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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— NM. - - mit Zutragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. ; - :: Gcmeinde-Berbands-Dtrokonko Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 MIllimet«! breit« - - Millimeterzeile 6 Rpfg.: lm Tertteil -i» 93 - - Millimeter breite MIulmeterzelle 1t Rpfg - - Anzeigenschluß 10.00 norm. D.-A. II341332 - Montag, am 12. März 1934 Nr. 60 100. Jahrgang Hauptschriftleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich sür den gesamten Textteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Earl Zehne, Dippoldiswalde Staatsatt in München Seitliches und Äiichslsches ! viPPoldttwald». Die „Musikalische Feierstunde" j am Sonntag 17 Uhr in der Stadtkirche wurde in ihrem < schönen, glatten Verlaufe immer mehr zu einer echten An- j dachts- und Erbauungsstunde. Der Erreichung dieses Zieles ! diente schon die glückliche Auswahl aus den hochstehenden, s dem Gemüt zusprechenden Werken der Musikheroen Bach, ' Beethoven, Haydn, Gluck, Reger, Rietz. Die Vortragsfolge brachte zwei künstlerische Orgelsätze durch Kantor Bernau, zwei Streichquartette (mehrfach besetzt) und fünf Chorlieder zu Gehör. Schon daß sich mehrere Herren, teils ehemalige Berufsmusiker, zur musikalischen Mitwirkung zusammengefunden haben, entspricht dem Charakter der Volkskirche und wirkte auch dadurch vorbildlich auf die Kirchenbesucher, um so mehr, als ihre Vorträge exakt, klangrein und mit seelischer Einfüh lung erklangen. Auch der Freiwillige Kirchenchor brachte in den herrlichen geistlichen Liedern sein bestes Können und seine treue Gefolgschaft dem Leiter, Kantor Bernau, durch eine innige, gefühlswarme und darum herzgewinnende Vortrags weise zum Ausdruck. So gestaltete sich die Feierstunde zu einem Volksgottesdienste, der als solcher noch durch Schrift verlesung, Gebet und Segen des Pfarrer Müller und durch Eemeindegesang bestätigt und geweiht wurde. An Besuchern konnte man ungefähr ISO zählen. Mehr wären erwünscht gewesen, schon deshalb, weil der Reinertrag der Winterhilfe zufließen soll. Dippoldiswalde. Ein Unbekannter drang am Sonnabend Spätnachmittag in die im Bäckerei-Grundstück in der Nikolai- straße gelegene Wohnung der Frau verw. Baumgarten ein und stahl aus einem Glasschranke 90 M. Die Bestohlene traf den Unbekannten auch noch auf der Treppe an und fragte nach seinem Begehr, worauf er antwortete, er habe geglaubt, oben wohnten auch noch Leute. Erst später entdeckte Frau B. den Diebstahl. WtpPStNswalde DieKeglerverbands-Hauptver- sammIung im kleinen Saale im Schützenhause stand unter einem unglücklichen Stern. Waren doch am Sonnabend ver schiedene andere wichtige Veranstaltungen, woran gerade sehr viele Kegler teilnehmen mutzten. Der Vorstand des Verbandes, Kegelbruder Hermann Brandmeier, konnte deshalb nur etwa l 5 Mann begrützen, was er tief bedauerte. Der Jahresbericht wurde wegen Fehlens des Schriftwarles vom Vorstand selbst vorgetragen. Er enthielt alle Einzelheiten und legte Zeugnis ab von der immerhin reichen Betätigung des Verbandes bei den verschiedenen Ausschreibungen und Wettkämpfen. Den Kassenbericht erstattete Kegelbruder Karl Marschner, da Kegel bruder Verbandskassierer Scholz krank ist. Auch dieser Bericht zeugte von viel Arbeit. Während der stattsindenden Vorstands wahl übernahm der älteste Kegler im Bunde, Kaufmann Gelfert, die Leitung und wurde dabei auf Zuruf der bisherige bewährte Vorstand Brandmeier einstimmig wiedergewählt. Darauf übernahm Brandmeier die Geschäfte wieder und gab die neuen Bestimmungen im Bunde und in der Begräbnis- kasse bekannt, welche nach den vorgeschlagenen Richtlinien einstimmig Annahme sanden. tvtppotdiswawe. In dem seit Jahren üblichen Rahmen beging am Sonnabend der Verein „Glück zu!" im Schützen- Hause den Semester-Abschlutz-Kommers und -Ball. Die Kapelle Plietzsch-Marko bot ein sehr schönes Konzert, dann war Chargen-Aufmarsch, und anschließend erklangen Glück zu!- und Farbenlied. Präside Heinz Albert konnte unter der großen ESsteschar besonders begrüßen Bürgermeister Dr. Höhmann, Studiendirektor Dr. Eckardt, Studienrat Sacher, Ehrenmitglieder und ^i-t und die Brudervereinigung Saxonia—Glashütte. Dem scheidenden Kommilitonen widmete er herzliche Abschieds- worte und bat sie, das Wissen, das ihnen die Schule mit gegeben, recht im Leben anzuwenden, denn es werde draußen nicht mehr nach Titel und Herkommen, sondern nach Wissen und Können gefragt. Schicksalsschläge würden nicht ausbleiben, dann sollten sie sich nicht entmutigen lassen, Schicksalschläge formten erst den Menschen. Blieben sie der Heimat und sich selbst treu, dann würden sie auch das Leben bezwingen. Er hosste, daß alle dem ^bt-Verband beitreten und dort den Geist, den ihnen die Aktivitas gelehrt, weiter pflegen. Gleich falls wohlmeinende Worte richteie Bürgermeister Dr. Höhmann an die Glück zu! er, die nun ihre Studienzeit beendet haben. DoN Freude und Befriedigung würden sie darauf zurück- schauen, denn ohne Ueberhebung könne festgestellt werden, daß die Schule auf einem hohen Stande der Leistungsfähigkeit Am Jahrestage der Machtübernahme in Bayern. München, 12. März Aus Anlaß der Wiederkehr des Jahrestages der MacA- übernahme in Bayern durch den Nationalsozialismus sand in der Halle I des Ausstellungsparkes in München ein feier licher Staatsakt statt. Mit klingendem Spiel zogen morgens zwei Musikzüge und ein Ehrensturm der Leibstandarte, ins gesamt 3000 Mann, zum Braunen Haus. Hier wurden die 120 Ehrenzeichen der SA. abgeholt. Dann folgte in Sechser reihen unter flotten Marschklängen der Zug durch das Stadt innere zur Ausstellungshalle. Die Einholung des Reichs statthalters lockte schon lange vorher eine große Zahl von Männern und Frauen an. Kurz nach 10 Uhr trafen die Mitglieder der Staatsregierung ein, die durch feierliche Ein holung dem Reichsstatthalter eine besondere Ehrung berei teten. Um 10.30 Uhr fuhren Neichsstatthalter und Regie rung in offenen Kraftwagen, immer wieder von der Be völkerung mit Heilrufen begrüßt, zum Schauplatz des Staats aktes in der Ausstellungshalle. Vor der Festhalle hatten eine Ehrenkompanie der Landespolizei und ein Ehrensturm der SA. Aufstellung genommen. Punkt 11 Uhr fuhr Reichskanzler Adolf Hitler mit Stabschef Röhm, Reichspresseches Dr. Dietrich, Obergrup penführer Brückner und Standartenführer Schaub an der Festhalle vor, empfangen vom Reichsstatthalter und den Mitgliedern der bayrischen Staatsregierung. Aus dem Wege war der Führer Gegenstand begeisterter Huldigungen der Volksmenge gewesen. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches betrat der Führer die Festhalle, gefolgt von Reichsstatthalter Rit ter von Epp Ministerpräsident Siebert und der gesamten Staatsregierung, dem Stabschef Röhm, den bayerischen Gauleitern und zahlreichen weiteren politischen Leitern und SA.-Führern. Staatsminister Esser sprach die Eröff nungsworte und dankte dem Führer, daß er der Veranstal tung die Ehre seiner Anwesenheit geschenkt habe. Sein drei faches Sieg-Heil auf den Führer fand in der Riesenversawm- lung ein brausendes Echo. Es folgte nun die Ansprache des Ministerpräsidenten Siebert, der u. a. betonte, daß sich die bayerische Regierung bewup. sei, daß sie nicht kraft eigenen Rechtes sonoern nach dem Willen des Führers als Organ der Bewegung ihr Amt führe. So werde die Regierung des bayerischen Landes wei- terarbeiten. Wenn sie materielles Vermögen und geistiges Gut dem Reich überantworte, so wisse sie, daß dieses Geistes gut als wertvollstes Erbgut vom Reich behandelt werde. Wie Bayern militärisch ln den letzten hundert Jahren treu dem Reiche diente, wie es den deutschen Süden 1871 hinelnführte in den Glan; des geeinten Reiches, wie es Geburts- und heimatstätte für unseren Führer wurde, wie es am 9. März 1SZZ sein Treuegelöbnls dem Führer ent- gegenklingen ließ, so gebe es sich bei dieser Feier des Jah steht und den modernsten Anforderungen entspricht, die man an eine solche Anstalt billigerweise zu stellen berechtigt ist. Gerade die jetzt Abgehenden hätten den Vorzug gehabt, als die ersten Schüler die Neuerungen kennen zu lernen, die in theoretischer und plastischer Hinsicht der Lehrplan der Schule in letzter Zeit erfahren hat. Dr. Höhmann wies dabei besonders auf den Laboratoriumsumbau hin, wonach dieses sich mit jedem neuzeitlichen Mühlenlaboratorium messen könne. Die Stadt haben keine Kosten gescheut, all das für die DMD. zu beschaffen, und er bat, für das hohe Ansehen, das die Schule im In- und Ausland genießt, mit allen Mitteln zu wirken und zu werben. Dr. Höhmann schloß mit der Bitte, den Lehrern, der Stadt und ihrer Einwohnerschaft ein gutes Ge denken zu bewahren, den Farben grün-weiß-rot die Treue zu halten und die deutsche Müllerschule in steter Erinnerung zu halten. Stud.-Dir. Dr. Eckardt hob den guten Geist hervor, der im Verein unter der Leitung des Präsiden Steffens ge herrscht habe und hoffentlich weiter so bleibt. Bange Gefühle hätten in der Prüsungszeit manchen beherrscht, nun sei alles vorüber, alle hätten bestanden. Er freue sich darüber. Wenn sie nun ins Leben hinauskämen, werde auch nicht alles rosig jein. Dann sollten sie mutig zugreifen und die gestellte Auf gabe ganz erfüllen, nicht nur weil sie gefordert werde, sondern aus Freude an der Arbeit, als Diener an der Allgemeinheit. Er wünschte ihnen alles Gute sür den weiteren Lebensweg. ! Der Präside der Vereinigung Saxonia rieb mit seinen Kom- ' militonen einen Salamander auf treue Farbenbrüderschaft. Es dankte dann das Ex-Hohe-Haus Steffens im Namen der Abgehenden für alle guten Wünsche, dankte der Lehrerschaft restages oieses denkwürdigen Aktes aufs neue dem Reich und dem Führer. Eine tausendjährige eigene Geschichte ende ruhmvoll, indem sie sich hineinflechte in die neue Weit Deutschlands. Die Rede schloß mit einem Sieg-Heil aus das neue Deutschland und seinen Schöpfer und Führer Adolf Hitler. Rach dem der Rede des Ministerpräsidenten folgenden Deutschlandlied hielt der Führer selbst eine kurze Ansprache, in der er aus die Bedeutung Münchens und Bayerns für die RSDAP. und die deutsche Revolution hinwles und sei. nen alten Mitkämpfern den Dank aussprach. Mit dem Horst-Wessel-Lied schloß die große Kund gebung. Bei der Abfahrt von dem Ausstrllungsgelände wurden dem Führer begeisterte Huldigungen zuteil. Adolf Hitler wies in seiner kurzen Ansprache aus die Bedeutung Mün- chens als Ausgangspunkt des Kampfes der Nationalsozia listischen Bewegung hin. Die Hauptstadt der Kunst und der Bewegung ist München und wird München bleiben! Der Führer gab einen Ueberblick über das im vergangenen Jahr Erreichte; wir müssen dankerfüllt derer gedenken, die durch ihre Arbeit das ermöglicht haben. Er, der Führer, stände heute nicht hier, wenn er nicht so viele Tausende, Zehntau sende und Hunderttausende treue und brave, oft ganz kleine Anhänger gehabt hätte, die namenlosen unbekannten Treuen. Nirgends könne man ihrer mehr gedenken als in dieser Stadt. Ich habe seinerzeit erklärt, daß ich, der Bayer, in mei ner Eigenschaft als Reichskanzler dafür einstehe, daß gerade dieses Bayern hier jederzeit zu den Treuesten der Treuen gerechnet werden kann. Ich bin glücklich und stolz, in Ber lin jederzeit sagen zu können: Wenn Sie heute von deutscher Treue reden, so müssen Sie das ganze deutsche Volk meinen. Vom Süden bis zum Rorden, vom Osten bis zum Westen gibt es nur einen Glauben und nur ein Bekenntnis: Deutsch land und immer wieder Deutschland! So wollen wir uns denn in dieser Stunde derer erin nern, die in dieser Stadt und in diesem Lande einst für die Bewegung das erste Opfer gebracht haben, der braven Männer, die vor der Feldherrnhalle fielen, der braven SA- Männer, die von Rotfront ermordet worden sind, und der vielen Tausende, die verletzt wurden. Sie alle konnten nicht mehr erleben, was wir heute sehen. Aber indem sie es vorausahnten, sind sie einst dafür gestorben. Sie fallen für uns Blutzeugen und Bekenntniszeugen sein, verpflichtend für uns alle. So bitte ich Sie denn: Lassen wir gemeinsam unser herrliches Deutsches Reich und unser liebes deutsches Vaterland leben, auf daß es dereinst unseren Nachfahren immer das geben kann, was wir fünfzehn Jahre vermissen mußten: Freiheit, Ehre und damit das tägliche Brot. Unser deutsches Volk und unser Deutsches Reich Sieg Heil! für das, was sie ihnen gelehrt, der Einwohnerschaft für ihre Gastfreundschaft, so daß sie hier eine zweite Heimat gefunden. Sie alle würden sich immer gern der hiesigen Studienzeit erinnern und gern einmal zurückkehren, sie würden auch immer die Schule weiter empfehlen. Die Zurückbleibenden mahnte er, die Zeit zu nützen, fest zusammenzuhalten, weiter zu kämpfen für die Farben grün-weiß-rot. Ein Salamander wurde ge rieben zu Ehren des Lehrerkollegiums, der Bürgerschaft, der Aktivitas und des ^bl-Verbandes. Nachdem dann bald darauf die Chargen abgezogen waren, begann der Bast, der an Dauer den ersten Teil des Abends wesentlich übertraf. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Schulbezirksvorstandes und -Ausschusses am Mittwoch, dem 14. März, 20 Uhr, in der alten Schule. I. Mitteilungen. 2. Richtigsprechung von Jahresrechnungen. 3. Haushaltplan 1934. 4. Schulärztlicher Bericht. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Schmie-eberg. Oesfentliche Sitzung des Vorstandes und des Ausschusses des Berufsschulverbandes am Mittwoch, dem l4. März, 19 Uhr, in der alten Schule. Tagesordnung : 1. Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden. 2. Richtigsprechung von Jahresrechnnngen. 3. Haushaltplan auf 1934. 4. Schul ärztlicher Bericht. Wetter für morgen Fortdauer Les veränderlichen und milden Wetters, zeitweilig etwas Negen.