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Vesper in der Kreurltiroke. Dresden, Sonnabend, den 13. Deceniber 1002, nacbrn. 2 Dbr. 1. Jos. Rheinberger: ?n8toral6 für Orgel (op. 156 Nr. 8, 6-cknr), gespielt von Herrn M. Birn. 2. C G. Neiftiger (7 1859): Fünfstimmiger Weihnachtschor. Es ist ein' Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart; wie uns die Alten sungen, aus Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt, ist Maria, die reine, die uns das Blümlein bracht. Aus Gottes ew'gem Rath hat sie ein Kindlein g'boren und ist blieben eins reine Magd. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem Hellen Scheine vertreibt's die Finsterniß, wahr' Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allen Leiden, rettet von Sünd' und Tod. 3. Oskar Wermann: Weihnachtslied mit obligater Violine (op. IOO Nr. 4), vorgetragen von der Kirchensängerin Frau Bertha Schlegel und dem Kgl. Kammermusikus Herrn Carl Schlegel. Ehre sei Gott in der Höhe! So klang es einst in heil'ger Nacht. Ehre sei Gott in der Höhe! scholl es heut' hinaus mit Macht! Lasse leuchten uns dein Licht, Herr und Gott verlaß uns nicht! Glaubens weihnacht soll es werden allen Menschen hier auf Erden! Frieden ziehe durch die Lande, ziehe in die Herzen ein, schlinge feste neue Bande, Friede soll's auf Erden sein! Auf des Glaubens , festem Grund werd' des Vaters Botschaft kund: Friedensweihnacht soll es werden re. Heil'ge Nacht, komm zu uns allen, seht, die Kerzen strahlen hell! „Allen Menschen Wohlgefallen!" werd' auch uns zum Segensquell! Glaube, Liebe, Himmelsglück in die Herzen kehr' zurück:- Hoffens- weihnacht soll es werden rc. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 27, 4. Ach, mache du mich Armen zu dieser heil'gen Zeit aus Güte und Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit. Zeuch in mein Herz hinein vom Stall und von der Krippen; so werden Herz und Lippen dir allzeit dankbar sein. ' Barles« n g. 5. Carl Goldmark: ^ir aus dem Violin-Concert, gespielt von Herrn Carl Schlegel. 6. Ed. Lassen: Terzett für 3 Frauenstimmen, Violine und Orgel. Gesangs soli: Fräulein Doris Walde, E. Wermann und Frau B. Schlegel; Solo-Violine: Herr Carl Schlegel. O Bethlehem, du kleine, was färbt um Mitternacht dein altergrau Gesteine für wundervolle Pracht? Die Hirten draußen auf dem Feld, sie seh'n vom güld'nen Glanze die Gegend rings erhellt. Die Schäflein ruh'n umschimmert von silberklarem Schein, und jedes Gräslein flimmert wie grüner Edelstein. Und mitten in dem schönsten Licht, da steht ein hoher Engel mit holdem Angesicht. Der spricht mit mildem Munde: Was fürchtet ihr euch so? Ich bring' euch frohe Kunde, der alle Welt wird froh; denn heut ist in der Davidsstadt der Heiland euch geboren, wie Gott verheißen hat. Geht hin und seht es liegen, das Kindlein hold und zart, gebettet statt der Wiegen in einer Krippe hart, gewickelt von der Mutter Hand in arme dünne Windeln, statt purpurnem Gewand. Und aller Himmel Heere erschienen plötzlich da und sangen ihm zur Ehre ein selig Gloria: „Gelobt sei Gott in Himmels Höh'n! Und Friede sei auf Erden, den Menschen Wohlergeh'n!" So tönt wie lauter Flöten, gemischt mit Harfenklnng, der himmlischen Propheten entzückender Gesang. Und leis verklingt's im Himmelsraum und nur die Sterne funkeln. Den Hirten dünkt's ein Traum! 7. Oskar Wermann: Dreistimmiger Weihnachtschor (Sopran, Alt und Tenor) mit Begleitung der Orgel (op. 108). Ein Kindlein zart, göttlicher Art, der Jungfrau Sohn ist uns geboren heute: Wahr'r Mensch und Gott, hilft uns aus aller Noth, deß haben wir Trost, wir armseligen Leute. Wär' dies Kindlein uns allgemein zu Trost und Gut nicht heut' ein Mensch geboren, so wären wir todt, in Sünde blutrotst, müßten ewig, ohn' Ende sein verloren. Aber dies Heil kommt uns zu Theil, drum sollen wir fröhlich und von Herzen singen: Halleluja! Christ, unser Trost, macht uns vor Freude springen.