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Mbemuer Anzeiger ^eiillun inr Dnründ, Äkiieksdüks, Witzblattes l,k>0 Mk. s ' / Inserate kosten die SpaUenzell« over deren Raum 10 Ps., für auswäriige Inserenten ib Ps., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeimngen. Klein- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 137. Dienstag, den 21. November 1905 18. Jahrgang. kmdern scheuten die Pferde und gingen, das Knorrn ^i"oe unv va» ,-ch,j„u„g beruht, Ivie wir heute wissen, daraus, das; die Gefchtrr umwerfend, durch. Hierbei trug der genannten Pflanzen die Fähigkeit haben, den Stickstoff Führer des Geschirrs eine klaffende Kopfwunde der Lust anzaziehen und mit diesem den Boden anzu- Des Bußtags wegen er- Trauerkunde: Freitag abend ist das Torpedo-sHej,,4 dj- näcktte Nittttitter boot „8. 126" bei Bülk durch einen Zusam- nuryge ^tUMMkr am Donnerstag nachmittag vermißt; mehrere Personen sind verwundet. Grund zu Deuben, ein ortsstatutarischer Be schluß der Verwaltung dieses Werkes, den Be triebsdirektor betr. — Die 4. Strafkammer des Kgl. Land gerichts Dresden verhandelte am Mittwoch gegen bas Dienstmädchen Anna Martha Selma Küch ler aus Dresden-Naußlitz, den Privatus, früheren Bäckermeister Otto Clemens Junghans und dessen Ehefrau Anna Martha Junghans, beide in Vorstadt Löbtau wohnhaft, wegen Urkundenfälschung und Verleitung zum Meineide. Am 22. Mai dieses Jahres hatte sich Jung hans vor dem Dresdner Kgl. Schwurgerichte wegen Zeugenmeineides zu verantworten. Ec soll diesen in einem Alimentationsprozeffe, den sein damaliges Dienstmädchen, die Mitange- springen eines großen Bierfasses die Beine zerschlagen. Das neue Faß, das etwa 400 Mark wert war, zersprang unter der Wirkung der beim Pichen entstandenen Gase, die explo dierend die Stücke weit umherschleuderten. — Der Schmiedemeister Jendretzkh von Sayda (Eczg.) wurde verhaftet; er hat nach den vorläufigen Feststellungen etwa 12 Wech sel gefälscht, unter denen sich einer in Höhe von 2000 Mk. befindet. Der Mann führte ein flottes Leben. Sein Maschinenlager usw. hatte er zu Geld gemacht und wollte ins Aus land flüchten, doch vereitelte die Polizei den Plan. — In Buchholz wurde der in Konkurs geratene Besitzer des Hotels .Deutscher Kaiser' A.Hannabach wegen betrügerischen Bankerottes verhaftet. — Den Steinmetz Streit zu Joscphstal beschenkte seine Gattin mit Drillingen. — In ernste Lebensgefahr wurden in Crostwitz die Insassen eines wendischen Hochzeitgeschirrs, zwei wendische Hochzeitsjung frauen und der Kutscher versetzt, als sie von der kirchlichen Trauung nach Hause fuhren. Infolge des lärmenden Gebarens von Schul- Kommandant des Torpedobootes war Ober leutnant Kayser. Das Boot sank infolge von Kesselexplosion, welche durch einen Zusammen stoß mit „Undine" yervorgerufen wurde. Eine Anzahl Leichen ist bereits geborgen. Christiani«. Der Präsident des Stor- thing teilt ein Telegramm des Prinzen Karl von Dänemark mit, wonach er die auf ihn gefallene Wahl als König von Norwegen an nimmt. Ec werde den Namen Haakon VII annehmen. Jahren in der Elbmündung, wo der Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg seinen Tod fand, infolge Zusammenstoßes ein Torpedoboot gesunken, und leider hat dessen Besatzung, 1 Offizier und 32 Mann, in den Wellen ein nasses Grab gefunden. Aus Kiel kommt die bei der Anstalt ein geneigtes Ohr gesunden. Zum Schlüsse beantragte der Redner die Ueber- weisung der Vorlage an die R^chenschafts- deputalion, was das Haus einstimmig beschloß. Damit Ende der Sitzung. Nächste Sitzung heute Montag. — In einem Weinrestaurant in DreSden- Altstadt verschied ein Rentier, infolge eines Herzschlages. — Am Donnerstage versuchte in Plauen- Dresden eine hochgradig nervenkranke Arbei- tersehescau sich durch Erhängen zu töten. Vo n Besitzer des Hauses noch rechtzeitig aus der Schlinge befreit, erholte sich die Bedauerns werte alsbald so weit, daß sie in das Siechen- haus überführt werden konnte. Freiberg. In der Brauerei zu Neu hausen wurden dem Böttcher durch das Zer- Aus Nab unü fern. Rabenau, den 20. November. — Das Geld wird immer teurer. Die ^'ichsbank hat ihren Diskont auf 5'/» und Lombard-Zinsfuß für Darlehen gegen Ver- ^ndung von Effekten und Waren auf 6 i/z Prozent erhöht. Das ist ein ganz ungewöhn- hoher Stand und die dritte Erhöhung im ^uife zweier Monate. Bei der Neichsbank leibst wird die Diskonterhöhung nicht etwa "ls gegen die Börsenspekulation gerichtet be zeichnet, sondern lediglich auf die wirtschaft- iichen Verhältnisse Deutschlands zurückgeftthrt, die bei der großen Ausdehnung des Verkehrs E einem außerordentlich starken Geldbedarf derbnnden sind. Die weitere Entwickelung des Geldmarktes läßt sich genau noch nicht über leben und deshalb kann man auch noch nicht logen, ob in diesem Jahre, etwa Milte De- ieinber, eine abermalige Erhöhung stattfinden mriß. — In die Verbandssparkasse Ha'insberg wurden im Oktober 23100 Mk. eingezahlt; es wurden 171 Mk. 20 Pfg. wieder abgehoben. — Als Schutzmann für Pirna wurde Stadtrat Fedor Hermann Helbig aus ^roßölsa gewählt. klagte Küchler, gegen den Fleischergesellen Henker in Kesselsdorf angestrengt habe, geleistet haben. Junghaus wurde frcigesproche». Die in jener Schwurgerichtsverhandlung als Zeugin vernommene Küchler hatte auf Veranlassung des Angeklagten Junghans, und zwar zu dessen Gunsten, falsch ausgesagt. Außerdem haben Junghans und die Küchler es unter nommen, die Dienstmagd Müller zum Zeugen meineid zu verleiten. Die verehelichte Junghans soll hierbei auch mitgewirkt haben. Außerdem machte die Küchler noch von einem Briefe, den sie unbefugt mit dem Namen Müller unter schrieben halte, zum Zwecke der Täuschung Gebrauch. Während der Beweisaufnahme war die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Die verehe lichte Junghans wurde kostenlos frcigesprochen, dahingegen die Küchler zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, Junghans zu I Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. menstoß mit dem kleinen Kreuzer „Undine" gesunken. 1 Offizier und 32 Mann werden Kirchennachrichten von Rabenau. Mittwoch, den 22. November Vorm, halb 9 Uhr Beichte u. Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Predigttext: Matth. 12, 41 — 42. Nachm. S Uhr Beichte u. Feier des heil. Abendmahls. — Beichtanmeldung von halb 5 Ubr an in der Sakristei. Kirchennachrichten von Somsdorf. Am Bußtag, Mittwoch, den 22. November, früh »/, 9 Uhr Beichte u. Komm. 9 Uhr Gottes dienst mit Predigt über Matth. 12, 41. 5 Uhr Abendkommunion. Anmeldung zu beiden Kom munionen möglichst Tags zuvor in der Pfarr wohnung. Dresden. Die hiesige Arbeiterzeitung be richtet, daß wegen der am Sonnabend abend stattgesundenenWahlrechtSprotestvcrsammlungen das Militär in den Kasernen konsigniert wor den sei- Sämtliche Wachmannschaften erhielten 40 scharfe Patronen. — 17. Nov. Die 2. Kammer wählte heute zunächst auf Antrag des Äbg. Hähnel durch Zuruf Vizepräsident Opitz, Abgg. Horst und Ahnert zu Mitgliedern und die Abgg. Neutsch, Klötzer und Neidhardt zu stellvertretenden Mit gliedern des ständigen Ausschusses für das Plenum der Brandversicherungskammer. Bei der sodann erfolgten allgemeinen Vorberatung über den Bericht über die Verwaltung der Landesbrandversicherungsanstalt in den Jahren 1903/04 sprach Abg. Greulich-Gröba den Wunsch aus, die Landesbrandversicherungs- anstalt möchte mehr Freiheit bei Verwendung der Enlschädigungsbeiträge zulassen, und zwar derart, daß das Geld auch zur Ausbesserung schadhafter Gebäude verwendet werden kann. Weiter wünschte er eine Erhöhung der Bei hilfen zu Um- und Neubauten der versicherten Objekte und forderte, daß in Bezug auf Brand- versicherungsinspektoratsgcschäfle darauf Rück sicht genommen werden möchte, daß bei Beur laubungen von Brandversicherungsinspektoren keine Verzögerungen eintreten. Abg. Horst teilte dem Vorredner mit, daß bereits jetzt reichliche Beihilfen zum Abbruch bezw. der Ausbesserung schadhafter Gebäude gewährt werden. Die Hälfte aller Gesuchsteller habe davon, während die beiden Druschkas unverletzt blieben. Das Unglück ist der Unsitte zuzu- schreiben, wonach die Kinder Hochzeitsgesell schaften aufhalten, um sie zum Geschenkwerfen zu veranlassen. — Der Milchaufkäufer Gustav Merkel aus Plauen, welcher am Dienstag abend auf dem Wege zur Haltestelle Hundsgrün unweit der Airaunmühle in die Eister stürzte und ertrank, ist am Donnerstag an einem Balken des Walkmühlenwerkes bei Oelsnitz i. V. hängend aufgefunden worden. Auerbach. In der Nähe des Bahnwärter häuschens Brandkat.-Nr. 390 8 der Linie Zwickau-Osisnitz, etwa 50 Meter oberhalb des von der Kaiferstraße nach dem Pendelstein führenden Weges ist der verstümmelte Leichnam des in den 50er Jahren stehenden Haus- und Stickmaschinenbesitzers Louis Hahn von hier aufgefunden worden. Der Kopf war vollständig vom Rumpfe getrennt. Plauen i. V. Eine fast unglaubliche Welle führte zu einem Nachspiel vor dem hiesigen Schöffengerichte. Ein Zeichner wettete mit einem Gastwirt, daß er gegen 20 Mark Einsatz einen Spucknapf auslrinken (!!) werde und führte die Wette auch aus. Da sich über die Zahlung des Wettbetcages dann zwischen dem Zeichner und dem Wirte Streit entstand, kam das widerliche Vorkommnis vor Gericht. — In Plauen i. V. wurde der 20 Jahre alte ledige Sticker Keck, der seine Geliebte zu ermorden versuchte, wegen versuchten Totschlags zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. — Unter de» Arbeitern der „Phänomen"- Fahrradwerke von Gustav Heller in Zittau ist ein Streik ausgebrochen. Sämtliche 465 Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Die Ursachen des Ausstandes bilden von dem Firmeninhaber nicht bewilligte Forderungen der Arbeiter betreffs Verbesserung verschiedener Betriebseinrichtungen; namentlich fordern die Arbeiter die Einrichtung einer genügenden Ventilation. — Ein deutsches Torpedoboot ge sunken. Ein schweres Unglück hat unsere Marine betroffen; wieder ist, wie vor vier reichern. — Man mußte aber bald erkennen, daß diese Art Bodeiwerbeffernng nicht beliebig fortgesetzt werden konnte, daß vielmehr der Boden „müee" wurde, und man erkannte, daß noch andere Nährstoffe den Pflanzen zum üppigen Gedeihen nötig sind. Schon früher hatte man den Nutzen der Kalkdüngung für manche Böden erkannt, war aber bald wieder davon abgekommen, da durch einseitige Kalkung in kurzer Zeit mehr Schaden angerichtet als Nutzen geschaffen wurde. Zunächst machte sich dann das Bedürfnis nach Phosphorsäure geltend, da fast alle Böden daran sehr am, sind, und a uch der Stallmist nur wenig von der den; Boden entnommenen Phosphorsäure dem Acker wieder zurnckgibt; die Haupt menge der Phosphorsäure verläßt mit dem Verkaufe von Körnern und Vieh die Wirtschaft auf Nimmer wiedersehen. Später erkannte man in den Kreisen der praktischen Landwirte auch die Wichtigkeit der Kali düngung auf manchen Böden, insbesondere denSand- und Moorböden. Die nötige Phosphorsäure wurde den Aeckem zuerst in Form von Superphosphat und Knochenmehl gegeben, beide Dünger wurden aber immer mehr durch das billige und nachhaltiger wirkende Thomasmehl über flügelt. Gegenwärtig kostet z. B. 1 kg Phosphorsäure im Superphosphat 33—40 Pfg. Nur auf schweren Böden wollte es anfangs mit dem Thomasmehl nicht recht gehen, bis man schließlich dahinter kam, daß davon kräftigere Gaben angewandt werden müssen, als bis dahin üblich gewesen war, um die ganze Ackerkrume mit Phosphorsäure einzureichern; wo dies geschah blieben dann auch die Erfolge nicht aus. Durch die Praxis wurden die großen Vorteile einer kräftigen An fangs- und Vorratsdüngung mit Thomasmehl, 8 — 10 är pro im (4—S Ztr. pro Morgen), erkannt, zugleich aber auch, daß dies nur solange fortgesetzt werden braucht, als die Erntesteigerung diesem Auf wande entspricht. Wenn dann die erzielbaren Höchster träge erreicht sind, so ist von da ab schwächere Mrliche Ersatzdüngung ausreichend. Durch eine ungedüngte Saatbreite läßt sich dies leicht kontrollieren. Die Vor- ratsdüng ung empfiehlt sich aber mir für Phosphorsäure und zwar für die Thomasmehlphosphorsäure, weil Superphosphat im Boden zurückgeht uud starke Boden- löjungen von Kali und anderen Salzen das Wachstum schädigen. — Aus einem Vortrag, den Postassistent Prescher-Deuben über seine persönlichen Erlebnisse im Burenkiicge gehalten hat, ist von "rsonderem Interesse, daß er von der Gast- ^Omdschast der Buren nichts Lobenswertes sichte» konnte. Im Gegenteil, die Aufnahme, die er bei denselben fand, war wenig zuvor- MMend. Es wurde den Deutschen genau dasselbe Mißtrauen entgegengebrachk wie jedem äderen Ausländer. Auch die Verpflegung war '">e schlechte, Löhnung gab es auch nicht, Ordern nur mangelhafte Beköstigung. — Am Freitag fand in der Bürgerschule Tharandt feierlicher Aktus statt, dem die lttren Schulvorstände, das Lehrerkollegium u. 's Schüler und Schülerinnen der ersten Klassen chvohntcn: Herr Oberlehrer Mäcke schied nach jähriger, reichgcsegncter Lehrtätigkeit aus j"» Amte- — Hierauf wurde Herr Lehrer Buchhold eingewiesen. — Bei der Stadtverordnetenwahl in Dip- Kiswalde, an welcher sich 72 Prozent der Kgerschafl beteiligten, siegten 5 Vertreter der ^dmmgsparteicn, die von der svzialdemokca- ,Hen Partei aufgestellten Kandidaten unter teil. . — Auf Segen-Gottcsschacht verunglückte Bergarbeiter W. Kühn aus Bannewitz Hereinbrechen von Kohlen. — Seit Mitte August ist von Dohlen ein Hr. Mädchen namens Frida Martha Wittig Schwunde». Der Vater des Kindes, der bis- annahm, das Kind sei durch die Gemeinde ^hlen in einer Anstalt untergebracht worden, jedoch nicht der Fall ist, bittet alle, die den Aufenthalt des Kindes wissen, um 'Teilung. In Oberwiesental liegt 1—1,50 Meter Zagdwelleu große Auswahl in Halbwolle und Reinwolle zu »pottdilligvn Preisen im Ausverkauf, vsean ttk^mann, kabvnau. — Bodenanreicherung. Diesen Ausdruck hört man in neuerer Zeit häufig im Zusammenhang mit der Thomasmehldüngung. Schon vor 100 Jahren be zeichnete man Erbsen, Wicken, Klee und Lupinen als bodenbereichernde Pflanzen, weil man sah, daß die nach diesen folgende Früchte besser gediehen als nach an deren Pflanzen. Diese damals noch unerklärliche Er- Schnee. Horuerschlitttu- und Schnee- j?Mort steht auf dem Fichtelberge wieder Blüte. liu?- In der am Freitag abgehaltenen Be- s?«ausschuß-Sitzung der Kgl. Amtshauptmann- M Dresden-A. wurden u. a. genehmigt: z Lrtsstatut über Errichtung einer Freibank .Mohorn, ein Gesuch des Inspektors der Mksanstalten Haschke um Anrechnung seiner und Gendarmene-Dienstjahre bei Fest ung seiner Pensionsdicnstzeit, Aufnahme ii,? weiteren Darlehens von 50 000 Mark eines Siechenhauses in Saalhausen jhs-Höhung der Verpflegsätze in den Be- tten. Haushaltplan für die Bezirks- Saalhausen für 1906, die aufgestellte ^>ebk Sachverständigen bei Feststellung der tz.17"chen-Entschädigungen «„h Sachver- '^'gen für die Bezirlsschätzungs-Ausschüsse Mi. ia ' Octsgesetz über die Austellungsver- der Beamten uud Arbeiter des Ge- weverbandes Elektrizitätswerk für den Pl.