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18V8. Rr. 130 Donnerstag, den S Juni, abends. Dresden, 3. Juni 1898. Bautzen, am 25. Mai 1898. Bautzen, am 9. Juni 1898. Kühne. werde«. Dresden, am 4. Juni 1898. wird Vvm 10. biS mit 15 d. M. der Beschüttung in Acmeindeflur Dubraucke. sogenannte Kohlenstraße gewiesen. Bautzen, am 8. Juni 1898. von Baruth nach Buchwalde sührende Aommunikationsweg wegen Der Verkehr wird aus die von Baruth nach Kleinsaubernitz sührende Königliches Amtsgericht. Hecht. Der Krei 8hau ptmann. von Schlieben. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion, vr- Löbe. Königliche Amtshauptmannschaft, vr. Hempel. Bekanntmachung. Vom 1. Juli dieses Jahre» ab wird da« Unterfteueramt Wilthen in ein Steueramt umgewandett Kaiserliche Ober-Postdirektion. I. B.: «räper. Bekanntmachung. Die nächste öffentliche Sitzung des Kreisausschusses findet Sonnabend, den 18. dieses Monats, Bormittags 11 Uhr lm Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft statt. Bautzen, am K, Juni IZgtz. Königliche Amtsbauptmannschaft. vr. Hempel. Rgm Freiwilliger Berkans. ErbtheilungShalber soll die nördlich der Stadt Bauyen und i« deren unmittelbarer Nähe an der Spree gelegene, -um Nachlasse des verstorbenen Mühlenbesitzerö Karl Austav Adols Lehmann in Bautze« gehörige sogenannte Schlcisplanmühle verkauft werden, die zur Zett al» Roggen- und Graupenmühle ein gerichtet ist. DaS betreffende Grundstück ist auf Fol. 298 dcS Grund- und Hypotheken-BuchS für die Stadt Bautzen eingetragen sowie mit 433.88 Steuereinheiten belegt und umfaßt 4 tue 59,7 a Fläche. Zum Grund stücke, das eine Wasserkraft von durchschnittlich 20—25 Pferdckräften besitzt, gehören 2 Wasserräder mit An trieb und eine Dampfanlage, bestehend aus einem Eornwall-Kessel von 65 qm Heizfläche mit 5 Atmosphären lleberdruck und einer ca. Ä) Pserde starken Dampfmaschine mit Dampfspcisepumpe und Condensation sowie einer Dynamomaschine mit Glühlichtanlage. DaS Grundstück, dessen Gebäude zur Landesimmobiliar-Brandversicherung mit 51150 Mk. etngeschätzt sind und dessen jetziger Zeitwerth von sachverständiger Seile ohne Berücksichtigung der Oblasten auf Insgesammt 83995 Mack gewürdert worden ist, würde sich zu jeder industriellen Anlage eignen, am Bestens» eine« Fabrikbetriebe, dec größere, trockene und Helle Räume erfordert, zumal ungefähr 3 b» Felder und Wiesen x. unmittelbar an die Gebäude anstoßcn und größtenthcilS in derselben Höhe mit diesen liegen, außerdem aber Bahnanschluß möglich ist Kaufsangebote sind schriftlich bis zum 2V. Juni 18S8 bei dem unterleichnelen Königlichen Amtsgerichte einzureichen, das ebenso wie die Firma „Gustav Lehmann" hier zur Ecthetlung roeiterer Auskunft gern bereit ist. Bekanntmachung. Berkaus des retchseigeue« Grundstücks Retcheustratze 4 uud Kesselgaffe 5 tu Bautze». Da« dem FiskuS dcS Deutschen Reichs gehörige, bisher zu Post- und Telegraphenzwecken benutzte HauSgrundstück Netchenstraße 4 und Kesselgasse 5 tn Bautzen soll tm Versteigerungswege verkauft werden. Der Berkaujstermtn, welcher im Posthausc daselbst abgehalten werden wird, ist aus den 14. Juni 1898, 10 Uhr Vormittags, festgesetzt? Das zum Berkaus bestimmte Grundstück kann — nach vorheriger Anmeldung bei dem Postdtrektor Jährig tn Bautzen bez. dessen Stellvertreter — täglich tn der Zeit von 9 bis 12 Uhr Vormittags besichtigt Die VcrkaufSbcdingungen sind bet dem Kaiserlichen Postamt tn Bautzen und bet der unterzeichnete« Ober-Postdirection, Zimmer 29, einzusehe« Huuvesperre. Laut Mtttheilung des Königlichen LandrathamteS Hoyerswerda ist am 25. vorigen Monats in Rachlau und Hoske ein mit der Tollwuth behaftet gewesener Hund frei umhergelause». Gemäß KZ 37 und 38 des ReichsgesetzeS vom die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, tn Verbindung mit K 19 flg. der Instruktion vom 27. Juni 1895 wird daher sür di« Ortschaften Lommcrau bei Königswartha und Truppe« die Festlegung (Ankettung oder Einsperrung) aller Hunde auf die Dauer von 3 Monate«, also bis mit Ss. August diese» Jahres, u«d die sofortige Tödtung aller derjenigen Hunde und Katzen angeordnet, welche von dem wuthkranken THIere gebissen worden sind, oder rücksichtlich welcher der Verdacht volliegt, daß dies geschehen ist. Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde «m der Leine, jedoch dürfen die Hunde ohne polizeiliche Erlaubniß aus den als gefährdet geltenden vor genannten Ortschaften nicht auSgeführt werden. Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß dieselben fest angeschirrt, «it einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zett des Gebrauchs festgelegt werden. Die Verwendung von Hirlenhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben do« Vieh und von Jagdhunden bet der Jagd ist unter der Bedingung gestaltet, daß die Hunde außer der Zeit des Gebrauchs (außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder, mit einem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Wenn Hunde de« vorstehenden Vorschriften zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks frei «mherlaufeud betroffen werden, so kann deren sofortige Tödtung angcordnet werden, außerdem aber wird der Schuldige mit Geldstrafe bis zu 15V Ml. oder Haft dis zu 6 Wochen, bez., wenn die Ver- Wun^ der vorstehende» Absperrungömatzregcl wissentlich erfolgte, mit Sefängllitz bis zu einem Jahre Im Uebrigen sind die Besitzer von Hunden bei Vermeidung einer Geldstrafe von 10 bi« 150 Mack oder Hast nicht unter einer Woche verpflichtet, bet verdächtigen Erscheinungen der Thiere, welche den AuS lbruch der Tollwuth befürchten lassen, oder wenn ihnen ein Hund entwichen ist, sofort der Onspolizeibehörd« Anzeige zu erstatten, welche solche unverzüglich anher einzusenden hat. Bekanntmachung, die ärztlichen Ehrengerichtshöfe belr. Das Ministerium des Innern hat beschlossen, sür den durch die Bekanntmachung vvm 2. Februar dieses Jahres ernannten Vorsitzenden der ärztlichen Ehrengerichtshöfe in den Regierungsbezirken Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau sür Behinderungssälle einen Stellvertreter zu bestellen. Aus Grund von Z 7 deS Gesetzes über die ärztlichen BezirkSvereine vom 23. März 1896 wird daher der Vortragende Rath Im Ministerium des Innern Geheimer RegterungSrath vr. Rumpelt als stellvertretender Vorsitzender der ärzt lichen Ehrengerichtshöfe ernannt. Dresden, am 2. Juni 1898. Ministerium des Innern. V. Metzsch. Zeibig Was aber versteht die Socialdemokratie von einer »Um gestaltung von Grund aus"? Auch diese Phrase ist nur um ihrer Unverständlichkeit willen in das Flugblatt gesetzt. Herr Singer hat aber, wie erwähnt, die richtige Antwort gegeben: was und wie umgestaltet werden soll, willen Vie Socialdemokraten nicht, und darum kümmern sie sich nicht — sie wollen um stürzen. Die Gestaltung der zu künftigen Gesellschaftsordnung soll den kommenden Genera tionen überlasten werden. Schöne Aussichten sür unsere Kinder und Kindeskinder! Spauieu und Nord-Amerika. Den von amerikanischen Blättern in letzter Zeit ver öffentlichten Berichten über angebliche „Interviews' beim Fürsten Bismarck gegenüber erklärt der „New Aork He- ralv", daß er zur Publikation des nachstehenden Schreibens ermächtigt sei: „Mein Schwiegervater hat schon seit Mo naten weder irgend einen Journalisten gesehen, noch hat er mit einem solchen über den spanisch-amerikanischen Krieg gesprochen, gez. Graf Rantzau." Im Art. 6 des s. Z. veröffentlichten Dekrets der spa nischen Regierung vom 23. April d. I. war unter de» Gegenständen, die von der spanischen Regierung zur Kriegs- contrebande gerechnet würden, auch der Schwefel aufge führt. Der spanische Botschafter in Berlin hat nunmehr im Auftrage seiner Regierung mitgeteilt, daß nach eine« neuerdings ergangenen Dekret bis auf weiteres der Schwefel von der spanischen Regierung nicht als Eontrebande betrachtet wird und aus dem Verzeichnis der dazu gehörige» Gegenstände gestrichen worden ist. * Madrid, 8. Juni. Einzelheiten über den Kampf bei Santiago find hier noch nicht bekannt; die Tele graphen - kensur auf den Antillen gestattet nicht, daß Versionen, die von den amtlichen abwetchen, telegraphiert «erde». M * Madrid, 8. Juni, abends. Der KriegSmtnister legte de« Ministerpräsidenten Eagasta eine Depesche vo» de» Philippine» »or, tn welcher der Seaeralgouvernenr Socialdemokratische Flugblätter. Die bisher in vielen Millionen verbreiteten socialdemo- kratisch^n Flugblätter wenden sich hauptsächlich gegen die konservative Partei. Das ist für diese eine Ehre, und wir hoffen — so bemerkt die „Kons. Korr." —, daß sich unsere Gesinnungsgenossen diesem ehrenden socialdemokratischen Haffe dadurch würdig zeigen werden, daß sie für eine mög lichst große Beschneidung des parlamentarischen Besitz standes der Socialdemokralen Sorge tragen werden. Zu diesem Behufe muß — das wiederholen wir nochmals — jeder konservative und königstreue Mann als Agitator wirken und auf ein zahlreiches Erscheinen der gesinnungs- "verwandten Wähler an der Wahlurne hinarbeiten. Die socialdemokratische Flugblattagitation beruht teils aus Unwahrheit, teils auf Verschleierung der wahren Ziele der Socialdemokratie. So heißt es in einem solchen Schrift stücke: „DaS Jahr 1898 gleicht dem Jahre 1878 insofern, als heute wie damals ein Beutezug gegen die Taschen des arbeitenden Volkes unternommen werden soll." In einem anderen ist zu lesen: „Die Großgrund besitzer wollen euch das Koalttionsrecht, wie auch das Vereins recht überhaupt, sowie auch das Wahl- recht nehmen." Mit solchem Schwindel sucht man Stimmen zu fangen! Dann sagt ein Flugblatt: „Als Endziel einer kräftigen, gesunden, socialen Entwickelung erstrebt die Socialdemo- kratie die socialistische Gesellschaftsorgantsation, jenen Zustand der Gesellschaftsordnung, in dem sich alle in dividuellen und wirtschaftlichen Kräfte, befreit von den Fesseln kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung, un behindert zu entfalten vermögen. Erst dann wird wirtlich das gleiche Recht für alle gelten, erst dann werden die Menschen an den Errungenschaften einer wahrhaften Kultur teilzunehmen vermögen." Solchen Wortschwall richten die Socialdemokraten au -Arbeiter, Handwerker, kleine Geschäftsleute". — Wer soll das verstehen? Wir find davon überzeugt, daß selbst die Flugblattverfertiger nicht imstande sein würden, die Phrasen in gemeinverständliches Deutsch zu übersetzen. Diese Unverständlichkeit ist aber natürlich Absicht. Die Phrasen „Ausbeutung und Unterdrückung", „gleiches Rechi für alle", „Errungenschaften einer wahrhaften (!) Kultur" sollen die Wähler benebeln. Herr Singer aber hat erst vor kurzem erklärt, daß er selber nicht wisse, wie dieser glückselige Zustand herbeigeführt werden könne, daß die Socialdemokratie dessen Herbeiführung vielmehr den späteren Generationen überlassen müsse. Gleich phrasenhaft sagt ein anderes Flugblatt: „Da durch unterscheidet sich die Socialdemokratie von allen an deren Parteien, daß sie die kapitalistische Ausbeutung der Besitzlosen durch die Besitzenden beseitigen und an Stelle dieses kapitalistischen Kampfes aller gegen alle einen so- cialtstischen Friedensbund innerhalb des Volkes und aller Völker errichten will, in dem nicht mehr die Massen darben und einzelne wenige sich auf Kosten der Massen be- reichern, sondern all gemeine Wohlfahrt herrscht." Ferner heißt es: „Diese Umgestaltung von Grund aus kann nicht mit einem Schlage geschehen. Nur durch zähe uner müdliche Arbeit, durch Abwehr des Umsturzes von oben und Kampf gegen die Rücken und Tücken desIunker - t ums samt seiner Helfershelfer, nur durch stetigen Aus bau der Gesetzgebung zum Rutzen der arbeitenden, armen Bevölkerung in Stadt und Land kann dieses gewal tige Kulturwerk des Friedens und der Menschen liebe entstehen.' Run bitten wir zu beachten, daß die Socialdemokraten der von konservativer Sette zuerst angeregten socialpolitt- schen Gesetzgebung stets die größten Hindernisse bereitet, daß sie gegen alle arbeiterfreundlichen Gesetze gestimmt uud versucht haben, sie durch Erhebung unmöglicher Forder ungen zu Kalle zu bringen. Gerade diesem arbeiterfeind lichen Auftreten der Socialdemokratie ist von unserer Seite stetS entgegengehalten worden, daß die fundamentale Besser stellung der Arbeiter nicht mit eine« Schlage, sondern nur durch stetigen planmäßigen Ausbau der Gesetzgebung er- reicht werden könne. > , - < verorduuujjLbktt der Kreisha»p1»a»«schast Bautzen zuftletch als ttoiMoriaivetzörde der Oderlaufitz. Amtsblatt NmtShauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostrttz des Hauptsteueramts Bautzen, ingleichen der Stadttäte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißender- Organ der Handel», «nd Gewerbetammer z » Zittau Verantwortlicher Redakteur Georg G Monse (Sprechstunden wochentags von 10 bi« 11 uud vo, S bi« « Uhr). — Fernsprechanschluß Rr. DK vautzener Rachrichten krönen, mit Ausnahme der Son«- und Festtag«, Uhlich abend« Peel« de« »terteljäh riiche» Abonnenten«« S Sns«rllon»«rb«hr sik du, Ra«« ^>«r PO», Gpaltzelle gewöhnlichen Satze« 12'/, in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- «nd »«berer schwieriger Latz entsprechend teurer RachwrtSgebÜhr sür jede Anjelg« Mb Hheserlton 2V Vig.. für briefliche AuStunflScrleilung 10 Pfg. (und Porto) Mp- -tur bi« früh 10 Uhr eingehende Inserate finden «ach t« de« abend« erscheinenden Blatt« Aufnahme Inserat« —h»e« »k VeschäslSsiell« »e« Blatte« un» die Annaneenbureau« an, »-«gleichen die Herren Wald« in Löbau, Llauh ch Weißenberg, LlpMch b> SchUairwalbe, «usta» »rölln, 1« »enrswht. Vubr in K1^«»b«in be- r'ktrlt» R-ubner in Ober-ftuiivertbari an» »an Lbtbenau w NnXnitz auheml' ach richten.