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Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 « LVSS » 3LV1. Lodook L vo. varolL-VLoeolLüo.1 Lokliskerimtea 8r. dich. ä. Königs v Saodssn. Lmrsjvsrlmvk: vcssckeii, KtwLrlctL.» n»»»-« i R Ubr, Son-t-ae Man-nftraft- Ä »»» t» bl» >,.l Ubr Die «iiNvall,«- a>rund»«i>« lca. « Silben) A PI.. 8««>lte!, Nachnchlkn aur Dresden AI VI , Selchalls Lntel-en auf der Privatlcile Zeile M PI.: die »weftpauige ^jeU« a. rekNelievOPs. Sonn u Weierle,e«: die cmlpaftigc IPrund. lcile liüPI., auIPn»«- scii« «S PI., FamUieil- ftachrichlen a. Lre«dc» die Srundjeile 2S Pft — Auswärtig« Aufträge mir gegen PorauSbr- ,Uhl,mg. — Jedes Ä-. legdlsit ldftet iS P>. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraße 38 40. LaverRLt«alMV, rtvIzt>AAvI»vi»0« Vlirv« ri»r deniiiirt« kidriilät« ui»r dsnÄiet« künstcKe omptisblt ^«8- 8sv8tr»886 s k? e: I kl^ k-1 OV OI-OL.^ Lp«Li»lk«dri8 kür /LK7ZiriZ§irriI!.LVLN!lL crkreLockl-^. di?2k. Le»<e Nsin»ia»'«l'Lfi'2LLD. Lsmsts u. lmläsoto aller loilbtte- — ------- 8eL5eii! vr^dSee, Lutkmsnn's MM LoeMiü xarkümieri. 2u iiLben in all. emseiil. üesoiiLtteii. NL ^llir.-lll»'!l!>i'lii!li«i1i'liii b«8ts dtarlca. voll kiuäsrn unä Kr«!ieb8eiien nein genommon. l'Ii,8eha 50 l'h'., , Kic.. 1 M. 75 Lkg. unä 3 Ilk. 30 ?tg. Mr. D?m IlSllKlII'illl-kWlnillll LDL liiinigl. »osspollielie I1UUUI««» IZUtUIUIUU ^ 0^ aus« rts -W, I»N28I»I2l8-4., «vargientor. Aüv ertrgs ^lefev. Mutmaßliche Witterung: Kälter, bedeckt. Der Alldeutsche Verbands tag hielt gestern in Schandau seine Hauptversammlung ab. Das 19. Husaren-Regiment nimmt wegen Rot laufseuche nicht am Manöver teil. Der Kaiser ist gestern abend von Kiel zu den Manövern in Süddeutschland abgereist. Der Deutsche Tag in Kattowitz fand gestern seinen Abschluß. Neuerte vradlmelüungen vom 5. September. Vom Deutschen Tag in ttattowitz. Kattowitz. An den Kaiser ist von dem hier ziü einem Deutschen Tag versammelten O st marke n- verein folgendes Telegramm gesandt worden: „Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät tegen die aus den Rus des Deutschen Ostmarkenvercins z»m Deutsche» Tage in Kattowitz vereinigten vielen Tansenöc treuer Patrioten ihre ehrfurchtsvollen Huldigungen zu Fristen. In unserem Bestreben, das Deutschtum im Osten und in Sonderheit auch in dieser Provinz, die Ew. Majestät grober Vorfahr gewonnen, zu kräftigen und gegenüber feindlicher Agita tion den deutschen Besitzstand zu sichern, blicken wir dank bar aus zu Ew. Majestät als den erhabenen Hort jeder nationalen, aus die Größe und Einheit des Vaterlandes ge richteten Tätigkeit. Gez. v. Tiedemann. Pohlmann." — Auf dieses Telegramm ist folgend« Antwort eingclanscn: „In dankbarer Anerkennung der Bestrebungen des Deut schen Ostmavkenvcrcins, das Deutschtum auch in der Pro vinz Schlesien zu kräftigen und zu fördern, spreche ich allen zum Deutschen Tage dort vereint«» Patrioten für die freundliche Begrüßung meinen wärmsten Tank ans. Möge der für die Zukunft und die Größe des deutschen Vater landes so bedeutungsvollen Arbeit Gottes Schutz und Segen in reichem Maste beschiedcn sein. Wilhelm I. R. — Der heutige Tag war nur den Festlichkeiten gewidmet. Mittags fand ein Festessen statt, an dem die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden, industrieller Werke »sw. teN- nahmen, Hierbei hielt Regierungspräsident von Schrv-rin- Oppeln eine Rede, die mit einem drenachc» Hurra auf den Kaiser schloß. Nachmittags bewegte sich ein Festzug von etwa 10 00» Teilnehmern durch die Stadt nach dem Süd park, >wv ein Fest mit Sedaiiscier stattfand. Durch nie Fesvvorstellung im Stadtthcatcr fand der Deutsche Tag seinen Abschluß. Kiel. Heute früh 71-ä Uhr trafen die an den Herbst manövern beteiligt gewesenen Kreuzer im hiesigen Hafen ein. Bald daraus folgte die Jacht „Hobenzollern" mit dem Kaiser an Bord an der Spitze der Linienschiffe und Küstenpanzer. Kiel. Der Kaiser hielt 9 Uhr 30 Min. auf der Kaiser jacht Gottesdienst ab. Um ll Uhr fand ebendort eine Be sprechung der Flottenmanöver durch den Kaiser statt. Der Kaiser gedenkt heute abend 10 Uhr 10 Min. mit Sonderzug nach Stutt gart zum Beginn der Feierlichkeiten aus Anlatz der Kaiscr- manöver abzureisen. Der kaiserliche Sonderzug wird sich in Hildesheim mit demjenigen der Kaiserin vereinigen. Kiel. Der Kaiser besichtigte heute nachmittag den Küstcnpanzer „Hildebrand". Abends um 7 Uhr fand eine Paradctasel für die Flotte beim Kaiser in der Marineakademie statt. Im großen Saale hatte an der Haupttafcl der Kaiser Platz genommen. Rechts neben ihm saßen zunächst Großadmiral o. Köster und Generaloberst v. Plessen, links Staatssekretär von Tirpitz und Admiral Fischel. Gegenüber saß Prinz Heinrich zwischen dem Fürsten zu Fürstenberg und dem Admiral v. Pritt- witz und Eastron. Im Verlause des Mahles erhob sich der Kaiser zu einer Rede, welche mit einem dreifachen Hurra auf die Kaiserliche Marine und vor allem auf die Hochseeflotte schloß. Die Musik spielte den Flottenmarsch. Prinz Heinrich erwiderte mit einem Trinkspruch auf den Kaiser, der mit de» Worten schloß: Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser und König, unser oberster Kriegsherr, immer und ewig Hurra, Hurra, Hurra! Die Musik spielte die Nationalhymne. Berdu n. Unter zahlreicher Beteiligung wurde heute ein Denkmal zur Erinnerung an die Verteidigung von Verdun im Jahre 1870 cingemeiht. Auch der Kriegsmini ster lwar anwesend und warf einen Rückblick aus die V'r-, tcidigung Verduns, bei der Linientrnppcn »nd National- garden sich an Mut gegenseitig überbotcn hätten. Er sprach zum Schluß deu heldenmütigen Verteidigern den Dank und die Anerkennung der Armee aus. Lugano. Gestern abend überfuhr das Paketboo, „Dicino" bei Melide das Motorboot eines Herrn Ritter, Bctsi«-erS der Pension Olwcll in Morcot«, »nd schnitt eS mitten durch. Ritter selbst und drei im Boot be. sindliche Pensionäre, zwei Domen und ein Herr, alle anS Basel-Stadt, ertranken, während zwei andere Pewsionäre gerettet werden konnten. » Madrid. Wie amtlich bekannt gegeben wird, wurde General A«Mcia. der sich gestern zur Unterstützung des Detache ments in Tabo dil Agua und zur Beobachtung des Feindes mit einer halben Brigade von Suk el Arba nach Mulay Ali Scheins begeben hatte, auf dem Rückmarsch von Rifleutcn angegriffen. Die spanischen Truppen setzten ihren Marsch fort, indem sie das feindliche Feuer lebhaft erwiderten. Die Feinde ließen erst einen Kilometer von dem Lager entfernt von den Angriffen ab und wurden von Verstärkungen, di« aus dem Lager ausrllckton, zurückgeworfen. Die Spanier hatten vier Verwundete. Kopenhagen. Dr. Cook und der amerikanische Ge sandte Egan waren heute abend zur königlichen Tafel in Lhar- lütlenluno geladen, an der außer dem König und der Königin sämtliche Mitglieder der königlichen Familie teilnahmen. Am Dienstag hält Dr. Cook in der Geographischen Gesellschaft einen Vortrag über seine Reise. Stockholm. Der Vertrauensmann der Regierung Ecdcrbvrg schlug in einem Schreiben an den Minister des Innern der Regierung vor, jetzt, da der Streik vom 0. September ab hauptsächlich aus die Mitglieder des schwe dischen Arbeitgeberverbandes beschränkt und damit das Hindernis für das Einschreiten der Negierung beseitigt sei, Schritte zu tun, zur Beilegung des übrigen Teiles deö Streiks. Ter schwedische Arbeitgeberverband gibt an, das; vo» INO 000 Arbeitern des Verbandes 100 000 streiken. Moskau. Ter Hvsmiuister benachrichtigte den Stadt hauptmann, daß der Kaiser und die Kaiserin aus der Durch reise zur Krim infolge Unwohlseins d e.r Kaiserin in Moskau keinen Aufenthalt nehmen würden, jedoch be absichtigten, MoSkau aus der Rückreise zu besuchen. Athen. Die Dekrete über di« Stellung des Kron prinzen zur Disposition und über die Verabschiedung der Prinzen Andreas und ChriLoph sind noch laicht veröffentlicht; doch gstlt ihre Veröffentlichung als un mittelbar bevorstehend. General SmvlenSki wird an Stelle -es Kronprinzen di« Funktionen eines Generalissi mus auSübcii, bis di« Kammer das Gesetz, welches die Nachfolge und die oberste Komtnandogewalt regelt, verab schiedet haben wirb. Fez. Der Wachsen hat einen Teil des von den Mäch ten eingobrachten Programms der öffentlichen Ar beiten mit der Begründung abgelehnt, daß augenblicklich kein Geld z» ihrer Ausführung vorhanden sei. Peking. In dom chinesisch-japanischen Ueber- einkommcn erkennt Japan den Tnmensluß als Grenze zwischen Korea und der Mandschurei an. Japan räumt Chen- tao binnen zwei Monaten, lieber die Weiterführung der Kirinbahn wird eine Vereinbarung getroffen werden. Es sollen Beamte ernannt werden, um die Grenzen der Bergwerks- bezirkc von Fuschan und Jcntai sestzulegen. Uliaeukcvek UecbanäKag in ZcbsiMu. Der Fcstkommers. begann am Sonnabend 9 Uhr un festlich geschmückten Saale des Kurhauses. Zwei mächtige Tannen flankierten die mit schwarz-rot-gpldencm Tuch ausgeschlagene Bühne, aus der die Büsten Bisinarcks und des Kaisers aus einem Hain von Fichten hervorschimmerten. Pietätvoll hatte man neben dem Podium die Büste des Gründers und langjährigen Vorsitzenden des Alldeutschen Verbandes, des allzu friih dahrngeschiedcnen Professors au der Leipziger Universität Dr. Hasse, ausgestellt: Eichenblättcr zierten den Sockel -es hohen Denkmals. Die Kurkapelle von Schandau leitete den Abend mit einigen schwungvoll vorgetragenen Musikstücken ein. Unter den Anwesenden bemerkte man den Künigl. Kammevherrn Grafen Rex-Zehista, Regic- rungsamtmann Dr. Schmitt von der Amtshauvtmannschaft Pirna, Bürgermeister Dr. Boigt-Schandou, Generaldirek tor Sendig-Dresden, Bürgcrschuldirektor Dr. Feldner, Leiter der Ortsgruppe Königstein. Bürgermeister Dr. Voigt, der verdienstvolle Ehrenvorsitzende des Festaus schusses, kommandierte das erst« KommersUed ^Sind wir vereint zur guten Stunde", um dann in einer markigen Lröfstzungsansprache, anknüpsend an die Bedeutung des September, die Verdienste Ernst Hasses und seiner Nach folger im Alldeutschen Verbände zu feiern. Die Bevölke rung Schandaus heiße die fremden Gäste von ganzem Her zen willkommen, besonders auch die Teilnehmer aus Oesterreich. Die fließende, oft von brausenden Hcilrufcn begleitete Rede schloß mit einem Hoch auf den Kaiser und ans König Friedrich August. Mit iubcludcr Begeisterung stimmten die Hunderte, die den geräumigen Saal bis auf den letzten Platz füllte», im das -Hoch ei» und saugen sichend die fünf Strophen der Kaiscrhymne. Eine fest liche Stimmung beherrschte die Versammlung, in der die jungen, liebreizenden Töchter der Schandauer Mitglieder im Achselschmiick ihrer schwarz-rot-goldenen Schleifen all deutsche Postkarte» verkauften. Tann erhob sich Sftper- intcnüent K l i n g e m a n n - Essen zu seiner Festrede, di« geradezu eine Dichtung von fast dramatischer Kraft war. Dieser gottbegnadete, geistvolle Redner sprach zu seiner wie atemlos lauschenden Gemeinde N Stunde lang, und cs mar der Versammlung doch, als wären wenige Minuten erst verflossen, als er endete. Nicht lauter kleine Staatsmänner wolle der All deutsche Verband schaffen, wie man ihm nachsage, aber bas deutsche Volk zu staatsbürgerlicher Betätigung erziehen, das sei der Alldeutschen Ziel. Der Redner kam dann auf di« Lasten zu sprechen, die das deutsche Volk dem Vater land zu Lisbe zu tragen habe. Es solle doch vom deutschen Volk nicht etwa heißen, daß di« Vaterlandsliebe am Geld beutel ausgchört habe. Es tue den Deutschen not, daß sic Geschichte lernten, damit sic willig und ohne Krämergeist ihre Ausgaben dem Reiche gegenüber erfüllten. Tosender Beifall weckte der Redner, als er die Schale bitterer Ironie darüber ausgoß, daß der „deutsche" Kaiser Franz Joseph auf deutsch-schweizerischer Erde den Vizepräsidenten der Schweiz in - französischer Rede begrüßt habe. Auch in de» Alldeutschen solle das Wort leben: „Im Dienste -cs Vaterlandes verzehre ich mich." IPenn einmal der österreichische Staat in Trümmer gehe, dann seien die Deutschen Oesterreichs auf die Reichsdeutschen angewiesen, und cs sei unsere heilige Pflicht, diese Deutschen zu uns bcrüberzuziehcn. sIubclnder Beifall.» Wenn wir für's deutsche Volk in diesem Sinne arbeiteten, io täten wir im besten Sinne Bismarckdienst. Mit einem „Heil unser deut sches Volk!" schloß der Redner. Minutenlanger, donnernder Applaus dankte ihm, und das alte Trutzlied der Deutschen von der üöacht am Rhein brauste mit Macht empor. Die Reihe der inofsiziclleu Reden hielt die Teilnehmer noch bis in die ersten Stunden des neuen Tages beisammen. AnS der Nacht aber, die über dem Badetale lag, leuchtete, wie an den Himmel geschrieben, das „Willkommen!" aus seiner stolzen Höhe hernieder, das an langem, von Berg zu Berg gezogenem Seile schwebte und aus das die Schein werfer des Vasteischlößchcris ihre grellen Lichtkegel warfen. Der Berbaudötag begann mit einiger Verspätung, an der leider fast alle Veranstaltungen litten, gestern morgen 11 Uhr. Der Sonderzug aus Dresden, über dessen langsame Abfer tigung vielfach geklagt wurde. — er mußte fünfmal auf vstener Strecke halten, so daß er trotz der kurze» Entfer nung 15 Minuten später eintraf — brachte eine anschn- liche Zahl von Alldeutschen nach -er Feststadt. Im Konzert- saal des Städtischen Kurhauses eröffnet« der Verbau-ds- pvrsttzcnde, Rechtsanwalt E laß-Mainz, den VerbanLL- tag mit einer längeren Rode, in der er die Lage der Deut- schen im Auslande schilderte und die Tätigkeit der deut schen äußeren Politik einer strengen Kritik unterzog- Eine Hauptforderung stellte der Redner auf: Das Reich müsse Heu Versuch mache», Einfluß aus die innere Politik Oester reichs zu gewinne». Die fortschreitende Slawisierung Oesterreichs sei eine Lebensgefahr unseres Vaterlandes. Das beste Kampscsmittel gegen die Tschechen sei der wirt schaftliche Verruf, der auf breiteste Grundlage gestellt werden müsse. Tic Ansprache, die oft von stürmische» Heilrufcn beglciett wurde, endete mit einem Hoch auf Kaiser und König. Als sich der Bcisall gelegt hatte, verlas der Vorsitzende die Namen der Vertreter der verschvrdenstcn deutschen Korporationen, darunter des Deutschen F kokten- Vereins, der Gesellschaft für deutsche Erziehung, des Ver eins zur Stärkung des Deutschtums im Auslande, des Deutsch-böhmischen Waldbnndes, des Dcutschvölkischcn Schutzvereins. der Deutschen Galiziens und der Deutschen Burschenschaft. Darnach sprach der Vorsitzende der Stadt- gemcinde Schandau den herzlichsten Dank aus für die freundliche Einladung und den begeisterten Empfang; die Versammlung stimmte mit brausenden Heilrusen zu. Schließlich wurde die Abscndung eines Huldigungstelc- gramms an den 90 jährigen Altersvorsitzenden DiedrichS gesandt, der dem Vorstand gemeldet hatte, daß er seine Stiftung ans 25 000 Mark zn erhöhen beschlossen habe. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen begann Gchcimrat Pro- fcsser Dr. T r a u t m a n n - Bonn seine» Vortrag über den Staat und die deutsche Sprache. Darin führte er kurz folgendes ans: Es steht in mancher Hinsicht nicht gut um unsere Sprache. Ein Hauptgcbrcchcn ist, baß sic mit Fremdwörtern durchsetzt ist in einem Umfange, der eine öffentliche Schande ist und uns zum Gelächter des Auslandes macht. Die Macht, gründlich zu helfen, hat nur der Staat. Er muß zunächst wirten durch die Schule. Unsere Jugend hat viel zuviel Unterricht in fremden Sprachen und viel zu wenig in der Muttersprache. Der Staat mutz wirken durch vorbildliches Schrcibewerk. Seine Bekanntmachungen müssen in rich tigem und reinem Deutsch und in klaren mustergültigen Sätzen abgcfaßt werden. Der Staat mutz die Sprache schützen durch ein Sprachgcsetz und durch eine „Sprach- wartc". Daß der deutsche Staat nach seiner Sprache sehe, ist eine seiner wichtigsten Aufgaben. Von der Wcisbcit und der Kraft, mit der er es tut, wird zu einem großen Teile die künftige Geltung der Deutschen unter den Völ kern Ser Erde abhünge»." — lieber das Deutschtum in Bosnien und seine Zukunft sprach »ach einer Er srischnngSpausc Pfarrer Geißler-Berlin. Er entrollte ans Grund eigener Anschauung erfreuliche Bilder von dem äußerlichen Wachsen und innerlichen Gedeihen der deut schen Baucrnkolonicn. Die deutschen Dorfgemeinden in Bosnien bedürfen aber der Unterstützung des Mutter landes vor allem für die Errichtnna ihrer Schulen. — Eine ausgedehnte Debatte schloß sich an diese Rede, wäh rend vom Elbtalc her Böllerschüsse ihr donnerndes Echo bis ans Kurbaus erschallen ließe». Aus zwei bis zum letzten Platz besetzten großen Dampfern hielten nämlich 0 00 Männer und Frauen ausBodenbach- Tetschen und Nordböbmen Einzug in die Fest stadt. Unter ihnen bemerkte man viele Studenten in ihrer Couleur, sowohl solche von der Prager Universität, alS auch von der landwirtschaftlichen Hochschule in Tetschcn. Als »er imposante Zua. darunter Reichsrats- und Land- tagsabgcordnetc, überall von stürmischen Heilrnsen be grüßt, bas Kurhaus erreicht hatte, unterbrach der Vor sitzende die Verhandlungen und begrüßte die Brüder aus Oesterreich mit herzlichem Willkommen. Für dieses Inter, esse der deutschen Volksgenossen jenseits der Grenze wür- NllliiMill Ammla-kolniililek dsi IU. ZsIv«I«i»LüIU7, 8 8truvo8tr»Wv 8.