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Hohensiekt-Grnstthaler Zeitung, Nachrichten un> Neueste Nachrichten Dieses Blatt enthält die amtSche« Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt- und des Etadtvits zu H»h«nstein - Ernstthal, somi« der Behörden der umliegenden Ortschaften. Montag, den 19. Oktober 1925 ten aurgehen. Es ist notwendig, sür eine absehbar« anqetm .cd«, *««, gn»^.chci Sir. >>. a-ftlchk«onl» »«»»,1, — «,»e.»deglroknt» l« — »,n» Kut» kommun an» Pr:»»^D«rN L»et,stell> H«»«a,ietn-S,>>M»I - 0n»«rlang« rtn,el«ndl. Manullript« wcrden nicht ,urü«9^ schick» Ltalen»»n,?n »»niNimruIn-anunzftndiUltln, «l»!m>»m« Frankreich, das geglaubt hatte, sich als Garantie- «nacht für die Wahrung der östlichen Schiedsver träge betrachten zu können, mußte seinen Stand punkt preisgeben und endgültig darauf verzich ten sich als Schiedsrichter bei deutsch-polnischen Streitfällen aufzuspielen. Allerdings haben die Franzosen es durchsetzen können, daß ihre Son derverträge mit Polen und der Tschechoslowakei formell weiterbestehen, aber die praktische Aus wirkung dieser Sondervertrüge wird durch die allgemeinen rechtlichen Abmachungen derart re guliert, daß eine einseitige Unterstützung der öst lichen Mächte durch Frankreich praktisch ganz un möglich wird. Deutschland hat sich nicht auf ewig gebunden, denn cs ist ihm gelungen, in dem Paktenwurf eine Klausel aufzunehmen, die eine Kündigung der rechtlichen Abmachungen auf dem Wege der Fühlungnahme mit dem Völkerbund ermöglicht. Sollte einmal eine Zeit kommen, in der Deutsch land zu der Erkenntnis gelangt, daß die abge schlossenen Verträge mit seinen Lebensinteressen nicht in Einklang zu bringen sind, so kann es die Kündigung aussprechen und zur vertragsmäßigen Zeit von allen Verpflichtungen zurücktreten. ratung, sondern vor allem Gegenstand langandaucrn- der Aussprachen zwischen den Staatsmännern der Besetzungsmächtc und den deutschen Vertretern ge wesen sind. Denn gerade in den Tagen, als das Barometer der Hoffnungen auf einen glücklichen Ausgang der Besprechungen in Locarno schwankend geworden »ar, wo am Tage vor der Unterzeichnung eine Krise in den Verhandlungen «ingetreten war, deren Ausgang man noch nicht absehen konnte, lag uns an diesen Fragen. Sie haben den Mittelpunkt der Reden gebildet, die am Schlub der Konferenz ge halten morden find. Man kann aus den Lchluhreden der Zusammenkunft in Locarno das Auf und Ab in dieser Frage ersehen. Wenn der Vertrag von Locarno angenommen ist, so bedeutet das allerdings eine grobe praktische Erleichterung für das be setzte Gebiet. Ein Wunsch, der von allen gehegt war, der dahin ging, das Rhein landabkommen unter den Gedanken des Schiedsgerichts zu stellen, ist verwirklicht worden. Dabei ist an Stelle »inseitiger Entscheidung der grobe Gedanke der An rufung einer unparteiischen Instanz getreten. Darüber hinaus hat der französische Minister des Acubercn es wiederholt als selbstverständlich bezeich net, dab der Vertrag von Locarno sich aurwirken müsse in einer wesentlichen Aenderung und Erleich terung in dem Verhältnis zu dem besetzten Gebiet. Die Initiative hierzu wird von den besetzenden Mach« Etwas schwieriger liegen die Dinge bei dem von Deutschland angestrebten Ziel der Rück wirkungen des Eicherheitspaktes auf die be setzt«» Gebiete und auf andere hochpolitische Fra gen. Es liegen zwar bestimmte Zusicherun - gen der Gegenseite vor, an deren Ehrlichkeit zu zweifeln auf Grund der Erfahrungen bei der Räumung des Ruhrgebietes gar kein Anlaß vor liegt. Auf der Londoner Konferenz waren die Abmachungen über die Rückgängigmachung der militärischen Besetzung des Ruhrgebietes durch keinerlsi vertragliche Klauseln festgelcgt, sondern sie waren lediglich in einen« Privntbcicf des da maligen französischen Ministerpräsidenten Her riot an den damaligen Reichskanzler Dr. Marx erwähnt. Dieser Privatbrief mar die einzige Sicherheit, die seinerzeit Dr. Marx aus London mitg«nommen hat, und es entbehrt nicht eines heiteren Beigeschmackes, daß Herriot die Kopie seines Schreibens, die er seinem Gepäck aufbe wahrt hatte, auf der Rückreise verlor und den Reichskanzler Marx ersuchen mußte, ihm doch den Inhalt wieder zur Kenntnis zu bringen, Trotz dieses Zwischenfalles hat Deutschland kei nen Anlaß gehabt, sich über einen Wortbruch Herriots zu beschweren, denn der französische Staatsmann hat sein Versprechen innegehalten, was auch von deutscher Seite anerkannt sein mag. Selbstverständlich wird die deutsche Regierung jetzt erst recht mit der französischen Regierung weit«r verhandeln müssen, um alle Fragen klar zu stellen, bevor sie ihre endgültige Unterschrift monstrationen, die zurzeit in den alliierten Län dern als Krönung des erfolgreichen Abschlusses der Locarno-Konferenz, inszeniert werden, und in denen die Idee des Weltfriedens eine große Rolle spielt, wäre cs jedenfalls gefährlich, wenn durch di« politischen Auseinandersetzungen in Deutschland der Eindruck hervorgerufen würde, als müsse das Werk der Sicherung des europä ischen Friedens an dem bösen Willen Deutsch lands scheitern. Die deutschen Parteien können daher bei der Festlegung ihrer Stellungnahme nur von dem einen Grundsatz ausgehen, daß für Deutschland jetzt nur noch die Frage gestellt ist, ob die Forderungen, die man von vornherein als unerläßlich bezeichnet hatte, durchgesetzt werden konnten, oder ob man sich auf den Standpunkt stellen kann, daß Deutschland in Locarno nicht durchgedrnngen ist und daß es schwere Bedenken gegen die Formulierung der einzelnen Verträge hegen muß. Die deutsche Delegation, die nunmehr aus Lo- «arno nach Berlin zurückgekchrt ist, wird im vol len Bewußtsein ihrer Verantwortung die A n - nähme des Vertragswertes empfehlen. Soviel ist sicher, daß Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Strcsmann mit dem Sicher- heitrpakt stehen oder fallen werden, und daß sie «us einer Ablehnung des Vertragswertes durch die maßgebenden deutschen Instanzen gezwungen sein würden, dem Reichstag ihre Aemter zur Ver fügung zu stellen. Zn denjenigen Kreisen, die Gelegenheit hatten, während der Verhandlungen »on Locarno mit den Führern der deutschen Delegation in ständiger Fühlung zu bleiben, stellt man sich schon jetzt auf den Standpunkt, daß der wesentlichste Teil der deutschen Forderungen tatsächlich erfüllt worden sei. Die Gleichberechtigung Deutschlands, die von Anfang an als der oberste Grundsatz des deut schen Verhandlungsprogramms bezeichnet wor den war, ist nunmehr zur Tatsache geworden. Deutschland soll nicht nur gleichberechtigtes Mit glied des Völkerbundes werden, sondern es soll in Zukunft auch einen der wesentlichsten Faktoren für die Sicherung des europäischen Friedens und für die Ucberwachung der neugcschaffenen Rechts verhältnisse darstellen. Der Westpakt beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Deutsch land hat ein Anrecht darauf, gegen einen kriege rischen Ueberfall seiner Feinde geschützt zu wer den und kann unter Berufung auf die Bestim mung des Westpaktes die militärische Hilfe der Garantiemächte anrusen. Die Aera der Willkür- lichen Sanktionei» und des widerrechtlichen Ein- > Marsches fremderTruppen in deutsches Gebiet wird < Druck und Verlag v»n Dr. Alban Frisch. Wer»»tW»rtlich für die EchrHtleitung Dr. Erich Frisch, für di« Anzeigen Otto Koch. B«u«»»rel» »««»Män nlich M 7^» «inickiNtzlich f IO« dadurch beendet, daß nunmehr eine Rechtsinstanz geschaffen ist, die über all« politischen und juri stischen Streitfälle zu entscheiden hat, und die den Grundsatz der sogenannten Sanktionen nur iin Nahmen der geschlossenen Verträge und der Bestimmungen des Völkerbundes kennt. Was den Artikel 16 betrifft, so liegt tat sächlich eine schriftliche Erklärung der alliierte« Vertreter vor, in der sie die Verpflichtung ein gehen, sich iin Völkerbund für die von Deutsch land geforderte Berücksichtigung der besonderen Lage Deutschlands einzusetzen. Die östlichen Schiedsverträge, die vielleicht den schwierigsten Punkt des Konferenz programmes darstellten, sind insofern zu Gunsten Deutschlands geregelt, als die von Polen ver langte territoriale Grenzgarantie in Wegfall gekommen ist. Deutschland hat es nicht mehr nötig, die gegenwärtig unhaltbare Grenzregulierung im Osten als bindendes Recht anzuerkennen, sondern cs wird sogar in di« Lage versetzt, auf friedlichen Rechtswege die Revi sion seiner Ostgrenzen zu fordern. Berlin, 19. Oktober Die politische Oeffentlichkeit erwartet mit Spannung die für morgen Dienstag angekündigte Veröffentlichung der aus der Konferenz von Locarno paraphierten Verträge und Abmachungen, deren Annahme die Gestal tung der politischen Verhältnisse in Europa au Jahrzehnte hinaus entscheidend beeinflussen würde. Schon jetzt wird in Deutschland die Frage aufgeworfen, ob Neichsregierung und Reichstag ihre endgültige Zustimmung zu diesen Abmachungen erteilen dürften, oder ob es notwendig sein wird, das Werk von Locarno als u n b e f r i e d »g e n d e L ö s u n g der Sicher heitsfragen fallen zu lassen. Deutschland hat mehrere Wochen Zeit, die Ergebnisse der Konfe renz zu überprüfen, ehe es seine rechlsbindende Unterschrift unter die Verträge setzt. Nach Auf fassung der führenden Staatsmänner wird es notwendig sein, eine Einheilsfrontaller deutschenParteien herzustellen und jedes parteipolitische Moment auszuschalten, um in die ser Schicksalsfrage zu einem klaren von keiner Gener«lanzelger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RÜSdorf, Langenbsrg, Meinsdorf, Falk«, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschn«ppel, St. Egidien, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und RnLdorf, «u «»lUur'«». uw. Mr» »« «E»r-t»g M »ich««, Im S-U» hi»« vew°« — „ «irr I-nU» irgrud welch«» etirun« de» B einer ei »« Hl««»«, du Aeww,«» vde der hi«I5rderunglel»»<<»tim-ti- — dB der v» »«eher «tum NmwwH au, Lieleron» »der NaBdr«r>m- ter -ettunß «der »ck Siilch:,h.«»z de» vMvAihdet»««. unter den Sicherheilspakt setzt. Da noch geraume Zeit vergehen wird, bis die l«tzte Entscheidung fällt, kann noch manches g«sch«hrn, um die Ver handlungserfolge von Locarno zu verbessern und die Uebrrnabme d«r neuen rechtsbindenden Ab machungen erträglich zu gestalten. Dies erkennt man auch in denjenigen Krisen an, die gefürchtet hatten, daß sich Deutschland in Locarno vorzeitig binden könnte. Diese Gefahr ist nicht eingetreten, denn es ist im vollen Umfang gelungen, die letzte Entscheidung so lange hinauszuichieben, bis das ganze deutsche Volk durch seine berufenen Vertretungen das letzte Votum abgeben kann. Kommt der Vertrag zustande, dann bricht für Deutschland zweifellos eine neue Aera an, in der die Frage des Wiederaufbaues und der Rückkehr der Reiches zur Stellung einer gleichberechtigten Großmacht auf dein Wege einer gesunden Entwicklung gelöst werden kann. tag nachmittag wieder in Berlin eingetroffen. -- - Da sowohl die ZeiHwie der Bahnhof sorglich ge- Ze> die Ruhe zu wahr«., um abzuwarten, """ völlig unbemerkt. I möglich. Ich habe in meiner Schluka Um 1,20 l.hr fuhr der Eondrrzug aus Locarno I ausgeführt, das; die tief« Bedeutung der Ab:,: .n- in die Halle des Anhalter Bahnhofes ein. gen von Locarno darin liegt, dafi sie nicht das Ende, Sie NW1 Ser seMe» MMm in SM Die deutfch«Delegationistam Sonn- Zum Empfang waren erschienen Reichsminister sondern der Anfang einer neuen Entwick- - Vrauns, dieBotschaft« r Großbritanniens, >» ng sein mögen und sein müssen. Frankreichs und Italiens, der belgische Ge- bj." überzeugt, dah dies auch der Wille der sandte, der tschechoslowakisch- Geschäftsträger, der St"t-m°nner .st d.e m.t uns verhandelt haben. Ich L,.., erwarte d.esen Anfang einer neuen Entwicklung vor Vittore »r Nuntiatur und andere Mitglieder des agcii Dingen für dar besetzte Gebiet in mehr als diplomatischen Korps, ferner Vertreter der einer Hinsicht. Wenn die Vertreter des besetzten Ee- Reichvkanzlei und des Auswärtigen Amtes, bietes nm Dienstag in Berlin «intreffen, hoffe ich, Staatssekretär Dr. Weißmann und Frau Strese- ihnen darüber Näheres sagen zu können. mann mit ihren Köhnen. Auf die Frag« über die Räumung dir Köl- Der englische Botschafter richtete »erZone erwiderte der Minister, diese Frage stehe folgend« Vegrüßungsworte an den "'Hl Zusammenhang mit den in Locarno geführ- N c i ch s a u ß e n m i n i st e r: Ich bin ausdrück- ten Verhandlungen. lich von Herrn Chamberlain beauftragt, Sie zum . . «... o e r e r n«n A y e 11II a n o z o n « zu haben und Erfolg der Konferenz von Locarno zu beglück- es deshalb abgelehnt, sie zu irgend eine» wünsche n und zum Ausdruck zu dringen, daß Art Tauschobjekt zu machen. Herr Chamberlain immer mit Freude an di« erst- Aber ich glaube, Ihnen die Versicherung geben malige Zusammenkunft in Locarno und an den zu kömicu, dab in bezug auf di« von Deutschland voi- Geist der Aufrichtigkeit und Offenheit zu- zunehmenden Sntmaffnungsmatznahmen «ine An rückdenken wird, den die deutsche Delegation den Näherung übe» das van Deutschland gegenwärtig zur Verhandlungen ausgeprägt hab«. Der deutschen Ausführung zu Bringende erreicht ist und di« Fest- Negierung wird immer di« Ehr- bleiben, die ^""g-ines bestimmten nahen Termin, für Initiative «griffen zu haben, welche zum Räumung n.rdlich.n Rheinland- Vertrag von Locarno geführt hat. Lord d'Aber- ü» warten lassen wird, noon fügte hinzu, daß Herr Chamberlain über- Berichterstattung über Locarno zeugt sei, d iß di. in Locarno paraphierten Ab- der Meldung über die gestrige Bericht- machungen den Wendepunkt der -uro-! , Reichskanzlers beim Reichs pa, sch en ^schichte bilden werden. Er ' , die Ergebnisse der Konferenz gebe der Znvers.ch Ausdruck, daß di- person- > „Mou.ag" lSonderausgab« des „B. lichen lreund chaftlichen Beziehungen d,e wi- - dabei lediglich um ein« kurz- schen der britischen und der deutschen Dolegauon , o n gehandelt hat, di« der Kanzler eniitanüen s.nd, sichere Zeichen neuer Bez.ehnn- gegeben habe. Am heuti- gen Machen den beiden Nationen se„n . > wird Luther dem Reichsprüsi- Der Reichskanzler und der Außenminister spra- » m ' chcn ihren Dank für die freundlichen Worte der halten. Begrüßung aus und baten, diesen Dank auch " Cbamberlain xu übermitteln Blatt zufolge, der Rmchskanzler vor den Vertr,- Herrn Cyamverlam zu übermitteln. tern der Presse über Locarno zu spr.chen. Vom Kü.«« -er. heutigen Kabinettsrat meldet der „Montag". llM M WHEWM daß es in dieser Sitzung zu irgendw«lchen Be- in schlüssen nicht kommen werde, da di« vorg«sehe- I» n«n ausführlichen Referate des Reichskanzlers Kurz vor seiner Abreise von Locarno gab Reichs- und des Außenministers das Kabinett hinre»« Minister der Aeubcren Dr. Stresemann dem chcndMeschäftigen würden. Reichstagspräfiden» Locarner Berichterstatter der „Kölnischen Zeitung" L ö b e hat nach Vekanntwerden des Abschlusses ölg«nde Erklärung über die Rheinland - h«r Konferenz von Locarno mitgeteilt, daß er iit rage ab: d,ii letzten Tagen des Oktober Amerika verlasfenk Unter den Fragen di« in Locarno behandelt wor- ^ j„ «rsten Nooembertagen in Berlin eins den sinch hat für di« deutsch« Abordnung tr«ffen werde. Dann würde auch die Frage dcI °mb«sun, d.- gewesen, und aus den amtlichen Berichten mag über uach den jetzigen Bestimmungen am 15, diese Frage um so weniger zu «rsthen sein, als fi« November rvieder zus«mmentret»n soll, akut nicht der Gegenstand de» allgemeinen Konfcrenzb«-1 «erden. De» Brei? Oer «inivnINnen An»rtziev-etl« bckrtigl tü, All,. «er Litklam»«»« <5 <Kii!>ia«»ni«e. i.tir »en ÄachwKtz werden l» Geioplrnnlg« heikchnct. parteipclitischen Leidenschaft getriiMz» End- urteil zu gelangen. Angesichts der geschickten De