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> „ .?*Äk"ch»r «»« »ischoftwerda Re. 444 und 445. «»«»iaeupr^, W Retch«a«yr DK 44 « breit, M^awue * ÄL FaUehoberer Gewalt — Krieg oder soiisttger irgendwelcher Millimeterzelt« 10 Pfg., Srtltch» Anwiaen S Piu. Sm Lattell», >. Störung de, Betriebe« der Zeitung oder der BefSrderungoeinrich- SO ww breit« MillimeterMe«» Pfg. Wr Lu» Erschein«» oun " °uf Lieferung-der Anzeigen in bchimmten Nummernund«, bestlmmknMiltz«, Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis«». kein« Gervühr. — Trfiiklungoort Bischofswerda. Erfüllung«»« Bischofswerda. TayMü flirAWHwerda Ginztge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der SLchfifche Erzähler Ist da» zur Beröffenlltchung der amtlichen Bekannt- Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt /- Heimatkundlich« Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Beriag von Friedrich Mao, G.m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1v21. Gemeindeverbanimgirotaffe Bischofsumba Konto Nr. S4 r Sonn- mid yeier- Monat«: Sr« in» a in der EeschLsts «Mmnabend. Nr. Sv Dienstag, den 28 Februar 1933 88. Jahrgang W MSWMM NI SlWWkl i! UM MM. Das schöne Gebäude bis auf den Westflügel vernichtet. - Zahlreiche Brandherde vom Erdgeschoß bis zur Kuppel. - Der Hauptbrandstifter ein holländischer Konmumist. — Verhaftung der gesamten kom munistischen Reichstagsfraktion. - Der Brand sollte das Zeichen zmn allgemeine« Aufruhr sein. Der stolze Bau des Deutschen Reichstags mit der symLo- lischen Inschrift »Sein deutschen Bolte" ist heute nacht in we nigen Gtunden das Opfer eines verbrecherischen politischen Fanatismus geworden. Die Flammen dieses Ereignisses werfen auf die von starken politischen Spannungen erfüllte Gegenwart einen grellen Schein. Sie zwingen auch den Gleichgültigsten zur Erkenntnis der gefährlichen Lage, in die uni ein hemmungsloser Radikalismus der Linien hineinzu- treiben sucht. Denn di« Tatsache, daß der Brandstifter, der bereits verhaftet wurde, sich als Kommunist bekannte und die Anlegung des Feuers zugab, rechtfertigt es, hier von den politischer Verhetzung zu reden. Wie es gelingen konnte, diese wahnsinnige Tat vorzubereiten und in diesem Ausmaß ins Werk zu setzen, muß die Untersuchung ergeben. Das deutsche Volk erwartet, daß sie mit größtem Eifer betri«. ben wird, so daß auch die Helfershelfer dieser Tat entlarvt werden, und ihre gerechte Straf« erhalten. Das deutsche Poll möge aber aus diesem Ereignis die Lehre ziehen, daß es höchste Zeit ist, gegen den drohenden Bolschewismus eine starfe WnhektsfroNt Kw Stärkung her nationalen Konzentra- tionÄcegierung zu baden. Rur entschlossene Männer, wie wir sie jetzt in der Regierung vereinigt sehen, sind in der Laütz den schwelenden Brand im Innern noch rechtzeitig zu ersticken. Berlin, 27. Februar. Gegen 21,1ö Ahr wurde Montag abend die Heuerwehr «ach dem Reichstag gerufen, wo im Kuppelbau Heuer aus- gebrochea war. Die Wehr rückte mit den Hahrzeugen von Mu Berliner Wachen an. Aach Polizei traf an der Brand stelle mit größerem Aufgebot von Schahpolizeibeamten ein und sperrte sofort den Reichstag la großem Umkreis ab. Beim Eintreffen der Wehren stand der große goldene Kuppelbau des Reichstag,gebäude» in Hel len -lammen. Aeber die Umgebung ergoß sich ein Sprühregen von Funken. Heaerwehr nnd Polizei drangen sofort in den Reichstag «la, nad hier gelang er, einen Mana festzuaehme», der unumwunden die Vraadstlftnug zngab. Er erklärte, der nieder- lSadlschen Kommunistischen Partei aazuge- HSreu. Der Brandstifter wurde unter starker polizeilicher Bedeckung sofort tn die wache am Vraudeuburger Tor ge- bracht. Die Absperruaasmahuahmm wurden rings um dea Reichst« außerordentlich streng gehandhabt, da man la dem Gebäude noch mehrere Personen vermutete, die mit der SraadMnag tu Verbindung sichen. Das Gebäude selbst durst« außer Polizei und Aeuerwehr niemand betreten. Das grandiose Schauspiel der weithin am Himmel leuchtenden brennenden Kuppel hatte zur Holge, daß sich lm Tiergarten uad ring, um oen-Relchstag Lausende von Menschen anae- sammelt hatten. Der Fährverkehr wurde umgeleitet, da die Straßen um das ReichstägsgebSude mit Schläuchen über sät stad. Der ganze OstMget in Krand. Gegen 22 Uhr bildete di« gesamt« Kuppel des Reichs- tagsgebäades zwischen den vier Lärmen ein einziges wo- geudes Alammeameer. Auch die gesamte Ost seite des Gebäudes steht in Flammen, und es ist kaum damit zu rechnen, daß wesentliche Teile der Ostseite des Reichs»«» erhalten werden können. Es brennen sämt lich« Alur^ di« w«nd«lhallL der Plenarsaal, dle Garderoben und die Pressetribünen. Da, Feuer hat sich allmäbllch welter uach «lm» durchoefr-ssen, uad dle Aeuerwehr hat große Schwierigkeiten, mit Ihren Leitern an dea Brandherd heranzukommea, da sie «ine Möglichkeit hak, zu dea hohen Gewölben des Hause» Leiten» anzulegen. Mau hat sechs Brandherd« in verschiedenen Timen de» Gebäudes gefunden. Außer dem bereit, »er- hasteten Kommuaifiea vermutet man noch weitere Brand- stifte« in» Gebäude, das umstellt ist und nicht ohne Ausweis vtnaffen werden kann. Eia Betret« de» Gebäude, ist aur dm Feuerwehrleuten gestattet, da man den Einsturz der großen Kumnl k^fürchtet. E» stähl schon seht fist, daß der durch dea Brand angerichlete Schaden Mehrere Milli- oueu Mark betragen wird. Um 2TSK Uhr ist bereit, der gesamte Plenarsaal mit »er Bestuhlung uad der Täfelung, m r Präfideatentribüne uad dm Auschanerkribüueu restlos mwgebraant. Ebenso w »WA» «MiMM Nr MWVKMWT Durchsreyende Maßnahmen Garrings. — Dir geftmrtr tw«tt«mrrstffche Ueichs- tagsfraktton in Käst. — Derbst der gesamten «mrristifchr« Dresse. Berk«, 28. Febr. (Drahtb.) Der Amtliche Preu ßische Pressedienst meldet: Am Montag brannte der Deutsche RelchMag. Der Relchskonnnmar für da, preußische Ministerium des Innern, Reichsminister Goering, verfügte sofort nach seinem Eintreffen an der Brandstelle sämtliche Maßnahmen und übernahm die Leitung aller Akttonen. Auf die ersten Meldungen von dem Brande trafen auch Reichskanzler Adolf Hitler und Vizekanzler v. Popen eia. Es ttmt zwÄfelrfrei die schwerste bisher in Deutschland erlebte Brandstiftung vor. Die polizeiliche Untersuchung hat ergeben, daß i m gesamten Reichstagsgebäude vom Erdge schoß bi» zur Kuppel Brandherde angelegt waren. Sie bestanden aus Teerpräparalen uad Brandfackeln, die man in Ledersessel, unter Reichstagsdruckfachen, an Türen, Vorhänge, Holzver kleidungen und andere leicht brennbare Stellen gelegt hatte. Ein Polheibeamter hat in dem dunklen Gebäude Personen mit brennenden Fackeln beobachtet. Er hat sofort geschaffen. Es ist gelungen, einen der Täter zu fassen. Es handelt sich den 24iährigen Maurer van der Lübbe au» Lenden in Holland, der einen ordnungs mäßigen holländischen Paß bei sich hatte und sich al» Mitglied der holländischen kommunistischen Partei be- kannte. Der Mittelbau -es Reichstages ist völlig ausge brannt, der Sitzungssaal mit sämtlichen Tribünen und llmgänge« ist vernichtet, der Schaden geht in die Mil lionen. — Diese Brandstiftung ist der bisher ungeheuerlichste Terror akt des Bolschewismus in Deutsch land. Unter -en Hunderten von Zentnern Zerfehungsmale- rial, das die Polizei bei der Durchsuchung des Karl Liebknecht-Hauses entdeckt hat, fanden sich dle Anweisungen zur Durchführung des kommunistischen Terrors nach bolschewistischem Muster. Hiernach sol len Reglerungsgebäude, Schlösser, Mu seen und lebenswichtige Betriebe inVrandgesteckt werden. Es wird ferner dle Anweisung gegeben, bei Unruhen und Zusammenstößen vor den Terrorgrum>en Frauen und Kinder herzuschlcken. Rach Möglichkeit sogar solche von Beamten -er Polizei. Durch die Auffindung dieses Material» ist die planmä ßige Durchführung der bolschewistischen Revolution gestört worden. Trotzdem sollte der Brand des Reichstages da» Fanal zum blutlgen Auf ruhr und zum Bürgerkrieg fein. Schon für Dienstag früh 4 Uhr waren in Berlin große Plü». deruagen angesetzt. E» steht fest, daß mit diesem heutigen Tage in ganz Deutschland die Terrorakte gegen etazelue Paufüuttchkeiten, gegen Sa» Privateigentum, gegen Lew uad Leben der fried liche» Devölleruu, beSmreu uad dev allgemeinen Bür gerkrieg eutfeffelu sollten. Der Kommissar de» Reiche» tm preußischen Mini sterium de» Innern, Reichsmimfier Goering, ist dieser ungeheuere« Gefahr mit den schSHkeu Maß nahmen entgegengetreteu. Er wird die Staatsaotorl- tät «ater allen AmpGnden und mit allen Mittet« auf- rttyr erymrru. Es kaau festgesteüt werde«, daß der erste Angriff der verbrecherischen Kräfte zunächst abgeschlagen wor den ist. Zum Schutze der öffentlichen Sicherheit wur- den «och am Montagabend sämtliche öffentlichen Ge- bäude und lebenswichtigen Betriebe uuterPolizei- schuh gestellt. Souderwageu der Polizei durchstreifen ständig die hauptsächlich gefährdeten Stadtteile. Die gesamte Schutzpolizei und Kriminalpolizei ist sofort auf höchste Alarmstufe gesetzt worden. Die Hilfspoliz ist einberufen. Gegen zwei führende kommunistische Reichstagsabgeordnele ist wegen dringenden Tatver dachtes Haftbefehl erlösten. Die übrigen Abgeordneten und Funktionäre der Kommunistischen Partei werden in Schutzhast genommen. Die komuumiskschen Zeitungen, Zeiffchristeu, Flug blätter uad Plakate find auf vier Wochen für ganz Preußen verboten. Auf 14 Tage verboten find sämt liche Zeitungen, Zeitschriften, Flugblätter und Plakate der sozialdemokratischen Partei, da der Brandstifter aus dem Reichstag in seinem Geständnis die Verbin- dungmitderSPD. zugegeben hat. Durch dieses Geständnis ist dt« knm m«e»rittüeh-fo zlwttxm ockra- tlfche Einheitsfront offenbare Tatsache geworden. Sie verlangt von den verantwortlichen Hütern der Sicherheit Preuße»» ein Durchgreife»», da» vor» der Pflicht bestimmt wird, die Slaatsautorttät in diesem Augenblick -er Gefahr auf recht zu erhalten. Die Notwendigkeit der schon früher eingcleiteken besondere« Maßnahmen (Schießerlaß, Hilfmwüzei usw.) ist durch die letzten Vorgänge in vol lem Umfange bewiesen. Durch sie steht die Staatsmacht ausreichend ge rüstet da, um jeden weiteren Anschlag auf dea Frie de» Deutschland» »ad damit Europa» zu verhindern »ad das Feuer diese» Ausstande» im Kein« zu erfvckea. Reichsminifier Goering fordert in dieser ernsten Stande von der deutschen Ration äußerste vifzipli«. Er erwartet die restlos« Anter- stützaag der Bevölkerung, für deren Schutz und Sich«hük er sich in« eigener Person verbürgt hat. stehen von -en Wan-Mallen uur noch die Um fassungsmauern. Man rechnet damit, daß »« eia kleiner Teil de, westflügel» «halten werden kann. Ermd sonst da» Relch-tag-gebäude vernichtet ist «ad wohl erst nach mehrmonatigen Arbeiten wieder ausgebaat fein wird. L» hat sich inzwischen herau»gestellt, daß noch an ftzchen bl» acht welkeren Stellen Brandherde in Gestalt von Ben- zinflaschen vorhanden find. Maa muß damit rechn«, daß im ganzen etwa 20 bi» 30 Brandherd« vorhanden stad. Die Täter müssen «»»reichend Zett gehabt haben, ihre Brandstiftung vorzubereltea. E» kam ihnen der Umstand zugute,-aß sich abend« kaum mmern wnrde gearbeste^ wäh- Reichstag,, mit Ausnahme der Wächter, bereit, nach Hanse geaaogen war. Der verhaschte Täter/der -inen holländischen Paß bMt »ad ebmfo über «»»weise der holländischen Koammakskschen Partei verfügt, befindet sich in der wache am Vroadealmrg« Tor «d hat bei der ersten Vernehmung sofort et» Geständnis abgelegt. Der KranV eingeBÄmml. Den vereinten Anstrengungen der gesamten Berkner Feuerwehr gelang es nach anderchatbstündiger Arbeit, -en