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Pulsnitzer Anzeiger : 07.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193602073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-07
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Mrster's Erben. Verantwortlich für Oertltches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anieigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz, D. A. I.: 2230. Geschäftsstellen: Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 350. Diete Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Ppf., bei Lieferung frei Haus / 50 Rpi. Postbezug monatlich 2.30 NB!. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger I Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder s Rückzahlung des Bezugspreises. — Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs Nr. 32 Freitag, den 7. Februar 1936 88. Jahrgang Mmpm-NaW über GarmW Der erste Tag der IV. Olympischen Winterspiele (Von unserem zur Winterolympiade entsandten Sonderberichterstatter.) Dicke Flocken schneit es unaufhörlich. Scharen von Schnee- (chippern und Arbeitsdienstmännern arbeiten verzweifelt, um die Hauptwege des Ortes frei zu halten. Diese Stadt, de ren Depression in den letzten Wochen durch das Tauwetter unbeschreiblich war, atmet auf. Sie liegt wie in einem Rausch inmitten des unerhörten Ansturmes von Fremden, die aus den Sonderzügen, zahllosen Omnibussen und Autos quellen.'Dabei ist es heute noch wenig, wie uns Eingeweihte versichern. Der große Sturm mit nicht weniger als 10 OVO Privatwagen allein wird erst zur großen Preisverteilung und Schlußfeier am 16. erwartet. Feiertäglich das Gesicht der beiden weit verstreuten Gemeinden Garmisch-Partenkirchen. Girlanden hängen von den trauten Holzgalerien rings um die Fronten der Hotels und Privathäuser, mustergültig die Verkehrsregelung und der Ordnungsdienst. Irgendwie verbreitete der fallende Schnee eine Atmosphäre von Heiterkeit und kindlicher Freude. Und inmitten dieses Schneerausches brachen wir zum Ski-Stadion auf, dem Treffpunkt der 80 000, die der feier lichen Eröffnung der 4. Olympischen Winterspiele durch den Führer beiwohnten. Ein gutes Stück Weges außerhalb der Orte liegt dieses Stadion. Dicht unterhalb der jäh aufsteigen den Waidberge, wo die reißende Partnach und die weltbe rühmte Klamm Zusammentreffen, liegt der kleine Bahnhof Kainzenbad, und daneben ragt die riesige Olympia-Sprung schanze in die Höhe mit ihrem mächtigen Turm, vor dem die Tribünen des Stadions aufgebaut sind. Von Sicht heute keine Spur! Dicke, graue Schneewolken An Himmel. Schnee fällt auf die sichtlich bewegten Zuschauer- Massen und die Tribünen, fällt auf die jetzt hereinmarschie renden Nationalmannschaften, wie eine sichtbare Weihe des Himmels, dieser Schnee, den ganz Deutschland auf Garmisch seit Wochen heravwünschte und der nun auf den stürmisch begrüßten Führer ebenso fällt wie auf die bunten, roten, weißen, blauen, gelben Trachten der Mannschaften von 28 teilnehmenden Nationen. Das Herz lacht einem im Leibe beim Anblick von so viel Kraft, straffer Haltung und Gesund heit in den sonnengebräunten Gesichtern und so viel Sieges entschlossenheit. Jedesmal, wenn eine befreundete Nation beim Vorbeimarsch am Führer die Hand zum Gruß erhebt, braust unter freiem Himmel eine Welle donnernden Beifalls der Zehntausende zwischen den Verghängen auf. Da oben «uf den Tribünen und Stehplätzen vergißt man Külte und Schnee, erfaßt ein Rausch der Begeisterung die Massen. Jetzt endlich sehen die Tausende von Fremden, die am großen Werk mitarbeiteten und mit Hunderten von Einheimischen inmitten des Taumatsches eine Zeitlang fast hoffnungslos wieder unverdrossen weitergearbeitet hatten, das Ziel ihrer Träume erreicht. Sie hören den Tritt der Nationalmann- ichaften zu den Klängen der Marschmusik, sie lauschen er griffen den markigen Worten der kurzen Eröffnungsrede des Präsidenten des Organisationskomitees, Ritter von Halt, Wit seinem Dank für den greisen französischen Baron de Cou bertin, den Schöpfer der Olympischen Spiele, der heute un- wr den Ehrengästen hier weilt. Schließlich dröhnt durch den Lautsprecher, von denen es hier im Ort, ich weiß nicht wie Wel hundert, gibt, der inhaltsschwere kurze Satz des Füh- ^rs: „Ich erkläre die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen für eröffnet!" Und in dieser Sekunde krachen die dumpfen Echos der dalutfchüsse der Gebirgsbatterie in den Hängen wider, am Men Turm der Olympiaschanze zieht man die Flagge mit ben fünf Olympiaringen auf, die für Millionen in der Welt w viel bedeutet. Ueberall hier im Ort und überall in Deutsch- wnd und in der Anteil nehmenden Welt, die ihre Vertreter wit leidenschaftlichem Interesse hier kämpfen sieht, gehen in Mem historischen Augenblick die Flaggen mit den fünf wyrnpischen Ringen hoch. Elf Tage lang werden die Presse der ganzen Welt, alle Rundfunkstationen der Welt Hunderte von -Millionen über die Kämpfe von Garmisch-Partenkirchen un- 'Michten. Irgendwie spürt man, daß hier inmitten dieser ^erlichen Stille, während hoch oben auf dem Turm mit -kw Hintergrund der tief verschneiten dunklen deutschen Wälder die Flammen des olympischen Feuers hocyMagen, der Olympische Eid die Herzen der Kämpfer verbindet. Da stehen sie nun, diese Besten, diese tausend Besten von 28 Nationen, erfüllt vom brennenden Eifer und der heißen Sehnsucht, die Medaille der Olympischen Spiele für ihr Land mit heimzubringen. 28 Flaggen vor der bunt aufmarschierten Front dieser 1000 Kämpfer. Die Athletengestalt Willi Bog ners tritt mit dem Fahnenträger der Hakenkreuzflagge vor die Front und hebt die Hand zum Schwur, zum Olympischen Eid, der ausklingt in den Worten: „Wir nehmen teil in rit terlichem Geiste, zur Ehre unserer Länder und zum Ruhme des Sportes". Und dann erfolgt unter brausendem Beifall der Masse wiederum der Auszug der aufmarschierten Kampf mannschaften. Am Nachmittag aber erlebten wir die ersten Kämpfe im Eishockey auf dem Rießersee und in dem wunderbaren neuen Kunsteislaufstadion in Garmisch-Partenkirchen. Jedermann ist fröhlich Das Ausland findet Worte höchster Anerkennung für die vorbildliche Vorbereitung der IV. Olympischen Winter spiele durch Deutschland. Die Londoner Blätter weisen dar auf hin, daß diese Winterspiele die größte Winterolympiads seien, die je stattgefunden habe. Der Sonderberichterstatter der „Daily Mail" schreibt: „Jedermann ist fröhlich. Die Be fürchtungen eines Schneemangels sind zerstreut worden. Das ganze Gebiet ist in einen dicken weißen Mantel eingehüllt. Jedermann, einschließlich der japanischen Mannschaft, trägt jetzt den grünen bayerischen Trachtenhut mit der Adlerfeder oder dem Gamsbart. Die Frauen haben sich Sportkleider zu- gelegt, die den bayerischen Jägerjoppen nachgeahmt sind. Das Olympische Skistadion mit seiner riesigen Sprungschanze, von der Sprünge bis zu 90 Meter ausge führt werden können, ist als eines der besten der Welt anerkannt. Das Problem der Unterbringung von Tausenden von Besuchern ist in meisterhafter Weise gelöst worden. Man hat Betten für 15 000 Menschen gefunden und Vorbereitungen für die tägliche Ausgabe von 300 000 Mahlzeiten getroffen." Auch die schweizerische Presse hebt die großen Anstrengungen hervor, die Deutschland mache, um den Ver anstaltungen einen möglichst glanzvollen Rahmen zu ver leihen. Es sei nicht daran zu zweifeln, daß die Organisation auch bei höchster Beanspruchung einwandfrei arbeiten werde. Ebenso findet die norditalienijche Presse begeisterte Worte für die gute Vorbereitung. Deutschland habe eine ge radezu großartige Sportanlage geschaffen. Die Eisstadien, die Skibahnen, die verschiedenen Dienststellen, die Unter stützung der Wettkämpfer, der Presse, des internationalen Publikums seien mit einem Weitblick und einer modernen Vollkommenheit eingerichtet worden, die bei den Gästen sofort einen gewaltigen Eindruck erweckten. Die Welt blickt nach Garmisch-Partenkirchen Pressestimmen aus Paris und Warschau Parts, 6. Februar. Der Sonderberichterstatter des „Paris Soir" gibt einen ausführlichen Bericht über die Er- öfsnungsfeierlichkeiien der Winter-Olympiade in Garmisch- Partenkirchen. Die, wie er erklärt, großartige, und packende Feier sei bis in die kleinsten Einzelheiten, bis auf di« Se kunden genau festgelegt worden. Der Führer habe dieses Mal nicht nur sein treues VE, sondern neben den diplomatischen Vertretern von fast allen Ländern der Welt 1500 Sportler und an die 500 ausländische Pressevertreter vor sich gehabt. Die Mannschaft Frankreichs habe di« Freude g«habt, die er staunliche Tatsache festzustellen, daß es von den 28 an den Olympischen Spielen teilnehmenden Ländern bei weitem den größten Beifäll geerntet habe. Warschau, 6. Februar. Die polnische Presse schenkt der Eröffnung der Winterspiele größte Aufmerksamkeit In einem ausführlichen Bericht seines Sonderberichterstatters schreibt der regierungsfreundliche „Kurier Czerwony" aus Gormisch, die Organisation der Winterspiele lasse nicht das geringste zu wünschen übrig. Alle Hilfsmittel arbeiteten aus gezeichnet. Die Beunruhigung der letzten schnselosen Tage sei gewichen, nachdem über Nacht ein ausreichender Neuschnee gefallen sei. So finde das größte Wintersportfest der Welt unter denkbar günstigen Bedingungen statt. Di« niederländische und die jugoslavischc Presse Amsterdam, 7. Februar. Die gesamte niederländische Presse bringt längere Aufsätze über die feierliche Eröffnung der Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen. Eingehen, schildern die Sonderberichterstatter das eindrucksvolle Bild der Eröffnungsfeier, wobei sie übereinstimmend von der großen Begeisterung der Menge beim Erscheinen des Führers be richten. Der Sonderberichterstatter der „Telegraaf" faßt seinen Eindruck folgendermaßen zusammen: „Kanonendonner, schmet ternde Fanfaren, endloser Jubel der unabsehbaren Menschen menge, Flaggenparade von 28 Nationen, läutende Glocken im Erzen. Partnachtäl, hochauflodernde Flamme des entfachten olympischen Feuers... Der Führer und Reichskanzler hat die 4. Olympischen Winterspiele feierlich eröffnet." In seiner ein- ^Weltbild (Ml Eröffnung in Garmisch- Partenkirchen AMK ' «MO' UN Blick auf den Bahnhof der Olympiastadt.
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