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zrankenberger Tageblatt DouaerSta« »eu 24. Avril I »24 «Mmittags 83. Jahrganq »« Vertagung? Schleppeuder Gang der Neparationsverhaudluugeu Äs l N eine S der tag den den der Sitzung abhalten und iiber das allgemeine Problem beraten. Mach dem „Petit Parisien" ist es sogar wahrscheinlich, daß sich d<« Reparationskommisston in dieser Woche li ver hau pt nicht versammelt und die nächste Sitzung erst am Dienstag kommender Woche abhält. - . ' il u 'tz! l! Allch am Mittwoch ist noch kein weiterer Fort schritt .der Reparationsverhandlungen zu verzeichnen, vielmehr ergibt sich jetzt ziemlich gewiß, daß in der nächsten Zeit überhaupt keine entscheidende Wendung ein- trekn wird, sondern daß man zunächst die französis chen und deutschen Wahlen wirdabwarten müssen. Infolgedessen wird vor Ablauf eines Monats kaum irgendein entscheidender Schritt unternom. men «erden können. Inzwischen werden aber die Verhand- lungen zwischen den Kabinetten der Alliierten sehr lebhaft weitergeführt. Frankreich bemüht sich mit allen Mitteln, seinen Standpunkt namentlich sowohl in London als auch in Rom durchzusetzen. Zweifelhaft ist noch di« Haltung Bel giens, das sowohl in London als auch in Paris Rücksichten >. zu nehmen hat, das aber durch die gemeinsame Nuhraktion niit Eifer zunächst noch außerordentlich an seine Abmachungen an. Pari« gebunden ist. Dem „Motin" zufolge wird dieNepa - i kl W 1 . ar».»-kn„nnnannlckmft Flöha, de» Amtsgericht« und des Stadtrate» zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Diese» Malt enthält di« amttichen Bekanntmachungen d« Amtshaupmi M in a — Verantwortlich für di« Redaktion: Karl Liegert, Frankenberg Rotationsdruck und Verlag: L. G. Roßberg (Inhaber Ernst Rokverg I»n., m - Die D. V. dringt auf Befreiung der Ge fangenen und Rückkehr der Ausgewiesene« Der Parteivorsitzsnde der Deutschen Volkspartei hat zu dem Gutachten der Sachverständigen Stellung genommen und seinen Beschluß dem Reichskanzler Marr in folgendem Schrei ben übermittelt: >l,ret«i Der MrmUMkeU» für die » mm «InIpaUI» PrUtz-N- betrüqt 20 Moldpfeüulq. sLr dl« t«7 mm breite amtliche geile 80 Goidpfenn'g, skr die so mm breiie geile tm NediktlaabteNe 80 Boldpsena g. Kleine «rjeiae» sind bel Aufgabe zu bezahlen, Wr Nachm-U unb Vermittlung 1 fie le Smidcrgebahr. — Für schwierige Sagarten und bel Piabvorschriften Aufschlag, vet grbsiere l Anttrüge» und im Aled'» balungbabdnnk lkrnlbßigung nach feststehender Staffel. deutschen Interessen restlos befriedigenden Weise sichergestellti wird. Der Parteworstand der D. Dv.) Wartung der Fragen entheben und die Bildung einer Körper schaft nach dem berühmten Muster des alten polnischen Reichs tags verhindern. Aber die bei der Abrechnung vom 4. Mat unter die Bank gefallenen Parteisplitter verraten doch, daß der Reichstag als Spiegel der öffentlichen Meinung getrübt ist und die Tendenz des Auseinanderstrebens die des Zu- sannnenschlusses überwiegt. Noch sind wir ein innerlich zer rissenes Volk, das selbst das furchtbare materielle Elend nicht zur Vernunft gebracht hat. In Paris holt die Uhr aus zum Schlag der Schicksals stunde, und unbekümmert darum geht in Deutschland der Parteihader weiter. Das Zentrum kreuzt die Schwerter mit der bayerischen Volkspartei, in Ostpreußen herrscht Mei nungswirrwarr, und nicht anders verhält es sich mit dem rechtsrheinischen Bayern. Wer jetzt den Ruf zur Versöhnung erhebt, übernimmt das undankbare Amt des Predigers in der Wüste. Und doch wäre Schweigen eine Unterlassungssünde. Wir wollen bis zum letzten Augenblick nicht die Hoffnung auf- geben, daß der Wahlkampf wenigstens mit den kleineren Par teien aufräumt und die Schaffung einer festen bürgerlich enMehrheit ermöglicht und zugleich einer Negierung, die im Volke einen moralischen Rückhalt findet. Sie bedarf dieser Unterstützung gegen den äuß-ren Feind, der auf eine Versklavung Deutschlands ausgeht und mit einem innerlich zerbrochenen Reich schneller fertigzuwerden hofft. „Sehr geehrter Herr Reichskanzlers Der Parteivorsdand Deutschen Volkspartek hat kn seiner Sitzung vom Diensi- z!u den aktuellen Fmgen der Außenpolitik, insbesondere durch das Sachverständigengutachten notwendig wsrden- Verhandlungen Stellung genommen. Der Parteioorstand rationskom miss ton erst am »ob «n I«bE «krklag! Moua«.. »««MI—»— «I l. AV«U« »«I «»,»!»»« I« d« «u»,ablSeNen der Stabt 1.80 «k, Ut d« »M^»<fUIl«n da« Lanbb'ztrk, I.sa Mt.. da Sutragun, tm Stab^bw Ml., b«t Zutraguna t« Lanbgeblkt 2.00 Ml. MbchnUarb« so Pf«. atNjkUMMM. lO Ug., Sonnadendnumm. SV Pf», «el»,1« »»»»». Ül«n«>»d«»l»oloul0! ksrallvttder, ». n««»». »l. raa-blat« Nrank,n«-raIa<HI-n je 60 000 Stimmen entfällt etn Abgeord. arteien pch um Mandat« bewerben r Ä 1i verschaffen wird. Es ist notorisch, daß fremdes Gold reichlich in unser Land geflossen ist, und es ist durchaus wahrscheinlich, daß ein Teil dieses Goldes mit größeren finanziellen Vorteilen für uns in Europa als in den Vereinigten Staaten verwertet werden kann. Außerdem gibt es Pflichten der Menschlichkeit, welche einen so dringenden Appell und solche Beachtung erfordern, daß es unsere Pflicht ist, aus un serem Ueberfluß zu helfen, wo Hilfe gewährt werden kann, um gerechten Erfordernissen und der Förderung friedlicher Zwecke zu dienen. Wir sind entschlossen, unsere eigene politische Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten, und könne sie aufrcchterhalten, aber unsere wirt schaftliche Unabhängigkeit wird gestärkt und erhöht werden, wenn die wirtschaftliche Stabilität in Europa wieder- hergestcllt ist. Wir hoffen weiter, daß dies der Anfang eines dauernden Friedens sein wird. Die poMLt des Erpressers. „Daily Herald" schreibt, es müsse offen festgcstellt wer den, daß Poincar« Schwierigkeiten zu machen versuche. Er stehe auf dem Standpunkt, den er immer vertreten habe, er glairbe weiterhin an die Politik, Deutsch, land die P > st o le v or den K o p f zu halten, und er ersuche England, sich ihm bei dieser Politik anzuschließen. Es er- scheine allzu deutlich, daß die beiden Regierungen vollkommen verschiedener Ansicht sind. Eine solche Verschiedenheit könne schließlich zu einem Punkte füh- reu, wo sich ein Zusammenwirken als unmöglich erweise, aber tm gegenwärtigen Augenblick sei dies noch nicht Gewißheit geworden. Die französischen Wahlen könnten eine Gelstes- änderung In Paris hervorbringen. vereinigt» SHkaweniokatisch« Partei Deutschlands, Deutsch« gentrumsvartei, Deutschngtionals Volkspartet, Coolidge für die Deutschlandanleihe In einer Ansprache auf dem Bankett der Associated Preß besprach Präsident Coolidge den Bericht des Generals Dawes und sagte: Es scheint jeder Grund zu der Hofft,ung zu bestehen, daß der Bericht eine Grundlage für eine praktischeLösung des Neparationsproblems bietet. Lin Teil des Dawes-Planes fleht vor, daß Deutschland für sofortige dringende Bedürfnisse eine beträchtliche Anleihe gewährt wird Ich vertraue darauf, sagte der Präsident, daß das private amerikanische Kapital bereit sein wird, sich an der Anleihe zu beteiligen. Es bestehen ge- sunde geschäftliche Gründe dafür, daß Amerika sich an der Finanzierung von Werken des Friedens in Europa beteiligt, obwohl wir wiederholt versichert haben, daß wir nicht dafür sind, Summen für irgendwelche militärisch« Zwecke vorzuschießen. Die Anleihe würde unserem aHndel und Der- kehr zugute kommen, und wir hoffen besonders, daß sie auch unserer landwirtschaftlichen Erzeugung einen weiteren Markt pariser BSrfenklatfch. An der Pariser Börse vom Dienstag ist der Franken erneut erheblich gestiegen. In diesem Zusammen hänge berichten die Berliner Korrespondenten der Pariser Blätter fast täglich von neuen Schwierigkeiten an der Ber liner Börse. (I) Namentlich der Petit Parisien betont, daß die Berliner Börse augenblicklich eine sehr schwere Krise durchmache. Der Berliner Korrespondent der Daily Mail versteigt sich sogar zu der ungeheuerlichen Behauptung, daß das Steigen des Franken die Stinnes-Unternehmungen so stark in Mitleidenschaft gezogen habe, daß allgemein das Ge rücht gehe, daß Stinnes nicht an einer Krankheit aestorbe» sek, sondern daß er Selbstmord begangen habe. Die BerMnaernng der Miemnvertrüge Eine Unterredung mit Dr. Stresemann. Dresden, 23. 4. Die Verlängerung der Micumverträg« bis zum 15. Juni hat kn manchen Kreisen zu kritischen Be* meikungen über die Reichsregierung geführt, der man manff gelnde Standhaftigkeit in dieser Frag« vorgemorfen hat. Die Berliner Schriftleitung des „Dresdner Anzeigers'« nahm daher Gelegenheit, den Reichsaußenmknister Dr. Stoss«, mann M einer Erklärung in dieser Frage zu bitten. Da. Stresed mann äußerte sich daraufhin wie folgt: Von einer Aenderung des Standpunktes der Reichsregi» rung kann überhaupt nicht gesprochen werden. Die Reichs regierung hat sich ft, Bezug auf di« Micumverträg« aus den Standpunkt gestellt, daß sie jede finanzielle Unterstützung dieser Verträge ablehnen müsse. Diesen Standpunkt, den ich auch in Kiel zum Ausdruck gebrockt habe, hat die Reichs- regieMng auch gegenüber der jetzigen Verlängerung de. Micum- vertrüge aufrechterhalten. Die Reichsfinanzen werden durch die Verlängerung der Micumverträg« ft, keiner Weise in Anspruch genommen, so daß vom Standpunkt der Reichs finanzen aus die Verlängerung der Verträge das Reich nicht belastet. Es ist daher auch völlig abwegig, von einer Äendo- mng des Standpunktes der Reichsregierung in dieser Frag» M sprechen. Anders dagegen war di« Frage, ob es im Interesse der beteiligten Industrien lag, noch einmal di« Lasten auf sich zu nehmen, die die Mivumverträge mit sich bringen. In den Kreisen des unbesetzten Deutschland macht man sich gar keim rechst« Vorstellung von der Wirkung dieser raffiniert ausgearbeiteten Verträge", für die der Ausdruck Vertrag in Bezug aus ihre Entstehung ebenso passt, als wenn man etwa den Frieden von Versailles als einen durch gegen seitig? Verständigung herbeigeftthrten Vertrag bezeichnen wollte. Schätzungen von beteiligter Seit« besagen, dasz durch diese Verträge Waren im Werte von 1200 Millionen Mark jährlich aus dem besetzten Gebiet nach Frankreich abgeführt werden. Selbstverständlich ist es ganz ausgeschlossen, daß die beteiligten Industrien, namentlich die großen Kohlen Ausschau auf die Wahlen. Wem, di« Augen der Welt mit Spannung den deutschen Wahlkampf verfolgen und ihm viel mehr Beachtung schenken al» dem französischen, ist das kein Wunder; denn man nimmt im Ausland« an, der Ausfall der Wahlen in Deutschland «erde di« Stimmung der Wähler in Frankreich beeinflussen, und je Krüß« di» Erfolge des deutschen Rechts- und Links- radHalisnm» wären, um so deutschfeindlicher, „ationallsti- fche^ kriegslustiger werde di« dem Oberchauvinisten Poin- rar» «rgedene Kammernnchrheit ins Leben treten. Dao mag fstn. Aber wenn ein« gewisse Presse ft, Deutschland dies al» Schreckgespenst zur Einschüchterung der Radikalen zu bomchen scheint, ko ist dies «in vergebliches Bemühen. Di« Ltstenuxchl bringt es ferner mit sich, daß vermög« d« Verrechnung aller möglichen Reststimmen Kandidaten ein Mandat erlangen können, die unter anderen Umständen al» völlig unbeachtlich hätten beiseite stehen müssen. Dies» Bor -er Aniwsri Englands. Reuter erfährt, daß. nachdem die französische Negierung der Reparationskommission mit Bezug auf den Sachverstän- digsnbericht bereits geantwortet habe, die britische Regierung die» wahrscheinlich innerhalb der nächsten »wer oder drei Tage tun werde. Alan sei der Ansicht, daß die britische Regierung den Standpunkt einnehmen werde, daß der Bericht unteilbar ist und als Ganzes angenommen werden muß. Die gesamte Lage erscheine weiterhin ziemlich unklar; es sei nicht ganz deutlich, wie sich die Dinge weiter abspielen würden. Man sei in verantwortlichen Kreisen in London der Ansicht, daß das Hauptziel sein müsse, daß der Bericht angenommen und sverasch wie möglich in Wirksamkeit gesetzt werde. Wenn dies erst einmal ge schahen sei, könnten alle anderen Fragen von den Alliierten «ufgenomnien werden. Der Sachverständigenbericht setze keinen Gesamtbetrag der Reparativnen fest, und daher besteh« im gegenwärtigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit bi« Frage der interalliierten Schulden zu erörtern. Diese Frage, ebenso wie die der Sicherheiten, könne später aufge- nomme« werden. In London seinichtsübereinein- teralliierte Konferenz Und eine Zusammenkunft der Premierminister bekannt. Sollte sich eine derartige Zusam- menkunft als notwendig erweisen, so würde sie wahrscheinlich nicht vor den französischen Wahlen stattfinden. Deutsche Volkspartei, Deutsche Demokratische Partei, Bayerische Volkspartei, Kmnmunistische Partei Deutsch, lands (unter der Bezeichnung Liste der Komyiunistrn),, Bayerischer Bauernbund, Deutschoölkische Freiheitspartei und Nationalsozialistische Arbeiterjwrtei (unter der Be zeichnung Vereinigte Liste der Deutschvölkischen Freiheits partei und der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiter- Partei), Deutsch-Hannoversch« Part«!, Unabhängige So- zialdemokratische Partei, Bund der Geusen, Christlich- soziale Volksgemeinschaft, Deutsche Arbeitnehmerpartei, Deutschsoziale Partei, Freiwirtschastsbund F. F. F., Hacnß-r-Bund, NationaNiberale Vereinigung (unter der Bezeichnung Landliste), Mieterschutz und Bodenrecht (unter dsr Bezeichnung Partei der Mieter), Nationale Freiheitspartei, Nationale Minderheiten Deutschlands, Vtepublikanisch« Partei Deutschlands, SozialistischerBunb. Nicht zugelassen wurden, weil sie die 500 zur Aufstellung Nötigen Unterschriften nicht zu beschaffen imstande waren, die Parteilose Wirtschaftsgruppe, der Bayerische Mittelstands- bund, der Freiwirtschastsbund F. F. F. (tn der aus Neu- ruppin verspätet eingcrelchten Fassung) znb der Deutsch» Staalckbürgerbund. So sieht di» deutsch« Einigkeit vor dem 4. Mai 1924 au?, äls Folg« eines theoretisch ausgeklügelten Wahlsystems. Dies» 23 verschiedenen Parteien sind noch lange nicht der Inbegriff aller da» deutsch« Polk bewegenden Wünsche und Meinungen. DK Svtelarkn des Radikalisnms sind außerdem in sich selbst gespalten, Gesetzt den Fall, di» 23 Parteien entsendeten jeda Vertreter in den Reichstag, wer würde sich in diesem Tohu- yrabohu zurechtfindeni Wär« «tn« gemeinsam« Aktton über- Haupt möglich? Mirden hie Gewählten nach dem strategischen Grundsatz verfahren: »Getrennt nmrschterem vereint schlagenl"? Glücklicherweise Wird Ws dqs Wahlergebnis der Beant Deutschen Volkspartei ist geneigt, die Regierung bei ihren Bemühungen zu einer Verständigung zu kommen, zL unterstützen. Er muh jedoch für die Deutsche Volkspartei entscheidenden Wert darauf legen, bah kein« endgültige Reg«« lung getroffen wird, ohne dah die Rückkehr der Ausgeh wtesenen und die Befreiung der Gefangenen in einer di» Möglichkeit winkt allen Außenseitern und spornt sie -st Äußerst»» Anstrengungen rm, und wir sehen ein Gewimmel po» Gruppen Md Grüppchen, von Vereinen und Organisa- Aon«*, deren Zahl an Kundert hercmreicht, ausgerüstet mit «in«, eigenen, nur auf den Wahlkampf eingestellten und mir zu dies»« Smeck» geschaffenen Press», bk au den großen Partaie« hevupmagen unv durch dis Heftigkeit ihrer Angriff, glauben iHv» Daseinsberechtigung erweisen zu können. Diese» politische, an sich bedeutungslos« Mikrokosmus findet mit teilt« Aneintgkett unb Zerspaltungstendenz «in Gegenstück in de« dreftmdzwanzig amtlich zugelassene Retchswahlvor- schkäg« umfassenden Wahlaufmarsch. Es werden tn den 3V WahlkreifM ' yM- folg«