße begünstigte, ist wie der unsichtig geworden. An der übrigen englischen und an der französischer Front haben sich keine Kampfhandlungen von Bedeutung abgespielt. Im Artois wie bei St. Quentin wurden eng lische und französische Patrouillen abgcwielcn. Östlich Reims versuchten die Franzosen nach schlagartiger Feucr- vorbcreitung einen stärkeren Vorstoß, der glatt abgewiesen wurde. An der Verdunfront nahm das Artilleriefetter auf dem Ostufer der Maas erst am Nachmittag größere Hestgkeit an. An der Straße Forges—Cumisres wurde eine starke französische Patrouille im Handgranatenkampf abgcwiesen. An der Ostfront hat sich nichts von Bedeutung er eignet. Tic Teutschen sind noch mit dem Einbringen der Beute beschäftigt, deren Menge noch nicht genau zu über sehen ist. Ein großer Teil liegt noch im Waldgebiete. Außer den bisher gemeldeten Geschützen wurden noch zahlreiche Maschinengewehre und Mincnwerfer, Feldküchen und Sanitätsautos eingebracht. Die Gefangenenzahl ist auf 4710 Mann gestiegen. Der A«iser in Numänien. Berlin, 24. September. Se. Majestät der Kaiser besuchte am 23. September die Salzbergwerke von SlaniS und die Olfelder von Eampina. Hier konnte er sich da von überzeugen, wie deutscher Fleiß und Ausdauer die unter englischer Leitung durchgeführten Zerstörungen des Sommers 1916 wieder gutgemacht haben, sodaß heute bereits sehr große Mengen der dort gewonnenen Boden schätze der Heimat und dem Heere z geführt werden können. Am Nachmittag fuhr Se. Majestät nach Sinajcu bedarf keiner näheren Ausführung. Etwas anderes wäre cs, wenn unser Heer nacy einem in Flandern von den Engländern erfochtenen Siege, von ihnen kräftig verfolgt und vielleicht von den Franzosen von Verdun her in Flanke und Rücken bedroht, nach dem Rhein fliehen müßte. Tas würden wir als betrübenden Erfolg unserer Feinde an erkennen. Aber jetzt steht in dem für sie günstigsten Falle in Aussicht, daß sie nach mehrwöchiger mühseliger Vorbereitung vielleicht eitlen ähnlichen Versuch wie am 20. d. M. unternehmen und, wenn sie dann Glück haben und wiederum einen Kilometer gewinnen, abermals einen „großen Erfolg" verkünden können. Und so eine längere Reihe von Jahren weiter, bis zur Ankunft am Rhein. Die Möglichkeit eines Durchbruchs der Engländer mit nachfolgendem Bewegungskrieg zu erwägen, haben »vir kein«: ausreichenden Anlaß. Eine unter anderen Ver hältnissen sich bietende Gelegenheit, sich mit der eng lischen Armee in freiem Felde zu messen, würde von den Nnsrigen einmütig mit Jubel begrüßt werden. Nun melden die Engländer freilich auch, daß sie uns schwere Verluste zugefügt haben, und wenn das so mit ihren Einkilometerersolgen bis zur deutschen Grenze fortgcht, wird bald von den Unsrigen nicht mehr viel übrig sein. Tas wäre auch ein Mittel, zum politischen Endziele zu gelangen: Aber gemach! Tie Zeiten, in denen cs unseren westlichen Gegnern im Stellungskriege gelang, durch überraschende Konzentrierung mLrerieller Übermacht uns billigen Kaufes unverhältnismäßig schwere Verluste in unseren vordersten Grabenstcllungen zuzufügen, sind vorüber, seit wir lins dieser Ungunst durch veränderte Taktik zu entziehen wissen. Wenn die Engländer berichten, daß sie uns an: 20. d. M. schwere Verluste zugefügt haben, so vergessen sie, der Wahrheit gemäß hinzuzufügen, daß ihre eigenen Verluste schwerer waren. Und, daß Verluste uns stärker als sie erschüttern könnten, glauben sie wohl selbst nicht. So wissen wir wirtlich nicht, worauf unsere — übrigens tapferen — Gegner im Westen eigentlich hinaus wollen, warum sic »licht ruhig warten, bis die Amerikaner ihnen mit den verheißenen Millivnenhecren zu Hilfe kommen. Sollten sie dieser Verheißung nicht recht trauen? Oder ist den Engländern der Gedanke peinlich, daß jene ihnen den Ruhm und Gewinn, den Krieg zu entscheiden, wo nach sie selbst so lange raffiniert gestrebt haben, entreißen könnten? Oder — sollten sie gar befürchten, daß unsere Unterseeboote dein Kriege vor dem EiMrenen der ameri kanischen Hilfe ein Ende machen konnten, und deshalb jetzt va banguo spielen wollen? U. A. w. g. v. Blume, General d. Inf. z. D. vergeblich um Belassung auf seinem bisherigen Posten bemüht habe. Anfang 1914 sei die Ausweisung der deutschen Bevölkerung aus dem Bereiche der Festung Modlin erfolgt. Zur Räumung des Kaiserschlosses in Skiernewice wurden bereits im Juni hie ersten Waß nahmen getroffen und mit der Versendung 6er Wert gegenstände nach Petersburg und Moskau begonnen. Diese nicht besonders begründete Maßnahme kann schlechterdings keine andere Erklärung finden als durch die bestimmte Voraussicht eines Krieges mit Deutschland. ' Ministerium deS Königlichen Hanfes. Se. Majestät der König haben dem kanüeivorstand im Ministerium des Königlichen Hauses Kanzleirat Reh das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens Allergnädigst zu verleihen geruht. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König habe»» Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Architekt Bürger in Chemnitz und seine Frau Hedwig geb. Vesper das ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, König von Un garn, verliehene Kriegskreuz für Zivilverdienste 3. Klasse annehmen und tragen. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Pfarrer Luthardt in Pappcndorf beim Übertritt in den Ruhestand das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts« orden zu verleihen. - Bezug-Preis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwinaerstraß« 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Rummem 10 Pf. Erscheint nur Werktag«. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.212SS,SchristleitungNr 14574. Begriff deS Schlachtersolges. Berlin, 22. September. Früher, als erwartet, hat der ausgesprochene Gedanke, daß die erlahmte Offensivtätigkeit unserer Feinde nochmals aufleben könnte, durch einen am 20. d. M. von starken englischen Kräften in Flandern unternommenen Angriff Verwirklichung gefunden. In dem englischen Heeresbericht über den ersten Schlachttag wird nun gesagt: „Ein großer Erfolg war unseren Truppen beschicken. Es sind Stellungen von be deutender militärischer Wichtigkeit genommen worden, und dein Feinde sind schwere Verluste beigebracht worden." Erläuternd wird eine lange Reihe von einzelnstehenden Gehöften und Waldparzellen genannt, in deren Besitz die englischen Truppen gelangt sind. Wir stehen also wieder einer der zahlreichen Siegesbotschaften gegenüber, durch welche die Machthaber der feindlichen Staaten die Welt über die wahre Kriegslage zu täuschen bestrebt sind. Und da sie diesen Zweck nicht selten hier und da erreicht haben, so erscheint es nicht überflüssig, einmal der Frage näher zu treten, unter welchen Voraussetzungen eine Schlacht mit Recht erfolgreich genannt werde»» kann. In jeder vorn Feldherrn gesuchten oder von ihm aus freiem Entschluß angenommenen Schlacht handelt es sich zunächst darum, mit möglichst geringen eigenen Opfern die Widerstands- oder Angriffskrast des Gegners zu brechen. Das kann alleiniger militärischer Zweck auf dem gerade»» Wege zu dem Ziele, die Gegner un serem politischen Willen zu unterwerfen, sein. Ein ent scheidender Schlachtensieg kann unmittelbar diese Wirkung haben (Austerlitz), immer wird er unS dein politischen Ziele näher bringen. In der Regel aber ist die Schlacht neben ihrem allgemeinen Zweck, den Gegner zu schwächen, zugleich 'Mittel zur Erreichung eines militärischen Sonder« zwecke-, z. B. zur Freimachung des Weges nach einen» militärisch wichtigen OrtSziele. Wenn wir unter diesem Gesichtspunkte die neueste Schlacht in Flandern betrachten, so kann ihr besonderer Zweck, ebenso wie der aller seit zwei Jahren von unseren len mit ein : 2. mit »uch iden kli» um, I». »«« Die russischen Kriegsvorbereitungen. Ter russische Kricgsministcr Suchomlinow hat die Mobilmachung gegen Deutschland seit Jahre»» betrieben. Eine russische Verfügung besagte bekanntlich, daß Mobil machung gegen Deutschland gleichbedeutend »nit Krieg sei. Den Augenblick, in den» er nach Übereinkunft mit Frank reich und England ausbrechen sollte, bereiteten die Probe« Mobilmachungen vor, deren Erfinder Suchomlinow war, und ihm diente»» die mannigfachen sonstige»» Maßnahmen namentlich in den Grenzgebieten, über die jetzt, nach der Einsetzung einer deutschen Verwaltung, Aussagen und Archivfunoe reichlichen Aufschluß gebracht haben. So fand sich im Bericht des Kreischefs von Kolo vom Ministerium des Innern eine Verhaltungsmaßregel vom 8. Dezember 1912 an dei» Präsidenten der Stadt Kalisch und die Bürgermeister der Städte dieses Gouvernements in» Falle eines Krieges. Ter frühere Gcrichtssekretär Radzik in Sochaczew bekundet, im Dezember 1913 sei bei»»» dortigen Gericht ein Geheimbefehl aus Warschau eingctroffen, in welchem die Gewichtsangabe der fortzusckaffendcn Akten gefordert wurde. Gleichzeitig mußte jeder Gerichtsbeamte angeben, »vo er sich im Falle eines Krieges aushalten »vürde. Ein solcher Befehl sei früher niemals gegcbei» »vorden. In ähnlicher Weise berichiet der frühere russische Steuerinspektor zu Kalisch, Trescher. Im Jayre 1913 und nochmals Ende April 1914 sei bei sämtlichen Ämtern angefragt worden, wieviel Fuhr werk usw. nötig sei, um das behördliche Eigen tum und d e Beamten selbst nebst ihren Familien weg zuschaffen. Auch sonst ist innerhalb der russischen Beamten- schäft eine Art Mobilmachung zu erkennen gewesen. Der MagistratSbeigeordnetc Moritz Rosenberg n» Ciechanow bekundete folgendes: Anfang Mai 1914 wollte der Krcis- chcf von Ciechanow, Suckow, wie in den Jahren 1912 und 1913 einen Urlaub nach dem Kaukasus antreten und hatte schon alle Reisevorbereitungcn getroffen, u. a. sich von diese,» Rosenberg OOVRubel zur Reise geborgt. Plötz- dem « am 7 «. ueue-