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Dresdner Journal : 05.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186305056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-05
- Tag 1863-05-05
-
Monat
1863-05
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 05.05.1863
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.^101 1868 Dienstag, den 5. Mai ZresdnerLournal -chaudou. Meist» Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann « eru ch in ;8l. 16L >03. >52 I6V. lch.U kohlen NiÄtlS 813. 832 3p rn 71,8» 50s»l Aclien irdische denn er meinte, getäuscht durch die falsche Berechnung des Eratosthenes von dem Umfange der Erde, schon un ter den Meridianen Westindiens auf die Küsten Asien- zu treffen, das sich (nach M. Polo's Ansicht) mit seiner grohcn Ausdehnung fast wie ein Mantel um dir Erd« schlage. Die Methode des Eratosthenes blieb auch bei späterer Berechnung de- Halbmessers dieselbe, doch be stimmte man nun die Differenz zweier geographischer Breiten sicher astronomisch, während der Alerandrinische Gelehrte dieselbe aus den Angaben der Kameeltreiber entnommen hatte. In der Folgezeit, seit dem 16. Jahr hundert, erwarben sich die Franzosen und Holländer be sonderes Verdienst um die genauere Bestimmung und vollendeten ihre Arbeiten erst während der Revolutions zeit in den Jahren 1792—1799. DaS Interesse für diese Frage ist in der Gegenwart m 9VÄ 1 >9» . -iat.I Banti London 111,35 er Sech 09 Fl.) 600 Fl > »00 Fl.j ie 637) Itaal» I G. I 72'» B . 68 G I Anlcih I 802 kessamr! imarsch,! A; dv Eism- 8; do. -Stettir l2 S.; Minden dv. Nerd- hlefi'chi >62V.; !82G.-. : Am- logzrn >- N kiübll l»r, Literatur. Ein schönes und prachtvoll ausge- stattcteS Werk ist soeben in Commission bei Karl Jäger in Frankfurt a. M. 1863 erschienen, auf welches wir Reisende nach dem Norden aufmerksam zu machen nicht versäumen wollen. Vir meinen: „Nordfahrt, ent lang der norwegischen Küste, nach dem Nordcap, den Inseln Jan-Mayen und Island, auf dem Schooner „Joachim Heinrich" unternommen während der Monate Mai bis October 1861 von vr. Georg Berna, in Be gleitung von K. Voigt, H. Hasselhorst, A. Greßly und A. Herzen. Erzählt von Karl Voigt." DaS elegant gedruckte Buch (429 Seiten) enthält drei Karten und fünfzig theils in Farben gedruckt«, theilS in Holz ge schnittene Illustrationen nach Originalzrichnungen von H. Hasselhorst und einen wissenschaftlichen Anhang. Der Verfasser, rin guter Erzähler, zeigt eine einfache, frische, wahrheitsliebend« Darstellung-weise, eine scharfe Beobach tungsgabe und versteht insbesondere die vielfach ringe- streuten großen und kleinen Abenteuer mit vieler Naive tät und ergötzlichem Humor vorzutragen. Möge da» auch in wissenschaftlicher Beziehung werthvolle Werk viele Freunde finden. ...r. Theater. Aus Hamburg wird im „H. C." unterm 1. Mai birichtet: „Die gestrige Abschiedsvorstellung Emil Devrirnt'S war ein fast beispielloser Triumph für den gefrierte« Mimen, dem von allen Seiten Kränze zuflogen, während der stürmische, sich über zehn Mal wiederholende Hervorruf kein End« nehmen wollte." « Die Mitglieder der kürzlich durch die Wahl de» Grafen CarnS und des Ermininisters Dufaure ergänzten -4e»ckemie kronpoioe sind in alphabetischer Ordnung: Ampöre, Augier, de Barante, Berrver, Herzog v. Broglir, Alb. v. Broglic, Graf Carnö, Cousin, Dufaure, Dupan» loup, Dupin, EmpiS, Fallour, FcuiUet, Flourrns, Saint- Marc-Girardin, Guizot, Victor Hugo, Lamartine, d« Laprade, Lebrun, Legouoe, Merim-e, Mignet, Graf v. Montalembert, Nisard, Herzog von Noille-, Patin, Pongerville, Ponsard, de Rsmusat, de Eacy, Sarnte- Beuve, Sandeau, Graf Sszur, Thiers, Biennrt, Dille- main, Vitet. Die 40. Stelle ist unsrrs Wissen- noch nicht besetzt. Wenigstens ist uns nicht bekannt geworden, wer an die Stelle des im December 1861 verstorbenen Akademikers Alfr. de Vigny gewählt worden ist. * Au- Wien berichtet man: Se. Majestät der Kaiser hat dem Municipium in Venedig zur Herstellung de» monumentalen Gebäude- (p«ack»co ckei lurcki) über Vor trag deS Herrn Staat-Ministers einen in mehrer» Jahres raten aus Staatsmitteln zu zahlenden Betrag von 80,000 Gulden ö. W. gegen Dem bewilligt, daß eine von dem Bildhauer Ferrari auszuführendr Büste des Marco Polo an einem geeigneten Orte diese- Gebäudes ausge stellt werd«. » Aus Berlin wird d«r Tod eine- in der musika lischen Welt bekannten Manne-, des k. Hosmufikalicn- händler- Gustav Bock gemeldet. Er ist iußolge eine» Herzleiden» gestorben. In der letzten Vorstand-sitzung de» Wiener Aweig- verrin» der deutschen Schillerstiftung soll Fräul. Fanny Janauscheck zum Ehrenmitglied« ernannt worden sein. General Forry'- Tage-brfrhl vom 17. Februar ist von einem Chasseur Sergeanten d«S ErpedirionS-Corp» in Verse gebracht worden, welche der „Moniteur" voll ständig mittheilt. uren, »ls »er Dar; Urdrunn adequrllt, an Kohlen vie cs nichi mde Mög rophulösen >«n Unlcr lener Arl isorisch! ichen Mu »leS hör« „tau-aui. ror tteue -«srratrnannnhme auswärts: l-HipwU: t u. l)omiviueiooiir <l«e Oreocknor »onraalo; akeoch»».: H. Lxoi.»«, 1). Ivl.c»r»; -Lltoa»! Itaaeuuaruiu L Vvo».»«; I,rliw Onai-iri ock« liuob- l»»o<ll., 1iuritu>-r»u'» tlvre^u: Lramao: bl. 8clii.»n»; Lroito»! I.ori» ; kraoUlvi-t ». 1l.: Luodb.; Lsla: Xovi-r llliorue»; kart,: v. (28, nie 6« I vo, evs„o,>; krax: b'n. Lnuvicu'i Uuckk.; Vlaa: Lowptolrck. Ic. VVieusr Xeituug, 8tvk»o»pl. 887. Hrrausgeder: Lxpeiiitluo <l«o Orvaüoer LrosUsa, ilarivaotraso« b»o. 7. Tugesgeschichte. — Wien, 1. Mai Die ständige Deputation des Juristcntags ist, wie wir hören, zu einer Sitzung nach Wien einberusen worden, und zwar auf den 26. d. M- Sie wird hierbei, außer einer Mehrzahl anderer BrrathungSgegenstLnde, auch Ort und Zeit deS in diesem Jahre abzuhaltcnden Juristentags bestimmen. Wie», 2. Mai. Die „G. Corr." schreibt: Im Nach hange zur Notiz über den Inhalt der eingelaufenen^De- pesche der kaiserlich russischen Regierung können wir nun mehr versichern, daß die Lage in Bezug auf die polni sche Angelegenheit eine völlig beruhigende ist; auch erfahren wir überdies, daß die Haltung Schwedens eine ganz friedliche bleibt. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. kelkarapbftcke Nachrichten ZettvugSichau (Morning-Post. — Donau-Zeitung. — Generalcorrespondenz auS Oesterreich.) TagrSgeschichte. Wien: Die Deputation des Juristen tages einberusen. Die Antwort Rußlands. Begna digung. Bestimmungen wegen Herausgabe der 1860er Loose. Zur Bundesreformfrage. — Triest: Stapel lauf eines Dampfers. — Berlin: AuS dem Abge ordnetenhaus^ — Gotha: Vom Landtage. — Al tenburg: Actirnzeichnung für die Gera - Gößnitzer Eisenbahn. — Frankfurt: Bundestagssihung. — Kiel: DaS Verbot politischer Versammlungen einge- schärft. — Paris: Die russische Antwort. Aus dem Senate. Eine neue Broschüre Proudhon's.—Brüssel: Di« Vrrträge mit Prrußcn. — Neapel: Oberst Fu- mcl in Ungnade. Die Gefängnisse in Palermo. — Mailand: Ein Rundschreiben Mazzini's. — Genua: Eine Katastrophe auf der Fregatte „Garibaldi". — Haag: DaS Zehntablösungsgesetz von der I. Kammer verworfen. — London: Parlamentsverhandlungen. — Kopenhagen: Matrosenaushebung. — Stock holm. RpichstagSbeschlkffe bezüglich Posens, — Kon stantinopel: Der Sultan zurück- — Mostar; Ruhe in Trrbinje. Her polnische Aufstand. (Russische und polnische Be richte v.-m Kriegsschauplätze. Ein Mord in Warschau. Verhaftungen in Krakau. Vermischtes.) *r»en»un»e« und Versetzungen, Dre-diter Rachrichtrn. sprovinzialnachrichteu (Leipzig Chemnitz. Freiberg. Kamenz. Löbau. Großschönau.) Statistik und BolkSwirthschaft. Amtlicher Theil. Dresden, 18. April. Seine Königliche Majestät haben zu gestatten geruht, daß der Nittergutspachter Friedrich Julius Steiger zu Schweta Las ihm von Seiner Kö niglichen Hoheit dem Großherzoge von Sachsen-Weimar verliehene Prädicat als Oekonomierath in hiesigen Lan den führe. »50. '71- ckb. 07. «5. 40. 30. >. 79^ a. M. DrrSdrn, 4. Mai. DaS Verhalten deS Deutschen Bundes in d«r Schleswig-Holsteinfrage beginnt den englischen dänenfreundlichcn Blättern Besorgniß einzuflößen, an statt wie bisher Stoff zu Spöttereien zu geben. Die „Post" z. B. läßt sich über den Antrag Hannovers also vernehmen: „Diese Resolutionen sind gar nicht zweideu tig. Während die andern Mächte sich mit einem einfachen der Ruhe und des Vertrauens in Polen ab, und die Mächte " - " können in dieser Beziehung sich auf die Fürsorge des Kaisers verlassen. Das Haupthindcrniß hierbei ist jedoch die im Auslände organisirte permanente Verschwörung, und so lange dieses Hinderniß nicht wcgfällt, ist eine schnelle Lösung der vorhandenen Schwierigkeiten kaum zu hoffen. Die. Stellung, welche die Mächte rinnehmen wer de«, kann wesentlich beitragen, der moralischen und ma teriellen Unordnung, welcher Polen gegenwärtig als Schau platz und als Vorwand dient, deren Endziel aber auf ganz Europa gerichtet ist, Schranken zu setzen. Die Ea- biftete werden aufgefordert, diesen Weg zu betreten, weil dann Hoffnung vorhanden, daß die dem Königreiche Po le» eingeimpfte derinalige Agitation sich legen und der Kaiser dadurch um so früher in den Stand gesetzt werde, seine großmüthigen Intentionen für seine polnischen Un- terthanen frei gewähren zu lassen." — Wie das Abendblatt der „W. Ztg." meldet, hat Set Majestät der Kaiser dem Redacteur von „Ost und West", Oe. Tka latsch, auf Grund eines von ihm und von seiner Gattin eingereichten Gnadengesuchs die aus einem frühen» Erkenntnisse noch zu verbüßende Kcrkerstrafe, so wie die ihm durch ein neueres Uriheil zuerkannte Straf« achtmonatlichen schweren Kerkers nachzusehen geruht, und ist Hr. Tkalatsch bereits aus zeiircr Hast entlassen. San -ranriSco, 1. April. Die Franzosen sollen Puebla 10 Tage hindurch bombardirt ba den, zweimal zurückgeworfen wordru sein, jedoch daS Fort Sau Januario genommen Haden. Di« Hauptfort- hielte« ludest noch Stand. Die Fran- zosrn hätten dir Verbindung zwischea Ortega tu Comoufort «bgeschvitteu. In Monterey einge- gangenr Nachrichten melden, die Franzosen seien vor Puebla aeschiagru worden und hätten 60 Ka nonen und 8000 Mann (N) verloren. Der WechselcourS auf London war in New- Dort 161, daS Goldagio 46X, Baumwolle stand auf 6L. — Drr „Gen.-Corr." wird aus St. Petersburg über den beiläufigen Inhalt d«r russischen Antwort auf die die polnischen Angelegenheiten betreffenden De peschen der drei Mächte mitgethrilt: „Die drei Antwort schreiben sind nicht wörtlich gleich; dir für Wien und Paris bestimmten ähn«ln sich in Form und Inhalt am «eiste«, jenes für London ist 'von den beiden andern «stvas verschieden. Alle drei aber dürften sich im We sentlichen auf Folgende- zurückführen taffen: Drr Kaiser ist damit einverstanden, daß die Verträge als Grundlage dienen, und hält seine Rechte in Bezug auf die Aus legung drr Rußland betreffenden Stipulationen aufrecht. Das Vertrauen, welches ihm die Mächte beweisen, indem sie ihm überlassen, die Mittel zu finden, um Polen in d«n Zustand eines dauerhaften Friedens zu versetzen, fin det in den Intentionen de- Kaisers seine Rechtfertigung, denn abgesehen von dem Gnadenacte des 31. März wird der Kaiser die dem Königreiche Polen verliehenen Insti tutionen aufrecht halten und behält sich vor, sie weiter zu entwickeln, aber die Anwendung und Entwickelung dieser Institutionen hängt nothwendig von der Rückkehr — Nachstehend thcilen wir die Hauptbcstimmungrn der berrits telegraphisch erwähnten Kundmachung des Finanzministeriums über die Hinausgabe der der Finanzverwaltung zur Verfügung gestellten 40 Millionen Gulden in Obligationen des Anlrhens vom Jahre 1860 im Wege schriftlicher Offerten mit: Du Offerten werden am 4. Mai d. I. bis 3 Uhr Nachmit tags im Präsidialhüreau des Finanzministeriums gegen einen von diesem Büreau ausgestellten Empsangschcin übernommen. Nack Ablaus der oben angeführten Stunde wird keine Offerte übernom men. Die eingelangten Offerten werden um 8 Ubr Abends in Ge genwart der erschienenen Offerenten von dem Finanzminister er öffnet. Vor Eröffnung der Offerten wird ein versiegeltes Couvert niedergclegt, welches die Angabe des Minimalpreises enthält, un ter dem die Obligationen des AnlchenS vom Jahre 1880 nickt binausgegeden werben. Die Obligationen werden demjenigen Os- serenten zucrkannt, welcher den höchsten Preis über dem Mim malpreis geboten hat. Falls mehrere höchste Offerten auf den ganz gleichen Preis lauten sollten, erfolgt die Entscheidung sofort durch das Loos. Wenn keine der eingelangten Offerten angenommen wird, so wird das die Angabe des Minimalpreises enthaltende Couvert iu Gegenwart der Offerenten entsiegelt und der Mini- m»lpreis mitgetheill werden. Die Offerten haben aus die Ue ber- nahme des vollen Belrages von 40 Millionen zu lauten. Theilossirtcn werden nicht angenommen. Jeder Offerent hat 10 Procent der aus die Uebernahme von 40 Millionen lautenden Offerte als Caulion bei drr privilegirten österreichischen National bank zu erlegen und den hierüber ausgestellten Erlagschein seiirer Offerte beizuschlicßen. Die Einzahlungen sind bei der österreichi schen Rationalbank in sieben Raten zu leisten, und zwar so, daß die letzte Rate am 15. Deeember >863 enolgt. Bei der Jablnng der letzten Rate wird di« Eaution eingerechnet. Das Frankfurter „Wochenblatt des HicformvercinS" meldet, daß am 24. April in Wien an höchster Stelle maßgebend« Beschlüsse in der Bundesreformfrage ge faßt worden seien. antastbare Eigenthum) sprach, komme ich das nächste Mas zurück, um die Darstellung des Ganzen, von dem leider wegen drr vorgerückten Zett nur ein Theil gegeben werden konnte, nicht zu zertheilen. — u— Protest begnügten, verlangt Hannover, welches als Haupt kläger auftritt, unter Androhung einer Bundeserecution die sofortige Zurücknahme der Ordonnanz vom 30. März. Das Manifest eines so kleinen deutschen Staates könnte man auf sich beruhen lassen, aber zufällig sind diese Re solutionen nicht mehr und nicht weniger als eine Klage schrift, eingereicht bei einem Gerichtshof, der nur sehr ge neigt ist, der Beschwerde ein aufmerksames Gehör zu schenken. Die Anmaßung Hannovers können wir belä cheln, aber an die künftigen Schritte deS Deutschen Bun des könne« wir nicht ohne Besorgniß denken.) Folgt eine Stelle mit einer der gewöhnlichen englischen Verdrehungen der Rechtsfrage. Das Blatt schließt: „Die Frage der In tegrität Dänemarks geht alle europäischen Mächte an, und es ist ihre gebieterische Pflicht, der widersinnigen Anmaßung der deutsche« Mächte entgegenzutreten." Die Wiener officiösen Blätter erklären sich gegen die Auffassung, derzufolge die jüngsten dänischen Schritte in der schleswig holsteinischen Angelegenheit den Bund der Verpflichtung, die Vereinbarungen von 1851/1852 fest zuhalten, enthöben. Die „Donauzeitung" sagt, dies Programm werde jetzt von den Nationalvereinkern des halb ausgestellt, damit der Bund eben nichts thun solle und könne. Die „General-Correspondenz" schreibtf: „Dir Sache der Herzogtümer wird auf Grundlage drr Vereinbarungen von 1851/1852 von Oesterreich unter allen Umständen mit um so größerm Nachdrucke vertreten wer den, als alle größern europäischen Regierungen — außer dem Deutschen Bunde, aber nur weil dieser bis jetzt keine Veranlassung hatte, sich darüber anszusprechen — in diesen Vereinbarungen eine geeignete Basis der Verftä«. digung anerkannten. Auf dieser Basis hat sogar be kanntlich das britisch« Cabinet seine Vorschläge ausdrück lich formulirt, und die Propositionen Lord Russcll's stim men im Wesentlichen mit den österreichischen Anschau ungen überein. Dieselben finden ihre Begründung in jenen zwischen Oesterreich und Dänemark getroffenen Ver einbarungen von 1851/1852, als dep staats- V. völkerrecht lichen Grundlage für eine etwa nothwendig werdende Action." europäischen Gradmessung oder vielmehr Flächenmessung zwischen dem 23. und 25. Längengrade, so daß also auch Sachsen in seiner ganzen Ausdehnung daran betheiligt ist. Zwar liegen die Arbeiten noch in den Dorberathun» gen, aber österreichische, preußische und sächsisch« Com- missare haben schon die Grenzen bereist, um gewisse An- schlußpunktr für die Triangulation zu finden. Beiläufig bemerkte der Redner noch zum Schluff«, daß auch für dir Brrgnügungsrrisenden der sächsischen Schweiz rin neuer Aussichtspunkt infolge dieser Arbeiten geschaffen sei, da sich Graf Thun, Besitzer de» Schneeberg«-, auf Ersuchen drr Commission bereit erklärt habe, einen Thurm auf der Spitze errichten zu lassen, der rin« voll kommene Rundficht gewähre. Auf den zweiten interessanten Vortrag de- Herrn vi-, Häntzsche, der bei seinem langjährigen Aufenthalt« in Persien rin gründlicher Kenner de» LedenS der Orien talen, über Her »im und HarSm (d. i. da- Verboten«, un- Ttitgrnphlschc Uachrichltu. St. Petersburg, Sonntag, 3 Mai. DaS „Journal de St. P-terSdourg" veröffentlicht beute - »nallschr, die sranzöfischi und die österreichische DepÄe uuH "5 drei Antmortrn deS Fürsten Gortschakvff. JaroSlaff, Sonntag, 8. Mai. Am 1. Mat schlug JezioranSki die Russen bei Zamek, hart an der gali»,sch«n Grenze, «ine Abthrilung russi scher Truppen soll hierbei die galizische Grenze überschrttten Haden, nm den Jnsnrgentrn in den Rücken zn fallen. Die Russen haben SV Mann Tobte und Berwnndete; von den Insurgenten find 20 Bermundet« nach CieSzaaoff gebracht worden. JezioranSki ist nordwärts abgezogen. Aus New York vom 22. April wird über Loudoa unterm 2. Mai telegraphisch gemeldet: Dem Admiral Porter ist eS geglückt, mit S Ka nonenbooten und 3 Transportschiffen dir Batte rien vor Bicksburg zu pasfiren. Man nimmt an, Porter werde auf dem Red-River agirrn, und seine und Banks' combinirten Bewegungen würden die Abschneidung der Zufuhr von Provisionen nach BickSbnrg bezwecken. — Die Conftzbrrirten haben ihre Positionen vor Washington tu Nordcarolina, wo sie den General Foster eingeschlossen hielten, aufgegrbeu. BuvbeSkanonenboote auf dem Nase- monde-Rivrr Haden eine Batterie der Conföderir- trn von 6 Kanonen genommen und 20« Gefangene gemacht. — Die Flotte deS Admirals Dupont liegt noch immer v«r Charleston. Trieft, 2. Mai. (W. A.) Heute Morgen wurde im Lloydarsenale der erste in demselben erbaut« Dampfer „Egitto" von 1600 Tonnen und 400 Pfcrdckraft vom Stapel gelassen. 8 Berlin, 2. Mai. In der heutigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses theilt der Präsident ein Schrei ben des Justizministers vom 28. v. M. mit, worin um die Genehmigung der vom Oberstaatsanwalt beantragten strafrechtlichen Verfolgung der Broschüre: „Die polnische Jnsurrrction vor dem preußischen Abgeordnetenhaus!", nachgesucht wird, welche wie aus dem Schreiben erhellt, eine Menge von Beleidigungen und Angriffen gegen das Abgeordnetenhaus enthält. Die anonyme Broschüre ist hier im Verlage von G. Hickethier erschienen. Der Präsident Behrendt ist der Ansicht, daß man die Sache hier nicht so leicht von der Hand weisen dürfe; er schlägt vor, das Schreiben des Justizministers und die angeleg ten Schreiben des Oberstaatsanwalts und des Staats anwalts der Jostizcommisfion zur Prüfung und Be richterstattung zu überweisen. Das Haus tritt diesem Vorschläge bei. — Die Tagesordnung führt zur Verle sung der Virchow'schen Interpellation: „In welcher Weise hat die königl. Staatsregierung den Art. 108 dcr Ver fassung zur Ausführung gebracht? in welchen Zweigen der Staatsverwaltung gicbl eS Beamte, welche nicht ans die Verfassung beeidet sind, und wie rechtfertigt das Mi nisterium die Ausnahmen?" Der Präsident: Ich frage, ob und wann die königl. Staatsregierung die Interpel lation zu beantworten gedenkt? Der Minister des In nern: Das königl. Staatsministerium hält die Beant wortung dieser Interpellation nicht für geeignet. Die selbe geht von der Voraussetzung aus, daß eine gesetzliche Bestimmung nicht ausgeführt sei oder daß wesentlicde Abweichungen davon vorzekommen sind, ohne daß sie den Beweis führt oder ein Beispiel namhaft macht, wo dies geschehen ist; sie verlangt von der Staatsregicrung, diese Ausnahmen zu rcducircn und zu rechtfertigen. Darauf glaubt die SlaatSregierung nicht eingchen zu können, sie lehnt deshalb die Beantwortung der Interpellation in dieser Form ab. — Das Haus beschließt, in eine Dis kussion über die Interpellation cinzutretrn. Dagegen stimmen die ehemalige Fraktion v. Vincke und die Ka tholiken. Das Wort erhält zuerst Hr. Virchow: Es lägen ganz eige«- tbümliche Fälle vor. Die Minister könnten im yauie und den Eommijsionen sich nicht durch deUebige Personen vertreten taffen, sondern 80 der Bersajjung verlange, daß die Eomlursiarc der MsgtzMinq Gtoaerbeemtk seien; wie stände eS serncr in dcm FaSe, wo ein General, also rin nicht aus die Verfassung vereideter Mi litär, als Gesandter fungire, oder wo hob« Militärs als Tele- graphenbeamte verwendet würden und häufig sman möge nur an die jetzt einacsührle Telegrapbencensur dciilcn, die neueste Folge einer zu großen unqemäßiglen Liebhaberei für Rußland) in den Fall kämen, nach der Verfassung sich zu richten. Wie stände eS ferner mit den Mitgliedern drr Gendarmerie ? Und über alle diese Aussührungen hinaus sei au den Fall zu erinnern, in welchem ein General in Abwesenheit de» jiriegsministers eine Anweisung an die Oberrcchenkammer rontrasigmN habe! (Hört, hört!) Nicht um der Regierung Verlegenheit zu bereiten, ivndern wesentlich um die Verhältnisse aufzuklären und Ordnung in dieselben zu brin gen, sei die Interpellation gestellt. Denn das Verständlich der Verhältnisse werde immer mehr vermindert, die Verfassung ver lange Vereidung beider Häuser aus die Verfassung, das Herren baus aber habe sich bereits darüber hinweageseyl, indem es den Fürsten Radznvill als activcn General und reu Baron v. Beust mit Rücksicht auf den Fahneneid ohne Vereidung auf die Ver fassung zugelassen. Damit war die Debatte geschlossen Dieselbe wird jedoch ausgenommen durch die Erklärung des Kriegs ministers: Ich habe, beginnt der Minister, vor dem Land« zu constatiren, daß die von dem Vorredner ausgeführlen Vorwürfe wegen Nichlaussührung der Verfassung, wenn sie begründet sind, nickt die gegenwärtige Regierung treffen, sondern diejenige, welche am Ruder war, als diese Verhältnisse geordnet wurden. Zur Sache selbst sei zu bemerken, daß Art. 8 der Verfassung verordne, das Heer wird nicht auf die Verfassung vereidet, also werdm eS auch nicht die Personen, welche zum Heere gehören. Das Mili- tärftrasgesetzbuch clasfificire diese Personen. Zum Heere gehören all« Personen des SoldatenstanbcS, alle activen Offiziere, ass» auch die dem Kriegs- und Marlneminiftcrium untergeordneten Räthe, welche von deren Ehess zum Dienst in den Commissionen ober in den Kammern verwendet würden. Eben dabin gebörrn auch alle Mllitärbeamte, welche nicht Soldaten, aber Miluärpee- sonen sind, so z. 8. die Telegraphenbeamten, welch« dem Heere folgen rc. Anders stände cs um die Eivilbcamten, welche, wie alle übrigen Beamten, auf die Verfassung beeidigt würden DaS Bersehen, dcise« Virchow in Bezug aui die Contrasignalur eine» Generals in Abwesenheit des Ministers erwähnt, wäre bester un- Äß-nttmenl-prekfi: -iLkrltel»: b DbE. 10 Kpr in «Lot»«», s Ia> Luitiull« 1 „ 10 „ .. ttritt k-oat uock iu 15 L>,r s 2 "t * - Astrale» preise: / k-2e ä«u K»uw »sepuiidNda Tokio: 1 k^r. Unter <iio T»ilo: 2 - " ..' »ck n Ersehet»«»:. » P-ittiob, o>it Xuannllm« klar 8oan- Nuck ^bouckt iiir «ioo kvl-on4«u l »L- Fe uill etou. Der hiesige Bereit» für Erdkunde hielt am Frei tag, den 1. Mai seine zweite Hauptversammlung. Unter den Gästen, die derselben ihre Gegenwart schenkten, be fand sich auch der bekannt« Reisende Gerstäcker. In dem ersten der beiden für den Abend angekündig ten Vorträge sprach Herr Prof. ve. Schlömilch über Gradmessungen. Die Zuhörer folgten mit gespann ter Aufmerksamkeit der ausgezeichnet Narr« Rede, in welcher zurrst, einleitend, alle geographischen Fragen in zwei Gruppe«, specifisch tellurische und kosmische, zerlegt wurden. Die Frage nach der Größe der Erde gehöre zu diesen. Die werde aber durch den Erdhalbmesser bestimmt, drr sich natürlich nicht direkt messen lasse. Auch übe der Erdhalbmeffer einen wesentlichen Einfluß auf andere Ver- „ hältniffe auS, denn so weit das Universum sich messen wieder geweckt durch den Plan einer großen mittel kaffe, sei e» allein durch ihn möglich. Drr Redner er- - . - . . . - läuterte nun an einer rasch entworfenen trigonometrischen . Skizze die Art, wie man den Abstand der Himmelskörper von der Erde vermöge deS Erdhalbmessers find«, und zeigte ferner, wie eS, nach der großartigen Lösung dieser Frage durch Newton, lediglich von der richtigen Berech nung des ErdhalbmeffrrS abhängt, die Intensität der Kraft zu bestimmen, womit sich die Himmelskörper an ziehen. Darauf gab der Vortragende einen historischen Ueberblick über die Methode, den Halbmesser der Erde zu bestimmen. Die erste Berechnung der Art führte schon der «lrrandrinrr Eratosthenes (geb. 276 vor Christi) zwischen Syene und Alrrandrien au» ; allein da» Resul tat war zu klein. Und doch hatte r- eine unberechen bare Folge, nämlich dir Entdeckung Amerika» durch ColumbuS, der, da man seit Marco Polo dir allerdings zu groß angegebene Ausdehnung Asiens kannte, auf den Gedanken kam, westwärts da» Lund Indien zu suchen ; Im Um Lochen» >4, Uk- Weizen hlr. S I Mr. G., IS hlr S M. ! Tb». Occkr. Haßr I-Jum lös'? iepb-
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