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M.S08. Kreitag, de« 8?September DrsSeüleL (»at-ttWE>» RlNeS» lMiiitt,lich «»«» 7 »Mk den f»!«««» La,. ,»»»trtcht«»»er >»»««,» 8»s«rtt»u>tetrag Nr e» Ummi»v«r»rttt.«»alej«Ilei,^ der Amtshauptmannschastw Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der >„ y Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. WlltzemrKAMDen. -»uwtnvunonNadm«. ' > däch O.-L. «erord»u»gStl«tt der AreiSH<m-tm«mfchaft Bautze« zugleich als KaufistorialbehSrde der Oderlausitz. ' 1884. «II« »IT 1«lw delanntrn «n» «onrrndurrau« nehme», odn« Beetterhühuna, Inleraie sitr die .voutzener Nawrichlen' rnt- »e«en; dedgl.dleHerren Temper In «auhen iLauenard -, In Lübau, Lipptllch In Schirgis walde, B. Hilden, in »Lechen, berg, Düring In üderSbach, Buhr In UdnigShaln bei Ourih. vt. Rcubuer in Lder-Lmmer». darf, ll. v. Lindenau inPulSnitz u. B. lt, Wiedemann in Reichen- Orga« -er Handels, und Gewerdekammer zu Zittau. Bautzen, am 1. September 1884. In der Nacht »am 16. »um 17. vorigen Monat- ist an- dem Maschinenhause der Papierfabrik zu Doberschau eia meitzer sogenannt« Naifil» von frantvftschem feinem Bewebe, 7'/>, Meter lang, 3'/,, Meter breit, in »eiche» an b« »inen Seite die Buchstaben kVAV L 0 und die No. 214, 217 roch eingewirkt find, gestohlen worden. vebuft Srnrittelung de» ThüterS und Wiedererlangung de» Gestohlenen wird Solches bekannt gemacht. Königliche Staatsanwaltschaft. vr. Siedler. Hßr. Bon dem unter»eichneten UmtLgenchte soll de« 18. November 1884 da» dem FuhrwerkSbefitz« Peter Wacker in Bautzen gugehSrige Feld- und EteinbruchSgrundstück Nr. 520 b de» Flurbuch» »ub 8 und Folium 422 de» Grund- und HypolhekenbucheS für die Flure« der Stadt Bautzen, welche» Grundstück am 25. August 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1400 Mark gewtrdert worden ist, nothwendig« Weise versteigert werden, wa» unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichtSstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bautzen, am 2.September 1884. Königliches Amtsgericht. »rübl. . Bon dem unterzeichneten Amtsgerichte soll de« 6. Deeember 1884 da» dem Architekten Albert Otto zu Cuba bei Gera zugehbrige Feld- und Steinbruchsgrundstück Nr. 42t> de» Flurbuch» und Nr. 21 de» Grund- und Hvpothekenbuche» sür Auritz, welche» Grundstück am 22. August 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten aus 6800 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise ver steigert werden, wa» unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle au-hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. ^Bautzen, am 2.September 1884. Königliches Amtsgericht. „ Brühl. Auetions-Bekanntmachung. /)urch Unterzeichneten sollen Mittwoch, dm 1«. September 1884, vormittags 10 Uhr, in Erublchütz einige daselbst in ortSgerichtliche Verwahrung gegebene Federbetten gegen sofortige Bezahlung versteiget werden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Bautzen, am 3. September 1884. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Hänsch. Telegraphische Korrespondenz. Wien, 3. September. Die Königin von Serbien begiebt sich unter Abänderung der bisherigen ReisediSpofitionen übermorgen mit dem Kronprinzen zu einem mehrwöchentlichrn Kurgebrauch nach Gleichenberg. Der König, welcher die Königin dorthin begleitet, wird am 6. d. hierher zurückkehren, um an den großen Manöver» teilzunehmen. Bern, 2. August. Die Diöcesankonferenz hat sich auf die Vorschläge des Bundesrats (Errichtung eine» apostolischen Vikariats im Kanton Tessin und Neugründung eines BiStumS in Basel) geeinigt. Zu Ehren der Konferenz- Delegierten hatte der BundeSrat heute ein Diner veranstaltet. Rom, 3. September. Der Marineminister Brin und der Ackerbauminister Grimaldi sind nach Neapel abgereist. Pari-, 2. September. (B. T) Präsident >Gr§vy lehnte den Ämpfang der radikalen Deputation, die ihm eine Petition wegen Einberufung der Kammer in Mont souS Vaudrey überreichen wollte, ab. Auf das bezügliche Schreiben wird al- Antwort nur eine Empfangsbescheinigung erfolgen. Nach der „Rrpublique franyaise" soll die von Deutsch land und Österreich einzuberusende Konferenz lediglich über Maßnahmen bez. der Sanitätspolizei des Suezkanals und die Indemnität für die Opfer des Bombardements von Alexandrien beraten. Pari«, 3. September, abends. Das Journal „Paris" stellt in Abrede, daß General Millot Verstärkungen ver langt habe. — Dem „TempS" zufolge würde über die gegenwärtigen Bewegungen des Admiral Courbet Still schweigen beobachtet, doch sei es wahrscheinlich, daß sich der Admiral nach einem gewissen Punkte begeben, wo er mit zwei Paketbooten und einem TranSportdampfer zusammen- treffen werde, welche aus Tonking Truppen brächten, die bestimmt seien, bei einer neuen Operation mit der Flotte zusammen zu wirken. London, 3. September. Die „Times" meldet au» Font scheu von gestern, in der Stadt und in der Kolonie herrsche jetzt Ruhe, der Vicekonsul sei nach der Stadt zurück- gekehrt, auch die Rückkehr des Konsuls werde bald erwartet. Die Pagode stehe unter dem Schutze chinesischer Truppen, die Chinesen seien mit der Wiederherstellung der Forts be schäftigt. Die Ordnung werde lediglich durch Mannschaften aufrecht erhalten, welche englische und amerikanische Kriegs schiffe gelandet hätten. Hongkong, 3. September. (Telegramm der „Agence HavaS".) Da» Kriegsschiff „La GalifsoniLre" ist zum Schutze der französischen Handelsschiffe hier eingetroffen. New-Aork,2. Septbr., abds. (Schluß-Kurse.) Wechsel aus Berlin 94§. Wechsel auf London 4,82j. Cable Transfers 4,85. Wechsel auf Paris 5,21 z. 48 fund. Anleihe von 1877 120j. Eriebahn-Mtien 15z. New-York Centralbahn-Aktien 101h. Chicago-North Western-Aktien 98 h. Lake Shore- Aktien 791. Central Pacific-Aktien 40j. Nothern Pacific- Preferred-Aktien 48h. Louisvjlle 4? Nashville-Aktien 29h. Union Pacific-Aktien 47h. Central-Pacific-BondS 110. Geld leicht, für Regierungsbonds 1h, für andere Sicher heiten ebenfalls 1h Prozent. — Waren-Bertcht. Baum- »olle in New-York 10h, do. in New-OrleanS 10h. Raffiniertes Petroleum 70 H Abel Test in New-Aork 8 Gd., do. do. in Philadelphia 7H Gd., rohes Petroleum in Rrw-Uort 7, do. Pipe line CertificateS 89 h C. Mehl 8 D. 35 T. Roter Wtnterweizen loko 91h C., pr. Septbr. 901 C-, pr. Oktober 92h C., pr. November 94h C. Mai» (News 66. Zucker (Fair refining MuScovades) 4,70. Kaffer (fair Rio) 10,30. Schmalz (Wilcox) 8,25, do. Fairbanks 8,05, do. Roh, u. Brothers 8,20. Speck 10h. Getreide fracht 2h. Deutsche» Reich. Bautzen, 4. September. Das Konstitutionsfest wurde heute hier in üblicher Weise von morgens 6 Uhr an durch einstündiges volles Glockengeläut begrüßt. Die Türme der Stadt waren, wie am Sedantaae, auch am heutigen Ge denktage mit Flaggen geschmückt. Die kirchliche Feier hatte bereits am Sonntage stattgefunden. (Vergl. Nr. 205 d. Bl.) — Zur Sedanfeier fand am 2. k. 8 Uhr in der Aula der hiesigen Realschule ein öffentlicher Schulaktus statt, bei dem die Festrede „über die geschichtliche Entwickelung der deutschen Reichspost" von Herrn Oberlehrer Naumann ge halten wurde. 2? Zittau, 3. September. Wie kurz bereits in vor. Nr. d. Bl. gemeldet, erfolgte gestern vormittags 11 Uhr durch Herrn Kreishauptmann v. Salza und Lichtenau, welcher hierzu aus Bautzen ein getroffen war, die Einweisung des zum Vorstande der hiesigen Anushavotmannschaft ernannten Herrn/RegierungsmV vomSHlieLeu. Hierzu waren als. Vertreter des Bezirks und des Bezirksausschusses die Herren Vicepräsident vr. Pfeiffer auf Burkersdorf, Bürgermeister Kretschmer von Ostritz, Mühlenbesitzer Wagner von Olbers dorf, Kaufmann Stadtrat Fairon von Zittau, Fabrikbesitzer Häbler von Großschönau, Rittergutsbesitzer Bering von Ober- ullerSdorf, Fabrikbesitzer Henke von Oberleutersdorf und Fabrikant Stolle von Seifhennersdorf erschienen. Nächstdem hatten sich in dem zum Versammlungsorte gewählten Sitz ungszimmer der Amtshauptmannschaft die Beamten derselben, sowie die Herren Bezirksschul-Jnspektor Schulrat Professor Michael, Brandversicherungs-Jnspektor Handtke, Steuer-In spektor Kühlmorgen, Bezirkstierarzt Grimm, ferner die Amts straßenmeister und das Gendarmericcorps versammelt. Unter eindrucksvoller Ansprache wies Herr Kreishauptmann von Salza und Lichtenau nach Begrüßung der Versammlung den neuernannten Herrn Amtshauptmann in sein Amt ein und nahm alsdann die Verpflichtung desselben mittelst Hand schlags an Eidesstatt vor. Letzterer erwiderte hierauf dankend in treffender Rede und sprach insbesondere die Hoffnung aus, daß es ihm gelingen möge, die Aufgabe, welche ihm gestellt sei, zum Segen des Bezirks zu lösen. Hiermit fand der feierliche Vorgang feinen Abschluß. Dresden. Se. Majestät der König haben dem Kirch schullehrer Kantor Heinrich Ferdinand Müller in Sornzig das Albrechtskreuz zu verleihen geruht. — 3. September. (Dr. I.) Ihre Majestät die Königin wird, vom Jagdhause Rehefeld zurückkehrend, heute abenV hier eintreffen und sich in das Hoslager nach Pillnitz begeben. — Das Bürgermeisteramt der Stadt Dresden (zweite Ratsstelle) kommt infolge freiwilligen Rücktrittes des geh. Justizrats Bürgermeisters vr. Rüger am 1. Oktober d. I. zur Erledigung. Mit dieser Stelle ist ein pensions berechtigter Jahresgehalt von 8400 Mk. verknüpft; außer dem bezieht der Bürgermeister für die in Gemeinschaft mit dem Oberbürgermeister zu führende Verwaltung der vr. Güntz'schen Stiftung („Dresdner Anzeiger") eine Remuneration, welche sich nach der Höhe des Reinerträgnisses der Stiftung richtet und in den letzten 5 Jahren für jeden der beiden Admini stratoren durchschnittlich je 2400 Mk. jährlich betragen hat. Dem Vernehmen nach soll die Wahl erst zu Ende des Sep tember oder zu Anfang des Oktober erfolgen. — Die Ersatzreservisten 1. Klasse der Infanterie, welche dies Jahr das zweite Ma! zu einer vierwöchentlichen Übung eingezogen werden, haben den 11. Oktober rinzu- treffen. (Dr. N.) Berlin, 3. September. Der Kaiser empfing heute den Prinzen Heinrich von Hessen, der seine Meldung wegen Ver leihung des Ranges als kommandierender General abstattete. Ferner hörte der Kaiser den Vortrag des Wirklichen Geheimen Rats von Wilmowski. — Nicht zwei Vincentinerinnen versehen, wie die „Neue Preuß. Ztg." berichtigend mitteilt, den Krankendienst bei der Frau Prinzessin Wilhelm, sondern vom ersten Tage der Erkrankung an ist eine Pflegerin aus dem Augusta- Hospitale in Berlin berufen worden. Die Hauptpflege leitet persönlich die Oberhofmeisterin Gräfin Brockdorff Tag und Nacht in der aufopferndsten Weise. — Das Befinden des jüngsten Sohnes des Prinzen Wilhelm, welcher leicht erkrankt war, hat sich, wie ver lautet, bereits wesentlich gebessert und giebt zu Besorgnissen keine Veranlassung. — In betreff des Gerüchtes, daß Graf Henckel- Donnersmarck zu einem wichtigen diplomatischen Posten ausersehen sei, schreibt man dem „B. T ": Unter dem Be zeichneten kann nur Graf Guido Henckel auf Neudeck ver standen werden, Mitglied des Volkswirtschaftsrates und des Staatsrates, der durch langjährigen Aufenthalt in Frank reich und durch seine Verbindung mit der verstorbenen Mar quise di Paiva den höheren Gesellschaftskreisen in Paris allerdings sehr bekannt ist. Der Graf, der von 1867—70 auch dem konstituierenden und dem ordentlichen norddeutschen Reichslage als Abgeordneter sür Beuchen und Mitglied der national-liberalen Fraktion angehörte, ist beim Fürsten Bis marck persona gratissima, und es wäre keineswegs unmög lich, daß des Reichskanzlers Blick auf ihn fiele, wenn es sich darum handeln sollte, etwa den Grafen Münster in London zu ersetzen. Will man doch bemerkt haben, daß das Verhältnis des letzteren zum Gutsherrn von Varzm in diesem Jahre nicht mehr das alte freundschaftliche ist. Und zwar soll Graf Münster auf der ägyptischen Konferenz, be sonders in der Schlußsitzung, nicht jene Schneidigkeit gegen Granville entwickelt haben, welche der Politik des Fürsten Bismarck entsprochen hätte. — Der Rücktritt des Geh. Ober-Regicrungs-Rats vr. Struck von der Direktion des Reichs-Gesundheits-Amtes wird, wie verlautet, nach nunmehr erfolgter Genehmigung seines Entlassungsgesuches am 1. Dezember erfolgen. — Der am 2. dss. in Bonn verschiedene General-Fcld- marschall Herwarth von Bittenfeld war am 4. Septbr. 1796 geboren. Im Alter von 15 Jahren betrat er die militärische Laufbahn, ihm war beschieden, 1871 und 1881 sein 60jähriges und 70jähriges Dienst-Jubiläum bei voller Rüstigkeit zu feiern. Im Jahre 1863 wurde er „zum General der In fanterie ernannt, leitete 1864 den Überfall auf Alfen und führte 1866 die Elb-Armee. An dem Kriege gegen Frank reich nahm er nicht mehr aktiv teil, da er schon vor Aus bruch desselben um Enthebung von seinem Posten als kom mandierender General des VII l. Armeecorps eingekommen war. Sein Nachfolger war General v. Goeben. Herwarth wurde zum General-Gouverneur der westlichen Provinzen ernannt und erhielt im Jahre 1871 unter Versetzung zu den wirklichen Offizieren der Armee den Charakter eines General-Feldmarschalls. Seit 1871 lebte er in Bonn. (Aus Dresden, 3. September, wird uns noch berichtet: Der General-Feldmarschall Herwarth von Bittenfeld, dessen gestern srüh in Bonn erfolgter Tod heute früh hier durch ein Telegramm des „Anzeigers" zuerst bekannt wurde, hat insofern für Sachsen ganz besonderes Interesse, als er 1866 die preußische EÜ>-Armee befehligte und bei Königgrätz den zähen Widerstand der auf dem linken Flügel der Österreicher stehenden Sachsen brach und damit sehr erheblich zum sieg reichen Ausgang der Schlacht zu Gunsten der preußischen Waffen beitrug. Herwarth von Bittenfeld stammte aus einer alten Soldatenfamilie, fein Großvater fiel an der Spitze seines Regiments beim Sturm auf eine Batterie bei Collin, ein Onkel bei Jena und sein Vater wurde bei Auerstädt schwer verwundet und starb 1822. 1796 am 4. September geboren, trat er 1811 als Freiwilliger in die preußische Armee, wurde 1812 Offizier und focht bei Leipzig und Paris. Im tollen Jahre 1848 stand er als Oberst an der Spitze des 1. Garderegiments zu Fuß in den Straßen von Berlin, war anfangs der 50er Jahre Kommandant von Mainz und erhielt 1860 das Kommando über das VIII. Armeecorps. Im Feldzuge gegen Dänemark machte er feinen Namen unsterblich durch die Wegnahme der Jnfel Alfen am 29. Juni 1864, eine glorreiche, in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Waffenthat. 1866 besetzte er daS Königreich Sachsen, schlug die Gefechte bei Hünerwasser und Münchengrätz und half am 3. Juli den Sieg erringen. Er forcierte die Bistritzübergänge, welche der sächsische Hauptmann (heutige Oberst und Eisen-