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I Nr. 254 Dienstag, am 3V. Oktober 1934 100. Jahrgang en Schuldenzahlung nur durch Ausfuhr M ssgez.j Martin Mutschmann. ckl den, stand. Dr. Wegner feierte Geheimrat Prof. Dr. Braun als Grenztibertrikts vorbestraft, den Schöpfer des Zwickauer Krankenstifts, das zum Muster für . Nj n! k r n n ir 3 r c iel- ire ht- er- ten !en in nit et. >er ife en n! r»! r- >a a- a- re a- n- he 'N t- >r- in ch en er de n- ste in 1 rs. - ,e- irz - an !N. n: . el- ei- ie- nd !>- er >r r» c- c. i>, n ie Wetter für morgen: Unbeständig mit Regenschauern; Im Gebirge Neuschnee. Fortschreitende Abkühlung bei böigen West- bis Nordwinden. Aetteste Zeitung des Bezirks Diesel Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des StadlralS und des Finanzamts Dippoldiswalde ch e- n» reichlich versorgt, doch insbesondere der verbrauch der breiten Masse sich gar keine Sorgen zu machen braucht. Ich bedaure die armen Hausfrauen, die immer herum laufen und sagen: Ich muh rasch noch drei Stück Seife kaufen, denn die Seife wird jetzt knapp. Nein, wlrhaben genügend Seife, wir haben genug zum Anzie hen und wir haben genug zu essen und zu trinken. Aber wir werden uns auch zweifellos einrichten müssen, daß wir die Devisen, die wir besitzen und die wir noch bekommen, in erster Linie sachgemäß für die Rohstoffe verwenden, die wir brauchen. Ausruf zum nationalen Spattag Unser Sachsenland ist von der Natur wohl mit land schaftlicher Schönheit bedacht worden, aber infolge der Dichte der Bevölkerung und der Beschaffenheit des Bodens ist die Versorgung aus eigener Scholle nicht möglich. Das Brot, das gesegneteren Tellen des deutschen Vaterlandes im Ueber- - stutz zur Verfügung steht, mutz mühsam errungen werden. Der grötzere Teil ist Gebirge, und was der Alertz des Bauers gesät, wird nicht selten durch Kälte und Wasser zerstört. Mit der Zähigkeit und mit dem Aleitz des Bauers ringt auch der Gewerbetreibende und Industriearbeiter um sein täg liches Brot. Alle haben durch Geschlechter hindurch den Wert und Segen der Arbeit erlebt und die Bedeutung des Spa rens für die Zeiten der Not erkannt. So konnte Sachsens Bevölkerung zu einer der sparsam sten im deutschen vaterlande werden; nur durch Fleiß, Ein schränkung und Sparen konnte es sich Scholle. Betrieb und Brot schaffen und erhalten und die für Sachsen als Export land besonders sühlbar gewordenen wirtschaftlichen Unbil den der Nachkriegszeit mildern und überdauern. Darum begrützt auch das sächsische Volk besonders den nationalen Spartag, weil es aus harter Lebenserfahrung weltz, was Sparen bedeütet. Sparen ist der Ausdruck einer disziplinierten Lharakter- haltung, ist Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Nur so meistern wir unser Schicksal; je mehr wlr vorsorgen durch Sparen, desto leichter und schneller befreien wir uns von internationalem Kapital und Iinsdruck, desto rascher kommen wir wieder zu wirtschaftlicher Freiheit und zu Wohlstand. so daß wir uns auch hier NW. „ sprechen. Diese Stapelfaser ist kein Ersatzstoff im eigentlichen Sinne und ist in keiner Weise etwa als minderwertig zu bezeich nen. Auch auf dem Gebiete der Verarbeitung unserer verhüt^ nismähig armen deutschen Eisenerze haben wir sehr erhebliche Fortschritte gemacht, die uns auch auf diesem Gebiete eine gewisse nationale Unabhängigkeit für die Zukunft sichern könnten. Alles das sind letzten Endes Dinge, die selbstverständlich sehr viel teurer sind, als wenn wir die ausländischen Rohprodukte auS der Natur ent nommen hätten. Zittau. Der Polizei In Bertsdorf gelang ein guter Fang. Fast regelmäßig kommen Sonntags aus dem benachbarten Böh men Bettler herüber. Bon diesen wurden am Sonntag zwei fest genommen, wobei sich herausstellte, daß es sich bei dem einen Verhafteten um einen wegen politischer Terrorakte aus München geslüchteten Emigranten handelt. Er soll Karl Thierauf helßen, aus Oberfranken stammen und Ende August aus Deutschland ge flüchtet sein. Sein mitverhafleter Komplize Ist wegen unbefugten Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter drei!.' Millimeterzell« 6 Npfa.; im Terkkell die 93 Millimeter breit« Mtuimeterzeue 18 Rpfg Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Krankenhauses, Prof. Dr. Kulenkampff, versicherte, -le Anstalt im Sinne des großen Gelehrten weiterzuführen. Mittweida. Vor einigen Tagen waren mehreren Geschäfts leuten di« Fensterfchetbeni angeritzr worden. Es Ist jetzt gelungen, in den Tätern Mei schulpflichtige Knaben zu ermitteln. Der eine ist jetzt 12 und der andere 8 Jahre alt. Der 12 jährige Knabe halt« Quarzstein« gesammelt und mit diesen Schaufensterscheiben aNgerktzk. lieber seinen Erfolg erfreut, hat er dies einem 8 jähri gen Schulkameraden mttgekeiit und gezeigt und Ihm dabei gleich zeitig einige Steine gegeben. Während dem 12 jährigen Jungen nur drei solcher Beschädigungen nachzuweisen sind, können dem 8 jährigen 2K nachgewiesen werden. Sollten die Scheiben beim Eintreten des Frostes zerspringen, so wäre ein ungefährer Scha den von mindestens 4000 M. zu verzeichnen, den die Erzieher der Kinder zu tragen hätten. Und nun ein Wort über die sogenannte Ersatzstofsin-ustri«- Der deutsche Erfindergeist wird uns in der augenblicklichen Zwangslage sehr zustattenkommen. Gerade in diesen Wochen und Monaten hat die Rohstoffindustrle in Deutschland wieder ganz außerordentliche Fortschritte gemacht, Ich glaube, nicht zu viel zu sagen, wenn ich hier z. B. ausspreche, daß in den setzten Wochen die Herstellung des synthetischen Kautschuk völlig gelun gen ist. Und was wir zur Zeit auf dem Gebiete der Stapelfaser leisten, das Ist immerhin ein sehr erfolgversprechender Anfang, >ch eine größere Erleichterung ver- Ersatzstoff im eigentlichen Auf der Kundgebung der thüringischen Industrie in Weimar ging der kommissarische Reichswirtschaftsmmister Dr. Schacht aus die Schuldenfrage ein. Die Wahrheit, daß wir nur durch Ausfuhr unsere Schulden abtragen können, ist heute in der ganzen Welt zur klaren Erkenntnis durchgedrungen. Aber diese Ausfuhr will das Ausland nicht aufnehmen, weil jede deutsche Aus fuhr selbstverständlich für eine ganze Reihe von Erzeugern anderer Länder einen Wettbewerb bedeutet. Wünscht man, daß Deutschland seine Schulden weiter bezahlt, dann muß man Deutschland eine größere Ausfuhr gestatten. Wünscht man aber die Ausdehnung der deutschen Ausfuhr in diesem Umfang nicht, dann mutz man auf die Bezahlung der Schulden verzichten Es ist ganz selbstverständlich, daß die Belebung des Binnenmarktes zu einem stärkeren Verbrauch an Roh - stoffen geführt hat, und wenn man uns heute ermahnt, daß wir uns in unserem Rohstoffbezug aus dem Ausland doch lieber etwas einschränken sollten, so erwidern wir dar aus: Nicht mehr, als wir unbedingt gezwungen sind! Denn wir wollen gerade unseren Binnenmarkt auf rechterhalten. Aber wenn das Ausland die Rohstoffe uns heute nicht mehr geben kann, so werden wir versuchen, uns anderweitig zu helfen. . Heute beginnt man schon wieder, darüber nachzudenken, woran es denn lag, daß man seine Rohstoffe nicht mehr los wird, und man fängt an, zu begreifen, daß ein gewisser Zusammenhang besteht zwischen der Frage, ob man seine Rohstoffe an Deutschland verkaufen kann, und der Frage, ob Deutschland ausführen kann. Man fragt sich, ob es zweck mäßig und absolut notwendig ist, daß man, wenn man seine Rohstoffe nach Deutschland verkaufen will, auch damit be ginnt, deutsche Waren für sich zu beziehen. Wir sehen zu unserer großen Freude, daß diese Erkenntnis in der ganzen Welt nun plötzlich aufdämmert und daß sie, weil es sich um sehr wirkliche Geldsackinteressen handelt, sehr schnell begrif fen wird. Als wir gezwungen wurden, zu einer weiteren Ver schärfung der Devisenpolitik überzugehen, wurde dagegen in der ganzen ausländischen Presse Sturm gelaufen. Ich erkläre, daß ohne diesen sogenannten neuen Plan, den ich mit Billigung des Führers einaeführt habe, nicht durchzu kommen ist. Der neue Plan ist scheußlich nicht nur deshalb, weil er uns an sich große Entbehrungen auferlegt; daran sind wir ja gewöhnt. Er ist scheußlich auch darum, weil er mit einer Unmenge von Bürokratie und Organisation ver bunden ist. Da», was wir im besten Sinne gewerblichen kaufmän nischen Geist nennen und was im deutschen Volk stet» in hervorragendster weise vorhanden gewesen ist, das ist auch da» einzige, wa» un» an» dieser Lage wieder herausbringen kann. Der selbständige Unternehmer darf Heuke ebensowenig verachtet werden wie die Wertteistung de» deutschen Arbei ter». wir brauchen den Arbeiter, aber wir brauchen auch den Unternehmer. wir sind mit Rohstoffen durchaus nicht ausreichend ver sorgt, aber Not ist in keiner weise vorhanden, und wenn - wir vielleicht auch an Rohstoffen verhältnismäßig knapp Nnd. an 5kertiawaren in den Laaern lind wir so Ich will damit lagen, daß wlr nicht den Wunsch haben, unS vom Auslande abzukavseln. Di« Autark!« Ist für alle ein Ideal, aber sie ist kein Real für den Augenblick. Wir wünschen, mit den Völkern in einem regen Warenaustausch und damit auch In einem regen Gedankenaustausch zu bleiben. Es würde beispiels weise dem Ausland gar nichts schaden, wenn es auch von unseren» Gedankengut eiwas übernehmen würde. Darum wollen wir auch heute dem Auslande Immer wieder zurufen, wir wünschen mit Euch Handel zu treiben, wir wünschen mit Euch materielle und geistige, kulturelle Beziehungen aufrechtzuerhalten. Aber dazu müßt Ihr 50 Prozent beitragen, wenn wir 50 Prozent beitragen. Ohne Gegenseitigkeit ist ein solcher Verkehr nicht möglich. Aber solange das Ausland das nicht will, ist mir um uns auch nicht bange. — Wir erzeugen alle Ersatzstoffe zweifellos teuerer, aber so war es beispielsweise auch einmal mit dem Salpeter, den di« Landwirtschaft benötigt. Heute konkurriert der deutsch« Salpeter auf der ganzen Welt erfolgreich mit dem natürlichen Salpeter Chiles. Ich könnt« Ihnen noch unendlich viele solcher Beispiele änführen. Das Ausland soll also gar nicht glauben, daß -i« Ar beit, die wir heute leisten, so ohne weiteres wieder aus -er Welt. zu schaffen war. - Das kann einmal dazu führen, daß eine ganz« Reih« von weiteren Naturprodukten aus der Verarbeitung aüSscheiden in folge von Verwendung von Ersatzstoffen, ohne daß dl« Qualität -er Fertigfabrikate etwa darunter litte. Ls liegt also tm gegen seitigen Interesse, daß diese Absperrung Deutschlands vom Welt markt nicht von Dauer wird. Das Ausland hat auch seinerseits daS größte Interesse daran, daß diese Absperrung wieder aufge hoben wird. Einstweilen steht einer solchen Politik noch entgegen das, was als Rest aus dem Versailler Vertrag und seiner ganzen Mentalität in den Köpfen -er Ausländer steckt. ES stellt sich auch noch entgegen die Mentalität des Besitzes gegenüber der Menta lität des Erwerbs. ES ist die Politik des Kapitalisten gegen die Politik des erwerbenden Arbeiters. Nur-Arbeit schafft Kapital, statt. Auf der Kundgebung am Sonnabend, 3. November, 16 Uhr, spricht der Reichsjuristenfahrer, Staaksmtnister Dr. Frank. Außerdem?wird im Verlau der Tagung Gauleiter Mutschmann das Wort ergreifen. Daneben finden Arbeitstagungen der ver- schledenen Fachgruppen statt. Dresden. Bei Ausschachtungsarbeiten am Jüdenhof stieß inan am Montag auf einen alten Brunnen, der eine Tiefe von etwa lO Metern hatte. Der Brunnen stammt vermutlich au» der Zeit Augusts des Starken. ßaufep. Am Sonnabend bemerkten Bahnarbetter einen Vogelsteller, der gerade im Begriff war, am Mühlfelsen seine Fangvorrichtungen aufzustellen. Als er die Arbeiter bemerkte, ergriss er die Flucht und glaubte dadurch zu entkommen, daß er ins Schwarzwasser stieg. Die Arbeiter konnten ihn jedoch festhalten, als ihm das Wasser bereits bis an die Hüfte reichte. Er wurde zur Anzeige gebracht. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Artliches und SWsches Dippoldiswalde. In -er Altenberger Straße und an,-er Sonnenbrücke nehmen die Bauarbetten gute Fortschritte. Das Packlager, das in dir Straße eingebaut wir-, ist von -er Ein mündung deS Schulgäßchens bis nahe an ->e Brücke bereits fer tig. In wenigen Tagen wird wohl mit dem Walzen begonnen werden. An der Brücke sind die Widerlager fertiggestellt. Ge genwärtig werden die Gas- und Wasserrohre, die über die Brücke führen, eingeschalk, dann kann mit dem Einbau der Eisenkeile be gonnen werden. Gutes Wetter vorausgesetzt, dürsten Ende No- vember die Arbeiten beendet sein. — Tür p'l «ketten fürs WHW. Der Bedarf an Tür plaketten ist von Behörden, Betrieben und Privathaushalten bis Sonnabend, den 3. November, der NSV, Rathaus Zimmer ld zu melden. Oekfa. Am Sonntag und Montag wurde hier Kirchweih gefeiert. Ganz besonders viel Kirmesgäste hatten sich diesmal eingefunden, so daß die KVG. Wagen einlegen mußte, die sämtlich übersüllt waren. Als besondere Veranstaltung hatte die hiesige SA. ein SMdattenkonzert am Sonntag im Niederen Gasthose angesetzt. Es spielte die Standartenkapelle i78 unter Leitung des MZF. Fritz Häschel. Vor dem Konzett zog die SA. mit flotter Marschmusik zu einem Werbemarsch durch, den Ott. Der gute Besuch des Konzertes und des flotten Tanzes danach läßt die Verbundenheit der Einwohnerschaft mit ihrer SA. erkennen. Glashütte. Einer Anordnung -er RelchSführung -er Wan- -erverein« zufolge, haben Ah -le beiden Glashütter Wanderver- «Ine Touristenklud e. V. »W Tourlstenklub „Kraxelbrüder" dem Erwebirgsverein als anerkannte Wanderorganisation als kor porative Mitglieder anzuschließen. Di« Bedingungen sind: Die Abgabe eidesstattlicher Versicherungen der betreffenden Verein«, -aß in ihrem Gesamlvorstand keine ehemaligen Marxisten sich befinden und die Gewähr dafür, daß die Verein« tm nat.-soz. Geiste geleitet weiden. , Glashütte. Sport. Die Mende-Elf des SV. Guts Muts hatte am Sonntag dle Glashükter zu Gaste. Unsere 1. Mann schaft stand ihr in einem Werbespiel gegenüber und verlor das Spiel mit 3:2. Das Resultat stand in keinem Verhältnis zu der Spielstärke beider Mannschaften, und nur einige unglückselige Umstände brachten die Hiesigen um den Sieg. Dresden. Am Montag vormittag erlitt in der Nähe des Kurhauses Klotzsche ein Transportwagen, mit dem ein !60 Zentner schwerer Dampfkessel besördert wurde, mitten auf den Straßenbahnschienen einen Achsenbruch. Dadurch wurde der Straßenbahnverkehr für etwa sieben Stunden unter brochen. Er wurde durch Umsteigen und durch eine eingelegte Autobusverbindung aufrecht erhalten. Dresden. Am 3. und 4. November findet in Dresden die Gaukagung Les Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen - ... zum Muster für viele andere Krankenhäuser geworden lei und würdigte insbeson dere Prof. Brauns unvergeßliche Verdienste durch seine Erfin dung der örtlichen Betäubung. Dem nationalsozialistischen Staat, so betonte er, sei es eine Ehrenpflicht gewesen, diesem verdienten Wissenschaftler und Helfer ! der leidenden Menschheit durch die Benennung ein bleibendes Peizkmal zu setzen. Der Leiter LeS j Zwickau. Anläßlich der Umbenennung deS Staatlichen Kran- kenstists Zwickau in „Heinrich-Braun-Krankenhaus" fand am Sonntag im Festsaal -er Anstalt ein Festakt statt, in bestem Mit telpunkt elne Ansprache des Ministerialrats Dr. Wegner, DreS- .! den, stand. Dr. Wegner feierte Geheim - eiKeritz-Zeikmg Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A.